Hallo ihr Lieben,
mich interessiert, wie ihr damit umgeht, wenn Verwandte / Bekannte / Freunde in einer Weise mit eurem Kind umgehen, der eurem eigenen Erziehungsstil widerspricht.
Wir versuchen zum Beispiel auf die Wörter "Nein" und "nicht" zu verzichten (Was uns mehr oder weniger gut gelingt 😅 - aber wir arbeiten dran). Wenn wir dann bei Verwandten zu Besuch sind, wird unser Sohn quasi mit diesen Wörtern überschüttet 😄 Ich versuche dann zu erklären, dass wir auf diese Wörter verzichten wollen und lieber Handlungsalternativen aufzeigen und warum wir das so handhaben. Bei einigen Familienmitgliedern stößt man aber auf taube Ohren oder gar absolutes Unverständnis und die Flut von Neins lässt nicht nach.
Was meint ihr, am Ball bleiben und eindringlich darum bitten, dass so gehandelt wird, wie wir es für richtig halten? Oder es einfach geschehen lassen mit der Zuversicht, dass unser Sohn das schon gut unterscheiden kann und die meiste Zeit ja eh bei uns ist.
Das war jetzt nur ein einfaches Beispiel. Aber wie handhabt ihr das generell?
Liebe Grüße 🙃
Umgang mit anderen "Erziehungsmethoden"
Da kann ich mich ein wenig einfühlen. Wir benutzen zum Beispiel das Wort "böse" nicht. Also "Das war böse"... "Du bist böse"... "Ich bin dir böse".
Meine Schwiemu interessiert das auch eher wenig. Sie betitelt die Kinder je nach "Vergehen" so. Das kann ich gar nicht hören oder gar leiden, denn meine Jungs sind nicht böse!! Ich werde da aber auch nicht müde, dass immer wieder zu sagen, denn auf meine Bitte zu hören, wäre ja zuviel.
Oh das könnte ich auch überhaupt nicht tolerieren. Schade, dass deine Schwiegermutter deine Bitte, solche Aussagen zu unterlassen, ignoriert. Ich glaube in solch einem Fall ist es dann wichtig, beim Kind zu bleiben und den Jungs direkt zu sagen, dass sie toll so sind, wie sie sind.
Ganz genau! Das habe ich dann auch immer sofort (auch gern demonstrativ vor meiner Schwiemu) getan! Nun sind sie ha mittlerweile schon 16 und 10 Jahre alt. Der Große bekommt so etwas nicht mehr zu hören.
Hallo SueKay 🙋♀️
Ich kann gut nachvollziehen, was du meinst, und verstehe deine Erziehungsmethode! Auch ich möchte, dass sich zB meine Eltern und auch Schwiegereltern an die Regeln halten, welche ich gerne durchbringen möchte! Das sind aber ganz andere Dinge, wie bei dir! Ob es so einfach sein wird, den Großeltern zu sagen, sie dürfen das Wort „nein“ nicht verwenden, glaub ich kaum oder schwer! Ich verstehe total deine Ansichten und finde es auch toll, wie ihr das machen wollt, aber genau das ist für andere vielleicht sehr schwierig 😅 ich hoffe, du weist wie ich das meine! Wenn dein Kind bei den Großeltern zB gerade drauf und dran ist eine teure Vase vom Schrank zu werfen, glaub ich nicht, dass man da noch schnell genug „nachdenkt“, und mit BITTE NICHT oder NEIN antwortet! Totale Unverständnis für eure Erziehung finde ich allerdings nicht angebracht…..sie könnens ja zumindest versuchen!
LG ebm678504
Hallo ebm678504,
danke für deine Antwort. Ich verstehe total, was du meinst. Mir ist bewusst, dass ich nicht verlangen kann, dass keiner mehr zu meinem Sohn diese Worte sagt. Dass schaffen mein Mann und ich ja auch nicht zu 100% 😅 Und wenn es um teure Vasen etc. geht, darf auch ein Nein fallen 😉. Aber seine Uroma z.B. benutzt das Wort immerzu und gleich mehrmals hintereinander. Er braucht die Steckdose nur angucken, da hört man schon "Nein! Nein! Nein! Nein!" 🥴
War wie gesagt auch nur ein Beispiel. Es gibt ja noch viel mehr Methoden / Stile / Ansichten, die einem im Umgang mit dem eigenen Kind wichtig sind und von Verwandten nicht verstanden oder gar akzeptiert werden.
Moin,
ich würde 'Gewalt' gegen mein Kind unterbinden, alles andere lasse ich so laufen.
Mein bzw. unser Ansatz ist, dass es in erster Linie nicht um Erziehung sondern um Beziehung geht, heißt, meine Eltern, Schwiegereltern... kommunizieren mit dem Kind und das beeinflusst die Beziehung entweder positiv oder negativ. Wenn also meine Schwiegermutter sich wundert, dass der Knirps immer anfängt an den Steckdosen bei ihr zu spielen (zu Hause nie) dann weise ich sie darauf hin, dass sie dann ja auch sofort springt und ihm ungeteilte Aufmerksamkeit spendet. Ansonsten ignoriert sie ihn 🤷♀️
Bei uns gelten unsere Regeln, woanders die der Hausherrn (egal ob Großeltern, Tante, Freunde), psychische/ physische Gewalt jetzt natürlich ausgeschlossen.
Wenn das Kind bei der Oma wegen jeder Kleinigkeit ein "Nein" bekommt würde ich eher die "Nein-Quellen" beseitigen anstatt zu verlangen, dass kein "Nein" gesagt wird. Beispiel:
Bei meiner Mutter durften sie anfangs dies nicht anfassen, mussten hier vorsichtig sein und Achtung, das ist aus Glas hier und Nein, nicht angreifen da...
Da kam dann von mir ein direktes "Dann räum halt deine teure Deko vorher weg, wenn du willst, dass sich deine Enkelkinder bei dir wohlfühlen."
Beim nächsten Besuch war das meiste weggeräumt und gut war.
Ich weiß, dass Kleinstkinder "Nein" und "nicht" nicht wahrnehmen können und einfach rausfiltern, daher finde ich euren Ansatz für die ersten 1.5 (?) Jahre ganz gut, danach macht das aber für mich keinen Sinn mehr, da sie dann in der Lage sind diese Worte zu verstehen. Daher würde ich das für diese Zeit nicht von anderen einfordern.
Euer Kind darf durchaus auch andere "Lebensrealitäten" kennenlernen. Ich hoffe du weißt was ich mein. Irgendwann kommt er zwangsläufig aus der "Nein-freien" Bubble raus und dann finde ich es schon gut, wenn er auch weiß: "Nein" heißt "Nein".
Auch für ihn selbst finde ich wichtig, dass er lernt konkret "Nein" zu sagen, wenn er etwas nicht möchte.
Liebe Grüße
Das stimmt nicht auch jüngere Kinder können ein Nein verstehen. Unser Kind sass mit 13 Monaten beim Kinderarzt auf der Pritsche und als der die Impfpritze in die Hand nahm hielt er seine Handfläche nach vorn gestreckt und sagte klar und deutlich NEIN.
Kinder in dem Alter verstehen das nein sehr wohl es ist nicht umsonst bei vielen Familien die da kein 'Geschiss' machen eines der ersten Worte das angewandt wird. Ihnen fehlt nur die Impulskontrolle aber da hilft in meinen Augen eben vor allem die nein Quellen zu beseitigen. Aber mit Handlungsalternativen aufzeigen überfordert man Kinder in dem Alter in meinen Augen such oft da sie noch gar nicht fähig sind die Konsequenzen der einzelnen Möglichkeiten zu erfassen.
Also ein bisschen versteh ich dich schon. So eine Erziehungsmethode bedarf jedoch auch ein bisschen Übung und das muss sich im Alltag integrieren. Ich stelle es mir schon schwierig für die Großeltern vor so schnell umzuswitchen und aus ihren alten Mustern zu entfliehen.
Ich kann aber wiederum auch verstehen, dass es dich etwas triggert. Ich habe auch zwei, drei Erziehungsmethoden die ich gern so durchziehen möchte, ohne auf veraltete Kommentare zu stoßen. Zum Beispiel macht meine Mutter immer ein riesen Tamtam, wenn mein Sohn ein großes Geschäft macht. Ob auf Toilette oder in die Windeln. Das wird dann kommentiert mit:"oh wie eklig!", " puh das stinkt!", "komm, wir machen deine eklige Windel weg!"... Das ärgert mich. Weil das nun nicht unbedingt dazu beiträgt, dass er mal trocken wird.
Ich denke, du kannst nur als gutes Beispiel immer voran gehen und hoffen, dass sie sich das ein oder andere abgucken. Bei gravierenden Dingen, würde ich jedoch einschreiten und Grenzen aufzeigen.
LG Audrey
"Ich versuche dann zu erklären, dass wir auf diese Wörter verzichten wollen und lieber Handlungsalternativen aufzeigen und warum wir das so handhaben."
Die Gründe interessieren mich, denn bisher weiß ich nur, dass Kinder die Worte nicht verstehen. Und dann ist es aus meiner Sicht egal, wenn sie den Worten begegnen oder nicht. Mehr als dass sie damit nichts anfangen können, passiert ja nicht. Da würde ich daher gar nichts sagen.
Wir haben das Problem nicht, weil die Kinder bei uns sind und in der Kita herrschen Kita-Regeln. Dem kleinen Kind ist es egal, und das große kann sehr gut unterscheiden was in der Kita gilt und was zuhause. Solange nicht geschrien oder geschlagen wird, es keinen Alkohol, Nüsse o.ä. gibt und Anweisungen wie "Sei still!" nicht fallen, würde ich gar nichts sagen.
Hallo 😊
Ich habe gerade in einem neuen Antwortpost versucht, ausführlich zu erklären, warum wir auf den permanenten Gebrauch dieser Wörter verzichten wollen.
Nachdem unser Kind schon mit 13 Monaten dem Kinderarzt durch eindeutige Gestik und einem klaren nein zu verstehen gegeben hat dass es keine Spritze mit der Impfung bekommen möchte denke ich dass sie das Wort sehr wohl sehr gut verstehen.
Hallo, wir machen es ähnlich wie ihr. Das Wort nein wird zwar genannt, aber bewusst. Nicht 5 mal nein sagen und es hat keine Konsequenzen. Sondern wenn auf das erste nein nicht reagiert wird, nehmen wir entweder das Kind da weg oder den Gegenstand. Je nach Situation. Wenn bei meinen Eltern, Schwiegereltern oder auch Schwägerin keine Konsequenz folgt, fordere ich diese ein, da mir dies sehr wichtig ist.
Das Wort nicht versuchen wir ebenfalls zu vermeiden. Ich habe es allen erklärt. Meine Schwiegermutter und Schwägerin interessiert das aber wenig. Da lasse ich es sein. Ich möchte sie nicht ständig belehren. Wir vermeiden das Wort nicht in erster Linie, da die Kinder da meist überhören. Daher ist es uns nicht ganz so wichtig.
Hallo, ich muss jetzt mal nachfragen. Wieso wird das Wort „nein“ und „nicht“ nicht verwendet? Ich verstehe den Ansatz nicht. Mir kommen gleiche Helikopter Eltern und Rasenmäher Eltern in den Kopf. Wenn Gefahr droht, was sagst du dann? Da ist doch ein Nein schnell gesagt und auch verständlich.
Ich benutze alle Worte außer scheisse. Ich möchte nicht im klassischen Sinne eine Beziehung zum Kind haben sondern schon den Unterschied zu Freunden sein, nämlich es Erziehen. Das bedingt sich das Wort, nur eine Beziehung lässt eine Erziehung zu.
Habe echt Fragezeichen im Kopf wieso man sowas macht.
Hallo 😊 Ich habe gerade versucht, ausführlich zu erklären, warum wir gerne auf den permanenten Gebrauch dieser Wörter verzichten. Ich hoffe, das löst einige Fragezeichen aus deinem Kopf 🙃
Da bist du nicht die Einzige. Scheint halt der neueste Trend unter den Rohkostschnibblerinnen zu sein