Schreibaby oder doch nur ein Schub - Einander Kraft geben

Einen schönen Nachmittag,

mein Sohn hat sich seit drei Tagen massiv verändert. Er schreit grundlos - mehrere Stunden am Tag und in der Nacht.
Heute ist Tag drei und ich bin so erschöpft. Gerade schläft er im Tragetuch, das ist aber im Alltag zu warm. Ich kann mich nur im klimatisierten Schlafzimmer aufhalten, damit er wenigstens
eine Stunde schlafen kann. Länger hält er gerade nicht durch. Er ist jetzt drei Wochen alt und ich frage mich, ob Hoffnung besteht, dass es nur ein Schub ist oder ob die Tendenz eher zum Schreibaby geht.
Er war davor ein unkompliziertes Baby, das nur selten geschrien hat.

Habt ihr die drei Wochen gewartet, bevor ihr euch an eine Schreiambulanz gewandt habt? Sollte ich noch ein einhalb Wochen zur U3 durchhalten oder früher zum Kinderarzt?

Vielleicht teilt jemand mit mir diese Situation. Allen in der gleichen Lage: viel Kraft und Geduld. Gerade fühle ich mich damit alleine, da keine meiner neu gewonnen und alt gepflegten Freundinnen mit Baby dieses Thema hat.

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Nach 3 Tagen ist dein Baby doch noch kein Schreibaby 😅 ja es ist anstrengend, aber so Phasen gibt es eben 🫣

Da du noch im Wochenbett bist, ist der Aufenthalt im Schlafzimmer doch generell nicht verkehrt ;) sonst versuch morgens / abends mal nen kleinen Spaziergang. Vielleicht hilft das euch beiden (!) schon.

Dein Baby kommt gerade erst auf der Welt an! Es gibt so viele eindrücke zu verarbeiten. Da hilft manchmal eben nur schreien - anders kommunizieren geht ja erst einmal nicht.

Oft ist Übermüdung dann ein Problem, das schnell hinzu kommt. Denn ein müdes Baby findet noch schlechter in den Schlaf. Daher würde ich vor allem schauen, dass er genug schläft. Vielleicht löst sich dann alles etwas.

Inwiefern ist das Tuch im Alltag zu warm? Also dir? Ganz ehrlich, wenn sonst nichts hilft, dann würde ich das mit dem Tuch durchziehen. Mini mit ihren 10kg schleppe ich auch immer noch in der Trage durch die Gegend. Wagen findet sie meist doof 🤷🏻‍♀️ ich bin danach oft durchgeschwitzt (und sie von mir auch), aber dann wird sich eben umgezogen.

Sonst soll dein Mann ihn sich mal umbinden und du kommst etwas zur Ruhe. Das wird!

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Es ist sehr auffällig geworden in den letzten Tagen. Davor hatten wir ein Neugeborenes, das geschrien hat, um seine Bedürfnisse auszudrücken und ansonsten auch mal neugierig und trotzdem wach war.
Davor waren wir etwa bei einer oder zwei Stunden Gesamtschreizeit innerhalb 24 Stunden. Hier spreche ich jedoch von vier Tagen grundlosem Gebrüll, teils fünf bis sechs Stunden innerhalb von 24 Stunden und dem daraus resultierendem Gefühl der Hilflosigkeit, weil gängige Mittel der Beruhigung oder Hilfsmittel zum Beispiel gegen Blähungen nicht mehr weitergeholfen haben.

Ihm ist es oft zum warm im Tragetuch. Am Anfang findet er es toll, schwitzt und überhitzt dann darin aber - egal ob mit Bio-Baumwoll-Body, Wolle/Seide Kombinationen oder auch Haut zu Haut. Wir haben hier tagsüber stellenweise 37 Grad. Daher ja, Schlafzimmer ist dann die einzige Option.

Wir warten mal bis zur U3 ab und sehen dann weiter. Vielleicht ist es nur ein Schub, die Umstellung der Muttermilch und dadurch doch Blähungen oder es bleibt wie es ist und wir gehen auch da durch.

Das mit dem Spaziergang ist ein toller Tipp, das mache ich, seit es mir wieder besser geht. Wir sind nun dazu übergegangen, das direkt vor dem Frühstück zu machen. Morgens nach dem ersten Stillen ist er noch eine Weile recht müde und schläft dann schnell ein. Das reicht für eine kleine Runde, aber ich fühle mich wie neu geboren und meinem Hund auch wieder nah. Meist reicht es dann auch noch für ein Frühstück bis er dann aufwacht und es wieder losgeht.

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Hi :)

Warum ist es denn für die Trage zu heiß? Klar sollen die Babys nicht überhitzen aber nur mit Body und regelmäßigen Temperatur Checks sollte das ja kein Problem sein.

Was bei uns eigentlich IMMER hilft ist weißes Rauschen oder wahlweise Föhngeräusch, besonders wenn es zu Beginn lauter ist als ihr Geschrei. Meist ist das ihr letzter Impuls fürs ein Einschlafen (manchmal sogar innerhalb von 5 sek gefühlt)
Außerdem wippen auf dem Pezziball, also alles mit Bewegung. Die Federwiege ist bei uns auch ein gern genutztes Plätzchen für den Tagesschlaf und es gibt auch Kinderwagenrüttler, die sogar ans Beistellbett montiert werden können. Es gibt also genug Gadget als Alternative zur Trage.

Hast du eine Hebamme, die nach euch schaut?
Kann dein Partner auch übernehmen? Ansonsten Familie (oder Freunde) bitten, für ein paar std zu übernehmen, damit du Kraft tanken kannst.

Meine Hebamme meinte zu Beginn zu mir, es wird Tage geben, da wird nichts helfen und du kannst sie nur beim Schreien begleiten.

Alles Gute und gutes Durchhalten

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Übrigens weinen und schreien Babys die ersten Wochen im Schnitt 2 - 2 1/2 Std am Tag. Also ganz so unerfahren können deine Freundinnen damit nicht sein (meines Erachtens).

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Danke für deine Tipps.
Weißes Rauschen haben wir auch schon versucht. Manchmal hilft es, manchmal nicht. Aber es ist zumindest etwas, das wir "tun" können. Die Hilflosigkeit ist daran das Schwierigste.

Er fängt in der Trage schrecklich an zu schwitzen und wird ganz heiß. Daher ist das nicht für jede Tageszeit etwas. Wippe klingt gut, wir können uns vielleicht nächste Woche eine von Freunden ausleihen, um zu sehen, ob er das akzeptiert und mag.

Unsere Hebamme hat erst mal auf Blähungen getippt und uns mit Sab Simplex, Baby-Massage und notfalls Kümmel-Zäpfchen versorgt. Gerade ist sie im Urlaub und kommt erst Ende September wieder zurück. Daher dachte ich, wende ich mich mal hier ans Forum. Vermutlich auch für etwas Verständnis.
Wir reden über stellenweise mehrere Stunden Geschrei ohne Grund über 24 Stunden verteilt. Ich als Mutter möchte ihm so gerne helfen.
Und natürlich sehne ich mich auch wieder danach, dass mein Baby mit mir interagiert, wenn er wach ist. Klar, es waren nur zufällige Blicke oder ein zufälliges Lächeln - aber es war eine Interaktion abgesehen von Schlafen und Stillen. Immerhin schläft er noch regelmäßig und wir passen unseren Alltag so an, dass alle Bedürfnisse noch gestillt werden können. Zum Beispiel gehen wir jetzt vor dem Frühstück im Tragetuch spazieren, damit ich mal wieder mit dem Hund raus kann und weil er nach dem ersten Stillen oft nochmal einschläft und mir dieser Teil wichtige ist als das Frühstück.

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Hi Endlessly7,

Als meine kleine 3 Wochen alt war hat sich bei uns auch einiges verändert. Der babymoon war vorbei. Vorher konnte ich sie nach dem stillen einfach hinlegen. Als sie 3 Wochen alt war begann sie immer am späten Nachmittag oder am Abend hysterisch an zu schreien und weinte gefühlt Stunden lang (meistens 2 Stunden am Stück, bzw. mit Einschlafpausen). Aktuell ist sie 7 Wochen alt und das Abendliche weinen hat noch nicht ganz aufgehört. Ich hab mich einfach damit abgefunden, dass sie abends die zwei Stunden weinen muss.tagsüber und auch nachts schläft sie gut und weint nie.

Ich hab mich in dem Zuge dann viel mit Witching Hour beschäftigt. Ich weiß nicht in wie weit das auf euch zu trifft. Aber ein Tipp war, raus zu gehen, wenn das Baby weint. Die letzten drei Tage hat meine kleine abends nicht mehr geweint. Wir waren zu ihren üblichen Wein-Zeiten draußen unterwegs. Als wir nach Hause kamen hat sie nur 15 min geweint bis sie eingeschlafen ist.


Das weinen habe ich beim Hausarzt und bei der Hebamme angesprochen. Beide sagten, das wäre normal. Am Mittwoch haben wir einen Termin bei Osteopathen. Ich möchte meine kleine einfach mal durchchecken lassen.

Vielen Mamas gehts so wie dir. Babys weinen einfach. Und oft kann man nicht erklären wieso. Hier im Forum kannst du dich jederzeit auslassen.

Achsel, am Anfang dachte ich auch es sei ein Schub, der nur zu früh da ist xD leider war es kein Schub. Vom 1. Schub hab ich nichts mitbekommen. Bis auf das schreien war meine Tochter vom Verhalten her nicht anders. Aber man merkt die Veränderungen die stattfinden.

Ich wünsche dir viel Kraft für die Zeit. Wenn du mit den Nerven am Ende bist, gibt dein Baby für 5 min an den Partner oder an eine Vertrauensperson ab und atme in den Bauch. Auch kannst du mit deinem Baby weinen wenn du verzweifelt bist. Hab ich auch schon gemacht. Du bist nicht alleine !

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Danke für deine lieben Worte. Das hat mir gerade sehr gut getan.

Ja, davor konnte man ihn gut ablegen, sofern er tief geschlafen hat. Was aber noch schöner war, dass ich mit ihm interagieren konnte. Wie schon gesagt, es war natürlich nur ein zufälliger Blick oder ein zufälliges Lächeln, aber ich konnte mit ihm außerhalb unserer Still- und Tragebeziehung auch in Kontakt kommen. Das fehlt mir gerade besonders. Mittlerweile kann man sein Schreien auch gar nicht mehr differenzieren. Es geht gerade von Null auf Hundert. Davor konnte man zum Beispiel gut sein "Windel voll" Geschrei von Hunger unterscheiden.

Ich bin froh froh für jeden Moment, in dem er mal nicht schreit. Ich bin glücklich, wenn er zufrieden schläft und keine Bauchschmerzen zu haben scheint.

Ja, mein Mann nimmt ihn durchaus auch mal ab. Wir schlafen mittlerweile getrennt und ab vier Uhr übernimmt er dann und bringt ihn mir nur noch zum Stillen, damit ich noch zu etwas Schlaf komme. Oder tagsüber, damit ich essen oder duschen gehen kann.

Wir warten mal die Entwicklung ab und lassen das zur Not vom Arzt auch abklären. Vielleicht gibt es da ja was körperliches, ich möchte das zumindest ausschließen. Eventuell ist es doch die Umstellung der Milch und er hat Bauchweh, auch wenn er keinen harten Bauch hat.