Lernen, loszulassen...

Hello :)

Meine beiden sind inzwischen fast 10 Monate alt. Noch vor gefühlt gar nicht so langer Zeit habe ich alle Beiträge hier, von Mamas mit 10 Monate alten Babies, ehrfürchtig und ein wenig neidisch gelesen, weil ich dachte, mit 10 Monaten wird alles viel einfacher und entspannter sein.

Teilweise stimmt das nach meinem Empfinden auch. Teilweise ist es genau das Gegenteil.

Was ich aber bei bemerke: Ich klebe an den beiden. Extrem sogar. Das hatte ich mir mit zunehmender Zeit anders erhofft. Aber es ist, als wäre ich ein Mein-Babyjunkie. Ich kann kaum mal 10 Minuten ohne sie sein bzw nur, wenn ich weiß, dass sie im Kiwa von meinem Mann geschoben werden und schlafen. Sie wach "alleine" zu lassen gelingt mir kaum.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und einen Weg gefunden, den Entzug zu packen? 😅

Ich habe so schnell das Gefühl, sie alleine zu lassen, was sie ja aber bei der Oma zB nicht sind. Ich bekomme direkt ein schlechtes Gewissen und hinzukommt, dass ich ständig Angst habe, jemand würde nicht richtig auf sie aufpassen.

Völliger Kontrollzwang 😖

Ich liebe und vergöttere sie, weiß aber auch, dass ich weder ihnen, noch mir einen Gefallen tue, wenn ich weiter so an ihnen klebe.

Würde mich über ähnliche Erfahrungen freuen...

Liebe Grüße
Miezii (💙💗 9M)

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Ich kann nur mit einem anderen Erfahrung dienen und fühle mich durch den Beitrag ehrlich gesagt ziemlich bestärkt darin, dass es richtig ist, kinderbetreuung aufzuteilen. Wir waren bei allen kinder nacheinander je mehr oder weniger ein halbes jahr zu hause und haben dann parallel leicht reduziert gearbeitet, was durch Schichtarbeit beizeiten Partner gute betreuungszeiten erlaubt hat.
In den babymonaten habe ich mich jedes mahr sehr über Mütter gewundert, die zulassen, dass ihr Partner weniger macht un# dadurch weniger kompetent ist. Die Vorstellung, dass der Vater nicht genausogut aufpassen, entscheiden und die Routinen pflegen kann, fänd ich furchtbar. Und zwar für alle, Vater, mutter und Kinder. Die brauchen auch die Erfahrung, dass beide Eltern Ansprechpartner und kompetent sind. Und die Erfahrung, dass sie Dinge möglicherweise anders angehen, das Ergebnis aber trotzdem ok ist.

Ich bin sicher, dass wir alle davon profitieren, auch als Gesellschaft, wenn wir Vätern mehr zutrauen, mehr zumuten und dadurch den Kids mehr ermöglichen

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Hallo miezi,

bei meinem Sohn hatte ich das in den ersten Monaten. Konnte nicht 10 Minuten ohne ihn sein und musste nachgucken, sogar wenn Papa ihn hatte. 😩🥵🤷

Mir hat geholfen meinen gesunden Menschenverstand zu reaktivieren und meine Gefühle "auszuhalten". Papa kann das auch, der macht das anders, was okay ist, denn wir sind ja zwei verschiedene Menschen. Selbes gilt für Oma/Opa etc.
Meine Schwester hat etwas sehr schönes gesagt: "Mach dir keine Sorgen. Ich gebe mein Bestes und selbst wenn er weint, ist er bei mir in guten Händen."
Das war beruhigender als ich dachte. Genau so ist es.

Außerdem wird es bei jedem Mal abgeben leichter, weil du erkennst, dass alles gut läuft und selbst wenn nicht, dass sich alle Beteiligten rührend kümmern und versuchen ihren Weg mit dem Kind / dem Kindern zu finden.

Kopf hoch und kleine Schritte. 😊

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Lieben Dank für deine Antwort. Ich muss dazu sagen, dass ich diese kleinen Schritte schon seit etwa 10 Monaten 😅 gehe und mich dabei irgendwie gleichbleibend nicht gut fühle. Es tritt kein Lerneffekt ein 🤷🏼‍♀️

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Hallo Miezii 😊
Bei mir ist das leider auch genauso, hab noch keinen Weg gefunden es abzustellen.
Die einzige Person der ich bisher mein Kind anvertraut habe, ist meine Schwester (musste zum Arzt)
Aber ansonsten kann ich sie so schwer alleine lassen, ich glaub auch schon ich hab nen Dachschaden😅
Ich lese gerne mal mit

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Ich drücke uns die Daumen, dass wir einen Weg finden, mit dem wir uns gut fühlen 🍀😊

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😂 Die Ehrfurcht ist mir bekannt und ich dachte auch „oah krass, was die schon alles geschafft haben - richtige Experten“. So sehe ich mich dann eher nicht 🤪.

Bei uns ist es ähnlich. Ich bin fast 24/7 mit ihr zusammen. Wenn mein Mann etwas mit ihr nach/vor der Arbeit macht oder die Ausflüge und Besuche an den Wochenenden, dann bin ich dabei 😅.
Hinzukommt, dass sie andauernd über beide Augen strahlt, wenn sie mich sieht unabhängig davon, ob ich gerade kurz auf Klo war oder schon seit 5 Stunden bei ihr sitze.

Ich bin wie ein Helikopter, aber vor kurzem war ich bei einer Massage und ich war super angespannt. Erst fast zum Ende konnte ich dann abschalte 😅. Ich glaube man muss sich einfach öfter alleine wo hin trauen, um dann festzustellen, dass es auch ohne uns ging.

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Ich bin tatsächlich regelmäßig mal für etwa 1,5 Stunden weg, Besorgungen machen und die beiden Mäuse sind dann beim Papa. Aber ich fühle mich jedes mal gestresst und hetze durch die Läden 🤷🏼‍♀️

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Ich bin gerade beruhigt, dass es nicht nur mir so geht.
Mein Sohn ist schon 14 Monate alt und ich hatte letztens wieder mal einen Nachmittag für mich und bin auch nur durch die Läden gehetzt und habe mir gewünscht, ihn dabei zu haben :)

Überall heißt es, dass es wichtig ist, Zeit alleine für sich zu haben.
Aber ich frage mich, ob Me-Time sein muss, wenn sie keinen Spaß macht?
Klar, für die Kleinen ist es nur von Vorteil, wenn sie nicht nur Mama haben...
Schwierig.

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Vielleicht fängt ihr einfach mal beim Papa an und lasst die zwei bzw. drei dann einfach mal mindestens 4-5 Stunden allein?

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Und das mit den 10 Monaten ging mir genau so 😆 aber ich finde schon, dass ich heute super viel zusätzlich weiß, als am Anfang oder während der Schwangerschaft. Und ihr mit Sicherheit auch 🤗

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4 bis 5 Stunden???? Oh Gott, du bist ja verrückt 🤣🥴 Das ginge aber auch schon deshalb nicht, weil mein Sohn kein Fläschchen nimmt.

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Immer wieder machen. Immer wieder bewusst die Kinder für ein paar Minuten in andere Hände geben. Dem Papa, der Oma, Onkel oder Tante. Lass erstmal jemanden einfach spazieren gehen, eine halbe Stunde. Und mach die halbe Stunde wirklich mal Pause. Aufs Sofa setzen und Füße hoch.

Du wirst merken, wie schön das ist.
Ich musste mich auch zwingen den Papa machen zu lassen, ohne dazwischen zu quatschen. Allerdings habe ich mich von Anfang an, dazu gezwungen. Er macht es eben anders, trotzdem will er für das Kind auch nur das Beste. Und es fiel mir immer leichter...

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Lieben Dank für deine Antwort. Ich habe tatsächlich bisher bewusst unseren Wocheneinkauf so oft wie möglich alleine gemacht. Babies derweil beim Papa. Und ich fühle mich dabei unsagbar schlimm vermisst. Was nie so war. Wenn ich zurückkomme, ist immer alles bestens. Aber irgendwie werde ich dieses Gefühl nicht los...

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Hey, ich versteh Dich 🤗
Ich habe Nummer 5 und bin schlimmer denn je 😂
Meine 4 Großen konnte ich damals irgendwie besser abgeben, bei unserem Nesthäkchen fällt es mir sooo schwer 🙈
Aber ich bin ganz ehrlich, ich WILL das gerade gar nicht ändern 😎😂
Ich lebe diese (letzte) Eltern- und Babyzeit nochmal sehr intensiv und weiß, dass irgendwann automatisch der Zeitpunkt kommt, an dem ich wieder loslassen und entspannen kann…
Mach Dir keinen Druck und probiere es einfach immer wieder völlig zwanglos aus.

Alles Gute 🍀

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Das klingt gut, so wie du es beschreibst 😊🥰

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Hallo,

mir hat mein Mann das sozusagen ausgetrieben 😅. Er ist arbeitsbedingt unter der Woche für mehrere Tage nicht da, weswegen er an den Wochenenden viel mit unserem Sohn unternehmen will. Früher packte er ihn immer in die Trage und ging dann für 1-2 Stunden laufen. Seitdem ich nicht mehr stille, macht er Tagesausflüge mit ihm. Am Anfang war es wirklich ein komisches Gefühl loszulassen. Oft zwang ich mich mitzugehen, obwohl es mir sicher gutgetan hätte, im Bett liegen zu bleiben. Mit der Zeit ging es immer besser. Also mein Rat ist, es immer wieder zu versuchen.

Liebe Grüße

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Das werde ich wohl tun (müssen)...dran bleiben uns hoffen, dass der Knoten mal platzt.

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Hallo Miezii,

ich bin zwar eher das Gegenteil von dir aber auch nur, weil ich das Glück hatte, dass mein Mann die ersten 4 Monate mit mir zusammen Zuhause war. Wir haben unsere Mäuse also zusammen kennengelernt und Tag und Nacht mit ihnen verbracht. Daher genieße ich es immer, die Kleinen nach einer harten Woche dem Papa in die Hand zu drücken und schnell das Weite zu suchen ;) Er wiederrum ist ganz happy wenn er nach einer langen Dienstreise wieder Zeit mit den kleinen Wundern verbringen darf. Long story short: Er macht das also genau so gut wie ich und daher ermöglicht er mir immer wieder Auszeiten.

Bei anderen fällt es mir hingegen schwerer. Ich weiß aber nicht, ob es wirklich daran liegt, dass ich z.B. meinen Eltern das nicht zutraue, oder ob es einfach an der Tatsache liegt, dass wir eben Zwillinge haben: die doppelte Arbeit. Das will ich eigentlich nie jemanden zumuten...
Da ich aber denke, dass früher oder später die Großeltern mal auf die Kleinen aufpassen sollen, versuche ich sie jetzt schon drauf vorzubereiten:

- ich fahr regelmäßig hin
- wenn ich da bin, lasse ich sie meistens machen und halte mich im Hintergrund
- wenn mir etwas missfällt, dann streue ich die Info jetzt schon immer wieder ein a la "früher hat man ja immer gedacht, dass man Kinder schreien lassen soll, aber heut zu tage weiß man ja, dass das eher schlecht ist. Knöttern ist okay aber sobald sie weinen, kümmere ich mich schon schnell um sie"...

So wissen sie also, wie mein Erziehungsstil ist und kennen die Kleinen auch schon ganz gut. Daher erhoffe ich mir, dass ich ihnen zeitnah vertraue und die Kleinen auch mal länger da lassen kann.

Und mein Mann sagt immer: Wir machen ja auch nicht alles perfekt also wieso sollten wir das von anderen erwarten. Fehler können jedem mal passieren. Hauptsache sie wissen, was sie im Notfall tun müssen 😅

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Nachtrag: als die beiden 4 Monate alt waren, waren mein Mann und ich beide zu unterschiedlichen Hochzeiten eingeladen. Also haben wir die Kleinen für 6 Std bei meinen Eltern abgegeben. Es gab nen Zettel mit Anleitung wie man Fläschen mischt, die Info, die Kinder bitte nicht in die direkte Sonne zu legen und sie nicht zu überhitzen und das wars...

Um 22 Uhr waren alle 4 definitiv ziemlich gerädert aber alle haben überlebt, niemand einen Schaden davon getragen und meine Eltern hatten plötzlich viel mehr Verständnis für unsere Situation und haben uns mal ein Essen vorbei gebracht 😜