Baby fast erstickt … das Gedankenkarussell dreht sich …

Hallo ihr Lieben,

gestern ist mir mein Herz in die Hose gerutscht. Als ich meine kleine Maus (7,5 Monate) abends gefüttert habe, hat sie plötzlich geweint und geschrien. Sie hat den Brei eingeatmet und konnte nicht mehr atmen. Binnen Sekunden ist sie blau angelaufen, hat die Augen verdreht und ist bewusstlos zusammengesackt. Ich habe nur reagiert, habe sie aus dem Sitz gezogen, sie auf meinen Oberschenkel gelegt, mit dem Kopf nach unten, und habe ihr zwischen die Schulterblätter geschlagen. Sie hat gehustet und hat geschrien. Das alles hat nur etwa 30 Sekunden gedauert. Wir waren im Krankenhaus und haben sie durchchecken lassen. Es war alles in Ordnung. #herzlich

Als ich schwanger war, habe ich einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kinder besucht. Hätte ich nicht richtig reagiert, wäre sie gestorben. Das geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich sehe sie immer wieder, ihren leblosen Körper, der sich wie Gummi in meinen Händen anfühlt. Ich frage mich immer wieder, ob ich was falsch gemacht habe. Sie war schlecht gelaunt, hätte ich sie nicht füttern dürfen? Habe ich ihr zu arg auf den Rücken geschlagen? Hat ihr Kopf zu sehr geschaukelt? Meine Mutter war dabei, Sie meinte, er war völlig ruhig. Ich versuche, jede Sekunde in mein Gedächtnis zurückzurufen, doch vieles verschwimmt.

Mein Mann hat sie heute gefüttert, weil ich es nicht konnte. Ich saß daneben und habe aufgepasst wie ein Schießhund. Es war alles in Ordnung. Sie hat sehr gerne gegessen. Vermutlich brauche ich einfach nur Zeit, um das Ganze zu verarbeiten.

Hattet ihr solche Situationen schon? Wie seid ihr mit ihnen umgegangen? Wie kann ich das schnellstmöglich vergessen?

Bearbeitet von Thyrina
1

Ich habe keine Erfahrung mitzuteilen. Aber es tut mir sehr leid, dass du das erleben musstest.
Du hast in dieser Situation offensichtlich absolut richtig gehandelt, hast nicht die Nerven verloren und dich nicht auf andere verlassen. Sowas ist meine absolute Horrorvorstellung und ich hoffe, dass mir sowas auch gelingt, sollte es nötig sein. Du kannst unfassbar stolz auf dich sein!
Denk vielleicht eher in diese Richtung.. Alles andere wird bestimmt die Zeit regeln.

7

Vielen Dank für deine lieben Worte. #herzlich
Du hast Recht, ich sollte meine Gedanken auf das Gute konzentrieren. Nicht auf das Was-Wäre-Wenn.

Es war auch meine Horrorvorstellung. Jetzt weiß ich, dass das Gelernte funktioniert. Vielleicht hilft mir das. Ich versuche mich daran zu klammern, wenn die bösen Gedanken wieder kommen.

2

Hallo,

nicht beim Essen aber meine große ist damals aus dem nichts im Kinderwagen blau angelaufen. Ich habe sie wie du genommen, da wir draußen waren, auf meinen Arm gelegt und ihr zwischen die schulterblätter geschlagen. Danach hat sie tief eingeatmet und dann geweint. Das ist jetzt fast 17 Jahre her aber bis heute muss ich ständig daran denken was wäre wenn. Ein Glück waren wir spazieren und sie lag nicht zuhause alleine im Bett.

Ein Glück hast du richtig reagiert.

9

Zum Glück warst du dabei. #herzlich Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Noch schlimmer ist es, wenn kein direkter Grund ersichtlich ist. #zitter

3

Mir ist das auch passiert als mein Kleiner mit 9 Monaten ein kleines Stück Melone essen wollte. Er wurde allerdings nicht bewusstlos.
Zum Glück war ich auch bei einem Erste-Hilfe-Kurs für Babys und Kleinkinder und konnte sofort richtig reagieren.
Es hat jetzt tatsächlich 7 Monate gedauert bis er gestern von mir wieder ein Stückchen Melone bekommen hat. Dank der vielen Zähnchen klappt das jetzt auch. 😊

Du hast alles richtig gemacht und super reagiert! Das Gedankenkarussell wird sich mit der Zeit wieder langsamer drehen und es werden sicher noch andere Situationen kommen, bei denen dir das Herz in die Hose rutscht und auch diese wirst du mit Bravur meistern!

10

Ich danke dir für deine lieben Worte. #verliebt

Ich kann dich so sehr verstehen. Bei mir hätte es die Melone auch lange nicht mehr gegeben. :-D

Hoffentlich lässt die nächste Situation noch auf sich warten. #zitter

4

Erstmal tief durchatmen.
Klasse das du in der Situation richtig handeln konntest. Wir haben 2019 in meiner ersten ss auch einen Kurs besucht und sind auch dankbar das wir das gemacht haben. Meinen Mann ist unsere Tochter auch mal blau angelaufen. Ich war da gerade beim einkaufen zum Glück wusste er auch wie er handeln muss.
Unsere Tochter hat sich öfter mal verschluckt und wir mussten bestimmt 3 oder 4 mal mit dem richtigen klopfen helfen. Bewusstlos oder zusammen gesackt ist sie zwar nie aber jedes mal waren wir voller Angst und Panik. Das verschlucken hat uns sehr geprägt und sie hat nie was im Auto essen dürfen. Wir haben sie auch während des Essens im hochstuhl abgeschnallt gelassen damit man sie schneller raus bekommt. Wir haben lange wirklich sehr lange ihr alles sehr klein geschnitten. Aber man muss es immer wieder versuchen den sonst lernt das Kind es nie. Mittlerweile ist sie 3,5 Jahr und verschluckt sich überhaupt nicht mehr.
Ich kann es aber total nachvollziehen wie du dich fühlst, diese Angst die man in dem Moment hat ist so überwältigend das man einfach nur handelt und zum glück richtig den man hat es einfach mal gesehen, gehört und gelernt und dafür kann man nur dankbar sein.
Fühle dich gedrückt und sei stolz das du alles richtig gemacht hast!! Fürs verschlucken selber kannst du nichts!!

11

Diese Kurse sind so wichtig. Leider werden sie selten besucht. Zumindest in meinem Bekanntenkreis. :-(

Du hast natürlich Recht, man muss es immer wieder versuchen. Ich habe zuerst darüber nachgedacht, ihr erstmal keinen Brei zu geben. Aber das wäre falsch gewesen. Und hätte meine Angst wahrscheinlich weiter geschürt. Sie ist eine gute Esserin. Sie liebt es einfach.

Zum Glück ist das Verschlucken bei euch kein Problem mehr. Das ist beruhigend. #verliebt

15

Oh ja die Kurse sind so wichtig.

Ich hab mich mal mit einer Mama im Krankenhaus unterhalten und die wollte anscheinend auch einen machen und meinte "eigentlich sollte man sowas zur babyparty oder zur Geburt den Eltern schenken" und da hat sie recht nichts ist wichtiger als das Leben von eigenen Kind. Und das ist wohl wirklich eins der sinnvollsten Geschenke.

Wir möchten wieder einen Kurs zur Auffrischung besuchen

weiteren Kommentar laden
5

Wir hatten auch eine unschöne Situation...

Mein Sohn hatte auf dem Kita fest der Schwester seinen 1. Krampfanfall.
Und zwar war er so stark,dass der Herzschlag ausgesetzt ist. Mein Mann musste reanimieren.

Er war an dem Tag nicht gut drauf,hatte ein wenig Durchfall,war aber am Nachmittag dann doch fit,dass wir gefahren sind .

Ich Frage mich immer : wäre es passiert,wenn wir nicht gefahren wären,was wäre passiert,wenn mein Mann nicht sofort reagiert hätte ..

Ich hab nur meine mittlere weg geschafft,den RTW gerufen..und habe dann halt aus der Entfernung gesehen,wir er begonnen hat

Das Bild bekomme ich nicht aus meinem Kopf ! Ich habe ihn Tod gesehen !

Mitlerweile sind wir 4 krampfanfälle weiter..(mit Notfall Medikament sind die halb so wild ) und ich wache immernoch panisch auf,weil ich ihn ihm Traum hab irgendwo umfallen sehe,und dann liegt er da !!!

Habe mich zur Therapie angemeldet um das zu verarbeiten. Leider, jetzt 1 Jahr später,habe ich immernoch keinen Platz .

Also ich versteh dich total gut

Deinem Kind geht es gut,du hast alles richtig gemacht

Denk es nicht kaputt...es bringt nix

12

Wir sind nicht schuld! Das muss man sich immer wieder sagen.

Deine Geschichte macht mich sprachlos.
Zum Glück ist die Reanimation geglückt. Und ihr habt ein Medikament, das ist beruhigend.

Leider wird die medizinische Versorgung immer schlimmer. Es tut mir so leid, dass du noch immer auf einen Platz warten musst. Ich hoffe, dass du bald einen bekommst. #herzlich Das eigene Kind so zu sehen … schlimmer geht fast nicht mehr. Fühl dich umarmt. #verliebt

19

Vielen lieben Dank.

Ja,mit dem Platz ist echt ein Witz ...aber was willst machen..

Es ist durch die weiteren anfälle,und das wissen tatsächlich ein wenig besser geworden.
Die Routine...so blöd es sich anhört

Ich denke auch,selbst mit Therapie vergisst man die Bilder nicht mehr 🤷

6

Das klingt nach einem ganz furchtbaren Erlebnis! Ich kann mir vorstellen, wie sich das für dich anfühlen muss.

Ich hatte mal eine ähnliche Situation mit meinem Sohn, da war er knapp 2,5 Jahre alt, als er alleine und ungesichert auf dem Fensterbrett saß, bei geöffnetem Fenster....in der vierten Etage. Mein Mann und ich hatten ein Missverständnis beim lüften. Normalerweise sprechen wir uns immer genau ab, wer lüftet/welche Fenster offen sind und wer bei den Kindern bleibt. An dem Tag ist da irgendwas schief gegangen. Es ist nichts passiert, mein Mann hat unseren Sohn vom Fensterbrett runtergenommen...aber der Schreck saß wahnsinnig tief. Die Bilder habe ich noch heute, knapp 3 Jahre später, im Kopf. Sowas vergisst man nie.
Zum Glück haben Kinder in ganz vielen Fällen einen großen Schutzengel bei sich, der sie vor dem schlimmsten bewahrt.
Versuch es gedanklich abzuhaken und dich nicht von der Angst übernehmen zu lassen. Vorsicht ist gut und richtig, aber Panik fehl am Platze.

Alles Gute!

13

Ich versuche es. Angst ist meist ein schlechter Ratgeber.

Zum Glück ist eurem Engel nichts passiert. #herzlich

8

Vielen Dank für deinen Beitrag - ich werde sofort nach einem Erste Hilfe Kurs schauen. Der aus meiner Kindheit ist einfach zu lange her.

Du kannst verdammt stolz auf dich und deine super Reaktion sein! Ich denke zum Verarbeiten hilft nur Zeit. Meine Schwester hat als Baby zu gierig getrunken und ist deshalb häufiger blau angelaufen - das wurde nach dem ersten Mal natürlich direkt über mehrere Tage in der Klinik gecheckt. Bei meiner Mama hat es auch lange gedauert, bis sie keine Angst mehr beim Füttern hatte.

14

Diese Kurse sind so wichtig. Ich hoffe, dass du bald einen findest. #herzlich

Danke dir für deine Worte. Ich hoffe, dass ich meine Angst vor dem Füttern ganz schnell verliere. Werde in den nächsten Tagen auch selbst wieder übernehmen. Er hat diese Woche Urlaub, noch sind wir zu zweit.

17

Super reagiert! Zum Glück ist dadurch nichts passiert!

Bei meinen eigenen Kindern ist zum Glück so was nicht vorgekommen, aber auf Arbeit hatte ich das in 5 Jahren jetzt 2 mal, dass ich ein Krippenkind quasi über die Beine legen und klopfen musste. Echt nicht schön, aber ich bin auch froh, dass es jedes Mal gut ausging

18

Danke! Zum Glück ist auch bei dir alles gut ausgegangen. #verliebt

20

DANKE für deine Erfahrungen und Hut ab für deine Reaktion!
Dieser Kurs ist so wichtig und auch wenn sich das so so plump anhört, ich wäre für eine Pflicht!
Immer noch werden sie viel zu selten besucht.
Manchmal wird ja sogar hier im Forum gefragt, ob er denn auch wirklich nötig sei...

Ich weiß gar nicht, wie oft ich belächelt werde, wenn ich sage, es passieren viele Sachen bei alltäglichen Geschichten, dann heißt es, nein man hätte bestimmt was falsch gemacht.
Wie zB vor paar Tagen das Thema Schnuller hier, wenn was passiert, dann wäre es doch bestimmt der falsche Umgang gewesen.
Ich weiß nicht, warum in diesem Bereich nicht viel mehr sensibilisiert wird?
Schade.

22

Ich finde diese Kurse auch unglaublich wichtig. Und ja, sie sollten verpflichtend sein.