Hallo Ihr Lieben und erstmal ein gesundes und hoffentlich stressfreies Jahr mit Baby :)
Einige von euch kennen meine Beiträge schon. Es ging darum, dass mein Sohn so ab 9 Monate eine sehr stark ausgesprägte Papa-Phase hatte und mich quasi kaum angeschaut hat. Ich zweifelte schon stark an unserer Bindung.
Kurz nach meinem letzten Beitrag, um Weihnachten rum, hat es sich schlagartig gewandelt.
Aktuell geht nur noch Mama. Bei Papa wird gebrüllt, gelacht wird nur mit Mama, er krabbelt mir weinend hinterher (selbst wenn Papa daneben sitzt), brüllt beim Einschlafen bei Papa solange, bis ich komme und ihn im Arm halte.
Ihr solltet also alle Recht behalten: Es war nur eine Phase. Und wenn man den Bindungsexperten Glauben schenken mag, spricht die vermehrte Anhänglichkeit am Ende des 1. LJ (das Mäuschen ist nun 11 Monate) soweit für eine gute Bindung.
So ganz los lässt mich das Thema dennoch nicht und deshalb noch eine weitere Frage um eure Einschätzungen. Tatsächlich, weil mich das Thema sehr interessiert und ich die Situationen gerne besser einschätzen können möchte.
Da ich in einem Monat wieder arbeiten gehe, war ich heute an meiner Schule (bin Lehrerin), um soweit alles mit meiner Schulleiterin zu besprechen. Normalerweise, wenn er auf meinem Arm ist und jemanden Fremden sieht bzw. er zu nahe kommt, lehnt er sich immer erst mal an mich um Sicherheit zu suchen.
Bei dem Gespräch mit meiner SL wollte er jedoch von meinem Arm runter, krabbelte geradezu zu ihr und wollte auf ihren Arm. Das tat sie dann auch. Kaum oben angekommen, suchte er mich wieder und zeigte mit seinem Finger auf mich. Es war jetzt aber nicht so, dass er unbedingt zu mir wollte. Er schien sich schon wohlzufühlen. Er verweilte dann noch etwa 1 Minute auf ihrem Arm und wollte dann wieder runter gelassen werden um die Gegend unsicher zu machen.
Ich finde das jetzt nicht schlimm - kenne in dem Alter aber eigentlich nur Babys, die bei Fremden an der Mama klammern und sofort losschreien, sobald ihnen jemand Fremdes zu nahe kommt.
Das wirklich krasse Fremdeln mit Schreien, hat er bisher 3-4x gezeigt, als mein Vater samt Freundin bei uns war bzw. als wir dort zu Besuch waren. Ist das tatsächlich so, dass das Fremdeln immer mal unterschiedlich stark ausgeprägt ist?
Und die Frage die mich aber eigentlich beschäftigt: Zu Hause ignoriert er den Papa (obwohl der wirklich so toll ist und bis vor 2 Wochen hier noch der Held war), bei Fremden will er aber auf den Arm?! Wie lässt sich das Verhalten denn erklären?
Oje ... vielleicht wird es auch Zeit, dass ich wieder arbeiten gehe um mir um sowas keinen Kopf mehr zu machen.
Liebe Grüße,
Karenrenn
Kein Fremdeln bei Fremden (11 Monate)
Hi!
Mach dir da keine Gedanken! Das mit dem fremdeln ist ganz stark charaktersache!
Meine große hat eigentlich gar nicht gefremdelt. Nur bei meinem Schwager hat sie minimal gefremdelt. Sonst saß sie in jeder spielgruppe und jedem treffen immer bei den anderen mamas am schoß. Ich war eher uninteressant, weil ja eh immer da.
Selbst wenn sie weinte ließ sie sich auch immer gern von anderen trösten (meistens andere enge bezugspersonen) .
Wir haben eine gute enge Bindung,sie ist aber einfach immer schon neugierig, selbstständig und kontaktfreudig. Dass ich oder ihr Papa zum trösten absolut bevorzugt werden ist erst so seit sie etwa 4 ist.
Die kleine ist das absolute Gegenteil, fremdelte ganz stark. Da hat es gereicht, wenn sie nur angeschaut wurde. Selbst bei meinen eltern, die sie gut kannte. Auch mit 2 fremdelt sie noch bei weniger bekannten Personen. Sie ist aber auch sonst eher zurückhaltender außerhalb der eigenen vier Wände. Kommt auch immer wieder auf meine schoß, während die anderen Kinder zufrieden miteinander spielen. Sie ist halt anders als ihre Schwester. Unsere Bindung ist aber trotzdem gleich gut.
Ich denke, dass man sich da nicht zu viele Gedanken machen braucht. Das neue fremde ist für manche Kinder einfach super spannend. Für andere wieder beängstigend. Das ist typsache.
Lg