Wird das überhaupt etwas?? Eingewöhnung

Hallo…

ich bin langsam am verzweifeln. Wir sind seit dem 17.10. in der Eingewöhnung. Die erste Woche wollten die Tagesmütter direkt am dritten Tag eine Trennung von 30 Minuten. Er hat natürlich geweint wie sonst was, laut den Tagesmüttern hätte er sich wohl auch zeitweise beruhigt und gelacht.

Dann war der Kleine krank und wir fingen die Woche danach von vorne an. Ich sagte ihnen direkt, dass mir das zu schnell gewesen ist und ich es langsamer angehen möchte. Jetzt waren wir letzte Woche täglich für eine Stunde gemeinsam dort. Diese Woche steigerten wir auf 2 Stunden. (Bzw. von Mo-Do, Freitags geht es aus organisatorischen Gründen nicht)

Allerdings weint er immer ganz doll wenn er bei den Tagesmüttern auf dem Schoß ist :( obwohl ich daneben sitze. Sie meinen, dass wenn ich nicht da wäre, er sich eher von ihnen beruhigen lassen würde, weil er mich halt nicht sieht.

Ich weiß garnicht wie das klappen soll? Ob das überhaupt klappt? Er ist jetzt 10,5 Monate alt. Leider kennt er überhaupt keine Freumdbetreuung, keine Großeltern, Tanten überhaupt nichts.

Ich fange im Januar wieder an zu arbeiten, also haben wir ungefähr zwei Monate Zeit. Ich habe aber gesagt dass im schlimmsten Fall der Papa übernimmt (wenn es bis dahin nicht klappen sollte).

Sie meinten, dass wir ab nächster Woche am besten anfangen zu trennen, weil egal wie lange wir jetzt gemeinsam hingehen, es wird nichts daran ändern, dass er bei der Trennung weinen wird und so kommen wir halt nicht voran…

Das weiß ich ja auch, aber er tut mir so leid wenn er so bitterlich weint. Ich fühle mich so, als würde ich ihn in Stich lassen :(

Könnt ihr mir von euren Erfahrungen berichten? Wie lief es bei euch ab?

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Also ich arbeite mit Kindern unter 3.
Eine Trennung ab dem 3/4. Tag ist bei uns auch normal, nennt sich Berliner Modell. Es gab vor allem in der Corona Zeit sehr viele Kinder ohne Erfahrung mit Fremden. Das war nie groß Thema.

Eine Eingewöhnung von jetzt 2 Wochen ohne Trennung wär bei uns undenkbar. Du kannst der Tagesmutter dafür ganz dankbar sein.
Jetzt aber, so hart es auch klingt: du störst! 😂 - nicht böse gemeint, aber die Frau muss ihren Job machen. Das Ziel ist es, dass das Kind ohne dich in der Kita ist und sich von der Frau beruhigen lässt. Dafür musst du raus. Ist ja klar, dass das Kind dich bevorzugt. Ich finde die Situation echt kontraproduktiv.

Wichtig: Du musst die Fremdbetreuung wollen. Viele Mütter merken erst zu spät, dass sie das Kind eigentlich nicht abgeben und zuhause bleiben wollen. Bedenke das bitte, man steht sich häufig selbst im Weg, aber keine Sorge, da wärst du nicht die Erste…. :-) Ich würde mich jetzt der Trennung hingeben und zur Not tatsächlich den Mann schicken. Lg

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Danke erstmal für deine Antwort!

Genau, mein Problem ist, dass ich ihn garnicht abgeben möchte 🙈 Es geht aber nicht anders, also muss ich. Die Trennung werden wir auch aufjedenfall machen, ich versuche mich nur mental darauf vorzubereiten 🥲

Ich weiß, dass solche Mütter total nervig rüberkommen, aber eigentlich meine ich das auch nicht böse und ich möchte auch nicht „übertreiben“. Aber ich bin so traurig wenn er so verzweifelt weint, und er kann sich ja nicht anders ausdrücken. Und wenn ich ständig diesen Gedanken habe, kann ich mich garnicht mit der Trennung anfreunden :( ich fühle mich wirklich so, als würde ich ihn einfach in Stich lassen..
Er ist halt (leider) ein extremes Mama Kind geworden. Manchmal klappt es sogar mit Papa nicht.

Hattest du bereits Erfahrungen mit derart anhänglichen Kindern? Klappt das wirklich? Würdest du auch direkt mit einer Trennung von 30 Minuten starten, oder erst weniger? Würdest du dann direkt auf eine Stunde erhöhen, obwohl das Kind die meiste Zeit weint? Hättest du sonst noch Tipps für mich?

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Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Kleiner spürt, dass es Dir schwerfällt. Kinder sind da wirklich extrem sensibel.
Habt ihr denn die Möglichkeit, das der Papa ihn bringt? Das wirkt manchmal Wunder :) und wenn das gut geklappt hat, dann gehst Du evtl. auch lockerer an die Sache ran und ihr könnt wieder wechseln?

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Ich denke, sie werden da schon recht haben. Unsere Kleine hat auch ab und zu geweint bei der Übergabe, aber sie liess sich immer sehr schnell beruhigen, sobald wir weg waren. Ist aber halt eine andere Situation, die Eingewöhnung mussten wir mit 4 Monaten machen. Da waren wir 2 mal mit ihr dort. Und das war's.

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Danke für deine Antwort!

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Ist jetzt nicht ganz das gleiche, aber mein Patenkind hat mit 2 Jahren auch eine Phase gehabt, da hat sie immer geweint, wenn sie von ihren Eltern getrennt wurde. Sie kennt mich seit der Geburt sehr gut, ich habe oft auch alleine auf sie aufgepasst, aber von einem Moment auf den anderen ist es echt schlimm geworden. Ich hab sie und ihren großen Bruder mit in den Tiergarten genommen. Ihre Mama hat sie bei mir im Auto in den Kindersitz angeschnallt und sie hat so richtige Krokodilstränen geweint. Der Bruder, mein Mann und ich saßen schon im auto und die Mama hat die Tür der kleinen zugemacht. Kaum war die Tür zu, war Ruhe, die kleine schaut zu uns und sagt: „fahren wir jetzt zu den Tieren?“
Ich war total baff, aber wir haben festgestellt, dass die Trennung eine zeitlang zwar schlimm war, die kleine aber nach wenigen Minuten/Sekunden wieder happy war. Vielleicht hilft dir das ein wenig.
LG

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Vielen Dank für deine Antwort! Dann muss das ja tatsächlich stimmen :)

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Hi,

Also ich habe meinen Kleinen, seit er 7 Monate ist, täglich bei der Tagesmutti für 8h am Tag. Wir haben mit der Eingewöhnung gestartet, da war er 6 Monate alt. Bei meiner Tagesmutti war eher alles entspannt und hat tatsächlich nie geweint. Mein Kind ist aber auch sehr entspannt. Ich würde darauf achten, dass die 30 min oder eine Stunde Abwesenheit am Anfang nicht in eine Zeit fallen, wo die Kleinen müde werden.
Die Kleinen spüren, was bei den Eltern los ist, wenn du dich noch nicht trennen kannst, arbeite entweder an deiner Einstellung oder schicke für den Anfang deinen Mann.

Ihr packt das schon. Frag mal deine Tagesmutti, ob sie dir ab und an ein Foto schicken kann. Das beruhigt enorm.

Euch alles gute!

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Also ich denke auch, dass die Erzieher da recht haben. Bei uns ist man eigentlich nur am ersten Tag dabei, und ab dem zweiten Tag nicht mehr. Bei unseren Kindern (im ähnlichen Alter damals), hat das gut funktioniert. Unsere Kleine soll jetzt bald eingewöhnt werden. Ich arbeite schon wieder , mein Mann ist in EZ. Wir haben das Gefühl, dass sie mehr fremdelt als ihre Geschwister, von daher sind wir gespannt, wie es mit ihr klappen wird. Die Eingewöhnung wird auch mein Mann machen, da ich denke, dass sie zu sehr auf mich fixiert ist. Es klappt mit meinem Mann super, aber sobald ich als Option da bin, werde ich bevorzugt. Von daher denke ich auch, dass die Trennung vom Papa vielleicht einfacher ist als von mir.
Wichtig ist, wie schon oft erwähnt, dass er sich beruhigen lässt. Wie war er denn drauf als du ihn abgeholt hast?

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Ich würde soweit auch zustimmen, dass es nicht sinnvoll ist, wenn du noch länger für mehrere Stunden mit dabei bist. Letztlich soll sich dein Kind ja daran gewöhnen, dass es ohne Mama oder Papa in die Betreuung geht.
Insofern finde ich es auch ganz normal, dass dein Kind nicht zur Tagesmutter auf den Schoß gehen möchte, solange du dabei bist. Bei uns ist es sogar so, wenn wir zur geliebten Omi gehen, wo sie super gern allein hingeht und alles wunderbar ist, aber wenn wir zum Beispiel zusammen zum Essen gehen, dann ist sie zu 80 % trotzdem am liebsten bei mir.

Vielleicht ist es eine Möglichkeit, dass ihr mit kürzeren Trennungen anfangt und langsam steigert? So wird es bei uns in der Einrichtung gemacht und bei uns hat es sehr gut geklappt. Also erst mal wird angefangen mit ich gehe zur Toilette/ich gehe in die Küche einen Kaffee holen und bin gleich wieder da, dann im Nebenraum sitzen und möglichst uninteressant sein, und dann mit kleinen Trennungen anfangen. Erst mal 10 Minuten, dann 15, 20 etc. wenn das klappt, kann natürlich auch eine größere Zeitspanne versucht werden aber du müsstest trotzdem versuchen, dahinter zu stehen.

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Hallo,

wir hatten das bei beiden Kindern in der Krippe recht lange, dass es morgens beim Abgeben noch Tränen gab (Eingewöhnung verlief vergleichsweise gut und problemlos). Es ist oft "einfach" die Abgebesituation, die den Kindern zu schaffen macht. Dieses Verabschieden von Mama. Ich kann das total nachfühlen. Ich heule heute noch am los, wenn ich mich von jemandem verabschiede (Eltern, beste Freundin, Schwester), einfach weil ich diesen Moment total ätzend finde.

Unsere Tochter hat gebrüllt wie am Spieß beim Hinbringen und Reingehen, aber kaum war ich weg, war Ruhe. Da saß sie bei der Erzieherin auf dem Schoß, hat mit ihr ein Buch gelesen und gekuschelt. Es gab sehr viele Tage, wo ich am liebsten mitgeheult hätte - es ist einfach so schwer, diese kleinen Mäuse so traurig aus dem Arm zu geben :-( Aber die Erzieherinnen haben mir fast immer direkt noch aus dem Fenster nachgerufen, dass alles gut ist und die Maus schon spielt oder so. Das fand ich super, weil ich da nicht mit so einem blöden Gefühl weggegangen sind.

Ich stimme Deiner Tagesmutter zu, dass das Weinen wahrscheinlich nicht weniger wird, je länger Du dabei bist. Im Gegenteil. Er gewöhnt sich dann an DIESE Situation (Mama sitzt dabei) und muss sich dann erst nochmal umgewöhnen (Mama ist nicht mehr dabei). Je länger das dauert, desto schwerer wird dann der nächste Schritt. Ich denke auch, dass er sich tatsächlich schneller beruhigen lässt, wenn Du nicht dabei bist. Denn wie soll er verstehen, dass er weint und Du sitzt daneben und tröstet ihn nicht selbst. Es ist sehr viel klarer für die Kleinen zu verstehen, dass Mama grad nicht da ist, aber die "Tante" auch gut kuscheln und trösten kann. Zuhause ist das ja auch manchmal so: Papa soll was machen, ein Riesentheater, wenn er dabei ist. Ist Papa nicht da - keine Probleme. :-)

Du musst da jetzt einfach sehr stark sein, auch wenn das Mamaherz blutet (und ja, das tut es, ich weiß #liebdrueck ) Versuch die Trennungen. Macht Euch aus, dass Du in der Nähe und erreichbar bleibst. Meistens ist die DAUER der Trennung gar nicht so entscheidend wie dieser eine kurze Moment des Verabschiedens. Wenn der überstanden ist, dein Sohn abgelenkt und getröstet, es vielleicht sogar was zu essen gibt ;-) Dann wird er den Unterschied zwischen 10 und 30 Minuten kaum merken.

Alles Liebe für Euch!! #herzlich

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Ich danke dir für deine liebe Antwort! Ich hatte Tränen in den Augen. Ich dachte immer, ich würde „übertreiben“ und wäre die einzige die sich so fühlt.

Wir werden nächste Woche Dienstag definitiv die Trennung machen. Ich bin gespannt. Die Kommentare hier haben mir definitiv sehr viel Mut gemacht! Danke!! 🌸