Kita Eingewöhnung mit 9 Monaten - Angst dass ältere Kinder meinem Baby wehtun

Hallo zusammen,

die Eingewöhnungsphase ist jetzt gestartet und ich war jetzt 2x mit meiner 9 Monate alten Tochter für eine Stunde da.

Ihr hat es sehr gut gefallen und sie ist einfach drauf los gekrabbelt und hat mit den Kindern gespielt.
Auch von der Erzieherin lies sie sich problemlos auf den Arm nehmen.

Was mir allerdings etwas bange macht sind die älteren Kinder in der Kita. Irgendwie habe ich das glaube ich mit dem Altersunterschied etwas unterschätzt beziehungsweise war es mir im Vorhinein nicht klar, da ich keine 2-3 jährigen Kinder kenne.
Und zwar war es bisher sehr oft so, dass die älteren Kinder meine Tochter umgeschubst/ mit spiel- Kinderwagen angefahren etc. haben.
Ich musste schon oft meine Tochter von den Kindern wegziehen die mit Kinderwagen oder so unterwegs waren, weil sie ihr sonst über die Finger gefahren wären.
Heute hätte ein Junge meine Tochter fast mit einem harten Holzspielzeug volle Kanne an den Kopf gehauen. Glücklicherweise saß zufällig die Erzieherin direkt daneben.
Ich weiß, dass die Erzieherinnen im Kita Alltag sowas aber nicht immer oder sogar selten verhindern können.

Ich frage mich, ob die älteren Kinder sich nach einer Weile daran gewöhnen, dass jetzt ein Baby oder mehrere Babys da sind und vorsichtiger mit denen umgehen.

Allein schon in den zwei Stunden habe ich oft verhindert, dass man meiner Tochter schlimm wehtut oder dass sie sich weh tut.
Sie ist heute auch auf einen Geländer (so ein Holz spiel Geländer) hochgeklettert und kam offensichtlich nicht mehr von alleine runter und hat angefangen zu weinen. Sie konnte sich kaum noch dort festhalten.
Die Erzieherinnen waren mit anderen Kindern beschäftigt und haben es nicht wahrgenommen.

Deswegen ist mein Gefühl jetzt doch ziemlich unsicher was den Kitastart angeht.
Ich habe es mir ehrlich gesagt so vorgestellt, dass halt Babys überwiegend da unterwegs sind aber die meisten Kinder sind schon deutlich älter.
Außerdem war es jetzt auch nach den zwei Terminen so, dass meine Tochter sich schwer getan hat mit dem einschlafen danach und auch erstmal ziemlich aufgekratzt war.

Naja. Ich wollte mal nach eurer Erfahrung fragen ob sich sowas im Kita Alltag einspielt, also dass die älteren verstehen dass sie vorsichtig sein müssen?
Und falls mein Gefühl weiterhin so negativ bleibt, ist hier vielleicht jemand dabei der die Eingewöhnung doch selbst abgebrochen hat? Und kann man den Zeitpunkt verschieben oder verfällt der Anspruch auf den Platz dann quasi?

Ich bin Studentin und wollte jetzt eigentlich wieder voll einsteigen. Aber da es kein starrer Arbeitgeber ist würden mir keine Konsequenzen drohen, wenn ich 2-3 Monate später einsteigen würde.

Bearbeitet von Apfelbaumchen
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Wenn es für dich keinen großen Unterschied macht, dann hätte ich ehrlich gesagt noch ein paar Monate damit gewartet. Nicht unbedingt wegen der Gefahren, aber weil 9 Monate halt echt früh ist.
Mein Sohn ging auch schon früh in die Kita, mit knapp 13 Monaten, aber das ist ja heutzutage ein nicht unübliches Alter. Ich kann zum Umgang wenig sagen, die Zahl der 2 jährigen hielt sich damals in Grenzen, ich glaube es war nur einer. Der Rest war 3-6 Jahre alt, 15 Kinder auf 2-3 Erzieher.
Es ist nie etwas schwerwiegendes vorgefallen und die älteren Kinder waren/sind sehr freundlich. Aber natürlich bekommt man als Elternteil immer nur einen wahnsinnig kleinen Einblick. Natürlich werden da auch mal die Fetzen fliegen. Bissspuren uä gab es eigentlich nur durch gleichaltrige.
Grundsätzlich halte ich aber Ü3 Kinder schon für umgänglicher bzw berechenbarer als 2 jährige.

Was für mich aber auch noch ein Argument wäre: Babys sind ja nicht so zerbrechlich, wie man oft glaubt. Ansonsten wäre es ja um zahlreiche Geschwisterkinder im Laufe der letzten Jahrhunderte äußerst schlecht bestellt.

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Was ist denn heute los, jetzt tippe ich zum dritten Mal.
Letzter Versuch.

Schweiz, lächerlicher Mutterschutz, hier ist frühe Krippe weitaus verbreiteter als in Deutschland. Den Grossen haben wir in dem Alter auch in die Eingewöhnung gegeben, mit einem Fragezeichen, ob es geht, auch gesundheitlich bei ihm. Und wir hatten so gute Erfahrungen damit, dass auch der Kleine in dem Alter dann ging.
Das ist genau die Phase, in der sie sich sehr für andere Kinder interessieren, das kannst du als Mama auch nicht kompensieren. Und sie profitieren sehr von den Älteren.
2-3 Monate schieben? Würde ich nicht machen, die bringen Dir nicht viel. Sie wird immer noch die Kleinste sein, vielleicht ein wackliger Neu-Läufer, und im dümmsten Falle rutscht sie ins Fremdeln. Das hatten wir in der Gruppe öfters, bei den Jährigen konnte die Eingewöhnung teils sehr zäh sein, davor ging es immer gut und zügig.

Blaue Flecken und Beulen gab und gibt es. Bei uns auch daheim. Das lässt sich nicht verhindern wenn sie mobiler werden. Biss-Spuren auch, aber eher an den anderen Kindern, mein Grosser kannte keine Gnade. Aber auch das musste er lernen.
Ich finde, du liest Dich sehr behütend, nicht bös gemeint. Aber wo kann wirklich was passieren? Wenn sie auf den Windelpopo plumst? Wenn der leichte Puppenbuggy sie streift oder über die Hand rollt? Bei der Holzrassel war die Erzieherin da.
Dass sie es nicht sofort merken wenn sie auf dem Pikler feststeckt beim ersten jämmerlichen Quäken, ok. Wenn sie kreischt wird sofort der Kopf der Erzieherin rumfliegen und in 4-6 Wochen kann sie es.
Ich glaube… Du kannst ein bisschen mehr loslassen. Sie ist bald auch formal kein Baby mehr, sie hält das aus…

Die Kids müssen Rücksicht und Umgang lernen, aber das tun sie auch. Ich fand es hammers wie sanft mein Grosser mit dem neugeborenen Bruder umgegangen ist. Nach 2-3 Wochen hatte ich das Baby beim bringen und holen dabei, das lag dann auf dem Boden in einer Ecke im Flur, damit ich den Grossen richten konnte - rundrum 4-5 Mädels, die es gestreichelt und geknuddelt haben. Die mit, v.a. aber die ohne Geschwister. Absolut unproblematisch. Je älter der kleine wurde, desto beherzter wurde der Umgang, mit dem Bruder, aber auch mit den anderen Kindern, heute… schenken sich meine zwei nicht mehr viel. Oft werden die Kleinen von einem Grösseren ins Schlepp genommen, geherzt, betüddelt. Meinen musste man manchmal vor seiner grossen Freundin retten, als sie gar zu fest knuddeln wollte - und das pausbackige blonde Baby (der war 5m als er kam) dann vor den Knuddelattacken des meinen wenn es ihm zu viel wurde…. aber alles im Rahmen.

Wenn die Einrichtung per se keine schlechte ist, darfst Du entspannen, würde ich sagen…. in 3 Jahren brettert sie mit dem Tretroller flache Stufen runter und steigt auf 3m hohe Spielgeräte. Und auch jetzt schon ist sie kein fragiles Neugeborenes mehr. ;-)

Bearbeitet von Butterfee
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Danke für die Antwort!

Da wird es denke ich wohl die beiden Meinungen geben und ich muss abwägen.
Die eine ist, dass 9 Monate viel zu früh sind, die andere, dass es so früh besonders gut läuft in der Kita.

Dass ich (sehr) vorsichtig bin, den Gedanken hatte ich auch schon des Öfteren.
Insbesondere ist mir das beim Pekip aufgefallen, da die anderen Mütter dort irgendwie entspannter waren und ihre Kinder nicht direkt aufgefangen haben etc.

Mein Freund meint das liegt daran dass ich noch so jung bin 😅 bin 22. Er sagt ältere sind da etwas entspannter.
Andererseits glaube ich gibt es da noch Zusammenhänge zur Geburt. Da will ich jetzt nicht ins Detail gehen aber es gab Komplikationen und es ging ihr nicht gut. Sowohl mein Partner als auch ich hatten lang mit der Geburt zu kämpfen und auch flashbacks etc. Zudem ist sie noch extremes(!!) Schreibaby gewesen die ersten 4 Monate. Bis zu 10 Stunden am Tag geschrien. Ich glaube das hat mich geprägt.

Hast du eine Idee wie ich das eventuell “über“vorsichtige etwas ablegen kann?

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Womit steige ich jetzt ein? Dass ich besagtes altes Semester bin? lach…
Nein. Viel wichtiger… Ich fühle mit Dir. Mein Kleiner kam mit so einem Paukenschlag auf die Welt. Es war verdammt knapp, mein Mann und ich dachten beide, die bringen den Kleinen und mich da gerade um, für das Kind war es wirklich wirklich eng. Aber es ist alles gut ausgegangen. Trotzdem, ich habe das über 1 Jahr aufarbeiten müssen, ähnliches wie bei Dir. Fühl Dich einfach gedrückt und darin gesehen… das IST hart, auch wenn alles gut ging und es allen nun gut geht, das kreist noch lange im System. Er ist mein zweites Kind, vielleicht wäre ich auch vorsichtiger, wenn ich nicht schon so ein Kamikaze-Exemplar daheim gehabt hätte…

10 Mütter, 20+ Meinungen. ;-)
Was ich halt spannend finde, ich selber bin im deutschen System gross geworden, wo man die Kinder vergleichsweise spät in die Betreuung gibt, bin einige Jahre vor den Kindern ausgewandert und lebe nun hier in einem gänzlich anderen Setting. Hier bekommst Du in der Stadt kein Mom-Shaming, die Kids gehen alle um den Dreh rum, manche etwas früher, manche später. Es bleiben eher die Kids von Müttern mit schlechterer Ausbildung daheim, die leben meist auch ländlicher, Stadtleben und Kita ist extrem teuer, das musst du erst mal reinschaffen…. Wir haben hier also eine Bubble in der wir die Norm sind und damit nicht nur die eigene Erfahrung, sondern eben den Blick auf unsere ganze städtische Bubble.
Ich kenn beide Systeme - aber ich kann sie nicht direkt vergleichen, beide kamen hier zur Welt. Ich kann Dir nur sagen, dass es für uns als Familie und für meine Kids gut ist wie es ist. Das finde ich als Vergleich potenziell interessant für Dich, Du kippst in D. aus der Norm, und entsprechendes Feedback wirst du aus dem dt. System auch kriegen… aus meiner Normalität hier kann ich sagen, es funktioniert gut und wir hatten wirklich das Gefühl, die Kids brauchen die Peergroup.
Nicht-so-Fun-Fact am Rande. Unter Corona waren die Krippen hier nie zu. Wir haben bei unserem Grossen massiv gemerkt wie ihm die sozialen Kontakte wirklich fehlen. Er ging weiter, aber es waren nur wenige Kinder, (alle sehr vorsichtig, wir hatten da sehr Glück und es uns lange lange nicht geholt). Er wurde dann auch früher in die nächst grössere Gruppe genommen als geplant, er hat unter den reduzierten Kontakten echt gelitten. Mein Patenkind in Bayern ist etwas älter. Da war ja ewig alles zu. Der hat jeden Tag geweint, weil er seine Freunde nicht sehen konnte und ihm die Mutter nicht sagen konnte, wann das endet. Dass der mit 4 so reagiert, ja, was war mir verständlich. Wie stark mein 20m altes Kind reagiert hat, das fand ich heftig. Hätte ich nie gedacht…

Ich weiss nicht was Dir hilft?
Das Kognitive? Die kleinen Knochen sind weich. Die Fallhöhe sehr nieder. Der Popo gepolstert. Die soziale Interaktion geht mit etwa 7 Monaten los. Die Kita ist auf ihre kleinen Besucher räumlich optimiert.

Erfahrungswerte anderer? Anderer Blickwinkel?
Die Erzieherinnen müssen die Kinder auch erst kennenlernen. Jedes Kind ist anders. Das ist mir umso mehr klar geworden als mein Kleiner zur Welt kam. Ich dachte, 2. Kind, 2. Runde. Mitnichten. Ich habe Yin und Yang als Kinder.
Mein Grosser ist eine Gemse, wo er hoch kam kam er auch wieder heil runter. Meine Freundinnen mit gleichalten Kindern rannten in Panik los, ich blieb verwundert sitzen, wenn alle 3 am klettern waren.
Aber die Erzieherinnen sehen so viele Kinder, die kriegen viel schneller als wir ein Gefühl, was Deine Maus kann und wo sie nah dran bleiben müssen, wenn sich was ändert, die haben das schon hundertfach gesehen, und die wissen manchmal besser als wir, wo sie acht geben müssen…. bei meinem Kleinen haben sie eine Zeit lang alle Stühle in den Ruheraum. Drehhocker, TrippTrapp, er ist an allem hoch was er gekriegt hat, und war nicht so trittsicher wie der Grosse. Dafür umso triumphierender, wenn er es daheim auf den Esstisch geschafft hat, das haben sie mir prognostiziert, noch bevor es richtig los ging. Kannte ich vom Grossen nicht.
Wir hatten blaue Flecken, Beulen, auch mal ne Schramme. Aber in nunmehr 4 Jahren Kita mit 5 Gruppen habe ich keinen gröberen Unfall mitbekommen.
Du wirst sehen, in 2-3 Monaten holt die erste Freundschaft Deine Kleine schon an der Tür ab, und dann düsen sie los und machen Unfug.
Achtsam ja, aber trau deinem Instinkt, Deinem Kind, und gib ihm Raum dich zu überraschen, das wird es… es ist wirklich irre, was sie in den ersten Jahren an 7-Meilen-Stiefel-Schritten machen, alterstechnisch legt deine Kleine gerade den ersten Turbo ein…. Ich bin da der Typ „Trau dem Kind (was zu)“ und trotzdem hauen mich beide regelmässig von den Socken….

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Hi,
ist die Krippengruppe nicht getrennt, von den ab 2 Jahren?

Bei uns war das damals kein Problem, aber in den Räumen ist auch keiner mit dem Puppenwagen oder Puppenbuggy herum. Die gab es nur für draußen.

Auch die Kleinsten, wissen sich schon zu wehren, und auf sich aufmerksam zu machen. Ich hatte damals keine Bedenken. Er war die ersten 1, 5 Std. täglich, immer in der Auffanggruppe, bis es nach Alter getrennt wurde. Da wurde schon Rücksicht genommen, auf die Kleinsten.

Ich glaube, Du musst Dich auch noch dran gewöhnen, das funktioniert schon!

alles Gute

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"Ich habe es mir ehrlich gesagt so vorgestellt, dass halt Babys überwiegend da unterwegs sind aber die meisten Kinder sind schon deutlich älter."

Das ist ein immenser Vorteil kein Nachteil. Hier in unsere Krippe wird extra drauf geachtet, dass die 3 Gruppen so eingeteilt werden, dass jede Gruppe nur 1-2 Babys hat und nicht eine Gruppe alle Babys. Die größeren brauchen viel weniger Aufmerksamkeit als U1. Ein U3 Kind kann auch 10 Minuten warten, ein Baby wird sofort versorgt. Nur Babys wäre für mich ein Grund eine andere Krippe zu besuchen.

Das nach dem Krippebesuch schlecht geschlafen wird, ist normal besonders da du ein Schreibaby/Highneed Baby hast. Hier wird viel empfindlicher reagiert, mehr verarbeitet. Das wird sich so schnell nicht ändern.

Spätestens wenn es Richtung Aufstehen und Laufen geht, wird sie noch genügend blaue Flecken bekommen, egal ob zuhause oder in der Krippe. Da wird kurz geweint aber da muss man durch (sowohl das Kind als die Eltern) Man kann sie nicht ewig vor allem schützen :-) Das wird schon in der Krippe.

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Stimmt. So habe ich das Ganze noch garnicht betrachtet. Danke!

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Ich hoffe, Du bist nicht böse, aber das Problem ist nicht die Kita bzw. die anderen Kinder, sondern Dein schlechtes Gefühl. Könnte es sein, dass Du Dein Kind eigentlich noch gar nicht abgeben willst? In vielen Kitas ist es den Erziehern bewusst, dass Mütter oft mehr Trennungsschmerz haben als die Kinder. Wenn Dein schlechtes Gefühl weiter bleibt, suche bitte das Gespräch mit den Erziehern, evtl. weniger Stunden, nur einzelne Betreuungstage. Was allerdings wohl eher schwierig wird: falls Mangel an Kitaplätzen besteht, werden andere Eltern Schlange stehen wegen eines Platzes und ihr müsst vermutlich ein ganzes Jahr warten.

Dass Dein Kinder aufgewühlt ist und/oder ein anderes Ess- und/oder Schlafverhalten zeigt, ist normal und kann sich auch noch mehrfach ändern, der Kita-Alltag ist anstrengend, sogar meine Sechsjährige hat zuletzt in der Kita nochmal geschlafen. Auch kannst Du im Herbst damit rechnen, dass das Kind öfter krank ist und damit nicht in der Betreuung ist.

Mein zweites Kind ist vor einiger Zeit mit sieben Monaten in eine Kita mit offenem Konzept aufgenommen worden, ich hatte auch ähnliche Bedenken, weil es wuselig und chaotisch auf mich wirkte aber es läuft echt gut und er ist der Star bei den größeren Kindern. Jetzt nach fünf Monaten ist er immer noch der Jüngste und es hat wirklich noch nie Verletzungen gegeben, vielmehr habe ich den Eindruck er lernt, sich durchzusetzen.

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Ich finde das mit 9 Monaten viel zu früh. Das geht echt gar nicht. Ein Studium kann man auch später wieder aufnehmen. Ich würde das nicht übers Herz bringen