Ich habe das Gefühl ich mache alles falsch

Die Kinder verstehen doch sowieso nicht was nein bedeutet. Ich verstehe nicht warum du so darauf bestehst. Du sprichst doch eh gegen eine Wand. Ich habe auch so eine Bekannte und ich finde es ist doch eine vergebliche Liebesmüh. Schaffe stattdessen eine Umgebung in der so wenig wie möglich "verboten" ist. Spielen auf dem Boden oder für kurze Zeit im Laufstall. Alles was erreichbar ist nur kindgerecht oder gesichert.

Ich finde auch nicht, dass du irgendwas falsch machst!

- Nein sagen: natürlich darfst du "NEIN" sagen. Es ist schön, dass du deiner Tochter möglichst eine JA-Umgebung bieten willst - aber das Wort "NEIN" komplett zu verbannen ist fast unmöglich. Sorge einfach für eine möglichst sichere Umgebung und versuche Alternativen zu finden, wenn deine Tochter etwas nicht machen soll. Bspw. statt auf dem Bett klettern, Matratze auf den Boden legen und dort klettern lassen.

- Wenn-Dann-Sätze: hier sind hauptsächlich fiktive/unechte Konsequenzen gemeint, die lt. Erziehungsexperten nicht förderlich sind. Z.b.: wenn du die Schuhe nicht anziehst, gibt's heute Abend keine Gute-Nacht Geschichte. Da versteht das Kind keinen Zusammenhang. Logische Konsequenzen finde ich aber richtig und unbedenklich: du möchtest nicht, dass deine Tochter sich verletzt oder den Tisch kaputt macht, also musst du den Tisch wegräumen und deiner Tochter eine Spielalternative bieten. Völlig legitim, finde ich. Wobei du dir in diesem Alter ausschweifende Erklärungen sparen kannst

- Allein spielen: ist doch super, wenn sie sich schon früh daran gewöhnt, auch mal ein paar Minuten sich allein zu beschäftigen. Sie beschwert sich schon, wenn ihr das nicht passt! Es wird auch immer Spiele geben, die du nicht so gerne machst. Ich mag z.B. nicht so gerne Arzt spielen und mir im Ohr popeln lassen und mich 1.000 Mal mit der "Spritze" pieksen lassen. Ab und zu spiele ich mit - aber ich favorisiere andere Spiele. Ist doch völlig in Ordnung!

- Essen: ich würde behaupten, dass die wenigsten Kinder mit 8 Monaten schon ohne Stillen/Milch auskommen. Bleibt einfach dran und biete ihr BLW an - irgendwann wird das schon.


Allein dass du dir solche Gedanken machst, zeigt schon, dass du eine gute Mutter bist!
Du möchtest gerne alles richtig machen und nur das Beste für deine Tochter.
Versuch aber dabei nicht zu perfektionistisch zu sein - du bist auch nur ein Mensch!

warum willst du auf nein verzichten oder wenn sätze? versteh ich nicht oder gehört dass zu den alternativen Erziehungsmethoden ... vielleicht bin ich zu alt dafür, keine Ahnung, aber ich finde das grundsätzlich nichts schlimmes dran, wie überall macht es einfach die Dosis und Kinder müssen einfach auch lernen was mein bedeutet, wenn sie soweit sind kann man es ja noch versuchen zu erklären und diese wenn das dann das sätze genauso ... allerdings muss die Konsequenz dann auch folgen und es sollten keine leeren Drohungen bleiben und natürlich nix irrsinniges und übertriebenes ... wir schon gesagt wurde, es soll ja keine Strafe sein aber warum soll ein Kleinkind nicht auch schon mit diesen Dingen im normalen Rahmen aufwachsen, dabei kann man ja trotzdem lieb bleiben ... meiner (5 Monate) hört auch schon nein... meistens wenn die katzen mist machen, aber auch für ihn, mit sanfter Stimme, wenn er zu fest bei den kleinen und Fell greift oder nach Dingen greift, die er nicht haben soll, er ist schon so soll, dass er sich überall mit einer wahnsinns Kraft hin stemmt und rüber beugt... dann nehme ich es ihm ab, oder mehr es außer Reichweite und sage nein, das ist noch nichts für dich ... gewisse Worte oder Handlungen aus der Erziehung streichen finde ich absolut übertrieben, wie sollten die Kinder sich dann später Verhalten wenn sie ein nein von anderen hören und nicht wissen was das bedeutet

Ich glaube wir sagen weniger nein, weil unsere Kinder mehr durften, weil wir nicht den ganzen Tag nein sagen wollten 😅 so richtig Tabu waren bei uns nur die gefährlichen Sachen wie Steckdosen, Herd und sich an Möbelstücke hängen. Du sagst deine Tochter klettert hoch: Das war für uns beim Sofa, Stuhl, andere Möbel in Ordnung und wir haben abgesichert. Beim Tisch haben wir auch interveniert 😉

Beim Sonnensegel würde ich das Segel nicht verwenden, sondern im Wagen auch die Mütze aufsetzen, langärmelig kleiden und falls notwendig den Wagen rückwärts schieben. Ok ich bin ehrlich, ich habe Sonnencreme verwendet und das Sonnensegel nicht verwendet. 😅

Für Wennn.., dann… ist, unabhängig wie man generell dazu steht, meines Erachtens zu klein. Wir haben einfach „Nein!“ gesagt und die Sachen weggenommen (und danach auch wegsortiert gelassen). Wichtig war für uns, dass wir schnell reagieren. Das ist bei der wenn-dann-Sache nicht möglich.
Ein „Nein, ich möchte nicht, dass du mit der Brille spielst, die ist zerbrechlich/mir wichtig.“ und dann die Brille wegnehmen funktioniert auch noch in 1-2 Jahren und klingt nicht so barsch. Im Allgemeinen denke ich aber, dass wenn Eltern häufig „Nein!“ sagen müssen, dann liegt es daran, dass die Umgebung wenig kindgerecht ist. Bei einem Kind was krabbelt kann man zwar sehr wohl mit der Erziehung beginnen, aber man sollte sich dabei auch auf Wesentliches beschränken, weil die Energie (zumindest bei mir) nicht für alles ausreicht.

Wenn deine Tochter alleine spielt, ist das voll OK. Genieße die Zeit! Wenn meine Kinder etwas wollten, dann kamen sie immer an oder ich habe es gehört. Von meiner jüngsten Tochter habe ich zwischen 5 und 8 Monaten nur etwas gehört, wenn die Windel voll war, sie Hunger hatte oder müde war. Sie hat sich stundenlang selbst beschäftigt. Das würde ich gar nicht unterbrechen, denn wenn sie Nähe brauchte kam sie angekrabbelt.

Ich glaube aber, dass es für dich als Alleinerziehende schwerer ist, da du ja 100 % der Zeit dich „richtig“ Verhalten müsstest, während andere Mütter immer mal zwischendurch frei haben.

Hallo!

Statt "nein" kannst du sagen: Komm da runter! Leg das wieder hin! Lass die Katze in Ruhe, SOFORT! Gib mir bitte das Messer!

Alles Gute,
Gruß
Fox

Hallo,

ich glaube nicht, dass du das "falsch" machst. Ich mach es trotzdem anders :)

Zum Grenzensetzten. Da hast du noch viele Jahre vor dir, Jahre in denen, dein Kind das auch kognitiv versteht.

Jetzt geht es darum, dass das Baby glücklich ist und entdecken darf! Wieso sollte deine Baby nicht runturnen? Ist super fur die Motorik, zeigt Interesse, fördert jegliche Fähigkeiten. Klar, ein "Nein" sollte sie auch lernen aber nicht bei solchen förderlichen Aktivitäten.

Das ist mein Gedanke. Ich glaube, du meinst du musst jetzt das Kind "erziehen" rational zu handeln. Das ist aber viel zu früh, rein von der kognitiven Entwicklung her. Erfreue dich an deinem aufgeweckten Baby.

LG
Dot

Huhu

Du machst nicht alles falsch.
Mein Sohn ist jetzt 9 Monate alt, krabbelt, stellt sich hin, geht überall dran.
Ich habe “einfach” das Wohnzimmer fast komplett sicher macht, hier kann er sich also frei bewegen ohne das ich ständig nein sagen muss, es entspannt echt sehr ihn einfach machen lassen zu können.
Einschlafen geht aktuell auch wieder nur in der Trage oder im Kinderwagen. Das ist anstrengend, aber eben nur eine Phase, es wird auch wieder anders.

Liebe Grüße

Ich hab so oft „nein“ gesagt, es war eines der ersten Wörter, die mein Kleiner sprechen konnte.
Was soll daran schlecht sein?
Ich machte daheim das meiste babysafe, aber ein paar Dinge ließ ich extra stehen, Wie z.B. ein paar Fotos usw., die für ihn dann wirklich ein No-Go waren, damit er lernt, dass er nicht alles darf.
Wenn er zu den verbotenen Dingen ging, folgte ein kurzes, klares „nein“, dann nahm ich es ihm weg oder hob ihn weg.
Manchmal 10x hintereinander, denn genau diese Dinge waren natürlich interessant.
Aber er hat es sehr schnell begriffen und akzeptiert bis heute ein Nein meist ohne Theater.
Man ist ja auch mal woanders als daheim, und da dürfen die Kinder dann auch nicht machen was sie wollen.
Wenn sie daheim nie ein Nein hören, ist es für sie sicher schwieriger zu verstehen, warum sie woanders dann plötzlich nicht mehr alles dürfen.

Generell ist es Meinung nach sehr wichtig, dass Kinder von Anfang an liebevoll (!) Grenzen lernen. Die geben ihnen Sicherheit. Und auch wenn sie das nicht immer so prickelnd finden, tut man Kindern damit eigentlich einen Gefallen. Denn im Leben kriegt man oft nicht was man will und Kinder haben es leichter, wenn es von Anfang an klare Regeln gibt.
Und diese „Wenn…, „dann..“ Sätze halte ich auch nicht für schlecht, solange sie Sinn ergeben.
Z.B. „Wenn du die mit dem Stein gegen die Scheibe schlägst, muss ich dir den Stein wegnehmen. Sonst wird die Scheibe kaputt.“
Dein Bsp. mit dem Tisch halte ich auch für vollkommen legitim, würde aber noch eine Erklärung dazu geben.
Und dann auch unbedingt konsequent sein und den Tisch wirklich wegräumen, damit dein Kind weiß, dass es sich auf das, was du sagst, auch verlassen kann.

Mein Kind hat total früh alles mögliche akzeptiert, wenn ich ihm ruhig erklärte, warum es sein muss, auch wenn er es noch nicht verstanden hat. Es hat ihm gereicht, dass eine Erklärung gibt.

Also meiner Meinung nach machst du es super. Und dass du dich selbst reflektierst und hinterfragst ist auch toll, das sollte jeder hin und wieder machen.
Außerdem haben Kinder auch mal Phasen, die sauanstrengend sind.
Du bist auch nur ein Mensch, aber ich bin mir sicher, du gibst dein Bestes!