Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Angst

Hallo Baby Forum,

ich bin neu auf dieser Plattform und bin vor wenigen Tagen Vater geworden.

Meiner Frau geht es gut und auch die kleine ist gesund und munter.

Ich versuche meine Frage/n so detailliert und offen wie möglich zu stellen.

Die Schwangerschaft ist bis auf eine Diabetes problemlos verlaufen. Sie war wenige Tage über ET, natürlich entbunden und sie wird gestillt.

Seid die kleine bei uns ist, habe ich dieses ,,aufgeregt,, Gefühl in extremer Form. Ich habe wenig Appetit und sobald die kleine ein Geräusch von sich gibt dreht sich mir fast der Magen. Vergleichbar mit Aufregung vor einem wichtigen Termin. Ich liebe die kleine und meine Frau.

Ich möchte lediglich verstehen was in/mit meinem Körper gerade passiert und warum ich diese starken Empfindungen verspüre. Mir ist klar, dass sich alles ändert und die kleine unser bisheriges Leben umkrempelt.

Aber dieses häufige Bauchgefühl ist sehr unangenehm. Kommt die Hebamme und zeigt sie es geht und wie gut die kleine drauf ist, ist das schlimme Gefühl wie verflogen.

Jedoch kurze Zeit später wieder da. Habt ihr die gleichen Erfahrungen gemacht? Wie geht es euch damit?

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Hi Sebastian, erstmal herzlichen Glückwunsch euch zu eurem kleinen Wunder!

Das erinnert mich 1:1 an meinen Partner. Wir sind vor 10 Monaten Eltern geworden und die ersten 2 Wochen ging es meinem Freund sooo schlecht, er sah schrecklich aus, hat nichts zu essen runter bekommen und war schlaflos. Ich habe ihn oft gefragt, was der Auslöser dafür ist, aber er konnte es mir nicht erklären. Er wusste selbst nicht, was es war.

Ich hab das damals meiner Hebamme erzählt und sie ist direkt mit ihm ins Gespräch gegangen und hat ihm gesagt, er soll über seine Gefühle reden und das es nunmal ganz viele neue Gefühle sind, die da auf einen einprasseln.
Eine Mama hat glaube ich in den 10 monaten viel mehr Zeit sich auf ihre neue Rolle vorzubereiten, weil sie das Kind jeden Tag spürt. Für dich ist das Kind nun irgendwie plötzlich da und du weißt nicht wie dir geschieht.
Warst du bei der Geburt dabei? Mein Freund war dabei und hat mir dann gesagt, dass ihn das so geprägt hat, mich so leiden zu sehen, dass er auch die Bilder und Geräusche nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Sprich dir mal alles aus der Seele und wenn nötig: heul dabei!! Mein Freund hat nach einer Woche so geweint, ihm sind alle Dämme gebrochen und ich fand das gut so, das hat ja auch ihn mitgenommen.

Es wird besser! Ihr müsst euch einspielen, sei mutig, berühre dein Kind, kuschel mit ihm, hab es viel auf der Brust, wechsle seine Windeln, das alles wird die helfen. Und sei ehrlich zu deiner Frau, das ist auch wichrig für sie zu verstehen.

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Wow… danke dir vielmals für deine schnelle Reaktion und deine ausführliche, für mich verwertbare, Antwort!

Ja, ich war dabei und kann nur bestätigen, was dein Freund/Mann erzählt und erfahren hat.

Das hilft so ungemein. Man denkt sehr schnell man sei alleine mit seiner Situation.

Und das aussprechen und weinen hilft tatsächlich. Wir reden eh schon immer über alles und Gefühle etc.

Danke danke und nochmals danke

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Huhu :)

Herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter!

Meinem Freund ging es sehr ähnlich wie dir. Bei ihm war es so, dass er mit der neuen und sehr ungewohnten Situation komplett überfordert war. Unser Sohn kam einen Monat zu früh. Wir hatten zwar alles vorbereitet und trotzdem war es eine riesen Überraschung, als die Fruchtblase platzte. Ich hatte noch keine Tasche gepackt und es war alles extrem hecktisch weil eigentlich ein Kaiserschnitt geplant war.

Mein Freund hat die ganze Geburt und die ganz andere Situation so dermassen aus dem Konzept gebracht, dass er wahrscheinlich am liebsten ausgezogen wäre. Er musste nur noch funktionieren.. Für mich und unseren Sohn. Er musste den Haushalt schmeissen, all meine Aufgaben übernehmen, für mich da sein, das Baby kennenlernen und daneben noch arbeiten. Das war einfach zu viel.

Ich glaube, dass das bei Papas sehr oft vor kommt. Sie möchten alles richtig machen und die Frau so gut wie möglich unterstützen, dabei ist für sie ja auch alles neu und ungewohnt und das vergisst man schnell. Zuerst kommt das Baby, dann die Mama und erst dann der Papa und das belastet viele. Dazu kommt noch, dass Männer ihre Gefühle und Emotionen versuchen wegzuschieben um für die Frau stark zu sein.

Mein Tipp: Rede über deine Gefühle und deine Ängste. Das ist ganz wichtig und wird dir gut tun. Und vergiss eins nicht: Du bist ein wunderbarer Papa und bist mit deinen Gefühlen nicht alleine. So wie es dir gerade geht, geht es ganz vielen.

Ps. Auch mir hat es den Magen fast umgedreht, wenn mein Sohn einen Pieps gemacht hat. Jetzt ist er 6 Monate alt und mir wird noch immer schlecht wenn am Abend das Babyphone angeht 😅🤷‍♀️

Liebe Grüsse und alles Gute.
Sunny mit Luca💙

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Danke auch dir vielmals für deinen Beitrag und das Teilen deiner Gefühle. Das alles hilft mir und meiner kleinen Familie :)

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Hallo,

Erstmal: herzlichen Glückwunsch 😊

Zu deiner Beschreibung kann ich sagen: das Gefühl ist bei mir bis jetzt (unsere kleine ist nun 9 Monate alt) immer noch nicht ganz weg. Was ich dir sagen kann: es wird besser, aber gleichzeitig (wenn du denkst jetzt hast du es überstanden) wird es wieder schlimmer.
Was ich genau damit sagen möchte ist, dass immer wieder Situationen entstehen, die dir das erste mal passieren werden und genau die sind schlimm!
Am Anfang hatte ich dieses Gefühl bei sooo vielen Sachen: trinkt sie genug, trinkt sie zu viel, bekommt sie Bauchweh, ist der Stuhlgang ok, kann ich sie alleine liegen lassen, kann sie in ihrem beistellbettchen schlafen, sie hat sich mehr als 4h nicht gemeldet atmet sie noch?…..

Diese Liste kann ich beliebig lang fortführen. Alles was für mich plötzlich ein Loch in unsere Routine geschlagen hat, hat mich unfassbar beunruhigt und das auch über einige Tage, bis man die neue Situation akzeptiert hat und sie mit eingebunden hat. Du kennst irgendwann die Geräusche die sie in gewissen Situationen macht und weißt auch mit Ihnen umzugehen, sodass sie dich nicht mehr aus der Bahn werfen.

Ich dachte irgendwann ich hätte den Punkt überwunden wo mir so große Sorgen entstehen. Ich kann dich beruhigen: habe ich nicht 🙈 aktuell ist unsere kleine krank und hat eine ziemlich zusitzende Nase und glaub mir ich erörtere jeden Schluck den sie endlich trinkt, jeden huster der anders klingt, jedes Atmen, vor allem nachts. Vermutlich ist die Erkältung halb so wild, denn auch der Arzt am Dienstag meinte, dass es normal ist und wir es nur durchstehen können, aber auch das lässt mir in Wirklichkeit keine Ruhe.

Vermutlich werde ich in ein paar Wochen denken „Mensch hast du dir Sorgen gemacht, obwohl alles normal war“. Aber aktuell zerfrisst es mich. Ich möchte dir damit keine Angst machen sondern nur sagen, dass es besser wird sobald du die Situation gemeistert hast und dein Kind kennengelernt hast und es wird immer wieder kommen, mehr oder weniger stark ausgeprägt. Aber sobald die Situation die dir Unbehagen bereitet vorbei ist,bzw. Du dich dran gewöhnt hast wird es dir wieder besser gehen 😊

Viele grüße