Darf ein Baby auch mal weinen/schreien?

Hallo,
es ist vielleicht ein etwas blöde Frage aber ich bin eine Erstmama und hatte die ersten 6 Monate ein Schreibaby.
Mein Kleiner ist jetzt 9 Monate alt und wenn ich ihn ablege oder wenn ich ihn in die Wippe oder in den Hochstuhl sitze dann weint bzw. schreit er immer gleich. Ich wenn z.B. in der Küche schnell was mache und er steht in der Wippe neben mir fängt er wieder gleich an zu weinen. Das gleiche wenn ich ihn kurz aufs Bett lege damit ich mich anziehen kann. Ich bin eben mit der Schreiphase ein gebranntes Kind und kann es kaum hören wenn er weint bzw. er schreit eigentlich gleich immer extrem los. Es ist für mich sehr schwer, ich möchte ihn nicht unnötig weinen lassen allerdings denke ich mir er gewöhnt sich doch total dran dass alles nach seinem Kopf geht und sofort jemand parat steht wenn er gleich losschreit. Ich möchte nichts falsch machen und bin auf eure Meinungen gespannt. Übrigens eine Trage mag er nicht.
Vielen Dank

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Mein 2. war auch ein Schreikind und die ersten 1,5 Jahre extrem herausfordernd. Allerdings- ich hatte noch einen 2 jährigen Sohn, der mich brauchte und deshalb ging es manchmal nicht anders, als das der Kleine schreien musste.
Der 2 jährige konnte sich nicht nicht selbst versorgen oder Schuhe zubinden, er wollte mit mir spielen und hat wirklich schon viel Rücksicht genommen. Von daher: dein Kind geht nicht kaputt, wenn er mal schreit. Ich versuche auch so viel wie möglich jetzt bei Kind 3 da zu sein, weil ich durch kind 2 irgendwie gebranntmarkt bin was schreien betrifft, aber auch Kind 3 muss manchmal Warten ( und der ist erst 3 Monate). Nie lange, aber um die 5 Minuten können es sein, wenn ich mal duschen , Zähne putzen oder auf Toilette gehen will . Oder wenn wir Auto fahren und er Alarm macht- geht auch nicht dass man sofort hält .

Ansonsten: du verwöhnst dein Baby nicht wenn du direkt hingehst , du wirst aber die unterschiedlichen Arten zu weinen erkennen und irgendwann geht es um den eigenen Willen und nicht mehr um die Bedürfnisbefriedigung. Das wirst du aber merken

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Ich habe jetzt keine Erfahrungen mit einem Schreibaby, aber wenn meiner (8 Monate) schlecht drauf ist und müde wird o.ä. wird er extrem quengelig und weinerlich. Er will dann auch mehr bespaßt werden und ich bin dann häufig bei ihm und spiele mit ihm, oder trage ihn. Wenn ich ihn dann ablege fängt er auch an zu weinen. Ich rede dann die ganze Zeit mit ihm oder singe. Versuche ihn abzulenken. Klatschen findet er ganz toll. Ich denke wichtig ist, dass dein kleiner sieht das du nicht weg bist und er nicht alleine ist. Das er doch hört und sehen kann.

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Danke für eure Antworten.
Ich finde es einfach schlimm, dass er auch so extrem schreit auch wenn ich neben ihm stehe, ich kann so gar nichts machen. Ich hoffe immer dass es besser wird.

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Und du kannst ihn nicht ablenken? Singen, reden o.ä.?

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Hallo!
Ich kenne das: Es ist ganz schön anstrengend, wenn man permanent auf das Baby eingehen muss und so von ihm gefordert ist. Gleichzeitig kann ich dir sagen, dass es sich lohnt, direkt zu reagieren und auf die Bedürfnisse deines Kindes einzugehen. Dein Kind merkt: Mama nimmt mich an, sie ist immer für mich da. Und es wird dich mit einem großen Urvertrauen in dich als Mutter belohnen, wenn es älter wird. Alles wird leichter, unser Sohn ist nun anderthalb und glaub mir: Er hat mich sehr gefordert. Meine Schwägerin sagte einmal: Man bekommt irgendwann das heraus, was mein reingibt. Und genau so ist es. Versuch auf dein Kind einzugehen und schnellstmöglich zu reagieren. Es ist anstrengend und unendlich fordernd, aber es wird besser und dein Kind lernt, dass es sich immer auf dich verlassen kann.
Liebe Grüße!

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Wann wurde es bei euch besser? Wir haben auch das Problem, dass er motorisch zurück ist und ich ihn eigentlich nicht so oft tragen soll, damit er am Boden üben kann. Er ist auch nicht lange auf der Krabbeldecke zufrieden auch wenn ich daneben bin 🤷‍♀️. Ich versuche wenn möglich sehr auf seine Bedürfnisse einzugehen aber wie du sagst es ist echt anstrengend auf die Dauer.

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"und ich ihn eigentlich nicht so oft tragen soll, damit er am Boden üben kann."

Wer sagt das denn? Es gibt ja auch viele Tragebabys und die haben am Ende auch keine Probleme. Warum auch, der Mensch ist ja ein Tragling 🙈

Zum Grundproblem: wir hatten das anfangs, da durfte ich Mini nie ablegen. Da hat ein Mobile mit Musik überm Beistellbett geholfen. So konnte ich schnell mal zur Toilette. Jetzt schleppe ich sie einfach meist mit oder sie kommt hinterher.

Was gut beruhigt ist "komet" von apache und Udo lindenberg. War ein Tipp von ner mami aus nem Kurs und ich würde es wirklich mal probieren 😂😂

Ich lasse Mini nie länger weinen als unbedingt notwendig und stecke eher selbst zurück. Aber das ist für mich okay und ich leide da nicht drunter. Passt so in meinen Alltag :) und geht wahrscheinlich auch nur beim Erstgeborenen 😅

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Sich daran zu gewöhnen dass es nach seinem Kopf geht hieße ja manipulative Gedanken zu haben. Davon ist dein Baby noch ganz ganz weit entfernt. Irgendwas passt bei ihm nicht und er hat keine andere Chance sich zuußern als hinweisen. Das ist ganz normal. Ja es ist ok wenn die das mal erträgst weil du auf Toilette musst, dich anziehst oder dir was zu essen machst oder oder oder. Sobald du die Hände wieder frei hast, kannst dibijn wieder nehmen.

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Meine 1. war auch ein Schreikind. Und ja, manchmal musste sie kurz schreien, aber eben nie „alleine“.

Ich nahm sie mit ins Bad und bin eben aufs Klo, hab dabei mit ihr gesprochen (auch wenn sie das gefühlt nicht gehört hat 😂) oder gesungen.

Kind 2 ist super unkompliziert, aber auch sie muss manchmal weinen und trotzdem warten. Z.B. wenn ich Kind 1 auf Toilette helfen muss oder so.

Mir ist nur wichtig: Kind nicht schreiend weg setzen und ignorieren, sondern signalisieren: „ja, ich sehe dich und deinen Frust/Schmerz/Wut; ich helfe dir gleich!“

Und man hört ja recht gut, wie „ernst“ es ist.

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Hallo, du hast schon viele Antworten bekommen trotzdem möchte ich noch was hinzufügen, weil ich denke deine Situation zu kennen.
Meine Tochter hat 9 Monate nur geschrien, außer sie hat geschlafen. Und geschlafen hat sie meist nur wenn sie gestillt wurde oder wenn wir stundenlang mit ihr hin und her gelaufen sind.
Auch bei uns ging keine Trage, auch wir hatten Physiotherapie. Wer so viel weint verspannt schnell und wie soll man sich entwickeln wenn man seinem Ärger Luft machen muss?
Auch wir waren im SPZ.
Ich kann dem Beitrag hier Recht geben, der sagt man bekommt das raus was man rein steckt. Es gibt meistens einen Grund für das weinen und der liegt meiner Meinung nach im Charakter des Kindes. Ob sie nun empfindsam sind, einfühlsam, sehr aufmerksam...
Unser größtes Problem bei unserer Tochter war irgendwann nicht mehr das weinen sondern das wir nicht mehr wussten was richtig und was falsch ist, weil jeder uns was anderes erzählt hat und die meisten von der alten Schule. Laut Kinderärztin sollten wir abstillen, laut SPZ Schlaftraining machen usw. Allein das solche Sachen so sehr gegen unsere Intuition gingen hat uns davor bewahrt das umzusetzen. Hör nicht auf andere, hör auf dich und dein Kind. Ihr werdet mit einer besonderen Bindung belohnt werden, glaub mir. Zieht die Physio durch. Und wenn du doch Rat brauchst, kann ich dir die Bücher von Nora Imlau, insbesondere "So viel Freude, so viel Wut" empfehlen. Ihre Bücher haben mir noch Mal geholfen mein Kind zu verstehen.

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Vielen Dank für deine Antwort es ist schön zu hören, dass man nicht allein ist und andere auch solch eine Situation durchgemacht haben. Diese so gutgemeinten Ratschläge werd ich zukünftig nicht mehr beachten. Mein Kleiner hat schon eine Arztphobie und schreit auch nur noch bei der Physiotherapie wenn er sich auf die Liege legen soll. Wir haben auch beschlossen den Druck raus zunehmen und die Termine (SPZ usw.) zu reduzieren. Wir brauchen etwas Ruhe. Ich glaube auch, dass wir eine ganz besondere Bindung haben.