Hallo!
Ich bin ein wenig am Verzweifeln. Meine Tochter ist nun fast ein halbes Jahr alt und leider muss ich gestehen, dass ich bisher wenig wirklich schöne Momente hatte. Über Sätze wie „Genieß die Zeit, sie geht so schnell vorbei..“ kann ich nur lachen.
Ich frage mich des Öfteren, ob alle Babys so sind und ich mich nur einfach anstelle, oder ob meine Kleine wirklich anspruchsvoller ist. Auch macht mir ihre Entwicklung ein wenig Sorge.
Sie kam zart (2615g bei 38+4) per Einleitung bei SGA und Verdacht auf IUGR mit Saugglocke auf die Welt. Schon ab dem ersten Tag ahnte ich, dass es kein Anfängerbaby sein würde. Sie ließ sich einfach nicht ablegen und weinte sehr viel. Sie entwickelte dann eine starke Gelbsucht, war sehr schläfrig (eher komatös..) und brauchte deswegen Lichttherapie. Als sie dann nach Hause kam und wieder wacher wurde, ging es wieder mit dem weinen los. Es gab die ersten 2 Monate keinen „normalen“ Kontakt. Jede wache Minute war sie am schreien, 6-8 Stunden täglich, sie schlief kaum, kein Ablegen möglich. Das wurde mit der Zeit zwar besser und für die Tagschläfchen lässt sie sich mittlerweile ablegen, die Wachphasen sind allerdings ein Graus. Ich hab mich ein wenig zu high need babys belesen, aber so ganz passt sie meiner Meinung nach auch nicht ins Schema. Wir waren bei einer Osteopathin, aber die hat immer nur neue Verspannungen diagnostiziert, die immer wieder gewandert sind. Und geholfen hat es nicht, deswegen haben wir die Behandlung abgebrochen.
Sie ist eigentlich permanent am „Nörgeln“. Es ist völlig egal was ich mache, nur meckern oder weinen. Kein normales Spielen möglich und nur kurzes Ablegen unter dem Spielebogen. Bis vor kurzem musste ich ihr immer wieder das Spielzeug nach 2min wegnehmen, weil sie sich so geärgert hat beim Spielen und bitter geheult hat.
Zwar hat sie mittlerweile ihr Gewicht aufgeholt, dennoch hab ich Angst, dass sie durch ihre Minderversorgung im Mutterleib einen weggekriegt hat. Motorisch habe ich den Eindruck, dass sie hinterherhinkt, die meisten Kinder in den Babykursen sind weiter als sie. Lege ich sie zum Spielen hin, zeigt sie nur Interesse an Spielzeug, dass man ihr reicht oder manchmal auch, dass unmittelbar in ihrer Griffweite liegt. Sie liegt nur da auf dem Rücken wie ein Seestern, dreht sich nicht auf die Seite um an Spielzeug zu kommen, ans auf den Bauch drehen ist nicht zu Denken. Lediglich nackt auf dem Wickeltisch lässt sie sich auf die linke Seite kullern. Bauchzeit ist eine Qual. Nach 3 Minuten wird geweint und ich muss sie wieder hochnehmen. Sie will den ganzen Tag eigentlich nur (nach vorne gerichtet) herumgetragen werden.
Ich bin mittlerweile so fertig, weil ich absolut keine Chance habe mich zu erholen. Sie will Tag und Nacht 2 Stündlich gestillt werden, die Flasche hat sie von einen auf den anderen Tag verweigert vor einigen Wochen – weder pre noch Muttermilch. Kein Trinkbecher, keine Spritze, kein Löffel. Den Schnuller liebt sie allerdings, ohne den geht GAR NICHTS.
Ist sie ein high need baby? Sind alle SGA-Babys so? Kommt das Interesse an Spielzeug und Bewegung noch oder ist sie da anders als andere Kinder?
Ist das noch normal? SGA, high need, Entwicklungsverzögerung?
Hey Chakat,
Ich mag ja dieses High need Etikett nicht, aber Du hast bestimmt ein anspruchsvolleres Baby als manch andere.
Für mich klingt aber vieles was Du beschreibst, ganz normal. Zum Beispiel das Nicht-ablegen-können. Oder immer nur nach vorn guckend rumgetragen werden wollen oder das Stillen alle 2 Stunden. Das ist völlig normal und wird irgendwann besser. Beim Stillen kann man sich zum Beispiel viel erleichtern, wenn das Baby mit im Bett schläft und nachts im Liegen gestillt wird.
Das viele Schreien und Nörgeln ist natürlich sehr anstrengend, aber auch das ist bei manchen Babys einfach so.
Bei meinen bedeutete Nörgeln aber fast immer Müdigkeit. Schläft sie denn am Tag genug und auch mal länger?
Danke für deine Antwort. Die Kleine schläft zwischen uns im Bett in ihrem Nestchen. Das Beistellbett hatten wir versucht, sie war allerdings die ganze Nacht unruhig und/oder wach. Beim Stillen im Liegen spuckt sie leider jedes mal..
Ich achte beinahe zwanghaft, dass sie pünktlich und ausreichend schläft (2h Wachphasen momentan, dann 3-4 Nickerchen von 45-90min).
Mein 1. war ein Anfängerbaby, was daran lag, dass er zu früh kam und die ersten Monate nur schlief .
Nr 2 dagegen kam 2 Jahre später zur Welt und die ersten 1;5 Jahre hab ich nur Bilder wo ich ihn trage (oft 12-14 Std am Tag) oder er völlig verheult aussah . Er schrie- schlief quasi nie. Es war grauenhaft. Grad weil der 1. durch seine Entwicklungsverzögerung noch 4x die Woche zu Therapien musste und ich immer dieses weinende Kind mitschleppen musste. Nähe tat ihm gut, osteopathie haben wir gemacht, in ner schreiambulanz waren wir … nichts half.
Er war lange ein sehr unzufriedenes Kind - quasi bis zur Einschulung. Nun ja, glaubt mir bei diesem sozialen, empatjischen, immer gut gelaunten Kind heute keiner mehr .
Woran es lag? Vielleicht Übertragung durch meine Überforderung mit 2 kleinen Kindern, vielleicht einfach Pech. Es war nicht lösbar und super anstrengend. Aber- es wurde im Laufe der Jahre besser. Ich selbst suchte mir Auszeiten , Sport 1-2x die Woche für ne Stunde , damit ich mal atmen konnte.
Ohje. Gut durchgehalten! Schön, dass sich kein Kind mittlerweile entspannt hat, ich hoffe dass meine Kleine das auch bald schafft.
Ich hab leider gerade keine Möglichkeit der Situation zu entfliehen, weil sie immer nur an meine Brust will und leider keine Flasche mehr nimmt. Ich bin gerade absolut gefangen in der Situation und es fühlt sich so furchtbar an.
Ich kenne das, es ist schrecklich, ich weiß. Ich war teilweise nur noch am heulen .
Deine kleine ist jetzt noch wirklich klein, lass sie mal 7-8 Monate alt sein, Brei oder sowas essen, anfangen aus nem Becher zu trinken, so dass jemand anders das mal übernehmen kann. Auch wenn jetzt jeder Tag anstrengender als der letzte ist, ist es eine absehbare Zeit. Triffst du andere Mütter? Seid ihr viel unterwegs? Das hab ich versucht , raus und nicht durchdrehen
Huhu,
mein Kleiner ist zwar kein SGA-Baby, aber ansonsten passt deine Beschreibung zu meinem Kleinen. Er ist auch per Saugglocke gekommen und hatte wohl am Anfang Kopfschmerzen. Er hat schon im KH geschrien wie am Spieß und so ist es geblieben. Wir waren auch schon drei Mal bei der Osteopathin - erfolglos. Zwar sind die Schreianfälle weniger geworden, aber er quengelt sehr viel und möchte „dauerbespaßt“ oder herumgetragen werden.
Ich weiß wie anstrengend das ist - wir machen das jetzt auch schon fünf Monate mit. Bei uns gibt es bessere und schlechtere Tage. Uns hilft die Trage und Spazierengehen. Ansonsten braucht der Kleine auch Spielpausen. Wenn er zu lange Input bekommt, wird er zappelig. Von alleine macht er natürlich keine Pause, also achte ich darauf, wann es ihm zu viel wird und nehme ihn dann raus. Auch wenn er müde ist, wird er quengelig bzw. weint. Allerdings ist es aktuell schwierig, ihn in den Schlaf zu bekommen. Da habe ich auch noch nicht DIE Lösung. Motorisch ist er allerdings schon recht fit - aber er liegt auch ungern auf dem Bauch und dreht sich sofort wieder auf den Rücken und bleibt dann am liebsten so liegen 🤷🏼♀️.
Ich kann dich verstehen, ich denke auch oft, dass uns die „schönen Momente“ fehlen bzw. diese so selten sind. Aber dann denke ich, dass Mutterliebe bedingungslos ist und ich meinen Kleinen so liebe wie er ist. Er muss mich nicht glücklich machen. Wichtig ist, dass ich für ihn da bin und er sich auf mich verlassen kann. Vielleicht hilft dir der Gedanke auch.
Alles Gute und viele Grüße
Danke für deine Antwort. Ich werde die Tage mal mehr auf "dosiertes" Spielen achten, danke für den Tipp! Schlafen ist wirklich immer ein Kampf. Bei uns ist es entweder 30 min Pezzi-Ball wippen, endlos in den Schlaf stillen oder raus mit dem Kinderwagen und so lange in Bewegung bleiben, bis ihr Nickerchen durch ist.
Ich weiß nicht, ob sich bei mir eine kleine postpartale Depression eingeschlichen hat, aber statt der bedingungslosen Liebe fühlt sich momentan alles nur noch "taub" an. Es ist einfach zu anstrengend. Ich bin über meinem Limit.
Es gibt kaum schöne Momente mit ihr, immer nur heulen. Immer nur Sorgen um ihre Gesundheit und Entwicklung.
Dann geh doch einmal zum Arzt, lass deine Werte checken und schildere deine Taubheit. Alles Gute 🦋
Für mich klingt es auch nach einem sehr anspruchsvollen Baby. Das ist echt anstrengend und kein Grund, dass du dir da auch noch ein schlechtes Gewissen einredest. Hast du Entlastung für dich, um bei Kräften zu bleiben?
Manche Babys sind so, andere so, manche liegen fröhlich auf dem Boden, andere wollen nur auf dem Arm sein. Manche haben ein ausgeglichenes Naturell, andere brauchen viel, oder sind sehr feinfühlig. Ich glaube nicht, dass sie "einen weggekriegt hat". Vielleicht muss sie viel verarbeiten, vielleicht kommt einiges zusammen.
Motorisch... Also, meine Googel-Recherche hat ergeben, dass sich die meisten Babys zwischen 5 und 7 Monaten drehen, manche auch später, manche früher. Deshalb würde ich das jetzt erstmal nicht dramatisch finden. Mein Bay hat sichmit 5 Monaten gedreht, aber erst mit 8 Monaten mit Robben angefangen. Ihre eine große Schwester konnte da schon krabbeln und fing an, an Möbelnlang zu laufen. Es ist einfach immer anders, die einen machen hier einen großen Sprung, die anderen später. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie vergleichsweise wenig Übung hat, weil sie ja äußerst selten auf dem Boden liegt? Aber dann kommt das bestimmt.
Vielleicht kann dir auch eine Schreiambulanz helfen. Oder eine Physiotherapie, vielleicht hat sie auch Schmerzen, wenn sie sich dreht?
Bald müsste ja auch die U5 sein, oder? Da würde ich das mal ansprechen, sowohl das viele Schreien, als auch, dass sie sich nicht dreht.
Mein Partner versucht neben seinem Vollzeit-Job mich so gut es geht zu entlasten. Meine Mutter kann nur bedingt helfen, da sie manchmal nicht nachvollziehen kann, wie mein Baby "tickt" und es meist maßlos mit Spielen und Reden überfordert - dann weint das Baby. Also muss ich zusätzlich immer ein Auge auf meine Mutter habe und sie anleiten. Aber zumindest das Tragen fällt weg.
Die ersten 2 Monate konnte ich sie ungelogen maximal eine Minute auf den Rücken hinlegen, bis sie wie am Spieß geschrien hat - und Bauchzeit ging noch schlechter! Ich habe es immer wieder fein dosiert probiert um wenigstens IRGENDWAS zu machen.
Die U5 ist nächste Woche. Auch einen Termin beim Kinderorthopäden haben wir uns geben lassen. Ich muss zumindest mal alle körperlichen Probleme ausschließen..
Hey, bis auf der Sache mit dem Schnuller, könntest du 1:1 meine Babyzeit mit Nr 1 übertragen.
Bei uns war sga und iugr auch Thema, weshalb sie zu 36+1 mit knapp 2kg geholt wurde.
Die erste Woche war noch OK, dann fing das dauernde weinen/ nörgeln an
Auch Osteopathie hat uns leider nicht geholfen.
Der Verdacht lag seitens Kinderarzt bei 3 Monatskoliken.
Er sagte damals zu mir,dass wir einfach durchhalten müssen.
Nach 3 Monaten war's immer noch nicht besser und ich hatte Panik,dass das so bleibt.
Als der 4. Monat vorbei war, war schlagartig Ende. Fast von einem Tag auf den anderen.
Ohne dass wir etwas anders gemacht hatten.
Auf einmal lachte und spielte sie, interagierte mit uns. Das ständig getragen werden wollen änderte sich zwar nicht, aber das "schreien" wurde tausendfach besser.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Kraft.
Denk dran, es ist immer besser um Hilfe zu bitten und sie auch anzunehmen, als an der Situation kaputt zu gehen.versuch dir Auszeiten zu schaffen und wenn es nur einmal "in Ruhe" duschen ist.
Ich hab mich zeitweise weinend im Bad eingeschlossen nachdem ich das weinende Baby dem Papa in die Arme gedrückt hatte.
Oh ja. Das weinen im Bad kenne ich.
Das Weinen wurde im Vergleich zur Anfangszeit besser, aber es ist noch lange nicht gut - es wurde nur teilweise ersetzt durch Nörgeln.
Wie hat sich dein Kind dann entwickelt? War es von der Entwicklung dann eher normal oder hattest du auch das Gefühl, dass es anderen Kindern hinterherhinkt?
Mein Sohn ist völlig unerwartet bei 40+3 mit 2090 gr als SGA Baby geboren und nein, er war nicht so.
Ich sehe da auch ehrlich gesagt keinen Zusammenhang.
Was sagt denn der Kia dazu?
Zusammengefasst sowas wie "Regulationsstörung. Das gibt sich. Irgendwann."
Wie hat sich dein Kind dann entwickelt? Normal oder hattest du das Gefühl, dass es langsamer war als die übrigen Kinder?
Nein überhaupt nicht, die Entwicklung war immer im Rahmen.
Die sorahe kam etwas später, liegt aber wahrscheinlich eher daran, dass wir 3 sprachig erziehen.
Einzug und allein war und ist immer noch sein Gewicht das Thema, war und ist immer im Untergewicht.
Kann dir zumindest jemand helfen? Sie für dich rumtragen die zwei Stunden zwischen dem Stillen? Oder geht es eventuell wenn jemand anders die Flasche gibt und du außer Riechweite bist?
Bisher verhält sich mein SGA Baby ( 2260 Gramm bei 39+4 ) nicht anders als meine zwei anderen Kinder vorher.
Mein Partner so gut es geht, arbeitet aber auch einen Großteil des Tages. Meine Mutter versucht so gut es geht zu helfen, da sie das Kind aber immer mit Reizen überflutet muss ich da auch immer noch zusätzlich ein Auge drauf haben, ehe es zu einer Katastrophe wird.
Mit der Flasche haben wir das auch schon versucht, wenn ich längere Zeit nicht im Radius war (hatte da eine Kurz-OP und mein Partner ist vor der Klinik mit dem Kinderwagen auf und ab spaziert) - da wurde lieber gehungert und geweint als die Flasche zu akzeptieren.
Ich glaube, vieles von dem, was du beschreibst, ist recht normal. Nicht abgelegt werden wollen, am liebsten permanent auf dem Arm, schlecht schlafen, alle 2 Stunden stillen...so sind viele Babys.
Also würde ich mir an deiner Stelle zumindest keine Gedanken machen, ob etwas nicht stimmen könnte.
Mach dir um DICH Gedanken. Kann dein Mann spontan EZ nehmen? Selbst, wenn er schon in EZ war? Kann er vorübergehend in eine Art Teilzeitmodus gehen und zB Freitags zu Hause sein?
Du brauchst Entlastung! Ganz dringend. Das ist vollkommen ok, darf aber nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Alles Gute 🍀
Hallo! Das klingt unfassbar anstrengend! Ich drücke dir so die Daumen, dass es besser wird🍀
Was bedeutet denn SGA?
Was sagt der Kinderarzt? Unterstützung durch eine Hebamme steht dir ja auch noch zu, wenn du stillst😊Scheu dich nicht, fir da Hilfe zu holen! Alles Gute!