Irgendwo zwischen Notwendigkeit und schlechtem gewissen

Achtung der Text wird etwas länger aber ich muss es mir jetzt mal von der Seele schreiben.
Ich hole ein wenig weiter aus damit man die Situation wirklich verstehen kann.
Ich habe Jahre vor der Schwangerschaft ein Pferd besessen. In der Schwangerschaft gab es leider ganz doofe Ereignisse so das ein 2. Pferd bei mir eingezogen ist. Eine alte Stute die wohl hätte ich sie nicht aufgenommen ihren letzten weg zum schlachthaus angetreten hätte. Das habe ich aber nicht übers Herz gebracht. Noch während der Schwangerschaft kahm raus das sie unmengen an Krankheiten hat und bis zu ihrem lebensende intensive Betreuung benötigt. Mit dieser Betreuung steht einem glücklichen leben aber garnichts im weg. Schwanger war ich noch sehr optimistisch das zu schaffen, nach der Geburt bin ich dann aber ganz schnell in der Realität gelandet.
Mir wurde ein baby geschenkt was keine Minute im Kinderwagen liegt, Auto fahren hasst und nur schläft wenn ich mit der trage durchgehend laufe. Mittlerweile ist mein baby 10 Monate alt und immernoch ganz genauso.
Ich habe mich diese 10 Monate trotzdem gut um meine Stute kümmern können die grade das schönste Leben in ihren ganzen 22 Jahren erlebt.
Aber nur weil der kleine fast täglich 2-3h bei der Oma verbringt. Gab es tierärztliche Notfälle auch mal länger.
Wir wohnen mit seiner Oma zusammen, sie haben also so oder so auch wenn ich zuhause bin täglichen Kontakt. Da sie von Geburt an unglaublich viel Zeit verbringen ist die Bindung sehr eng. Sie nimmt wohl den Platz ein den in anderen Familien der Papa hat. Ich und meine Mama haben zwar unterschiedlich glaubenssätze, deswegen wird der kleine wenn er älter ist und das alles versteht auch definitiv viel mit in den Stall kommen aber jetzt in der baby Zeit macht sie alles genau wie ich und so wie ich es mir wünsche. Er verbringt viel Zeit bei ihr in der trage, wird auch zum schlafen getragen. Bekommt seine Milch nach Bedarf und sie reagiert feinfühlig auf sein weinen. Rund um genauso als würde ich ihn betreuen. Ihm geht es bei ihr wirklich super, er strahlt über beide Ohren wenn er seine Oma sieht. An den meisten Tagen bin ich einfach dankbar und glücklich über diese tolle Bindung und vorallem Unterstützung die es mir ermöglicht meinem Pferd noch ein so schönes restlixhes Leben wie möglich zu ermöglichen. Aber an manchen Tagen so wie heute kommt das schlechte Gewissen weil ich ihn doch so oft abgebe. Sicherlich auch weil vielen Mamas die Kinnlade runter fällt wie sowas denn nur geht sie können und wollen ihr Baby ja garnicht abgeben. Der Druck von außen ? Einfach extrem hoch!
Oft habe ich auch überlegt meine 2 Pferde abzugeben. Aber sie gehören einfach beide zu meinem Leben dazu, genauso wie mein Kind. Und irgendwo sind doch alle 3 auf mich angewiesen. Denn beide Pferde könnte ich aufgrund gesundheitlicher Geschichten nicht mehr ruhigen Gewissens verkaufen..
Wenn du bis hier gelesen hast danke ich dir fürs zuhören. Das musste jetzt einfach mal raus, manchmal fühlt man sich wirklich wie eine schlechte mutter dabei möchte ich doch für alle Beteiligten nur das beste...

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Die anderen sind wahrscheinlich neidisch 😂 nein mal ernsthaft, in anderen Ländern wie Frankreich, kommen die Bbays schon mit 8 Wochen in die Krippe, also 2-3 Stunden am Tag mit Oma ist doch wirklich kein Problem. Die Frage ist eher wie geht es dir damit, unabhängig vom schlechten Gewissen ? Genießt du die Zeit mit den Pferden ?

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Definitiv! Ich freue mich immer auf die Zeit mit den Pferden. Ich bin natürlich unglaublich viel mit medizinischer Versorgung beschäftigt aber meistens reicht die Zeit dann auch noch für einen kleinen waldspaziergang. Das ist jeden Tag aufs Neue unglaublich schön und ich genieße es😊

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Mal anders gedacht: Wie wäre ew, wenn dein Kind 2-3 Stunden am Tag mit dem Papa verbringen würde? Dann würden es die meisten wundervoll finden, dass sich der Papa so toll einbringt. Bei euch ist es halt die Oma.

Und eigentlich hast du dir die Antwort ja schon selbst gegeben, wenn du schreibst, dass dein Kind strahlt, wenn es die Oma sieht.

Du wuppst das alles schon toll.

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Sofern deine Mutter damit kein Problem hat und die Zeit genießt, sehe ich da gar kein Problem. Ist doch super, wenn das Kind viel Kontakt zu ihr hat und du zwei, drei Stunden am Tag mal babyfrei bist. Ich würde nur sehr darauf achten, ob deine Mutter irgendwann überfordert ist und sie auch bei Gelegenheit vielleicht mal danach fragen. Dann muss eine andere Lösung her. Aber sonst wüsste ich nicht, warum du ein schlechtes Gewissen haben sollst. Du tust in der freien Zeit ja sogar noch was Gutes und liegst nicht, wie ich, dann mit einer Packung Ben&Jerry's debil grinsend im Liegestuhl und liest endlich mal wieder ein Buch :-D

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Ich finde du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, weil du dein Kind stundenweise bei der Oma lässt.
Du brauchst deswegen nicht so defensiv rechtfertigend schreiben, dass er sich dort wohl fühlt 😉
Man verbringt natürlich viel Zeit im Stall mit Pferd/en, das war ja auch vor und während der Schwangerschaft wahrscheinlich so.
Pferde sind nun mal eine zeitintensive Leidenschaft. Schade, dass du dein Baby nicht mitnehmen kannst, aber das wird ja nicht immer so bleiben.
Solange es für alle Beteiligten okay ist, würde ich mich da nicht verrückt machen.
Würde mir erst weitere Gedanken machen, wenn du merkst, dass du Kräfte technisch an dein Limit kommst.
Du bist auch eine tolle Mama, wenn du dein Kind mal bei der Oma lässt 💕🍀

Ich liege seit der Geburt meines Zwillingspärchens jetzt 4 Wochen im Krankenhaus, während meine Kinder auch jeden Tag schön stundenweise zur Oma gehen, damit mein Mann auch mal zu was kommt. Bin total dankbar für die Möglichkeit und glaube nicht, dass wir deswegen schlechte Eltern sind. Das wird auch so bleiben, wenn ich endlich wieder zuhause bin.

Mach dich nicht verrückt mit dem was andere denken könnten ❤️ 4-Beiner Zeit tut auch der Mama gut

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hey ich habe auch zwei Pferde, davon ein Rentner.
Während der Schwangerschaft habe ich mir, dass auch alles leichter vorgestellt.
Mein Zwerg 9 Wochen ist auch absolut kein Kinderwagenfan. Wenn sie müde ost klappt es aber mit der Trage und sie schläft darin ein.
Aber an manchen Tagen gibt's da auch keine Chance dann geht sie auch zur Oma, das ist meist 4 mal die Woche.
momentan sind wir in Quarantäne weil mein Mann corona hat und ich merke wie anstrengend es für mich ist 24 Stunden jeden Tag für die kleine da zu sein.
Für mich sind die 2 Stunden Oma Zeit echt erholsam bei den Pferden und ich kann danach viel intensiver für sie da sein. Übrigens leidet die Oma grade auch schon nach 4 Tagen enkelabstinenz.
Bei uns profitieren alle drei davon ich hab mehr Energie und Aufmerksamkeit für sie, wenn ich regelmäßig was ganz anderes für mich mach. Die kleine ist super aufgehoben bei Oma und entwickelt eine tolle Beziehung und die Oma ist glücklich Zeit mit ihren Enkel zu haben.

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Hallo,

genauso, wie du es machst, machst du es richtig.

LG

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Ich denke auch, du solltest die Situation so beibehalten!
1. Für deinen Sohn und seine Beziehung zur Oma.
Stell dir mal vor, du bist glücklich verheiratet, verbringst gerne Zeit mit deinem Mann, aber jede Mittagspause triffst du dich mit deiner besten Freundin auf nen Kaffee. Eines Tages eröffnet dir dein Mann, er will sich nun alle Mittagspausen frei nehmen und mit dir Kaffee trinken. Würdest du nicht die Zeit mit deiner Freundin vermissen, auch wenn di sehr gerne Zeit mit deinem Mann verbringst?

2. Glaube ich fest, eine glückliche Mutter ist eine bessere Mutter.

3. Bekommt er von Anfang an mit, wie wichtig dir deine Pferde und ein liebevoller Umgang mit ihnen sind. Und Werte lernt man ja nur durch vorgelebt bekommen...

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Hi liebe Hallowelt21, ich kann dich voll und ganz verstehen wie Du dich fühlst. Eine ähnliche Phase hab ich auch durchgemacht, zwar nicht mit 2 Pferden sondern nur mit einem. Aber das ist ja genauso anstrengend, zumal Du ja auch für Dein Pferd und dein Kind da sein möchtest. In erster Linie kann Du wirklich von Glück reden, dass Deine Mutter dich bei der Kinderbetreuung unterstüzt und für deinen kleinen Schatz da ist. Du kannt mir von Herzen glauben, dass dieses Glück nicht jeder Pferdebesitzer*in hat. So wie es bei mir war. Meine kleine Amy (Tochter) war auch sehr anhänglich und laut. Aber wie Du schon gesagt hast: Auch Deine Pferde gehören zur Familie, und hochachtungsvoll, dass Du eine Stute noch mit aufgenom,men hast. Die gute Betreuung wird Dir auf irgendeinerweise im Leben wieder zurück geschenkt! und Kopf hoch! Du bist immer für Dein Kind da! Sonst würdest Du das hier oben nicht schreiben :) Des weiteren kann ich Dir einen Lesetipp geben, wenn Du bei Deinem Kind bist und Sehnsucht auf Deine Pferde hast: https://www.dein-pferd.de/ sehr interessannte Infos alles zum Thema "Pferd". Ich drücke Dir/Euch die Daumen,

LG aus dem Allgäu:)

Selina:)