Wie schafft ihr es ruhig zu bleiben?

Hallo ihr lieben,

unsere Tochter ist 9 Monate alt und hat gerade ein paar Schwierigkeiten. Vielleicht ist sie ja in einem Schub, noch zusätzlich drücken gerade 3 Zähne (sie hat schon 2, aber jetzt kommen 3 auf einmal).
Abends legen wir sie ins Bett und sie schreit spätestens alle 30 Minuten und kann nur schlecht beruhigt werden.
In der Nacht ist es noch schlimmer. Sie schreit los und ist kaum zu beruhigen. Ich bekomme dadurch gerade kaum Schlaf, mein Mann schicke ich dann immer auf die Couch wenn er Frühschicht hat. Wenn sie so weint werde ich immer total schnell sauer. Manchmal reagiere ich nicht so schön und lasse es an ihr aus. Wehtun würde ich ihn niemals, falls ihr das denkt, aber sie bekommt dann schonmal meine schlechte Laune ab. Ich sage mir auch immer dass sie das nicht mit Absicht macht und sie dafür nix kann.
Ich mache mir dann immer so schlimme Vorwürfe: ich bin eine schlechte Mutter, warum bin ich so, andere Eltern schaffen es auch, ohne mich ist sie besser dran...... U.V.M
Wie schafft ihr es da so ruhig zu bleiben?
Bitte gebt mir ein paar Tipps.

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Fühle so mit dir, ich bin leider auch so. Muss ehrlicherweise zugeben das ich gedacht habe das ich geduldiger bin, jetzt mit Baby aber festgestellt habe das ich einen absolut kurzen Geduldsfaden habe🙄
Also ich werd dann auch oft echt sauer und zicke ihn dann auch mal an, vorallem nachts weil ich mit Schlafmangel absolut nicht klar komme. Ich kann mir aber auch nicht so scheinheilig einreden das alles nur eine Phase ist und was weiß ich😂 wenn ichs grad scheiße finde dann ists scheiße punkt😂
Also du bist nicht allein☺️

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Ich glaube, es ist nicht immer möglich zu 100% ruhig zu bleiben. Trotzdem sollte man versuchen, diesen Frust nicht am Kind auszulassen. Wenn es nicht mehr geht, abwechseln. Und ja, auch wenn Papa den nächsten Tag arbeiten geht, kann er mal einspringen.
Hast du wenigstens manchmal tagsüber einen Ausgleich und Zeit für dich? Hol Papa, Großeltern, Freunde mit ins Boot. Mir ist es dann immer leichter gefallen.

Du sagst, er zahnt und schreit nachts. Hast du mal ein Schmerzmittel gegeben? Für mich hört sich das nach Zahnungsschmerzen an, die man im Liegen nochmal schlimmer wahrnimmt.

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Nein ich habe leider auch tagsüber keine Zeit für mich. Die kleine hängt sehr an mir und nur ich kann sie beruhigen wenn sie weint. Familie oder Freunde habe ich keine in der Gegend.

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Wie ich es schaffe ruhig zu bleiben? Ich bin nicht allein mit Baby, mein Mann und ich wechseln uns ab und dadurch haben wir beide Pausen zum durchschnaufen. Das entspannt ungemein. Wir arbeiten beide Teilzeit, die Kleine geht 2 Tage in die Kita und wir ermöglichen uns gegenseitig wo es geht "me time" und morgendliches Ausschlafen.
Nur ich jede Nacht und jeden Tag verantwortlich fürs Baby, der Mann auf der Couch - das wäre kein Leben für mich (für dich offensichtlich auch nicht, sonst würde das Kind das auch nicht abbekommen wie du schreibst).
Daher: such dir Arbeit, schau, dass dein Mann reduziert, sucht einen Kita Platz oder Tageseltern

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Einen Kita-Platz haben wir ab Oktober.

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Wie viel Betreuungszeit habt ihr in der Kita? Wer von euch arbeitet wie viel Prozent? Wer wird dann die Nächte übernehmen? Und wie teilt ihr die Sorgearbeit am Tag und den Haushalt dann?

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Hey,
Ich bin gelernte Erzieherin und habe einen 8 Wochen alten Sohn. Ich denke nur oft, das ich durch meine Ausbildung als Erzieherin und Arbeit im Kindergarten den ein oder anderen „Vorteil“ habe und es mir demnach hin und wieder leichter fällt. Auch bei uns gibt es manchmal schwierige Situationen. Dabei versuche ich immer ruhig und leise mit ihm zu sprechen, ihn hochzunehmen und erstmal etwas zu laufen. Das beruhigt ihn dann meistens.
Habt ihr schon mal das weise Rauschen ausprobiert? Wir nutzen das regelmäßig für die Schläfchen und er lässt sich meistens damit auch beruhigen.
Die kleinen machen das natürlich nicht mit Absicht und „Ärgern“ uns. Es ist unsere Kunst und unsere Aufgabe herauszufinden, was mit den kleinen los ist, denn sie können sich nur durch das schreien bemerkbar machen.

Halte durch-es wird zwar nicht besser, aber anders. 🙊❤️

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Nachtrag: manchmal verlasse ich auch kurz den Raum wenn es gar nicht mehr geht und ich innerlich merke, das ich nicht mehr kann. Ich möchte ihn gegenüber meine Laune nicht auslassen.

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Mir hat geholfen, dass ich mir immer wieder vor Augen geführt habe, das es keinen Unterschied macht, ob ich mich in die Situation reinsteigere oder nicht. Aber wenn ich ruhig bleibe, fühlt es sich nur halb so schlimm an.
Ich habe in solchen Phasen immer erst geschaut, dass sämtliche Bedürfnisse gestillt sind. Hunger/Schmerzen/volle Windel etc.
Und wenn dann immer noch Geschrei ist, habe ich mir das Baby in die Trage gepackt (mochten meine beiden normal sehr gerne), Kopfhörer auf, Lieblingsserie aufs Handy und immer wieder auf und ab gelaufen. Kopfhörer am besten mit Noise Canceling, hilft beim abschalten. So ließ sich die Situation für mich viel besser aushalten und Baby hat irgendwann auch geschlafen.
Wenn ich zurück gebrüllt oder mich in meine eigene Erschöpfung rein gesteigert hätte, hätte das Baby mindestens genau so viel geweint, aber mein persönlicher kraftlevel wäre noch schneller gesunken.

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Kind Nr2 ist jetzt grade unterwegs, aber ich weiß noch, wie ich manches Mal beim Ersten aus dem Raum gehen musste um erstmal durchatmen oder ich ins Kissen geboxt/geschrien/geweint habe. Das hat auch nichts mit Aggression gegenüber dem Kind zu tun sondern einfach mit der Überforderung in genau der Situation. Man ist müde und weiß nicht, was dem Kind noch fehlt oder wie es ruhig wird. Durch das Kissen (es existiert noch, ich habe es nicht auseinander genommen😄) konnte ich erstmal Stress ablassen und mich dann wieder entspannter auf mein Kind einlassen

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Hallo,

ich kenne diese Gefühle. Meine Tochter ist inzwischen 13 Monate und es gab/gibt immer Phasen wo meine Geduld sehr begrenzt ist. Gerade in den Phasen wo sie extrem schlecht geschlafen hat. Der Schlafmangel macht viel mit einem. Dann noch dieses Gefühl nie Zeit für sich zu haben. Mehr als durchhalten fällt mir auch nicht ein. Entlastung ist natürlich immer gut. Ist bei mir aber sehr begrenzt möglich. Wenn ich nicht mehr kann schnappe ich mir den Kinderwagen und gehe raus. Das hilft mir immer enorm. Wenn du das Gefühl hast die Geduld zu verlieren dann das Kind sicher irgendwo hinsetzen, wo nichts passieren kann (Laufstall o. Ä.) und für ein paar Minuten in ein anderes Zimmer. Lieber kurz weinen oder meckern lassen als es am Kind rauszulassen. Bei uns geht es ab Oktober auch mit der Kita los. Ich hoffe der Ausgleich mit der Arbeit tut mir gut.