Wir sind inzwischen am Ende unserer Kräfte. Unsere Tochter (6M) raubt uns die letzten Kräfte. Ich habe das hier auch schon ein paar mal geschrieben...
Sie schläft halt nur bei meiner Frau ein und auch nur wenn sie vorher stundenlang in der trage rumgetragen wird.
Meine Frau hst inzwischen so starke Rücken und Knieschmerzen, dass sie eigentlich nur noch heulen könnte vor Schmerzen. In der Nacht schläft sie super unruhig und wird auch nur bei meiner Frau ruhig.
Sobald ich sie trage rastet unsere Tochter komplett aus und brüllt alles nieder und irgendwann nimmt dann meine Frau sie dann doch in die Trage. Bevor hier wieder gute Tipps kommen was noch klappen könnte... wir haben wirklich alles probiert. Nichts hilft. Und ja, wir waren auch schon beim Osteopathen.
Wir haben ja auch ein weiteres Kind der auch Aufmerksamkeit braucht... es kann so nicht weiter gehen.
Die Ideen von meiner Frau und mir gehen nun aber weit auseinander. Sie will jetzt eher, dass ich quasi sie stundenlang rumtragen soll bis sie sie mich akzeptiert. Das Problem ist halt, dass ich arbeiten muss und wir damit meines Erachtens das kernproblem nicht lösen.
Mein Vorschlag ist, dass sich meine Frau mal alleine hinlegt (Gästezimmer) und ich mich mit unserer Tochter in das Schlafzimmer und wir komplett von der trage weggehen. Sie wird 100% das nicht toll finden uns stundenlang schreien was mir das Herz brechen wird aber es geht einfach nicht anders. Ich bin die ganze Zeit bei ihr und werde sie natürlich versuchen zu trösten aber ich befürchte, dass sie sich in den Schlaf weinen/brüllen wird.
Vorteil wäre, dass meine Frau nach 6 Monaten endlich mal etwas schlafen kann.
Hat hier jemand schon mal ähnliches gemacht/durchlebt? Wie sind eure Erfahrungen.
Und an die Eltern die Cappuccino Kinder haben und mich jetzt am nächsten Baum aufhängen wollen... leider sind nicht alle Babys einfach. Bei unserem Sohn ging alles gut aber unsere Tochter ist echt schwierig und wir können einfach nicht mehr.
HNB Baby schreien lassen
Moin,
wenn das Baby die ganze Zeit begleitet wird, dann ist das m.E. KEIN schreien lassen! Schreien lassen findet alleine statt.
Da die Kleine ja mit der Trage verknüpft und nicht mit der Brust, würde ich vielleicht wirklich die Mama noch einmal foltern und probieren, dass die Mama die Entwöhnung macht. Eben aus dem genannten Grund, gleich zwei Dinge auf einmal. Das ist ja schon auch ein Brett für so einen Wurm.
Eventuell kann man es hinkriegen, dass du am beabsichtigten Nachmittag die kleine Krawallnudel von Mama fernhältst, so dass diese für die Nacht vorschlafen kann…
Sollte das nicht klappen, finde ich deinen Plan durchaus valide. Auch aus Perspektive einer Cappuccino-Mama.
Fühl dich gedrückt.
Meine Kinder sind mittlerweile aus dem schlimmsten raus, aber ich habe festgestellt, dass man manchmal nicht zu viel im Internet lesen sollte. Unsere Große war insgesamt gesehen, sehr pflegeleicht, unsere Kleine das komplette Gegenteil und irgendwas zwischen Schrei- und Highneed-Baby (ich teile Babys nicht gerne in Kategorien ein, aber nur um unser Problem zu verdeutlichen).
Selbstverständlich haben mir meine Eltern in den schlimmsten Phasen mal die Kleine abgenommen. Das waren Tage, wo ich bei meinen Eltern untergekommen bin, weil die Große nicht in die Kita konnte, da krank, mein Mann arbeiten musste und ich mit zwei Kindern unter zwei, eins davon ein sehr schwieriges Baby, überfordert war.
Meine Eltern haben mich zurecht darauf hingewiesen, dass ich zwei Kinder habe und mich auch um die Große kümmern muss. Beide gleichzeitig geht in solchen Momenten nicht, also nahmen meine Eltern die Kleine.
Und ja, die fand das nicht immer toll und hat geschrien, bis sie eingeschlafen ist. Ist dann so und macht uns alle noch lange nicht zu Rabeneltern. Sie wurde ja nicht alleine gelassen, sondern von Personen begleitet, die sie kennt und zu denen sie im Übrigen ein gutes Verhältnis hatte.
Ihr braucht es zwar nicht, aber mein "OK" habt ihr. Man kann Kinder nicht immer bis zur Selbstaufgabe in Watte packen. Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe es versucht und bin fast daran kaputt gegangen.
Was ich an eurer Stelle aber vielleicht machen würde: nimm du doch zunächst die Trage. Dann hat eure Kleine Körperkontakt und ist beim Schreien weniger "alleingelassen" als wenn du "nur" neben ihr liegst. Auch das finde ich nicht schlimm, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Körperkontakt es eurer Tochter erleichtert.
Ich denke auch nicht, dass sie stundenlang schreit, sondern sich nach einer Zeit mit der Situation arrangiert oder einschläft.
Wart ihr schon in der Schreiambulanz oder bei den frühen Hilfen? Vielleicht haben die noch Tipps.
Und wie gesagt, bitte nicht von den Internetforen ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Ich finde ihr macht das gut und ich sehe nichts, was anderen erlauben könnte, sich ein schlechtes Urteil über euch zu bilden. Wie du selbst schreibst, haben viele auch nur Glück gehabt und hatten pflegeleichte Babys.
"Vorteil wäre, dass meine Frau nach 6 Monaten endlich mal etwas schlafen kann."
Denkst du deine Frau könnte das, wenn der Knirps sich nebenan die Seele aus dem Leib brüllt?
Ich mein, wenn ihr wirklich alles versucht habt und am Ende eurer Kräfte seid, dann versucht es. Ich könnte mir das gerade nicht vorstellen, aber ich bin ja nicht an eurem Punkt der Überforderung, weil Mini zwar mal anstrengend ist, aber eben nicht so wie bei euch. Sprich, als Normalo ist das denke ich einfach nicht nachvollziehbar.
Vielleicht wäre es dann für deine Frau besser, wenn sie sogar ganz woanders schläft. Wahrscheinlich wird sie das aber nicht wollen
Ich vermute ihr habt folgendes probiert, aber vielleicht ja nicht:
- Trage + Hüpfen auf Ball (du oder Frau)
- Du gehst mit Baby in der Trage raus und läufst zügig
- Du besorgst dir eine andere Trage, weil die eventuell nicht zu euch passt
- Federwiege
- SPZ zur Beratung
- Elefantenlauf mit Baby im Arm (gaaaaaanz langsame große Schritte)
- langsame Squats mit Baby auf dem Arm
- Du trägst den Knirps mit guter Laune durch die Gegend, damit er sich dran gewöhnt
- Du nimmst 1-2 Wochen Urlaub, damit ihr euch mehr entlasten könnt; im Idealfall nimmst du sogar etwas länger Elternzeit
Wie gesagt, wahrscheinlich ist nichts neues für euch dabei, aber vielleicht ja doch 🤷🏻♀️ ich würde bei so ner Belastung ehrlich gesagt als Frau bevorzugen, dass der Mann auch länger zuhause bleibt. Ich würde sonst zugrunde gehen..
Ja, haben alles schon ausprobiert. Bei Kind Nr 1war das alles kein Problem aber Nr 2 ist echt heftig. Sie will nicht einmal im Kinderwagen liegen...
Das wollte meine auch nicht 😅 Und das ganz ohne High Need Baby. Sie mag einfach gerne Nähe bei egal was.
Habt ihr den Sportsitz mal versucht? Den findet sie nun super und sie jetzt mit 7 Monaten sitzt kann ich den auch aufrecht stellen.
Aber gut, das ist ja nur ein Nebenschauplatz bei euch.
Elternzeit/Urlaub ist bei dir keine Option? Auch wenn es finanziell dann eng wird? Wenig Geld ist eventuell besser als sich die Psyche kaputt zu machen..
Ich kann dir nur die Sicht einer "Cappuccino- Mama" (was auch immer das genau ist, aber ich nehme mal an Mama eines "pflegeleichten" Babys) liefern, die "normale" Proteststürme bei der Abschaffung lieb gewonnener Gewohnheiten (z.b. Einschlafstillen) begleitet hat, aber:
Beim Kind bleiben, versuchen Trost zu spenden und den Frust darüber aushalten weil es nicht in die geliebte Trage geht, ist KEIN Schreien lassen. Babys dürfen weinen, wenn ihnen was gegen den Strich geht...sie dürfen nur nicht dabei allein gelassen werden.
Von dem her würde ich das wohl genauso machen wie du vorschlägst; sofern ihr beide den Protest aushalten könnt und nicht doch irgendwann einknickt, was das Baby dann vollends verwirrt
Hab ihr schon auf dem Rücken tragen probiert?
Ich finde deinen Vorschlag gut. Jedoch nicht nur für eine Nacht. Eventuell kannst du versuchen nachhaltig das Tragen nachts zu reduzieren. Vielleicht hat deine Frau auch die Möglichkeit diese Nächte woanders zu verbringen? Stimmt deine Frau nachts, dann geht das woanders wahrscheinlich nicht so gut.
Wir haben es auch irgendwann so gemacht und rückblickend hätten wir es schon früher versuchen sollen. Unser erstes Kind war auch sehr anstrengend und ein katastrophaler Schläfer (alle 30-60 Minuten wach). Wir haben es mit 13 Monaten so versucht. Unser zweites Kind ist wesentlich entspannter, auch nachts und wir hoffen die Nächte werden von alleine noch ruhiger.
Schau mal, ob es bei euch in der Nähe eine Schrei-Ambulanz gibt.
Wenn du das Baby nachts versorgst, könnte deine Frau vielleicht mit dem älteren Kind für ein oder zwei Nächte zu ihren Eltern oder einer Freundin ziehen. Sie wird sonst keine Ruhe finden.
Ihr müsst was ändern, sonst geht ihr ja alle am Stock.
Huhu,
ich habe hier auch so einen Kandidaten, kann mich also sehr gut in eure Situation hineinversetzen!
Ich finde deine/eure Idee gar nicht verkehrt, würde jedoch eine Sache anders machen: Nicht du solltest das Einschlafen im Bett begleiten, sondern deine Frau - zumindest am Anfang. Das sage ich nicht, weil ich dich für ungeeignet halte, sondern weil deine Frau ja offensichtlich die erste Bezugsperson für euer Baby zu sein scheint. Es wird schon eine große Umstellung für euer Baby sein, dass sie nicht mehr getragen wird (daran scheint sie sich gewöhnt zu haben). Wenn zusätzlich noch die erste Bezugsperson fehlt, glaube ich, mutet man dem Baby zu viel zu und die Sache ist auch nicht erfolgsversprechend. Wenn das Einschlafen im Bett mit deiner Frau dann irgendwann klappen sollte und sich euer Baby daran gewöhnt hat, wäre der zweite Schritt, dass du sie dann ins Bett bringst anstatt deiner Frau. Also step by step quasi.
Achso und „schreien lassen“ ist das nicht. Euer Baby wird ja begleitet und nicht alleine gelassen. Wichtig ist ja nur, dass jemand da ist, der gut zuredet streichelt, singt etc.
Ich wünsche euch viel Erfolg 🍀!