Hallo zusammen,
mein Sohn wird jetzt bald 12 Monate alt. Vor einer Woche waren wir bei der U6. Weil er noch nicht sitzen oder krabbeln kann, hat die Ärztin Physio verschrieben.
Zur Vorgeschichte: Taggenau als er 6 Monate alt wurde, hat er sich das erste Mal auf den Bauch gedreht. Seither hat er sich rollend fortbewegt oder ist komisch nach vorne gerobbt, und hat dabei oft vergessen den Arm während dem Robben nach vorne zu ziehen. Seit etwa 3 Wochen robbt er richtig. Sitzen funktioniert leider immer noch nicht. Krabbeln oder Vierfüßler hat er noch nicht versucht.
Wir waren nun vorgestern bei der Physio das erste Mal. Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut. Der Therapeut hat gemeint, dass er krabbeln könnte, aber nicht will, dass er bequem sei und gelernt habe zu weinen, wenn ihm was nicht passt und die Eltern würden dann ja gleich springen 🙄Der Therapeut hat ihn aber nicht abgetastet oder untersucht.
Die Therapie lief folgendermaßen ab:
Kurz geschaut, ob mein Sohn robben kann. Dann gleich ein Hindernis aufgebaut. Über das kleine Hindernis hat mein Sohn es dann rüber geschafft. Dann gleich ein großes Hindernis (40 cm hohes Polster) mit Spielzeug zum Anlocken auf der anderen Seite aufgestellt. Mein Sohn hat es natürlich versucht, ist dann aber zur Seite gekippt und dann hat er angefangen zu meckern. Dann meinte der Therapeut man dürfe ihm jetzt keine Beachtung schenken und wegschauen. Dann wurde das Geschrei von meinem Sohn natürlich immer größer. Er hat es ein paar Mal versucht, hat sich aber nicht mehr getraut. Also hat er dann nur noch geschrien und geweint. Das ging gut 15-20 Minuten so. Der Therapeut meinte weiterhin ich soll ihn ignorieren. Es tat mir echt in der Seele weh. Es war schließlich kein Meckern mehr sondern richtiges Weinen. Irgendwann hat der Therapeut dann auch gemerkt, dass es keinen Sinn mehr macht. Und wir haben dann aufgehört. Er hat mir den Tipp gegeben, dass ich daheim auch solche Hindernisübungen mit ihm durchgehen soll.
Nun, ich habe es heute versucht und trotz guten Zuredens und Motivierens hat mein Sohn wieder wirklich komplette 10 Minuten durchgeweint. Was soll ich denn jetzt machen? Soll ich den Therapeuten wechseln oder einfach meinen Sohn in Ruhe lassen und ihm die Zeit geben, die er braucht? Oder sollen wir jetzt die Zähne zusammenbeißen und da durch?
Also mein Sohn kann sich wirklich sehr gut und lange selbst beschäftigen und die meiste Zeit des Tages liegt er auf dem Boden und spielt, wenn ich Hausarbeiten erledige. Nur wenn er im Schub ist oder krank ist, will er halt vermehrt getragen werden. Was ich durchaus als normal empfinde. Er ist wirklich sehr pflegeleicht, seitdem wir die Blähungen überwunden haben. Ich bin wirklich kein Fan vom offensiven Weinen lassen, das heißt aber auch nicht, dass ich alles tue , was mein Sohn von mir verlangt. Ich versuche ihn nur liebe- und verständnisvoll groß zu ziehen. Ich will ja keine Machtkämpfe hier mit meinem Kind austragen, das nützt doch keinem.
Habt ihr einen Rat eine Empfehlung für mich?
Baby 11 Monate will nicht über/auf Hindernisse krabbeln
Wie ist denn der Therapeut drauf? 😱
Ich würde mir stehenden Fußes einen anderen suchen.
Die Geisteshaltung dieses Therapeuten wäre nichts für mich und für euch anscheinend auch nicht. Eine Therapie, die mit Weinen und Ignorieren zu tun hat, kann man sich ganz getrost sparen, finde ich. Ich würde daher nach einem anderen Therapeuten oder einer Therapeutin suchen.
Wir sind mit meinen Sohn (3 Monate) auch in Physio, wegen einem schiefen Kopf. Die Therapeutin ist sehr lieb zu ihm, er lacht dort so viel. Klar muss er sich auch anstrengen, dann stöhnt er manchmal wie im Fitnessstudio oder beschwert sich kurz, was auch etwas witzig ist - aber nie, niemals würde unsere Therapeutin ihn weinen lassen. Physio kann auch Spaß sein, also warum dein Kind quälen?
Das klingt ja wirklich unangenehm.
Wir sind bei der Physio, seit mein Sohn 10 Monate alt ist. Da hatte er gerade das Robben gelernt. Wir haben eine ganz liebe Therapeutin, die einfach mit ihm spielt. Hindernisse gibt es auch, auf die sie ihn rauf lockt. Wenn er mal nicht mit macht, wird eine Weile am Boden weitergespielt. Außerdem zeigt sie ihm Bewegungsabläufe, wie er z.B. vom Hindernis gut wieder runter kommt (führt seinen Hand zum Boden, damit er spürt, dass es nicht tief ist), wie er ins sitzen kommt, wie er da die Beine drehen kann…
Das ganze ist immer sehr spielerisch und freundlich. Geweint hat er dort nur ein einziges Mal und das wurde gar nicht hinterfragt, als ich erst mal getröstet habe.
Zuhause habe ich ihm auch ein dickes Kissen hingelegt. Ihn da hoch zu locken war anfangs total mühsam, aber nach ein paar Tagen fing er plötzlich ganz von alleine an zu klettern.
Ich würde mal schauen, ob sich nicht ein Physiotherapeut findet, der sich um einen freundlicheren Umgang mit dem Kleinen bemüht.
Danke für eure Antworten. Dann werde ich wohl das ganze abbrechen und eine neue Praxis suchen. Habe gestern auch schon mit der Krankenkasse gesprochen, wie ich am besten abbrechen sollte.
Hier auf dem Land ist es leider ziemlich schwer eine Physiotherapie für Kinder zu finden. Drückt mir die Daumen.