Kurz mal was von der Seele schreiben *SiLoPo?*

Guten Morgen ihr lieben ☀️

Ich muss mir heute mal was von der Seele schreiben. Gerne könnt ihr euch hier auch mal ,auskotzen‘ ♥️

Vor knapp 11 Wochen hab ich einen wundervollen Sohn zur Welt gebracht. Die Geburt war sehr schwierig und ich würde sagen, dass ich trotz ET+4 noch nicht bereit war Mama zu werden. Ich war so unheimlich gerne schwanger und wäre es gerne noch einige Wochen mehr gewesen.

Unser gemeinsamer Start war schön aber auch mit Hürden verbunden. Das Stillen wollte nicht ganz so klappen und seitdem stillen wir mit Stillhütchen. Irgendwann hab ich das so akzeptiert. Doch Glücksgefühle beim Stillen hab ich nie empfunden.
Ich habe meinen Sohn täglich angesehen und nie diese Glücksgefühle gespürt, die man habe sollte. War irgendwas falsch mit mir? Kinder waren schon immer mein Wunsch gewesen und plötzlich will ich das alles gar nicht mehr.

Leider kamen immer mal wieder Probleme mit meinem kleinen Mann auf, die mich immer wieder in ein Loch zogen.
Ende vom Lied: postnatale Depression. Ich mir Hilfe gesucht und ich dachte es wird besser. War es auch kurzzeitig, bis dann wieder neue Probleme aufkamen.
Ich liebe meinen Sohn so sehr, doch dieses auf und ab von neuen Hürden schaffen mich einfach und ich wünsche mir endlich einen Rhythmus mit ihm zu finden, der nicht nur eine Woche anhält ..


Entschuldigt den langen Text, aber ich brauchte das einmal ❤️‍🩹

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hi, es tut mir sehr leid, was du gerade durch machst! die hormone sind aber auch sowas von gemein. es ging mir ähnlich. ich habe nur sofort (nach 2 wochen) ein paar therapiestunden beansprucht und bin deswegen nie in eine depression geschlittert. gott sei dank. bist du in behandlung?

ich kann dir aber sagen: bei mir ging es nach ca 12 wochen steil bergauf. ich habe es nicht für möglich gehalten aber ich liebe das mama sein und genieße es sehr. war anfangs nur ganz stark überfordert.

die liebe zu meiner tochter ist dann auch ganz schnell gewachsen, manchmal liebe ich sie so sehr dass es weh tut. <3 vertrau auf dich und dein baby. ich bin mir zu 100% sicher in 1,2 monaten gebt es dir mit der situation besser.

es geht wirklich ganz vielen müttern so, aber die wenigsten sprechen darueber. mir hat mal wer gesagt: diese unbändige liebe die manche direkt von anfang an verspüren ist “nur” eine (wunderschöne) hormonelle brücke bis sich die echte mutterliebe aufbaut. und das braucht einfach seine zeit bis du dein baby mit all seinen wundervollen seiten kennen und lieben lernst. ohne der brücke ist man verunsichert, aber die liebe wird genau so stark sein. <3

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Es freut mich für dich, dass ihr euch so gut gefunden habt!😊

Ja, ich bin seit einigen Wochen in ärztlicher Behandlung und bekomme Antidepressiva. Leider bin ich noch weit weg von einer Therapie da man hier ewig auf der Warteliste steht.

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Schau mal am besten bei Trägern wie der Caritas, diakonie, awo oder Ähnliches.
Google nach Frauen-Beratungsstellen.
Manchmal kommt man da schneller rein.

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Hallo, ich kann dir sagen, mir ging es ähnlich und die Glücksgefühle kamen erst nach ca 6 Monaten. Davor wollte ich am liebsten Arbeiten gehen und nicht Mama sein.

Jetzt ist es sehr schön und harmonisch

Lg

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Hallo,

alleine bist du nicht. Wir hatten eigentlich einen guten Start, dann kurz Intensivstation und ich habe mir Vorwürfe gemacht (bin ich zu doof zum stillen etc.), dann ging es wieder gut, dann ist er an Tagen wieder anstrengend und ich kommen schwer klar damit und ich guck ihn an und will einfach nur weg.

Ich kann das ganz gut rationalisieren. Ich bin ein kleiner Perfektionist und das Leben soll immer Spaß machen. Ich habe mir also für heute vorgenommen entspannt zu sein, vielleicht sogar Nachmittagsfernseh zu gucken, kein Druck, dass jetzt alles perfekt sein muss. Kein Yoga, Laufen und lachendes Kind. Die Tage kommen noch wenn er älter ist.

Ich verstehe deinen Wunsch nach einem Rhythmus sehr gut. Ich glaube, den können wir uns abschminken. Man muss damit umgehen lernen, dass es sich immer wieder ändert. Gestern war die Hölle, heute mag mich mein Kind und schreit mich nicht nur an. Morgen ist vielleicht wieder anders. Dann fühle ich mich auch wieder schlecht.

Versuch dir den Druck rauszunehmen. Ich versuch's auch grad.

LG
Dot

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Es tut gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und natürlich auch, dass ihr euch bald findet und die Zeit genießen könnt!

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Hey, mir ging es am Anfang ähnlich.. ich wollte unbedingt ein Babys und am Ende war ich mir gar nicht mehr sicher ob es dir richtige Entscheidung war. Wir hatten auch viele Probleme mit dem stillen und auch heute noch stille ich nicht gerne mache es aber für meine Tochter. Die ersten 3 Monate hat sie sehr viel geschrien und ich war fix und fertig. Seit sie 4 Monate ist bin ich der glücklichste Mensch der Welt und hasse mich für meine Gedanken. Gib dir noch etwas Zeit. Es wird bei dir bestimmt auch bald so sein 💛

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Hallo Roxy,

Ich fand die ersten 6 Monate auch nicht so dolle klar, ich war happy nach 5 Jahren Kiwu dass ich die Maus endlich gesund und munter bei mir hatte. Aber nicht mehr richtig abschalten können, die krasse Fremdbestimmung und stillen war auch schrecklich, da ich nach 2 Wochen schon zufüttern musste. Ich war die ersten 3, 4 Monate nur mit Brust, Flasche und schlafen beschäftigt.
Jetzt ist die kleine Dame 9 Monate und schon eine richtige kleine Persönlichkeit 😍
Gut, dass du dir schon Hilfe geholt hast, ich denke auch bei dir wird die Zeit das schon richten. Und in 6 Monaten ging die die erste Zeit auch viel zu schnell vorbei. Auch, wenn man in der schwierigen Zeit steckt es einem unendlich erscheint.

Alles Liebe

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Ich habe mich die letzten Wochen auch gefragt, in es wirklich DAS ist, wovon alle so schwärmen.
Ich bin total überrumpelt davon, den kompletten Tag nach der Kleinen zu richten, keine Regelmäßigkeit und Routinen zu haben und vor allem, nicht zu wissen ob der Abend entspannt oder ein Schreiabend wird. Hier zu lesen, dass das alles besser wird tut gut.
Wir hatten einen schwierigen Start und waren am Anfang getrennt, ich habe manchmal auch Angst, dass das meine Muttergefühle behindert.
Also klar liebe ich sie und bin auch froh, dass sie da ist aber ich glaube manchmal trotzdem dass irgendwas fehlt. Das macht mich sehr traurig.
Ich freue mich aber trotzdem auf die Zeit die kommt und arbeite gerade an mir, alles gelassener zu sehen und nicht so viel zu planen und mir genau auszumalen. So kommt es vermutlich eh nicht.

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Du fast das so gut zusammen; ob der Abend ein Schreiabend wird oder nicht :) ich habe jetzt schon "Angst" da er heute so ein Sonnenschein ist. :-p

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Ich kenne diese Gefühle sehr gut, ich war in der gleichen Situation mit meinem ersten Kind. Ich bin jetzt wieder schwanger und hoffe, dass mir das beim nächsten Kind erspart bleibt. Ich musste ein halbes Jahr Medikamente nehmen und eine (wenn auch kurze) kognitive Verhaltenstherapie machen, um aus meinem Loch herauszufinden. Ich lag in den ersten Wochen bis Monaten dauernd im Bett in einem dunklen Zimmer, weil ich es tatsächlich nicht aus dem Bett geschafft habe, mein Mann hat mir unser Kind hauptsächlich zum Stillen vorbeigebracht... Mir treibt der Gedanke daran immer noch die Tränen in die Augen, denn diese Zeit mit meinem Baby ist weg und verlorene Zeit.

Warum ich dir das erzähle? Damit du weißt, dass du nicht alleine bist. Ich habe mir damals schlimme Vorwürfe gemacht, dass ich nicht glücklich sein kann, obwohl ich ein gesundes Kind habe, und dass ich keinen Grund habe, depressiv zu sein. Aber man kann es sich ja leider nicht aussuchen.

Wenn es wieder schlimmer geworden ist, such dir noch mal Hilfe. Es ist es auf jeden Fall wert - auch, wenn ich absolut verstehen kann, wie schwierig es ist, sich in so einer Situation auch noch aktiv um Hilfe zu kümmern, wenn man sowieso schon kaum was auf die Reihe kriegt.

Alles Gute dir und dass es dir bald besser geht!

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Oh wow bei deiner Geschichte musste ich kurz weinen.
Es tut mir so unendlich Leid wie euer Start war!

Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, dass du nicht wieder in so ein Tief fällst und die Zeit mehr genießen kannst #liebdrueck

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Das tut mir leid zu lesen. Aber sei unbesorgt - es wird besser und die Liebe wächst mit jedem Tag.

Ich kenne das zu gut. Mein Sohn musste fast 4 Wochen auf der Intensivstation versorgt werden und ich habe sehr unter der Trennung gelitten. Ich habe mich dann stationär im Kinderkrankenhaus aufnehmen lassen, damit ich rund um die Uhr für ihn da sein konnte. Ich hab kaum geschlafen, viel geweint, hatte irre Schmerzen beim Sitzen, wegen der Geburtsverletzungen und Wasser in den Beinen, weil ich eigentlich hätte liegen sollen. So viel zum Thema Wochenbett #augen Das Stillen hat auch nicht geklappt, weil ich gar keinen Milcheinschuss hatte. Ich war physisch und psychisch am Ende. Was war die Folge?

Als wir endlich zu Hause waren bekam ich eine ziemlich heftige Wochenbettdepression. Bin immer noch in Behandlung und nehme Antidepressiva. Habe auch eine Therapie gemacht (auf Selbstzahlerbasis), die mir viel gebracht hat. Nach 6 Monaten ging es mir endlich besser und seitdem genieße ich es Mutter zu sein. Ich liebe meinen Jungen über alles #verliebt Aber die ersten 6 Monate waren hart...

Du bist auf dem richtigen Weg. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft #klee