Hallo. Es geht um ein 10 Monate altes Baby mit dem ich beruflich zu tun habe.
Ihr Start ins Leben war nicht sehr leicht. Ich versuche eine Lösung oder Erklärung für ihr Verhalten zu finden.
Sie schreit den ganzen Vormittag und will auf dem Arm sein. Aber wir müssen stehen. Setzen wir uns auf den Boden oder einen Stuhl geht das Geschrei los, obwohl sie auf dem Schoß sitzt. Sie windet sich, so dass sie mit Blickrichtung zu uns möchte. Ok, dann setzen wir sie mit dem Gesicht zu uns. Aber das ist auch nicht richtig. Sie reißt an unseren Haaren und Kleidung und findet keine Position in der sie sich wohlfühlt. Da wir dieses Grobe nicht wollen drehen wir sie wieder mit dem Rücken zu uns.
Da wir aber auch nach den anderen Kindern schauen oder unseren Rücken mal entlasten müssen und sie dann nach Bedarf auf den Spielteppich setzen schreit sie nur noch. Sie macht kreisende Greifbewegungen mit den Händen und mit den Füßen. Halt so, wie wenn sie auf den Arm will. Nimmt man sie dann geht das Haarereißen gleich wieder los.
Also eigentlich will sie Nähe aber dann wieder doch nicht. Habt ihr eine Erklärung für dieses Verhalten?Wenn sie auf dem Arm ist Und wir stehen ist alles meistens gut.
Ambivalentes Verhalten Nähe/Distanz
Hallo!
Klingt für mich einmal in Richtung Blockaden, dass Positionen, die nicht im Stehen sind, nicht angenehm sind. Osteopathie könnte vielleicht helfen,
ansonsten ist es aber vielleicht auch einfach die Unzufriedenheit eines kleinen Wesens, das in einer Einrichtung abgegeben wurde, obwohl es die Elternzeit bei seiner Mutter genießen möchte. Ist diese denn für das Baby nach der Zeit in der Krippe da oder handelt es sich um ein Pflegekind, das dauerhaft in einer Einrichtung klarkommen muss??
Gibt es eine erwachsene Person, bei der das Kind in allen Positionen zufrieden ist?
Alles Gute,
Gruß
Fox
Mit Stehen meinte ich, dass sie nur ruhig ist wenn WIR stehen. sie quasi auf dem Arm die Aussicht von oben auf die anderen Kinder hat.
Ich erlebe das öfter bei Kindern, aber nicht so extrem.
Das zum besseren Verständnis.
Sie wird fremdbetreut weil die Mutter wieder arbeiten geht und auch Entlastung braucht. Das Mädchen ist so 4-6 Stunden in der Einrichtung.
Nachtrag: sie ist zuhause auch so und schreit sehr viel. Da ist sie auch sehr grob.
Ich sehe darin gar keine Ambivalenz. Es klingt wie ein typisches Tragebaby. Ich kenne/kannte mehrere von der Sorte, die sich am besten regulieren konnten, wenn sie herumgetragen wurden (z.B. bei Bauchweh oder Anspannung oder in den ersten Monaten auch quasi durchgehend) und das ziemlich vehement eingefordert haben. Ich würde da nicht unbedingt etwas hineininterpretieren.
Seh ich genauso. Ich glaube persönlich, dass es diesen Babies nicht zwangsweiße um Nähe geht sondern besonders auch darum was zu sehen und sich dabei nicht bewegen zu müssen. Nur meine Meinung :)
Hey das klingt ganz nach meinem Sohn 😅
Das ist völlig normal, villt ist das Kind zu dem Moment mit etwas anderem unzufrieden? Meiner macht es häufig, wenn ihm was fehlt, er zb Hunger hat oder müde ist. Geht es Richtung Küche, beruhigt er sich und wenn’s die Müdigkeit ist, legt er sein Kopf in der Dunkelheit direkt auf meine Schulter und umarmt meinen Hals, obwohl er kurz vorher das gleiche Verhalten aufwies. Er lässt sich dann erst fallen, wenn seinem Bedürfnis nachgegangen wurde. Davor ist auch eher nur ein Gemecker und kein Echtes Weinen.
Alles gute euch
.... Und obwohl ich jetzt gesagt habe, klingt normal, dass ein Kind sich so verhält. Naja, meiner ist da ganz anders und will viel entdecken und auch z.B. andere Kinder beobachten. Sie scheint ein ganz anderer Typ als er zu sein. Mit 10 Monaten dürfte sie ja schon mobil sein und ich finde es auch etwas extrem. Ich nehme an, dass ihr andere Kinder in dem Alter betreut und die sind nicht so. Wenn ja, Dann hilft alles nichts. Dann liegt es nicht an euch. Ihr habt eben ein sehr forderndes Baby im Moment, das mit der Welt nicht gut klarkommt.
Hallo,
ich finde das Verhalten klingt nach Unsicherheit. Aber auch ihr wirkt eher unsicher, vielleicht gibt es eine Hebamme,die Eure Einrichtung mal besucht und eine kleine Schulung macht? Ggfs vom Träger finanziert? Das Baby ist nicht sicher gebunden und fühlt sich nur "fluchtbereit" also auf dem Arm und im Stehen sicher. Dann hat es auch genug Abstand zu den anderen Kindern, die es vielleicht zusätzlich ängstigen.
Vielleicht ist es eine Option eine Hauptbezugsperson in Eurem Team zu bestimmen, die das Baby auch in die Trage auf dem Rücken nimmt? So ist man selbst trotzdem mobil, das Baby fühlt sich sicher und die Haare kann man ja auch hochbinden :)