Hallo,
ich habe mir überlegt, die Geschichte hier mit Euch zu teilen, weil ich sie so wunderschön finde. Ist eine wahre Geschichte, passiert einem Verwandten von mir, der viele Jahre Oberarzt einer Klinik auf der Gynäkologie war.
Besagter Oberarzt hatte erfolgreich eine ICSI bei einer Frau durchgeführt, die schwanger wurde. In der 38. SSW kam sie in die Klinik zum Geburtsvorbereitungsgespräch. Der behandelnde Arzt nahm sie stationär auf (warum, wußte besagter Oberarzt nicht). Da er zu dem Zeitpunkt den Dienst übernahm, ordnete er ein CTG an. Die zuständige Hebamme im Kreißsaal schickte die Frau zurück auf Station mit der Aussage, dass an dem Tag bereits ein CTG gemacht worden sei und damit nicht mehr nötig. Der Oberarzt machte darauf der Hebamme eine Ansage, dass sie seine Entscheidung nicht in Frage zu stellen habe und ein CTG angeordnet sei. Also wurde das gemacht.
Im CTG sah man eine flatternde Herzlinie. Oberarzt wußte, dass das "absterbendes Kind" bedeutet. Er ordnete sofort einen Not-Kaiserschnitt an. Aber kein Anästhesist frei. Also telefonierte er herum, um einen Anästhesisten zu bekommen, was schließlich auch gelang.
Der Kaiserschnitt wurde durchgeführt, das Kind geholt. Es war weiß wie die Wand. Das bedeutet, es hatte eine starke Blutarmut (blau würde Sauerstoffarmut bedeuten). Außerdem hatte es keinen Puls mehr.
Die anwesende Kinderärztin weigerte sich, eine Reanimation durchzuführen mit der Begründung, dass es eh vorbei sei. Der Oberarzt ordnete einer Studentin an, eine Reanimation durchzuführen. Die Studentin wußte aber nicht wie, machte die Druckmassage viel zu langsam. Also zeigte er ihr schnell, wie das geht.
Ein auch anwesender Student schaffte es inzwischen, einen anderen Kinderarzt in den OP zu bekommen. Der ordnete dann sofort die Bluttransfusion an und begann mit der Reanimation.
Das Kind überlebte. Es stellte sich heraus, dass eine Nabelschnurvene verletzt war, das Kind war im Mutterleib langsam verblutet. Der Not-KS mit Bluttransfusion und Reanimation hatte ihm das Leben gerettet.
Monate später sah der Oberarzt im Kreißsaal das U-Heft, weil eine neue Abschrift benötigt wurde. Die letzte U-Untersuchung hatte ein komplett gesundes, unauffälliges Kind gezeigt.
Ja, das ist das Ende der Geschichte. Ist schon viele Jahre her, besagter Oberarzt ist lange in Rente.
Aber die Verkettung von Umständen, die Zufälle, die engagierten Personen, das alles zusammen ist so ein riesiger Schutzengel gewesen, dass man es kaum glauben würde.
Ich hoffe, Ihr lest die Geschichte auch gerne und habt am Ende ein Lächeln im Gesicht.
Geschichte von einem Schutzengel
Ich frage mich warum eine Hebamme kein CTG macht und warum sich ein Kinderarzt weigert zu Reanimieren und eine Studentin nicht weiß wie das überhaupt geht und warum der besagte Oberarzt nicht selbst reanimiert...komisches Krankenhaus 🙈
Da hatte das Kind aufjedenfall Glück bei dem Haufen von Fehlern die passiert sind.
Wir haben hier auch so ein Krankenhaus...Kinderklinik Level 1...mit zwei Frühchen hab ich da echt einiges mitbekommen und vieles erlebt wo ich echt oft gedacht hab "zum Glück ist das gut gegangen"
Die Hebamme dachte sich wohl, die Frau hatte gerade erst vor einer Stunde ein CTG, das muß reichen.
Der Oberarzt hatte eine Frau mit offenem Bauch vor sich.
Ich vermute, die Studentin hatte Baby Reanimation noch nicht gelernt, oder war schlichtweg überfordert.
Über die Kinderärztin muss man keine Worte verlieren...
Ich meine nur das diese Geschichte eigentlich gut zeigt wie es manchmal zu geht. Das ist keine "Schutzengel" Geschichte sondern zeigt einen Krankenhaus Tag an dem vielleicht ein paar Dinge nicht so gut liefen und die Beteiligten
trotzdem Glück hatten. ..sind halt auch alles nur Menschen und keine "Götter in Weiß" Das finde ich zeigt diese Story ziemlich deutlich.
Naja, also mir haben die Jahre im KH hinter den Kulissen sehr oft gezeigt, das meiste wollt ihr gar nicht wissen.
Kein Wunder, dass ich um Krankenhäuser einen riesen Bogen mache 🤷🏻♀️
Genau das denke ich mittlerweile auch. Ich sag ja zum Glück können Menschen mehr ab als man denkt 🙈🙈
Ohja das kann ich unterschreiben.
Mein Sohn lag 2 Wochen auf der Frühchen Station.
Was ich da teilweise mit bekommen habe, wie es da zuging (ich hatte mir ein Elternzimmer geben lassen) und war so gut wie zu jeder Mahlzeit und wickeln bei meinem Baby.
Dort wurde alle 2 Stunden gefüttert gewickelt usw.
Teilweise musste sich eine Krankenschwester um 6 Babys gleichzeitig kümmern.
Nachts habe ich, besonders wenn eine besagte Schwester Dienst hatte (trotz anraten der Ärzte, ich solle schlafen) parat gestanden. Weil ich nicht wollte, dass diese Schwester an mein Baby kam.
Ich habe das angesprochen, was ich beobachtet habe. Habe allerdings leider keine Reaktion erhalten.
In der Zeit ist dort einiges schief gelaufen. Deshalb vermute ich, dass es auf anderen Stationen ähnlich abläuft.
Ein Lächeln und Gänsehaut.
Und großes Danke an den Oberarzt, ❤️
Klingt für mich fast ein wenig nach einer urban story