Wer hätte lange Elternzeit und wie zufrieden seid ihr damit?

Für mich war eigentlich immer klar, wenn ich Mal Kinder habe, dann möchte ich auch viel Zeit mit ihnen verbringen. Meine Mama war nach meiner Geburt 3 Jahre Zuhause, bei meinem Bruder auch und danach hat sie nur 30% gearbeitet.

Heutzutage nehmen Kolleginnen und Freundinnen oft nur ein Jahr Elternzeit und steigen dann direkt mit recht vielen Stunden wieder ein. Mein Mann und ich haben die glückliche Lage, dass eine längere Elternzeit bzw. danach eine geringe Stundenzahl möglich sind. Wir müssen zwar auch aufs Geld schauen aber können uns mit ein paar Abstrichen Freiräume schaffen.

Gibt es hier Mütter, die auch eine längere Elternzeit genommen haben? Und wie ging es euch damit? Ich fühle mich gesellschaftlich ein bisschen unter Druck gesetzt, schnell wieder arbeiten zu gehen? Mir sind die Vor- und Nachteile dieser Entscheidung bekannt und ich habe viel darüber nachgedacht. Daher interessieren mich vor allem Erfahrungsberichte und wie ihr mit dem gesellschaftlichen Druck umgegangen seid bzw. ihn wahrgenommen habt?

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Bei Kind 1 und 2 hatte ich keine Elternzeit (Studium). Bei 3 und 4 hatte/habe ich jeweils drei Jahre. Kind 4 wird diesen Monat 2 1/2 Jahre. Theoretisch müsste ich Ende März nächsten Jahres wieder zurück. Momentan sehe ich das nicht. Ich vermisse die Arbeit nicht, auch nicht die Kollegen. Ich (aber auch wir als Familie) bin sehr glücklich so wie es läuft, es passt zu uns und nur darauf kommt es an.

Ich spüre ehrlich gesagt keinen gesellschaftlichen Druck. Ich finde es eher gesagt lächerlich, wie zum einen Frauen und Mädchen vermittelt wird, "seid was ihr wollt und lebt wie es euch gefällt", aber wenn sie sich für eine eher traditionelle Rolle entscheiden, wird das kritisiert. Meine Meinung dazu ist einfach, man sollte sich so gut wie möglich (aus)bilden und absichern um im Fall der Fälle auch alleine klar zu kommen. Aber man sollte niemals einem aufgezwungenen "Idealbild" hinterher rennen. Es spielt keine Rolle, ob man den Vorstellungen der Familie, fremden Männern oder Frauen folgt, wenn es nicht das ist, was man machen möchte ist es immer falsch.

Traurig finde ich, wenn dann immer gesagt wird "meist sind es ja Frauen, mit schlechteren Jobs, die zu Hause bleiben wollen". Ich habe zwei Universitätsabschlüsse, aber ich habe gemerkt, dass ich das einfach nicht bin.
Alles zusammen genommen kommuniziere ich, sollte jemand auf die Idee kommen mir seine Meinung als Allgemeingültigkeit verkaufen zu wollen. Es interessiert mich schlicht nicht.

Bewusst lasse ich hier jetzt Frauen raus, die arbeiten gehen müssen und keine Option haben, den leider ist das was wir wollen, oft nicht das was wir können.
Deswegen käme ich auch nie auf die Idee, Frauen zu kritisieren, die es anders machen als ich, die beispielsweise eine frühe (Krippen)Betreuung gewählt haben. Es ist ihre Sache, ob sie arbeiten wollen oder müssen (oder beides).

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Danke für deine Antwort. Ich stimme dir vollkommen zu. Ich habe auch einen Masterabschluss und einen guten Job. "Karriere machen" war aber nie meins, ich arbeite um Geld zu verdienen und habe mir dafür einen möglichst angenehmen Job gesucht.

Ich möchte mich um Kinder und Familie kümmern. Ich fühle mich mit dem eher traditionellen Rollenbild einfach wohl. Das hat aber nichts mit einem schlechten Job, Faulheit oder sonstigem zu tun. Und glücklicherweise besteht die Option, länger daheim zu bleiben, weil wir es uns leisten könnten. Leider gibt es wenige Familien in meinem Umfeld, die auch diesen Weg einschlagen, daher fehlt es mir ein bisschen mich unter Gleichgesinnten auszutauschen.

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Ich nehme bei beiden Kindern 2 Jahre (also bin aktuell im 1. Jahr mit Kind 2).

Bei Kind 1 tat ich mich im ersten Jahr schwer. Danach hab ich es genossen. Dieses Mal ebenso.

Ja, manchmal ist mir langweilig und so ab und zu vermisse ich die Arbeit, ich genieße die Zeit mit den Kindern aber auch sehr 😊

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Danke für deine Erfahrung! Warum fiel es dir am Anfang schwer? Hast du davor gerne gearbeitet?

Bei mir ist es tatsächlich so, dass Arbeit für mich Geld verdienen bedeutet. Ich bin nie wirklich gerne Arbeiten gegangen, gehört halt einfach dazu. Daher frage ich mich, ob Frauen, die ihre Arbeit vermissen sich davor sehr damit identifiziert haben oder ob es eher darum gut unter Erwachsenen zu sein und eine Routine zu haben.

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Nein nicht wirklich. Ich arbeite im Prinzip gerne, mochte aber meinen Arbeitsplatz nicht.

Allerdings hab ich schwer in die Mutterrolle gefunden. Motte hat viel geschrien, ich war gefühlt 100% Fremdbestimmt, das Stillen lief wochenlang nicht so optimal…. Mir ging es echt nicht gut und da wäre ich 1000 mal lieber arbeiten gegangen. Denn auch jeder Baby-Kurs war blöd für sie, aber wichtig für mich. Sie war halt schnell reizüberflutet und mir langweilig daheim.

Als Motte 1 wurde, ging es steil bergauf und das 2. Jahr hab ich sehr genossen und war so froh, es zu haben (trotz Corona). Das hat mich absolut fürs 1. Jahr entschuldigt 😂😂

Hätte ich es nicht gehabt, ich hätte echt was verpasst!

Kind 2 ist super unkompliziert. Daher ist die EZ bei Mäusekeks eigentlich von Anfang an schön und ich genieße, dass noch so viel übrig ist und ich nicht in 3-4 Monaten wieder starten muss 😅

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Ich denke sehr das es oft einfach eine Geldfrage ist, welcher Typ man persönlich ist und die Persönlichkeit vom Kind bzw. auch die Betreuungssituation in der Region wo man lebt.
Ich hatte 2 Jahre EZ beantragt. Hatte aber dann geplant als unsere Tochter so 17-18 Monate alt war wieder zwei Tage zu arbeiten.
Ich habe mich wirklich drauf gefreut. Einfach wieder ein wenig „alten Alltag“, Kollegen sehen und einfach mal wieder neuen Input fürs Hirn 🙈. Naja bin dann relativ schnell wieder schwanger geworden😂 und aufgrund meines Jobs habe ich gleich ein BV bekommen.
Meine Tochter ist ein kleiner Wirbelwind und sie liebt die Krippe. Die machen da so viele spannende Sachen ind ich habe auch den Eindruck das es ihr in ihrer Entwicklung sehr gut tut. Ich glaube diese Abwechslung könnte ich ihr „nur“ zuhause nicht bieten. Ich bin gespannt wie es mir geht wenn Nr 2 da ist. Ich hatte einige Zeit sehr zu knabbern an der „Babyzeit“. Habe mich viel alleine gefühlt und in meinem Alltag „gefangen“. Aber da ist jeder anders. Ich habe nie in meinem Umfeld Druck gespürt das ich schnell wieder arbeiten gehen muss. Wie schon gesagt. Da hängen einfach viele Faktoren dran.

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Ist jetzt kein Erfahrungsbericht, aber ich schreibe trotzdem mal. Bei mir ist es das erste Kind. Weil ich unfruchtbar bin evtl auch das letzte. Deshalb habe ich von Anfang an mind. 2 Jahre geplant und natürlich auch, weil ich viel Zeit mit ihr verbringen will. Ich möchte ihr den besten Start geben. Zumindest empfinde ich es so. Soll jetzt keine Kritik an andere sein die weniger machen. ♥️
Vermutlich mache ich 3 Jahre. Maximal mit ein paar Stunden.
Meine Tätigkeit habe ich eigentlich geliebt. Aber ich wurde gemobbt und ausgegrenzt. Bei der neuen Stelle gehöre ich auch nicht dazu, aber Ines ist etwas besser. Rein wegen der Tätigkeit hätte ich Lust, aber nicht um unter Erwachsenen zu sein.
Ich freue mich, wenn ich mehr mit der Kleinen machen kann. Ich hier eine Routine reinbekomme und den Garten schön gestalten kann und reisen kann. Die Arbeit kommt früh genug.

Lass die Leute reden. Du musst nicht so leben wie sie es wollen.

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Ich habe nach 6 Monaten wieder angefangen zu arbeiten. Wir arbeiten beide Teilzeit und unsere Tochter ist einen Tag pro Woche in der KiTa und einen Tag bei Oma. Ich wäre eingegangen, wäre ich länger, jeden Tag mit Kind zu Hause gewesen. Ich mag meinen Job, und geniesse die Tage im Büro, und habe das Gefühl, dass ich so auch die Tage zu Hause um so mehr geniessen kann.
Mehrere Gründe kamen dazu. Erstens haben wir in der Schweiz 14 Wochen bezahlten Mutterschaftsurlaub, danach gibts nichts mehr. Ich bin also bereits mehrere Wochen unbezahlt zu Hause gewesen. Dann war von Anfang an klar, dass mein Mann und ich alles aufteilen werden, es wäre für ihn nicht in Frage gekommen, die ganze Woche den ganzen Tag weg zu sein und unsere Tochter am Abend und Wochenende zu sehen. Jetzt arbeitet er 3 Tage und ich 4 Tage. Dann ist klar, wenn er reduziert muss ich aufstocken, damit es finanziell passt. Bei zwei befreundeten Familien, ist sie nun seit geburt zu Hause und Papa arbeitet vollzeit, so ganz glücklich ist niemand damit, aber es hat irgendwie auch niemand den Mut etwas daran zu ändern.
Bei der Arbeit kenne ich viele, die die Arbeitszeit auch so aufgeteilt haben wie wir, aber meistens ist die Mutter den einen Tag mehr zu Hause.

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Darf ich fragen wie das mit der Eingewöhnung funktioniert hat bei einem Tag in der Kita, bzw. wird das vom Kind akzeptiert?

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Da es in der Schweiz üblich ist, dass die Kinder einzelne Tage und nicht die ganze Woche in Betreuung sind, sind sich die Erzieher das wohl gewohnt. Bei uns ist es unüblich, dass wenn man das Pensum reduziert, die Tagesstunden reduziert, sondern dann halt einen ganzen Tag frei hat.

Bei einem einzelnen Tag kann es schwierig sein, zwei oder drei Tage sind in der Regel kein Problem. Bei uns funktioniert es aber seit mehr als zwei Jahren wunderbar so.
Die Eingewöhnung war bei uns 1 Monat lang, 3x pro Woche, und erst danach wurde auf einen Tag reduziert.

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Ich habe zwar nur ein Jahr Elternzeit genommen, Antworte aber mal trotzdem.
Es muss halt für euch passen! Finanziell hätte ich auch länger Zuhause bleiben können aber ich merke, dass ich dringend wieder unter Leute muss und auch Mal wieder meinen Kopf etwas benutzen muss. Hier zu Hause werde ich im Moment wahnsinnig 🤣🙈 (zumal es bei uns seit Corona auch kaum Angebote gibt was Krabbelgruppen oder sowas betrifft)
Für uns passt es perfekt dass ich ab Montag wieder mit 30 Stunden anfange. Da ich zwischen 5.00 und 5.30 anfange habe ich nach Feierabend noch mehr als genug Zeit um Einkauf, kochen und Haushalt zu erledigen und den kleinen hole ich dann direkt nach seinem Mittagschlaf ab. Dann haben wir zusammen den ganzen Nachmittag über Zeit zusammen die wir auch in seinem Sinne nutzen können für Besuche bei Freunden, Spielplatz, hier Zuhause toben oder was auch immer er dann mag.

Bei anderen Arbeitszeiten hätte ich allerdings definitiv weniger Stunden gemacht! Einfach damit der kleine nicht auf der Strecke bleibt. Druck gab es bei mir übrigens gar keinen! Im Gegenteil, es waren eigentlich alle überrascht dass ich nicht doch noch länger zu Hause bleiben wollte.
Macht es einfach so, wie es für euch am besten funktioniert und wenn euch einer dazwischen reden will, ignoriert es! Es ist eh egal wie man es macht, man macht es als Mama immer verkehrt 🤣 entweder ist man die "faule Sau" die nur zu Hause Rum sitzt und nicht arbeiten geht, oder man ist die Rabenmutter, die ihr Kind viel zu früh in die Fremdbetreuung gibt 🤷

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Hallo

Ja das mit dem gesellschaftlichen Druck kenne ich. Grade gegen andere Mamas die dann sxhon arbeiten gehen und ich noch daheim bin...

Bei Kind 1 hatte ich 2 Jahre elternzeit und bin nach 1 Jahr 40% arbeiten gegangen. Bei Kind 2 hatte ich 2 Jahre und bin nach 1 Jahr 20% arbeiten gegangen.

Jetzt bei Kind 3 hatte ich erst 2 Jahre und wollte wieder nach 1 Jahr gehen. Mein Vater ist aber krank und ich kümmere mich um ihn (einkaufen fahren, Arzt besuche, Haushalt) so 2x die Woche. Mein Mann arbeitet mittlerweile mehr, zwischen 60-70 Stunden die Woche weswegen Haushalt und Garten fast komplett ich mache.
Daher haben wir jetzt um 1 Jahr Elternzeit verlängert. Ich habe aber Bewerbungen Geschrieben, arbeite eigendlich in der Pflege will aber nicht mehr im 3 Schicht Dienst arbeiten bzw kann es auch nicht mehr wegen Kinder Betreuung, das geht wegen Zeiten nicht auf.
Eigenflich bin ich so auch ausgelastet aber ich vermisse das arbeiten schon und den kontskt mit anderen menschen. So 1 oder 2 Vormittage die Woche wäre ich gsnz froh, ist hier im ländlichen Raum aber schwierig mit den betreuungszeiten meiner Kinder zu vereinbaren.

Im Prinzip müsst ihr schauen was euch gut tut, wad finanziell geht... Wenn man nicht arbeiten geht ist das falsch, wenn man arbeiten geht ist das genauso falsch. Egal was du machst, es ist falsch..
Lg

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So ist es, falsch macht man es immer.
Mein Mann lässt mir da sehr viel Freiraum. Das einzige, was er nicht möchte, ist dass unser Kind früh und lang in Betreuungsangebote geht. Er arbeitet in sozialen Bereich und hat entsprechende Erfahrungen. Der Einstellung stimme ich komplett zu.

Ob aber er daheim bleibt oder ich, oder wir es uns aufteilen, hat er ganz mir überlassen. Ich habe auch über 2 Jahre Elternzeit nachgedacht und möchte danach für wenige Stunden, vllt 40% wieder arbeiten. Ganz ehrlich, ich will mich selbst auch nicht überlasten... ich weiß, dass ich auch mal Schlaf und Ruhe Brauch und will mich nicht für Familie oder Karriere kaputt machen. Zum Glück haben wir die finanziellen Möglichkeiten, da etwas gelassener zu sein. Mein Mann würde auch gerne einige Monate Elternzeit nehmen und dabei ganz frei haben oder die Arbeitszeit reduzieren. So hätten wir Zeit als Familie und er ist wirklich Teil davon.

Man liest so viel und häufig kommt es doch anders. Aber trotzdem möchte man sich ja einen Plan zu recht legen, von dem man denkt, dass er funktioniert.

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Ja das verstehe ich.
Aber wenn ihr die finanzielle Möglichkeit habt, müsst ihr ja auch nicht beide 100% arbeiten gehen. Und wenn du merkst nach 1 Jahr das dir die Arbeit fehlt, das kann ja auch passieren (ich liebe meine Kinder aber für den Kopf ist das jetzt nicht unbedingt, ich bin aber ausgelastet und betätigt mich ehrenamtlich und habe so auch Freiräume ohne meine kinder), dann kannst du ja auch teilzeit in elternzeit ggf arbeiten gehrn.
Also ich weiß nicht ob dein Mann im schichtdienst arbeitet, aber bei uns ging das daher das ich dann 1-2 Tage arbeiten war wenn er daheim war bzw halt an Wochenenden. Da er jetzt so viel arbeitet und wir dann aber nur noch wenig Zeit ald Familie hätten möchten wir das nicht mehr.

Betreuung würde ich nicht verteufeln. Ich bin daheim und mein lüngstes Kind geht trotzdem in die Kita, er liebt es und geht sehr gerne. So war es auch bei den anderen. Aber ich habe auch sehr offene und kontsktfreudige Kinder die das in Gesellschaft von vielen Kindern sein lieben. Und ich musste nie lange Tage sondern sie konnten hakt morgens gehen und nachmittags sind sie bei mir. Aber das ist Charakter Sache. So wie vieles andere auch.

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Wenn man das Finanzielle, was bei vielen ausschlaggebend ist, beiseite schiebt, ist es einfach total individuell und kann sich auch verändern. Bei Kind 1 hatte ich 2 Jahre Elternzeit, danach 20 Std. und fand es schrecklich. Ich war 24, alle meine Freunde arbeiteten - ich dagegen war einsam, unterfordert und litt unter der fortgebrochenen Struktur.
Bei Kind 2 und 3 nahm ich daher jeweils nur ein Jahr. Nach Kind 2 war ich damit happy, es passte einfach alles, die Betreuung, das berufliche Umfeld und sie ist/war ein pflegeleichtes, unkompliziertes Kind.
Bei Kind 3 habe ich die Entscheidung für ein Jahr bitter bereut. Erst Schreibaby, dann High Need bis ins Kleinkindalter. Ich hätte das zweite Jahr (drei wären finanziell nicht drin gewesen zum damaligem Zeitpunkt) gebraucht. Die Nächte waren immer noch furchtbar, die älteren Kindern brauchten auch Zeit und Ansprache, dann noch früh rausmüssen, alle Kinder versorgen und wegbringen, zur Arbeit pendeln und nachmittags alles wieder retour war zuviel. Auch meine Stunden hatte ich viel zu hoch angesetzt, es konnte kaum noch Familienleben stattfinden, Spielverabredungen habe ich nur noch zähneknirschend ertragen, die ständige Fahrerei zu Hobbies und Terminen, alles nervte mich nur noch an und war lästig, weil ich so ausgelaugt war. (Ich muss dazu aber noch anmerken, dass ich nebenbei noch in der häuslichen Pflege meiner demenzkranken Mutter unterstützt habe, sie ist mittlerweile in einer Einrichtung.) Für mich war dann die einzig richtige Stellschraube die Berufstätigkeit. Denn am Ende war ich davon so fertig. Der Ehrgeiz trotz vieler Kinder Karriere machen zu wollen, mit den kinderlosen Kollegen mithalten zu wollen, hat mich krank gemacht. Ich hab es eh nicht geschafft, und die Leidtragenden waren die Kinder. (Mein Mann hat seinen Anteil übrigens auch erbracht, aber sein Beruf bringt es mit sich, dass Teilzeit bei ihm schwerer möglich ist)
So wollte ich - wollten wir - nicht weitermachen.
Aktuell bin ich in 2-jähriger Elternzeit mit Kind 4 und habe endlich Zeit. Für meine Familie. Morgens kein Stress, nachmittags ist alles möglich, sämtliche Hobbies,Kurse, Verabredungen, spontan ins Freibad. Unterstützung bei den Hausaufgaben, Kuchen backen für Veranstaltung xyz, mich bringt selten was aus der Ruhe und ich habe festgestellt wie gerne ich diese Dinge mache. Daher werde ich nach der Elternzeit nur 40% arbeiten, 3 oder 4 Tage Woche, bis maximal 13 Uhr. Damit steht meinen Kindern auch frei ob und wie lange sie in den Ganztag möchten. Ich habe festgestellt, dass Kinder im Allgemeinen sehr viel kooperieren (müssen) und es längst nicht jedes Kind kann einen langen Tag auswärts gut verpacken. Mein Dritter zB. Seit ich ihn bei Bedarf auch schon nach dem Mittagessen holen kann, ist er viel ausgeglichener und entspannter. Ich bin froh, dass wir unseren Kindern das so ermöglichen können.
Der gesellschaftliche Druck (Karriere damit man nicht "umsonst" studiert hat, Altersvorsorge, die Behauptung, man verkümmere geistig, Abhängigkeit vom Mann) - interessiert mich nicht mehr.
Wie ich abgesichert bin, ob ich als Frau eine Führungsposition anstrebe oder nicht, ob ich finanziell abhängig bin - all das geht am Ende nur eine Person etwas an - nämlich mich.
Dennoch plädiere ich dafür, sich intensiv mit diesen Themen auseinander zu setzen, wenn man als Frau beabsichtigt zugunsten der Kinder gar nicht oder nur geringfügig zu arbeiten. Es gibt nämlich viele Möglichkeiten, sich abzusichern und auch eigenen Vermögensaufbau zu betreiben.

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Mit meiner Großen war ich 3 Jahre Zuhause.
Ich fand es war eine schöne Zeit, aber es war im 3. Jahr schon manchmal schwer sie Zuhause genug zu beschäftigen 😅

Jetzt habe ich 2 Jahre Elternzeit genommen und bin ehrlich gesagt auch froh, wenn ich wieder arbeiten gehe. Ich möchte mich beruflich umorientieren und sitze ein bisschen auf heißen Kohlen, um damit starten zu können 😂
Ich werde aber auch weiterhin in Teilzeit arbeiten.