...ohne ein völliges Chaos anzurichten und jeden Rhythmus zu ruinieren?
Ich würde mich gerne abends rausschleichen. Nach 12 Monaten zu Bett gehen gegen 18 Uhr, möchte ich mal wieder Zeit für mich haben.
Meine beiden schlafen im Familienbett und mein Sohn stillt zum Einschlafen und auch sonst nachts sehr viel. Beide suchen oft nach mir, setzen sich auf, wimmern, suchen mich und kommen dann zu mir.
Wie fängt man da nur an? Tränen möchte ich vermeiden.
Liebe Grüße
Miezii (💙💗 12M)
Wie fängt man am besten an...
Puh, schwer. Es ist ein liebgewonnenes Ritual und wird wahrscheinlich nicht so einfach ohne Tränen gehen. Weinen ist ja ein Ausdruck des Protestes und wenn sie seit 12 Monaten gewöhnt sind, dass Mama im Bett liegt, dann werden sie protestieren, wenn es nicht so ist.
Nicola Schmidt hatte mal den Tipp, den Kindern zu sagen, dass man kurz rausgeht um Wäsche aufzuhängen/auf Toilette zu gehen und dann, nach einer kurzen Zeitspanne, wieder reinkommt. Das richtete sich aber eher an ältere Kinder, die das verstehen. Trotzdem würde ich es mal probieren, mit den Kindern zu sprechen und ihnen zu sagen, dass Mama gleich wiederkommt. Kann natürlich sein, dass sie so lange warten.
Manchmal hilft es auch, ein getragenes T-Shirt hinzulegen.
Wie läuft es denn ab? Wachen sie auf, sobald du weg bist? Liegen sie mit Körperkontakt? Haben sie eine bestimmte Schlafposition (Bein auf dein Bein, Arm auf deinen Bauch oder oder oder)?
Was ist mit dem Vater? Kann er die Kinder ins Bett bringen? Da funktionieren oft Dinge, die bei Mama nicht gehen.
Lieben Dank für deine Antwort 😊
Leider gibt es seit einiger (längerer) Zeit bei meiner Tochter bereits tagsüber Tränen, wenn ich kurz den Raum verlasse. Egal, was ich sage oder wie oft wir dieses Spielchen spielen - bittere Tränen. Und leider fremdelt insbesondere meine Tochter zur Zeit stark mit meinem Mann, was ihn sehr verletzt, auch in dem Bewusstsein, dass es nichts mit ihm zu tun hat. Mein Mann könnte die beiden also momentan definitiv nicht in den Schlaf begleiten.
Sie schlafen meistens so ein: Er liegt neben mir, halb auf mir drauf (mit einem Bein) und wird gestillt. Sie liegt auf der anderen Seite neben mir, drückt sich in meine Seite und hält meine Hand.
Nach etwa 10 Minuten kann ich mich da vorsichtig und in Zeitlupe rauspellen und bequem hinsetzen. Ab da wacht er in unregelmäßigen Abständen kurz auf, setzt sich oft dabei hin und jammert. Dann lege ich ihn hin und mich daneben und er dockt an und schläft. Zeitversetzt setzt sie sich ab und an auf und sucht nach mir. Da sie zuvor im Schlaf an das andere Ende des Bettes gewandert ist, bin ich dann recht weit weg. Sie rennt dann wie eine Irre auf allen Vieren zu mir, schmeißt sich neben mich und schläft 🤷🏼♀️
So läuft das über die ganze Nacht verteilt.
Hallo Miezii, ich schließe mich da gerne mal an. Bei uns ist es ähnlich. Ich gehe mit ihr jetzt schon 1 Jahr immer mit ins Bett und sie wird noch zu oft wach, dass ich Angst habe ich bin nicht schnell genug oben ohne das sie aus dem Bett fällt. Habe mir schon überlegt eine größere Matratze fürs Kinderzimmer zu kaufen und mich nach dem stillen leise raus zu schleichen. 🙈🤣
Huhu 😊 Und hast du mal über Bettschutzgitter nachgedacht? Das wäre doch eine super Lösung...
Das stimmt, aber den traue ich bei meiner Klettertante nicht. Werde also die Matratze für den Boden im Kinderzimmer holen. Nur Anfangen muss ich mal damit. 😅🙈
Ist bei uns auch so, nur dass wir uns mittlerweile schon länger abwechseln können und es nicht ganz so früh am Abend ist.
Ich glaube nicht, dass das einfach so funktioniert. Wie denn, wenn alle naselang einer wach wird und guckt, ob Mama noch da ist? (Das macht mein Sohn auch.)
Ich denke, dass das nur klappt, wenn man sich etwas völlig neues überlegt. Also z.B. Gitterbett ins Schlafzimmer und daran gewöhnen, allein darin zu schlafen. Oder eben zumindest die ersten paar Stunden des Abends, bis die Eltern dann ins Bett gehen.
Und das eben konsequent durchziehen, mit einigen Tagen immer wieder hingehen, beruhigen etc. Ohne Tränen wird das nicht gehen.
Aber wie gesagt, mir geht's genauso, ich hatte für sowas bisher auch keine Kraft bzw. der Leidensdruck war bisher wohl nicht groß genug.
Ich weiß genau, was du meinst - ich konnte mich bislang auch noch nicht dazu aufraffen, etwas zu ändern 😅
Liebe Miezii,
Ich schließe mich da jittery an.
Ich verlasse nun seit ca. 2 Monaten abends das Schlafzimmer (seit er 9 1/2 Monate alt ist). Es hat erstaunlich gut geklappt- ich war nämlich auch eher skeptisch und hatte „Angst“, dass die Nächte noch schlechter werden. Wenn er eingeschlafen ist, bleibe ich noch etwa 10-20 Minuten bei ihm, dann schläft er erstmal tief genug und ich kann aus dem Zimmer. Dann haben mein Mann und ich meist 1-2 Stunden Paarzeit- mit 0-3 Unterbrechungen😉 nach dem 3. mal bleib ich meist oben. Aber manchmal schafft er auch mal 1 1/2 Stunden ohne wach zu werden 🥰
Wenn deine Mäuse also eine Weile ohne dich weiterschlafen, würde ich es wirklich einfach mal ausprobieren!
Bindungstechnisch ist dies wohl sogar „förderlich“. Wenn du nicht da bist, aber gleich kommst, wenn die Zwerge dich brauchen, merken sie sich, dass ihr Bedürfnis gestillt wird und das stärkt die Bindung 😊
Also- trau dich!
PS: wir hatten auch zwei Anläufe (haben es schon mal eher versucht, aber da war er noch nicht so weit).
PPS: mittags bleib ich noch immer bei ihm, weil er da einfach noch viel Still-/ Kuschelnähe braucht. Und ich genieße diese Auszeit ehrlich gesagt auch😉
Oh, der Text von Knabberfratz könnte von mir sein. So schön zu lesen, dass es Vielen von euch auch so geht.
Ich bin die ersten 4-5 Monate auch immer mit liegen geblieben. Dann kam der Sommer und ich wollte doch noch wenigstens ein paar Minuten für mich/Paarzeit auf der Terrasse 😂. Also Babyphone mit Kamera an, Familienbett ist „eingezäunt“ und los.
Ich persönlich weiß bei meinem Sohn, dass wenn er die 1. Runde schläft, ich auf alle Fälle 30-40min Zeit habe. Dann wird er zu 90% wieder wach. Meistens sehe ich das schon auf dem Babyphone und gehe langsam zum Schlafzimmer. Er sitzt dann auch im Bett und sucht mich. Ich rede leise mit ihm, versichere, dass ich da bin, gebe ihm wieder die Brust und er schläft weiter. Nun warte ich meist 15-20min, bis er wieder tiefer schläft. Gehe ich früher, wacht er meist gleich wieder auf. Manchmal meldet er sich nach 5-10min wieder, manchmal nicht. Also irgendwo bin ich schon immer auf dem Sprung, aber man gewöhnt sich dran. Irgendwann wird er auch mal länger am Stück/ohne mich schlafen können.
Mittags mache ich es auch wie Knabberfratz. Ich genieße diese Pause auch und lerne im Moment im Bett mit einer App Schwedisch 😃
Fang einfach an. Sollte es viele Tränen etc. geben, dann bleibst du erstmal wieder liegen und schleichst dich später wieder raus… Aber ein Anfang ist erstmal gemacht!😊
Respekt dafür, dass du seit einem Jahr mit deinen Kindern schlafen gegangen bist. Ich befürchte, dass du es euch dadurch nicht leichter gemacht hast.
Ich möchte mich den anderen anschließen, die sagen du sollst einfach herausgehen. Wenn etwas passiert bekommst du es über das Babyfone mit, kannst reingehen und trösten, stillen, was auch immer. Das kann aber auch, ohne stillen, natürlich der Papa übernehmen.
Was sich mir nicht erschließt ist, dass du versuchen willst, es ohne Tränen ablaufen zu lassen. Tränen, Enttäuschung und Frustration gehört zu einem Kleinkind dazu, sind normal und notwendig für die gesunde Entwicklung. Wenn du das weiterhin durchziehst nimmst du ihnen die Möglichkeit sich selbst regulieren zu lern.
Danke für deine Antwort 😊
Zu Deiner Frage: Ich habe mir einfach für meinen Weg mit meinen Kindern vorgenommen, Frust nur in bestimmten Momenten zuzulassen. Und Momente, in denen sie sich alleine fühlen, gehören nicht dazu. Ich vertrete die Auffassung, dass Frust den meisten Sinn macht, wenn eine gewisse Hirnreife erreicht wurde, die ein Stück weit Verständnis ermöglicht. Verständnis nicht im Sinne von Einverständnis oder Nachvollziehbarkeit. Aber zumindest im Sinne einer anfänglichen Kommunikation. Deshalb stille ich zB noch. Wenn mein Sohn sich nicht von selbst abstillt, werde ich ihn abstillen, sobald ich es ihm halbwegs erklären kann. Deshalb schlafen sie noch im Familienbett. Erst, wenn ich ihnen halbwegs erklären kann, dass man auch in einem eigenen Bett und sogar eigenen Zimmer schlafen kann und das etwas Gutes sein kann, werde ich das angehen. Alles andere - jetzt abstillen, jetzt ausquartieren,... - wäre für mein Empfinden Zwang, da sie ihre Sorgen und Ängste noch nicht formulieren bzw adressieren können und daher einfach solchen Umbrüchen ausgesetzt werden, ohne sie verstehen zu können.
Deshalb möchte ich mich ohne Tränen rausschleichen. Dieser Schritt ist dem Grunde nach schon nicht bzw NOCH nicht mit meinen Prinzipien, die ich grad geschildert habe, vereinbar.
Ich finde deine Ansichten sehr schön und wir praktizieren es auch ähnlich. Ich glaube auch nicht, dass man seinen Kindern die Möglichkeit nimmt sich selbst zu regulieren, wenn man Tränen vermeidet.
Unser Sohn (8 Monate) blieb bis vor kurzem einfach immer bei uns, bis wir uns Bett gegangen sind. Also schlief auf mir oder meinem Mann und wir waren auf der Couch oder sogar auswärts.
Jetzt haben wir eine feste Schlafenszeit eingeführt. Um 1915 stille ich ihn in den Schlaf und wenn er sich ablegen lässt (aktuell wegen Zähnen nicht möglich), dann gehe ich wieder hinaus. Ich lasse die Tür offen und bin im Zimmer nebenan. Manchmal habe ich dann nur 10 Minuten, manchmal ein bisschen mehr, manchmal sogar noch eine Stunde. Wir sind da dran und haben das Ziel vor Augen. Wir würden aber niemals irgendwas durchziehen, auf Kosten unseres Babys oder auch auf Kosten eines erholsamen Schlafes. Es wird sicher irgendwann leichter.
Mir ist aufgefallen, dass dieses Weinen ganz anders ist, als wenn wir zb auf Besuch sind und unser Baby in der Schale in einem fremden Raum wach wird, wo er fast panisch schreit. Deshalb mache ich mir wegen des Weines keine Sorgen.
Mit Zwillingen stelle ich mir das nochmals viel schwerer vor, weil sich die unterschiedlichen Befindlichkeiten ja summieren. Aber falls es dich tröstet, zumindest hast du die Babyphase für zwei in einem Aufwasch erledigt.
Also , günstigen Moment abpassen, raus gehen und bei Bedarf zurück, mehr kannst du glaube ich nicht tun.
Viel Glück
Willst du denn rausgehen bevor sie schlafen oder nachdem sie eingeschlafen sind?
1. mache den Schlafplatz sicher (Babyphone + Bodenbett/Rausfallschutz
2. Stolperfallen auf dem Weg entfernen
3. Kinder schlafen bringen
4. warten, bis das Kind 10 Minuten schläft
5. Hände weg vom Kind
6 langsam wegrollen
7. aufstehen und gehen
Es hat bei mir auch gedauert, aber mittlerweile geht es gut. Ich habe das ganz sanft gemacht und dadurch ging es ohne Tränen. Immer, wenn mein Kleiner geweint /gejammert hat, war ich da.
Alles Gute und toi, toi, toi!
So habe ich das damals mit meinem älterem Sohn auch gemacht. Sobald er tief genug schlief, schlich ich mich wie ein Ninja raus 😅. Er wachte dann jede Stunde auf, ich rannte ins Zimmer, legte mich neben ihn, wartete bis er wieder schlief und schlich mich wieder raus.
So mach ich das auch 🙂
Hallo Miezii,
Ich nehme an, du willst dich erst wegschleichen, wenn die beiden fest schlafen? Dann einfach machen! Bleib dabei, bis beide eingeschlafen sind und noch ein paar Minuten länger und dann probier es aus. Vielleicht wird einer wieder wach, wenn du die Tür aufmachst - dann drehst du halt wieder um. Vielleicht hält die Ruhe nur 10 Minuten - dann kannst du wenigstens in Ruhe ein Eis essen in der Zeit ;) vielleicht geht es aber auch direkt die berühmten 30 Minuten gut.
Selbstverständlich werden die Kinder dich "rufen" wenn sie wach werden und du nicht da bist. Dass kann quengeln oder weinen sein. Sind dir das schon zu viele Tränen? Über das Babyphone bekommst du das ja sofort mit und bist dann direkt da. Ich finde das unproblematisch. Wenn du das aber schon zu viel findest, kannst du die beiden ja eigentlich erst alleine lassen, wenn sie Durchschlafen?
Meine Kinder haben übrigens beide die Eigenschaft, nach dem ins Bett bringen nach 30 Minuten nochmal wach zu werden. Dann brauchen (die Große jetzt natürlich nicht mehr) sie nochmal eine kleine Runde Einschlafbegleitung und können danach gut 2 Stunden ohne mich im Familienbett weiterschlafen.