Ab wann fängt 'ferbern' eurer Meinung nach an?

Hallo! Frage steht ja schon oben. Wann ist für euch die Grenze erreicht beim schreien? Geht ihr sofort ins Zimmer, sobald sie wach werden/nicht einschlafen? Lasst ihr ein paar minuten schreien? Was macht ihr sonst, wenn euch die kleinen seit wochen nicht schlafen lassen?
Und... nicht böse gemeint - bitte keine Tipps von Mamas, die nicht wissen, was es mit einem machen kann, wenn das Kind alle 1-2 Stunden aufwacht und man selber in den Zwischenpausen nicht in der Lage ist, einzuschlafen. Ich freu mich für jeden, der einen guten Schläfer daheim hat. Aber wer's nicht kennt, kann bestimmt nicht nachvollziehen, wie man solch eine Richtung auch nur erwägen kann...

Hintergrund ist folgender: im moment läuft bei uns alles schief, was das schlafverhalten meines Sohnes (18 Monate) angeht. Er hat schon mal durchgeschlafen Anfang des Jahres. Dann kam diese "Phase", er brauchte sehr viel Nähe und Zuwendung und hat sie bekommen - auch beim einschlafen/wiedereinschlafen. Seit ein paar Wochen tanzt er mir auf der Nase rum. Er ist nachts alle 1,5 Stunden wach. Sobald ich ihn verlasse, tobt er. Egal ob abends, nachts, mittlerweile sogar mittags.
Vor 4 Nächten konnte ich einfach nicht mehr, ich schlafe nicht mehr, kann mich tagsüber kaum konzentrieren, leide unter Kopfschmerzen, Kreislauf, teilweise schwerer Atmung und Erschöpfung (ca. 5 Wochen nicht mehr als 2-3 Stunden Schlaf und das nicht am Stück!).
Ich bin also nachts um halb 3 nach meiner 4. Runde Kinderzimmer einfach raus da. Hab ihn hingelegt, bin statt umzudrehen, als er sich hinstellt und schreiend am gitter rüttelt, einfach in mein eigenes Bett, hab mich vors babyphone geklemmt, geweint und gewartet. Nach 10 Minuten schlief er tief und fest. Und das bis morgens um kurz vor 8!
Beim nächsten mittagsschlaf hab ichs auch gemacht. Ritual, ein paar Minuten, auf dem Arm, ab ins Bett. Kind tobt ich geh raus - keine Minute später (ich war noch nicht mal die Treppe runter) ist er ruhig, legt sich hin und schläft langsam ein.

Also jetzt die Frage nochmal: Ist das ferbern bzw egal wie man das nennt, was ich hier tu - denkt ihr, dass das mehr schadet auf Dauer? Ich merke sehrwohl, dass er mehr "angst" vor seinem bett hat bzw eine Abneigung entwickelt, das will ich eigentlich auch wirklich nich. Er soll sich sicher und geborgen fühlen. Sobald ich ihn nämlich in die wiegehaltung nehme, merkt er "oh, jetzt geht's wieder ins bettchen" und ist wieder hellwach, streckt sich durch und wehrt sich gegen das abgelegt werden. Trotzdem ist er nach nicht mal 1-2 Minuten ruhig und das hab ich ihm nicht über Nächte hinweg antrainiert, wie gesagt - eine Nacht, ein Moment, in dem ich einfach kurz für mich weinen und mich beruhigen wollte... und zack - klappt.

Warum ich dann hier schreibe, wenns doch klappt, fragt ihr euch?
Heute abend hab ich mich wie eine rabenmutter gefühlt. Ich bin nach 10 Minuten nochmal hoch, hab ihn 5 Minuten am Arm gehabt, bin wieder raus. Dann hats wieder funktioniert. Aber diese 10 Minuten davor haben mir mein Herz gebrochen. Wenn ich so aktiv gegen meinen Mutterinstinkt handle, kann das dann noch als "Erziehung" gelten und gut für meinen kleinen schatz sein? Er tut mir so Leid. Aber was hab ich denn für Alternativen? Es bringt ihm ja auch nix, wenn die Mama tagsüber irgendwann zusammenklappt. Irgendwo muss ja Schlaf her...
Ich finde den Weg zum alten schlafverhalten nicht mehr, das sowieso nur 2 monate anhielt. Er ist vor dieser Phase ohne Probleme eingeschlafen. Kurz noch am Arm, hingelegt, bussi und raus mit mir. 5 Minuten hat er maximal gebraucht, um friedlich und lautlos alleine einzuschlafen, er hat nie geschrien. Wie kommt man da wieder hin?

Wie lange lasst ihr euer Kind beim einschlafen/aufwachen schreien

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Um mein Bedürfnis nach Schlaf und das Bedürfnis meines Kindes nach Nähe unter einen Hut zu kriegen schlafen wir seit gut drei Jahren wieder in einem Bett.

Ich weiß, dass es genug Eltern gibt, die Deinen Weg bevorzugen, und ich weiß auch nicht, ob das Kind Schaden nehmen kann. Aber alleine dass Du gegen Deinen Instinkt handelst sagt mir, dass es für Euch nicht der richtige Weg ist.

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Babys und Kleinkinder haben kein Gefühl oder Konzept von Zeit. Da ist es egal ob 2 Minuten oder 20 Minuten, für sie ist es eine unvorstellbare Ewigkeit.

Hast du Unterstützung? Dein Partner, der eine Nacht übernehmen könnte? Andere, die den kleinen für einen längeren mittagschlaf dir abnehmen?

Zurück ins familienbett für diese Phase damit du nicht immer rüber musst?

Bearbeitet von MissionBaby
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"Babys und Kleinkinder haben kein Gefühl oder Konzept von Zeit. Da ist es egal ob 2 Minuten oder 20 Minuten, für sie ist es eine unvorstellbare Ewigkeit."
Natürlich gibt es einen Unterschied, ob ein Kind 2 oder 20 Minuten weint. Nur weil Kinder keine Uhr lesen können, heißt das nicht, dass sie kein Konzept von Zeit haben.

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Genau solche Dinge hinterfrage ich im Moment. Im Grunde genommen sind doch alle Theorien, egal ob in die eine oder andere Richtung, nur Theorien.
Wer hat schon mal ein Baby gefragt, wie es in solchen Situationen wirklich ehrlich fühlt und hat ne Antwort bekommen, die man in einer wissenschaftlichen Studie veröffentlichen könnte... sowohl die Theorie "nicht schreien lassen, das Kind verliert das Vertrauen" als auch die "manchmal muss es ein bisschen schreien, denn auch Kinder müssen irgendwann lernen, dass nicht alles immer nach ihrem Kopf geht" macht (logisch betrachtet!) Beides Sinn, obwohl es das absolute Gegenteil darstellt...
Auf jeden neuen Artikel über Urängste und Urvertrauen kommen genauso viele auch neue Artikel, die das Gegenteil "beweisen".
Da soll sich noch einer auskennen.
Natürlich will NIEMAND seinem Kind bewusst schaden, nur jeder hält halt eine andere Sicht für die richtige... und ich steh mittendrin und trau keinem der angebotenen Braten so richtig 😅🙈🤯

Witzige Anmerkung... ich hab vor kurzem sogar gelesen, dass man Babys nicht mehr einfach so wickeln darf, sondern sie davor um Erlaubnis fragen soll. Von wegen ihr eigener Körper und Privatsphäre und so... so viel zu den neuen Theorien 🤯

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Ich kann dir auch nur das Familienbett empfehlen. Unsere Tochter hat auch 2,5 Jahre lang sehr schlecht geschlafen und es wäre eine absolute Qual für uns Eltern gewesen, bei jedem Aufwachen aufzustehen und in ein anderes Zimmer zu gehen. Außerdem finde ich, dass dein Mutterinstinkt schon recht hat: Ein weinendes Kleinkind in seinem Gitterbett eingesperrt weinend alleine zu lassen, empfinde ich als sehr grob und ich denke schon, dass das Urvertrauen dabei Schaden nehmen kann. Wir Menschen sind darauf auch einfach nicht ausgelegt, hätten das unsere Vorfahren gemacht, hätten die Kinder nicht lange überlebt.
Aber ich verstehe total, dass dich der ständige Schlafentzug fertig macht, wenn ich an diese Zeit zurück denke, spüre ich heute noch die Verzweiflung in den Knochen. Ein Trost ist, dass es irgendwann vorbei geht, irgendwann schlafen auch schlechte Schläfer besser. Im Familienbett kannst du wenigstens liegen bleiben, wenn dein Kind wach ist, und erfüllst gleichzeitig sein Bedürfnis nach Nähe.
Und wenn es eine Möglichkeit gibt, dass der Papa im Familienbett die Kinderbetreuung mal übernimmt und du auf die Couch übersiedelst, würde ich das machen.
Wir haben beim Gitterbett unserer Tochter eine Seite offen gelassen und das Bett damit an unseres dran gestellt, dadurch hat sich sozusagen eine vergrößerte Liegefläche ergeben.
Liebe Grüße, Feldlerche

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Das mit dem Familienbett wollten mein Mann und ich eigentlich vermeiden. Ich habe mir deshalb eine Matrstze ins Kunderzimmer gelegt, damit ich drüben schlafen kann, falls der kleine mal wieder mehr Nähe braucht. Nur habe ich das Gefühl, dass es dadurch schlimmer geworden ist. Er hat recht plötzlich angefangen, nachts wieder mehr aufzuwachen und je öfter ich bei ihm war und mich auch mit ihm hingelegt habe, desto schlechter hat es alleine geklappt. Ä
Und auf Dauer klappt das bei ihm schlafen leider auch nicht. Er ist ein sehr aktiver Schläfer. Meine 2-3 Stunden Schlaf in den Nächten der letzten Wochen hab ich mühevoll zusammengekratzt während ich mit ihm auf der Matratze gelegen bin. Er rollt, windet sich, er japst im Schlaf, geht dann plötzlich auf alle viere, lässt einen markerschütternden schrei los und schläft aber schon wieder... neben ihm ruhe zu finden ist ein ding der Unmöglichkeit.

Mein Mann ist leider oft beruflich unterwegs. Seit nach Corona die meisten reisen wieder möglich sind, holt die Firma offenbar alles nach, was die letzten 3 Jahre liegen geblieben ist... momentan ist er im Schnitt 2-3 Wochen im Monat unterwegs, die zeit dazwischen hat er oft mit Jetlag zu kämpfen und ist sowieso nicht ganz auf der Höhe.

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Das kann tatsächlich sein, dass das Kind nicht mehr alleine einschlafen möchte, wenn es sich daran gewöhnt hat, Nähe zu bekommen. Ich finde dieses Verhalten aber auch nachvollziehbar, vorher wusste das Kind halt, dass es ohnehin sinnlos ist, die Nähe einzufordern, und dann merkt es, dass es doch eine Chance gibt, die Nähe zu bekommen. Ich finde es aber wichtig, dass man sich dabei bewusst macht, dass das Kind nicht Nähe einfordert, um uns Eltern zu ärgern, sondern weil Nähe zu den nahen Bezugspersonen ein durch unsere menschliche Evolution gewachsenes Bedürfnis ist.
Als unsere Tochter ein bisschen größer wurde, haben wir ihr Bett neben unserem ein bisschen tiefer gelegt, sodass beim Schlafen eine kleine Barriere da ist. Dadurch kann sie uns nicht treten oder abdrängen, wenn sie sich bewegt, wir sind aber trotzdem direkt neben ihr und können sie jederzeit zu uns nehmen, wenn sie weint. Vielleicht wäre es etwas für euch, eine kleine Barriere zwischen dir und dem Kind einzubauen, geht ja auch bei einer Matratze am Boden, vielleicht fürs erste mit einem Stillkissen.
Dass dein Mann so wegfällt, ist natürlich hart. Ich weiß nicht, wie ich die schlaflosen Jahre ganz ohne Unterstützung in der Nacht geschafft hätte.
Ich wünsche euch eine gute Lösung und bald wieder ein bisschen mehr Schlaf für dich!

Bearbeitet von Feldlerche
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Ich denke, dass man da auch klar berücksichtigen muss, dass dein Kind schon lange kein kleines Baby mehr ist, geschweige denn ein Neugeborenes. Dein Kind weiß bereits sehr viel, er versteht eine Menge, er hat bereits eine sichere Bindung aufgebaut. Das ist ein großer Unterschied, wenn es ums "ferbern" geht, denke ich. Rede mit ihm, erklär ihm, was da passiert ist. Da wird jetzt von dem einen Mal 10 Minuten schreien kein Trauma entstehen.
Mein Weg wäre eher, das Kind bei mir zu haben und es dann meckernd und mich selbst bemitleidend ein bißchen zu ignorieren. Ich kenne das, es ist schrecklich, wenn man über lange Phasen jede Stunde ein aufheulendes Kind hat. Aber ich stelle es mir noch viel anstrengender vor, wenn man dann auch noch den Anspruch hat, dass das Kind in seinem Bett im eigenen Zimmer schläft und man ständig aufstehen muss. Du hattest Phasen von sehr gutem Schlaf allein im Bett (gab's hier noch nie, Kind ist 2) und jetzt ist eben eine Phase da, wo er mehr Nähe zu brauchen scheint.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Eben den Gedanken hatte ich auch schon - wir haben bereits eine gute Bindung aufgebaut und ich habe ihn die letzten 1,5 Jahre nie alleine gelassen, das sollte doch Vertrauen geschaffen haben.
Abgesehen davon habe ich früher Unterschiede Im schreien gehört. Da war es noch lautes quengeln oder eben richtiges schreien, bei zweiterem bin ich immer gleich los, das quengeln hat sich meist schon erledigt gehabt, bis ich vor seiner zimmertür angekommen bin.
Ich vermute, er weiß mittlerweile auch einfach, wie er schreien muss, damit jemand kommt.
Und ist es in dem Alter denn wirklich noch ein Grundbedürfnis, das gestillt werden muss? Oder eher der Dickschädel meines Sohnes, weil er es lieber anders hätte?
Ich bin so hin und her gerissen zwischen Logik/Verstand und meinen Instinkten/Emotionen...
Wie hab ich das damals nur die ersten Monate ausgehalten, da waren 3 Stunden Schlaf schon viel 😅🙈

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Ich bin nicht der Auffassung, dass Kinder in dem Alter wissen, wie sie schreien müssen. Das wäre ja diese berühmte Manipulation, dieses "das Kind tanzt dir auf der Nase herum", vor dem viele gerne warnen. Ein solches Verhalten setzt einen Perspektivwechsel voraus, den Kinder in diesem Alter einfach nicht vornehmen können.
Dein Kind schreit für sich, das ist natürlich purer Egoismus, aber eben weil er dich braucht bzw haben will. Ich denke, dass dein erwähnter "Instinkt" da schon richtig liegt und als Elternteil muss man sich eben entscheiden, ob man dem nachkommt oder nicht. Ich persönlich komme dem nach, weil ich alles andere aus menschlicher Sicht wenig nachvollziehen kann.

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Ich kann dir auch nur das Familienbett ans Herz legen, gerade wenn dein Mann viel unterwegs ist und du ohnehin viele Nächte alleine im Bett schläfst. Ich konnte früher nie neben jemandem einschlafen oder schlafen, ich bin da eigentlich total empfindlich. Egal, ob es sich dabei um Familie handelt, um Partner oder Kinder, ich brauchte mein Bett für mich alleine.

Aber seit mein Kleiner da ist, schläft er bei mir im Bett und plötzlich kann ich neben wem anderen schlafen. Er strampelt herum, drückt die halbe Nacht, aber ich könnte mir nicht mehr vorstellen, ihn auszuquartieren. Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass, wenn man bloß müde genug ist, man (fast) alle Situationen annimmt, in denen man zu Schlaf kommt.

Habt ihr das mit dem Familienbett schon mal probiert oder wird es von vornherein abgelehnt?

LG

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Wir hatten anfangs eine Art "Familienbett", also er hat im offenen beistellbettchen geschlafen und ist sobald er mobiler war sowieso jede nacht bei/auf/neben mir gelegen. Da hat der kleine dann aber irgendwann selber nicht mehr sooooo gerne geschlafen und dann gings ins eigene bettchen. Hat er auch sehr gut angenommen. Er hatte sogar Phasen, in denen er nicht mal bei mir auf dem Arm bleibend wollte, sondern sich weggedrückt und auf sein bettchen gezeigt hat. Sobald er dann lag, war er zufrieden und ist eingeschlafen. Er ist da irgendwie recht sprunghaft 🙈

Dass man irgendwann unter egal welchen Umständen einschläft, wenn man einfach todmüde ist, stimmt so schon. Erholsamer schlaf sieht aber doch irgendwie anders aus.
Ich werde wohl trotzdem die nächste zeit wieder mit ihm auf die Matratze gehen bzw ihn im arm einschlafen lassen und dann mein glück mit dem ablegen versuchen... zumindest so lange bis er nicht mehr so eine Panik vor seinem bettchen hat. Das ist wirklich nicht schön 😪

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Ja, das würde ich auch so machen. Quengeln lassen wäre für mich auch keine Option und dass dein Instinkt dagegen ist, zeigt ja auch irgendwie, dass es für euch nicht der richtige Weg ist.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Liebe und dass sich die Situation ganz bald zum Guten wendet :-) LG

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Ich habe hier jetzt das zweite Kind, dass schlecht schläft.
Der Große brauchte tagsüber bis zum Ende des Mittagsschlafs mit zwei meine Anweswnheit, sonst wachte er auf und schlief nicht wieder ein. Vor Ende des Mittagsschlafs dauerte die Einschlafbegleitung immer über eine Stunde. Häufig war er nach 30 Minuten wieder wach. Als Baby war er nachts stundenlang wach oder stand um 4 Uhr auf. Besser wurde es mit zwei Jahren. Seit dem wacht er maximal einmal pro Nacht kurz auf und schläft gleich weiter. Er wird bald vier und schläft meistens durch.
Die Kleine ist 10 Monate alt und seit ihrer Geburt habe ich maximal zwei Stunden am Stück geschlafen. Momentan sind wir bei alle Stunde aufwachen oder nachts mehrere Stunden wach sein. Um halb 6 ist die Nacht vorbei. Tagsüber schläft sie nur in der Trage oder auf mir. Abends dauert es eine Stunde bis ich sie ablegen kann. Nach einer Stunde wird sie wieder wach, spätestens nach zwei.
Sie schläft bei uns im Bett, so stille ich im Liegen und brauche nicht aufzustehen. Ich döse meist so halb.
Egal wie anstrengend es war und ist, ich lasse meine Kinder nicht schreien. Das kann ich nicht. Einmal war ich beim Großen nach zwei Stunden Einschlafbegleitung am Limit und bin kurz raus, weil ich wütend wurde. Das war vielleicht eine Minute.
Wenn du diesen Weg gehen willst, musst du das für dich entscheiden. Für mich ist es keine Lösung. Ob das Kind in dem Alter Schaden nimmt, weiß ich nicht..ich denke halt nicht, dass du gegen deinen Instinkt handeln solltest.

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Na da hast du ja das große Los gezogen. So sehr mich die Situation hier gerade mit nimmt, mit dir würde ich wirklich nicht tauschen wollen.
Ich habe auch bis vor vier Tagen auch noch keinen Gedanken ans schreien lassen verschwendet, zumindest keinen in die Richtung "vielleicht ja doch". Aber seit mein Mann so oft weg ist, hat sich die Last gefühlt nochmal verdoppelt.
Komm mir grad richtig schlecht vor - ich hab ein Kind und jammer rum während du schon das zweite durchkriegst, ohne einzuknicken 🙈
wenn ich fragen darf... wie klappt das denn bei euch mit dem arbeiten? Bzw wie hat es denn geklappt beim ersten? Das ist nämlich bei uns grad großes Thema, wie das laufen soll, wenn wir beide wieder arbeiten müssen...

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Jeder hat andere Belastungsgrenzen. Und nicht einknicken.... ich weine auch mal und bin k.o. und genervt, keine Sorge 😉
Beim Großen bin ich nach einem Jahr arbeiten gegangen. Gestillt hat er da nicht mehr, geschlafen dennoch schlecht. Wir haben uns oft abgewechselt. Und am Wochenende durfte immer jeder einen Tag ausschlafen. Irgendwie ging es vorbei. Bei der Kleinen bin ich zwei Jahre daheim und ich hoffe, sie schläft dann besser.

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Mit 18 Monaten beginnt die Ablösung der Symbiose beim Kind. Sprich, es merkt, dass es ein eigenständiger mensch ist und alleine leben kann . Das macht unfassbare angst. In dieser Zeit, die locker 2-4 Monate dauern kann, Klammern Kinder häufig tags wie Nachts. Sie schlafen schlechter, weil sie diese beginnende Autonomie die sie spüren, gar nicht verarbeiten können. Ganz viele Kinder wollen dann nur noch mama.

Mein Großer war kein familienbettkind, wir wollten das auch nicht. In der Zeit aber brauchte er mich nachts, mit einer Matratze und einem offenen Kinderarzt klappte es ganz okay. Ruhe war, als er mit 22 Monaten in die Kita kam, da war schlafen oder toll 😂.
Der Kleine schlief aufgrund seines miesen Schlafes als Schreikind nur mit im
Bett von Anfang an. Der hat in der Phase mit 18/19 Monaten auch wieder mehr mit nachts kuscheln, weinen, Milch trinken zu tun gehabt, durch das Familienbett war die Phase aber ruhiger. Wir haben uns dann aber auch aufgeteilt, Hauptsache wir bekamen so viel Schlaf wie möglich

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Soll das ein Witz sein? Du gehst lieber alle Stunde ins Kinderzimmer als mit dem Kind im Bett zu schlafen, wo es doch ganz klar nicht alleine schlafen kann? Ganz einfache Lösung: Das Kind schläft mit euch im Bett. Alle schlafen und gut ist. Warum sich das Leben schwer machen? Das Kind mehrere Minuten alleine lassen obwohl es nach den Eltern ruft ist ferbern, absolut unnötig und damit erreichst du gar nichts.

Mein Kind ist eine katastrophale Schläferin. Wir hatten schon alle Phasen: alle 45 Minuten wach und wir haben uns abwechselnd zu ihr gelegt am Abend, regelmäßig 2 Stunden wach nachts, durchgeschlafen bis 5 Uhr, dauernuckeln und nur enger Körperkontakt.

Ich weiß wovon ich spreche. Ich arbeite auch und teilweise bekomme ich nur 4 oder 5 Stunden Schlaf. Ich würde nie auf die Idee kommen, dass schreien lassen etwas nützt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hab ich dich mit dem Beitrag etwa irgendwie persönlich angegriffen oder wieso so genervt?

Deiner Meinung nach bin ich also einfach zu beschränkt, um die einfachste Lösung der Welt zu erkennen, mit der jeder glücklich und zufrieden wäre, soso...

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Mich nervt es, dass du hier hören willst, dass schreien lassen in dem Alter doch gar nicht so schlimm ist. Mich nerven Beiträge, die ein nicht-Problem sind, wenn man einfach mal die Bedürfnisse des Kindes wahrnimmt, anstatt veraltete Ansichten wie "Das Kind muss im eigenen Zimmer schlafen".

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Da hier explizit nach "schreien" gefragt ist, habe ich "Niemals, ich gehe sofort" ausgewählt. Plötzliches Schreien hat einen Grund, drückt Unwohlsein oder Angst aus, gerade wenn Baby nachts wach wird. Da schaue ich natürlich sofort nach und tröste. Manchmal ist es ein aufregender Tag gewesen, der nachts im Kopf rumgeistert, dann braucht das Baby halt nochmal Extra-Sicherheit, dass die Eltern auch wirklich da sind. Oder es ist beim Aufwachen erschrocken, hat schlecht geträumt, sich selbst "wachgezuckt", Schnuller weg, etc.

Anders ist es mit "meckern", wenn ich schon übers Babyphone höre, dass es eigentlich noch im Halbschlaf ist, dann warte ich schon noch ein paar Sekunden, um zu schauen, ob das Kind wieder einschläft. Kommt sie nicht zur Ruhe, hilft oft schon ins Zimmer schleichen, leise "schschschsch" machen und die Hand vorsichtig auf den Rücken legen. Dann wird sie gar nicht richtig wach.

Mein Mann geht in der Regel noch etwas früher als ich ;-) Der kann das noch weniger aushalten.

Nächte, wo unsere Kinder einfach wirklich unruhig waren, oft wach wurden, haben wir dann einfach so hingenommen und sie zwischen uns ins Bett gelegt. Da hatten wir alle was von. Die Kleinen schliefen dann sehr viel ruhiger und mein Mann und ich mussten nicht dauernd rüberrennen ;-) Einfach Hand auf den Bauch und gut ist. Ich denke wirklich nicht, dass ein Baby, das nachts schreien gelasssen wird, davon lernt, alleine zu schlafen. Es lernt höchstens, dass man nachts Angst haben muss und alleine ist, und das ist ein viel schlimmerer Lerneffekt. Bei uns jedenfalls ging es am nächsten Tag dann trotzdem wieder problemlos ins eigene Bett, und auch heute noch kommen die Kinder (8 und 3) nachts/morgens zu uns rüber und wir alle können ruhig schlafen und keiner hat Angst.

Als unsere Kinder älter wurden (so ab 2 Jahre), war es manchmal abends auch ein Wutgebrüll, wenn ich aus dem Zimmer ging und sie das nicht wollten. Da lasse ich dann auch mal schimpfen, lasse die Tür offen, sage dass ich nebenan im Bad bin. Das ist aber was anderes, denke ich. Nichts anderes als ein Wutanfall wie "ich will meine Schuhe aber nicht anziehen" - ich merke ja, ob das Kind wirklich nochmal ein Extrakuscheln braucht, ANgst hat oder eher schreit, weil ich grad nicht so will wie sie ;-)

Ferbern ist für mich: Stur nach der Uhr schauen und komme was wolle die Zeit "absitzen", bevor man zum Kind geht. Und das wäre nichts für mich. Ich entscheide das je nach Situation oder nach der Art, wie sich das Kind bemerkbar macht.

Bearbeitet von lime15
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Wutgebrüll ist ein gutes Wort, um das Geschrei meines Sohnes zu beschreiben... genau das ist es, eben wie du sagst, das selbe wie tagsüber, wenn er ein 'nein' hört, weil er etwas nicht darf, gefühlt also purer Trotz. Dennoch fällt es mir nachts sehr schwer, darauf nicht zu reagieren. Das Gefühl, dass er mir dann aber einfach auf der Nase rumtanzt, weils nicht nach ihm geht, ist aber halt auch da.
Aaaaahhhhh.... ich werd wahnsinnig 🙈🙈

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Kommt halt drauf an, wie alt Dein Sohn ist. Das habe ich jetzt grad nicht mehr im Kopf. Ich selbst empfinde es so, dass dieses Bewusstsein frühestens ab 2 Jahre kommt, in einem Alter, in dem sich die Kinder gut ausdrücken können. "Mami, du sollst hier bleiben". Vorher fühlt es sich für mich noch eher nach Hilflosigkeit an, und ja, da gehe ich hin bzw. nehme die Mäuse dann einfach mit rüber zu uns ins Bett und dann ist Ruhe. Für uns alle ;-)

Abends beim EInschlafen ist auch nochmal anders als mitten in der Nacht, wenn alles dunkel ist und man irgendwie halb schläft (auch das Kind), da sind Ängste oft irrational, und da kommt auch unser Achtjähriger manchmal schluchzend an und sagt, er hätte Angst oder schlecht geträumt. Nachts reagieren wir immer. Abends je nach Laune und Situation.

Bearbeitet von lime15