Hallo,
Ich bin traurig. Wirklich traurig und ich weiß , dass es eigentlich albern ist. Keiner in meinem Umkreis versteht mich, deswegen schreibe ich hier rein.
Wir haben ein 7 Monate altes quirliges, offenes , neugieriges, fröhliches, lustiges Mädchen namens Lotti. Lotti hatte anfänglich ein paar Probleme hier in dieser Welt anzukommen. Sie brauchte viel Aufmerksamkeit und hat viel geweint. Nach ca 10 Wochen wurde es besser und seitdem gab es wenig Schreiausbrüche. Sie war schon immer sehr reizoffen und hat sich alles angeguckt. Das hatte meine Hebamme damals schon am 4. Tag gesagt.
Nun ist es so, dass ich das Gefühl habe; sie braucht mich nicht mehr. Sie spielt stundenlang alleine ( meist ist es so , dass ich sie irgendwann hoch nehme), sie fremdelt nicht, sie ist zu jedem Menschen offen und freundlich, sie hat noch nie geweint wegen einem fremden Menschen oder weil sie zu mir wollte , jeder Kann sie füttern (ich stille nicht mehr) und wenn ich mal nicht da bin, hat sie auch kein Problem oder freut sich wenn ich wieder da bin, wenn ich den Raum verlasse ist es ihr auch total egal und allgemein macht es einfach den Anschein, als bräuchte sie mich nicht. Nichtmal mehr beim schlafen, denn da schläft sje am besten im beistellbett und ohne körperkontakt, sie möchte nie kuscheln und sucht auch nie aktiv körperkontakt. Wenn ich das bei den anderen Babys in ihrem Alter aus dem Kurs oder im Bekanntenkreis sehe, ist es total anders. Die Babys entfernen sich kaum von ihrer Mama , reagieren sofort wenn sie den Raum verlässt und weinen , wollen nicht auf jedem Arm oder lassen sich von jedem beruhigen, kuscheln viel oder brauchen eine einschlafbegleirung oder körperkontakt. Lotti braucht das alles nicht. Ich wollte eigentlich 2 Jahre zu Hause bleiben, da ich immer dachte, Babys brauchen die Mama so lange wie möglich und fühlen sich am besten bei ihr ..nun habe ich aber schon den Gedanken, sie ab 1 in die Krippe zu geben. Denn wenn sie mich nicut braucht, kann ich ja auch Geld verdienen gehen…
Mich macht es tief traurig und ich habe mir das mama sein einfach anders vorgestellt.
Alle reden aktuell von trennungsangst, anstrengenden Nächten weil das Baby körperkontakt braucht, scheu anderen Menschen gegenüber und Mama muss ganz viel in der Nähe sein und am liebsten aufm arm ..aber Lotti ist es egal .
Ist etwas falsch bei uns ? Habt ihr Erfahrungen ?
Ich komme mir wirklich albern vor, da ich ja eigentlich froh sein kann, dass sie so „einfach“ ist, aber ich hab’s mir anders vorgestellt und dachte ich werde mehr gebraucht :( ich habe so viel liebe , die ich ihr geben möchte und auch gebe, aber wünsche mir auch, dass sie es braucht. Wisst ihr ?
Mein 7 Monate altes Baby braucht mich nicht :( ich bin so traurig
Was ich dazu noch sagen muss : sie schläft seitdem sie 4 Wochen ist, oft in der federwiege..kann auch das ein Grund sein?
War bei uns in dem Alter ähnlich, bis es "Klick" gemacht hat, dass Dinge (Wie auch Mama) verschwinden können. Dacht mir auch mein Baby braucht mich nicht bis es mit neun Monaten langsam losging mit Trennungsangst etc. Ist in seinen Fall nicht schlimm aber man merkt, ganz klar, dass er mich braucht und nicht andere.
Dein Baby ist zu jung um dich zu brauchen. Babies werden nicht mit der Fähigkeit geboren die Welt zu verstehen. Alle Babies sind verschieden aber grundsätzlich versteht ein Baby in dem Alter noch nicht ganz wie es um eure Beziehung steht.
Wart noch ab. Wie gesagt, langsam ging's mit neun Monaten los, dann mit zehn Monaten so richtig mit immer hinterher krabbeln, protestieren wenn ich gehe, auch ein bisschen fremdeln.
Ich war übrigens auch traurig weil ich es mir anders vorgestellt habe. Jetzt verstehe ich, dass es eben nicht möglich ist mit sieben Monaten die Welt schon so zu verstehen, dass man die Mama und zwar nur die Mama braucht. Jetzt graußt es mir vor der Eingewöhnung.
Google mal Objektpermanenz. Damit hängt vieles zusammen. Dein Baby wird das noch nicht ganz verstehen (kannst ja mal was verstecken und sie wird wahrscheinlich nicht danach suchen a la "aus den Augen aus den Sinn").
... und wenn du von Babies aus dem Bekanntenkreis sprichst dann sind das entweder
- ältere Babies
oder
- schwierige Babies
Bei uns in der Krabbelgruppe hat man bei fast allen Babies ab 10 Monaten eine Veränderung gesehen und nicht bei den jüngeren. Das waren alles entspannte Babies, die von jedem auf den Arm genommen wurden. Warte was ab :)
Das hab ich noch nirgends gelesen. Einem Baby von ein paar wenigen Wochen ist es durchaus egal, wer seine Bedürfnisse befriedigt.. Aber es ist entwicklungsmäßig doch relativ schnell so, dass die Bezugspersonen als zentral wahrgenommen werden? Nur eben nicht als eigenständige Personen. Ein Baby sieht sich eins mit ihnen.
Irgendwann stellt es dann fest, dass die nahen Bezugspersonen sich entfernen können, den Raum verlassen können. Das findet es meistens blöd.
Und irgendwann noch später realisiert ein Kind, dass Dinge immer noch da sind, selbst wenn man sie nicht mehr sehen kann - Objektpermanenz. (Verstehe nicht, warum die TE das googeln soll, was hat das mit dem Thema zu tun? Das führt doch dann eher dazu, dass ein Kind entspannter wird, oder nicht?)
Das heißt aber natürlich alles nicht, dass Babys nicht verschieden sind und es eben solche und solche gibt.
Weiß aber auch nicht, ob man nun alle Babys, die nicht alleine schlafen, die viel Nähe brauchen, die gern an Mama/Papa kleben, als "schwierig" bezeichnen muss. Ein Verhalten im Spektrum des völlig normalen.
Mach dir keinen Kopf :)
Meine Tochter war genauso und ja, auch ich hatte das Gefühl, dass sie mich gar nicht braucht.
Sie ist heute noch ein sehr offenes, fröhliches Mädchen ABER - ohne Mama geht nichts sie klebt an mir, sucht ganz viel und oft meine Nähe. Meistens reicht es ihr, wenn sie am Tisch sitzt und malt und ich einfach daneben sitze oder im gleichen Zimmer rum wusel. Bin ich dann doch mal verschwunden, wird sofort nach mir gerufen und gesucht.
Das gibt sich wieder und es wird Phasen geben, da wirst du dir noch wünschen, dass sie mal nicht an dir klebt.
Hallo!
Ich hatte auch so ein Modell. Alle beim Delfi haben mit ihren Babies geknutscht und gekuschelt, meine Dame war weg. Hat fremdes Spielzeug gekapert, andere Wickeltaschen erkundet, ... Als sie rund 14 Monate alt war, saß sie mal in einem fremden Sandkasten im Park. Der Papi und ich sind dann mal um die Ecke außer ihrer Sichtweite gegangen... Es war ihr total egal. Ich (auch noch Pädagogin von Beruf) habe mir total den Kopf gemacht wegen Bindung und co.
Lange Rede kurzer Sinn, die Dame ist mit 18 Monaten große Schwester geworden. Die kleine Schwester bedurfte meiner Aufmerksamkeit und die Konkurrenz belebte das Geschäft. Seit die kleine Dame mit mir gekuschelt hat, kuschelte auch die Große mal. Nicht oft, aber immerhin.
Interessanter Weise war es die Kleine mit 3 Jahren, die das erste Mal bei den Großeltern übernachten wollte und die Große mitgezogen hat. Alleine hätte Nr. 1 nicht dort geschlafen.
Heute sind sie 9 und 10 und das große Riesenbaby ist streckenweise diejenige, die mehr Körperkontakt einfordert.
Wir haben tiefenentspannte Kinder, die aufrecht durchs Leben gehen.
Aber dieses Gefühl, dass ich "gar keine Mutter war", daran kann ich mich leider noch zu gut erinnern.
Alles Gute,
Gruß
Fox
Mein zweites Kind ist genauso. Und da ich immer den Vergleich zur großen Schwester hatte, war es auch schwer für mich. Dabei braucht sie mich im Alltag natürlich auf jeden Fall (zum Füttern, Wickeln, Aufpassen, Anziehen,..), bei mir war es eher das Gefühl, dass ich nicht so den Draht zu ihr finde, wie es bei der großen Schwester ist.
Mein zweites Kind:
- reagierte nach der Geburt mit Atemaussetzern, wenn ich sie berührte (sie kam als Frühchen und lag im Inkubator), also durfte ich sie nicht oft kuscheln
- stillen klappte durch die Trinkschwäche nur mit Stillhütchen, dass war quasi unsere einzige intensive Bindung, die durch ein Stück Plastik trotzdem Abstand hatte
- sie schlief die ersten vier Monate 22h am Tag und das am ruhigsten ohne Körperkontakt
- sie wollte immer ins Beistellbett oder Kinderwagen und nie in die Trage
- sie hat noch nie gefremdelt (sie ist jetzt 19 Monate alt und hat es nie gemacht)
- sie bezeichnet alle Personen als Mama (also auch Omas, Tanten, Außenstehende), dagegen sagt sie nur zu Papa „Papa“ und das hat sie auch als erstes gesagt
- sie konnte auch schon immer stundenlang alleine spielen
Sie geht jetzt trotzdem erst mit 21 Monaten in die Kita. Dafür hat sie eine ganz tolle Bindung zu ihrem Papa 😊
Für mich war es auch immer schwer. Ich habe jetzt noch ein drittes Kind bekommen und bin sehr glücklich, dass es mich dauerhaft braucht und das sehr deutlich zeigt.
Ich kann nur Akzeptieren, dass mein zweites Kind eben ist wie es ist 😊 eine eigene kleine Persönlichkeit mit eigenem Kopf und erzwingen kann man nun mal nichts. Vielleicht wird es auch noch anders, wenn sie größer werden 😊
Ist dein Kind zufällig auch Sternzeichen Zwilling? Vielleicht liegt es ja daran 😅 ich bin auch Sternzeichen Zwilling und wollte nie Körperkontakt zu meinen Eltern und habe mich abgegrenzt 😬 und mein zweites Kind ist auch Zwilling.
Wie witzig
Ich bin auch Zwilling und laut meiner Mutter wollte ich nie Kuscheln oder Ähnliches
Das ist bis heute so das ich so Körperkontakt nur bedingt mag 😂
Wir haben halt zwei Gesichter 😂
Mit meinen eigenen Kindern kuschele ich gerne 🤪
Nicht alle Babys kuscheln gern. Unser Großer wurde erst mit über einem Jahr zum Kuschelfan. Und mit sieben Monaten muss ein Baby nicht fremdeln. Es heißt auch 8-Monats-Angst, weil ungefähr dann (bei manchen früher, bei manchen später) das Fremdeln und die Trennungsangst kommen.
Der Große hat nur bei Männern gefremdelt, so ab 8 oder 9 Monaten. Angst, wenn wir uns von ihm entfernt haben, kann erst mit 10 Monaten.
Die Kleine fremdelt auch nur bei Männern, aber schon länger. Sie hat stärkere Trennungsangst. Sie ist jetzt 9 Monate alt und fremdelt mit fünf Monaten und die Trennungsangst begann mit acht Monaten.
Du siehst: Kinder sind unterschiedlich. Nicht alle fremdeln gleich stark oder haben starke Trennungsangst und nicht bei allen beginnt sie zur gleichen Zeit und dauert auch nicht gleich lang. Beim Großen gab es immer Phasen und komplett verschwunden ist das alles mit ca 3 Jahren..
Dein Baby braucht dich, das wirst du noch merken. Genieße noch Die Zeit in der sie ohne dich spielt und nicht ständig weint oder dir folgt und in der sie andere Menschen nicht direkt anbrüllt.
Hey liebe Becki,
Ich schließe mich den anderen an. Auch wenn es nicht so offensichtlich scheint, braucht deine Tochter dich natürlich. Ohne deine Sicherheit im Rücken würde sie sich gar nicht trauen, so munter zu explorieren und die Welt zu erkunden.
Ganz ehrlich: ich würde mal ein bisschen reflektieren, ob dein Verlangen nach „gebraucht werden“ ausgewogen ist oder du irgendwelche anderen Bedürfnisse mit der Aufmerksamkeit deines Babys kompensieren willst. Babies haben nur eine Aufgabe: sich des Nests zu entwachsen. Du wirst eine harte Zeit mit deinem Kind haben, wenn du dich über ihre tollen Fortschritte/ Autonomie nicht auch freuen kannst.
Liebe Grüße
Hey, bitte zerbrich dir den Kopf nicht und genieße die Zeit. Bei und war es genauso… Ich war super traurig, wollte mit ihm kuscheln, er aber nicht. Er wollte nie Körperkontakt und hat sich immer selbst beschäftigt. Da war ich schon neidisch auf die Mütter, die mit ihren Mäusen gekuschelt und gespielt haben. Nun ist mein Kleiner 11 Monate alt und ist zu einem komplett anderen Menschen geworden. Ich muss heimlich aus dem Raum rausgehen, weil er mir sonst weinend nachkrabbelt 🤭 Ohne Mama wird auch nicht mehr gespielt und neben ihm sitzen funktioniert auch nicht mehr, weil er sofort auf meinen Schoß krabbelt. Jetzt bin ich einfach nur wütend auf mich selbst, weil ich mir umsonst so viele Sorgen gemacht hab und nicht die Zeit genossen habe. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Liebe Grüße
Mein Sohn war in diesem Alter ähnlich. Er war ziemlich zufrieden, hat sich von allen füttern, tragen und bespaßen lassen. Irgendwann kam das mit dem Fremdeln aber und gleichzeitig wurde er anhänglicher. Ich glaube so mit 9 oder 10 Monaten hat er begriffen, dass die Mama seine Hauptbezugsperson ist.
Jetzt ist er 20 Monate alt und Kuscheln ist nach wie vor nicht sein Ding 😄. Er schläft schon immer im Beistellbett und da will er seine Ruhe. Er möchte auch keine Einschlafbegleitung.
ABER: Wenn ich gehe weint er inzwischen (zumindest kurz) und wenn ich wieder da bin, dann freut er sich.
Also mach dir keine Sorgen. Das kommt schon noch. Vielleicht nicht so, wie du es bei deinen Bekannten siehst (die haben halt Kinder, die mehr Aufmerksamkeit benötigen), aber deine Tochter braucht dich in Zukunft immer mehr.