...gibt es ihn? Hat vielleicht mal jemand von Studien dazu etwas gelesen?
Ich hatte geplant, meine beiden etwa mit 1,5 Jahren zur Kita zu schicken. Aber irgendwie kommt mir das nun, wo ich mitten drin bin und nicht mehr nur mit dickem Kugelbauch ins Blaue hinein plane, so früh vor.
Es gibt ja aber sicherlich auch ein "zu spät", dh ein Zeitpunkt, ab dem beim Durchschnitt aller Kinder das "nur zu Hause rumhängen" eher negativ für die Entwicklung ist. Oder? 🤔
Wie seht ihr das?
Liebe Grüße
Miezii (💗💙 9M)
Der beste Zeitpunkt für die Kita...
Hallo Miezii,
du hast ja schon viele Rückmeldungen bekommen, aber da ich das Thema damals ausführlich recherchiert habe, will ich dir trotzdem noch antworten.
Ich habe aus den Studien und Expertenmeinungen damals geschossen, dass das "durchschnittliche" Kind:
- Bis 1,5 Jahren sehr auf seine Hauptbezugsperson angewiesen ist.
- Ab 2 Jahren vom Kontakt mit anderen Kindern profitiert.
- Ab 3 Jahren vom Kindergartenbesuch profitiert.
Dazu kommen dann noch andere Faktoren, z.B. dass die Eingewöhnung vor der Autonomiephase oft unproblematischer verläuft oder dass die Kinder auch sehr davon profitieren, wenn es den Eltern gut geht und deshalb Unterstützung bei der Betreuung für alle eine Erleichterung sein kann.
Hinzu kommen die ganzen individuellen Faktoren. Ich glaube du kannst ja schon allein bei deinen beiden erkennen, wie unterschiedlich Kinder sind und wie unterschiedlich ihre Bedürfnisse sein können. Problematisch ist frühe Fremdbetreuung wohl eigentlich vor allem bei Kindern, die still vor sich hin leiden. Das heißt, dass sie eigentlich Hilfe bräuchten, aber nicht weinen und keine Unterstützung bei den BetreuerInnen suchen. ErzieherInnen sind aber darin geschult, dies zu erkennen und sich dann aktiv um das Kind zu bemühen. Bei starkem Personalmangel können solche Kinder aber manchmal untergehen.
Dann gibt es Kinder, die sehr sensibel sind und den Trubel im Kindergarten als sehr schwierig empfinden und - sofern die Eltern das ermöglichen können - auch mit 3 Jahren zu Hause besser aufgehoben sind.
Unser Sohn wurde mit 16 Monaten eingewöhnt, weil wir überlastet waren (beide Teilzeit gearbeitet, nie gemeinsam zu Hause) und er zudem viel mehr Action brauchte, als ich ihm bieten konnte. Seitdem geht er vormittags in die Kita und nachmittags kann ich mich dann mehr nach ihm richten. Für uns war es die richtige Entscheidung und im langen Lockdown letztes Jahr hat er die Kita sehr vermisst.
Übrigens wird sehr empfohlen (vor allem bei den unter 3-Jährigen), die tägliche Betreuungszeit auf maximal 6h zu begrenzen.
Mega, danke für die Infos und deine Erfahrungen 👍👍👍😊
Lediglich zum letzten Satz:
Bei unseren Recherchen haben wir gelesen, dass es sogar nur 10 Stunden pro Woche sein sollten.
Hallo Miezii,
Wahrscheinlich wirst du hier jetzt 1000 verschiedene Meinungen und Antworten bekommen.
Meine Einstellung dazu: Kinder brauchen andere Kinder. Kann man das im privaten Umfeld gewährleisten durch private Treffen, Spielgruppen etc. ist die Kita nicht dringend notwendig. Außer im Jahr vor der Schule sicherlich.
Andererseits brauche auch ich die Kita - denn ich will und muss wieder arbeiten gehen. Fühlst du dich als Hausfrau und Mutter wohl und bist nicht auf das Geld angewiesen, ist Kita nicht zwingend notwendig.
Bleibt die Frage, wann es für das Kind am einfachsten ist, sich einzugewöhnen. Auch nicht so einfach zu beantworten, denn das kommt sicher auch aufs Kind an und wie häufig es vorher schon von den Eltern getrennt war.
Meine Tochter wurde mit 18 Monaten eingewöhnt und es lief perfekt. Sie war noch klein genug, dass sie kein echtes Zeitgefühl hatte, was ich sehr positiv empfand. War die Trennung geglückt, hatte sie keinen Stress damit ob ich nach einer halben Stunde oder nach 3 Stunden wiederkomme. Andererseits war sie alt genug um schnell Vertrauen zu den Erzieherinnen zu gewinnen. Bei meiner zweiten Tochter machen wir es nächstes Jahr genauso.
Sehe ich auch so.
Ich kann meiner Tochter gar nicht das ganze Spiel- und Spaßprogramm bieten, das sie mit anderen Kindern hätte.
Weil ich aber schon wieder arbeite, ist unsere Eingewöhnung nach der Masernimpfung mit 10 Monaten auch sehr früh 😅.
Mal sehen wie es dann läuft. Kommt glaub auch ein wenig auf das Kind an. Unsere Tochter kann nie still sitzen und braucht immer Action 🙈
Aber, klar, bei mir muss es auch sein. Ich merke jetzt schon im Homeoffice, dass das ganz schön hart ist. Allerdings war es meine persönliche Entscheidung wieder arbeiten zu gehen und ich finde es bisher sehr erfrischend für meinen Geist 😅 🙈.
Aber, mach dir da keinen Stress. Melde dich mal in der Kita an. Vielleicht bekommt ihr ja Plätze ab September und dann sind die Kids ja auch schon was älter.
Glaube oft hat man nicht die Wahl und wenn, dann spielt der Faktor Platzvergabe oft noch eine Rolle. Private Kitas haben zwar oft noch freie Plätze, aber das muss man sich auch erstmal leisten können.
und ich sag‘s mal so, egal für was ihr euch letztlich entscheidet: haben ist besser als brauchen ☝🏻
Meine Krabbelgruppeleitung sagt, Studien besagen, dass ein Kind ab 3 Jahren den Kontakt zu anderen Kindern braucht. Davor ist alles relativ egal und sie wären im Prinzip auch mit ihren unmittelbaren Bezugspersonen zufrieden.
Dieses "Babyjahre" Buch, was ja im Wesentlichen eine Zusammenfassung von allen möglichen Studien ist, weist darauf hin, dass jedes Einstiegsalter okay ist, solange es kontinuierlich und verlässlich ist.
Ich persönlich finde ein „zu früh“ immer kritischer als ein evtl. „zu spät“.
Vor allem, was ist zu spät? Wenn ein Kind bspw. mit 3 Jahren in den Kiga kommt, dann hat es sicherlich keine Nachteile.
Studien gibt es total viele.
Sehr interessant finde ich auch das Interview (insbesondere die 2. Hälfte) mit Frau Prof.Dr.Eva Rass - die Risiken der frühkindlichen Fremdbetreuung.
Das kenne ich gar nicht. Könntest du mir vielleicht bitte sagen, zu welchem Ergebnis sie kommen?
Bei youtube kannst du es mal eingeben, ich konnte es irgendwie nicht verlinken. Das Interview dauert allerdings 55 Minuten, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Hallo Miezii,
Ich hatte mir auch Gedanken gemacht bezüglich der Betreuung nur das ich die kleine schon sehr früh abgeben musste, wegen der Arbeit.
Sie hat es zum Beispiel sehr gut angenommen und ist seitdem sehr ausgeglichen und lernt sehr viel von den anderen Kindern gelernt.
Denke also ein zu früh oder zu spät gibt es nicht.
Hey Miezii,
Wir machen uns bei unseren Zwillingen ähnliche Gedanken.
Ich habe beschlossen, dass die beiden nicht unter 18 Monaten in die Betreuung kommen. In den Kitas in unserem Ort sind eh erst Plätze ab 2023 frei, deshalb sind die Mädels also schon mindestens 19 Monate beim erstmöglichen Beginn. Vermutlich bekommen sie also irgendwann zwischen 19 und 24 Monaten einen Platz, was für mich absolut ok ist.
Bei Zwillingen ist die Situation zuhause ja wieder anders, im Gegensatz zu Einzelkindern wachsen die mit Gleichaltrigen auf. Deshalb sehe ich das sehr entspannt. Selbst einen Start im Kindergarten mit 3 halte ich für unkritisch. Der muss aber sein, denn gerade diese soziale Kompetenz im Kleinkindalter kann man zuhause nicht erreichen.
Außerdem will ich diese Zeit mit ihnen genießen, denn so lange und intensiv bin ich nie wieder mit ihnen zusammen.
LG Artemis mit ❤ und ❤, 5 Monate
Hallo Miezii,
Ich mache mir auch viele Gedanken zu dem Thema, sammle Meinungen, lese Studien und bespreche natürlich unsere eigenen Umstände mit meinem Partner.
Was mir prägnant auffällt, ist dass ich meistens von Müttern höre, wie toll sich ihre Kinder 9 Monate - 2 Jahre entwickeln, seit sie in der Kita oder bei der Tagesmutter sind.
Von Kindergartenpädagoginnen, egal ob Mütter oder nicht, hingegen höre ich immer, dass sie ihre Kinder niemals so früh in die Kita geben würden und die Situation keine adäquate Betreuung zulässt. Meine Schwägerin hat sogar zu älteren Kindern gewechselt, weil sie es nicht mehr ausgehalten hat, wie manche Kinder leiden.
Ich tendiere jetzt auch eher zu drei Jahren, wenn es sich mit Hilfe meiner Schwiegermutter handeln lässt, dass ich ein paar Stunden arbeiten kann.
Die einzige sinnvolle Orientierung durch Studien war, dass man auf keinen Fall vor 6 Monaten fremdbetreuen lassen und beim Einstieg eine ruhige Phase abwarten soll.
Von Tagesmüttern hab ich privat bisher nur gutes gehört.
Was mir oft bei den Diskussionen fehlt, ist die Qualitaet der Betreuung. Eine Verwandte, die kinder- und Jugendpsychologin ist, war sehr neg. eingestellt. Ich nahm sie zur Besichtigung mit. Von den 2 kleinen privaten Krippen war sie sehr positiv ueberrascht. Bei meinen kleineren Kindern wollte man mich ueberreden, die kids in eine andere Krippe zu geben. Einfacher, da direkt an den Kindergarten angeschlossen, und billiger. Keine Chance, auch meine kleineren gingen in die sehr gute Krippe. Bei der Krippe hatte ich ein sehr gutes Gefuehl. Was ich beim Kindergarten und Hort nicht mehr habe bzw. hatte.
Als wir recherchiert haben, haben wir gelesen, dass die Qualität der Betreuung unter 3 Jahren einen kaum nennenswerten Einfluss hat.
Es gibt kein zu früh / zu spät.
Unsere ging mit 13 Mte. Es war genau der richtige Zeitpunkt. Sie war absolut bereit, entwickelte sich prächtig da und es geht ihr gut.
Ich kann sie jetzt zuhaus fast gar nicht mehr beschäftigen am Wochenende. Sie hat da so viel gelernt und fordert sehr viel.
Das ist wahrscheinlich von Kind zu Kind verschieden.
Für unsere Tochter hat der Kitastart mit 2 Jahren gut gepasst, ich glaube auch schon mit anderthalb hätte es ihr nicht geschadet. Bis 3 Zuhause hätte ich für sie nicht schön gefunden, es wurde wirklich Zeit dass sie unter Kinder kommt.
Wir haben aber auch Glück mit der Kita, der Betreuungsschlüssel ist 3:1, alles ist sehr liebevoll und sie gehen jeden Tag nach draußen.
Oder heißt es 1:3 ? 😅
Also auf drei Kinder kommt ein Erzieher, das meinte ich.