Babybrei mit 6 Monate unbedingt Notwendig?

Hallo Zusammen,

meine Tochter wird 6 Monate und ich würde gerne Babybrei selber kochen. Ich freue mich schon dadrauf und würde gerne anfangen. Ich stille Sie voll. Welche Vorteile hätte es denn jetzt anzufangen? Man könnte aber praktisch auch noch warten weil Muttermilch ja noch besser ist als Brei aber ich würde Sie ja nebenbei trotzdem noch Stillen? Wenn ich noch warte dann lohnt es sich ja garnicht mehr sich einen Babybreikocher anzuschaffen weil Sie ja dann schon bald vom Tisch essen kann oder mit Fingerfood?

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Huiui das sind ne Menge Fragen 🤭
Also.

1. Die WHO empfiehlt das ausschließliche Stillen für 6 Monate und bis mindestens 2 Jahre weiterzustillen
2. Solltest du erst mit der Beikost starten, sobald dein Baby die Reifezeichen erfüllt hat:
- Kann mit Unterstützung auf dem Schoß essen
- Kann Dinge zum Mund führen
- Keinen Zungenstoßreflex mehr
Wenn das Baby auch noch Interesse an Essen hat, wäre das natürlich auch gut
3. Les dich am besten mal in BLW ein. Du brauchst keinen Brei füttern, es gibt sehr viele Gründe die gegen Brei sprechen. Liste dir mal paar auf:
- Bei Brei kann das Baby nicht selbst entscheiden, wieviel es ist, selbst wenn es sich selbst mit dem Löffel füttern. Durch Brei wird immer automatisch mehr gegessen. Liegt an der Konsistenz.
- Dein Baby muss so oder so lernen, "echtes" Essen zu essen, also warum erst an Brei gewöhnen
- Das natürliche Sättigungsgefühl kann verloren gehen

Das alles ist bei BLW nicht so, weshalb ich! BLW besser finde. Aber kannst du natürlich machen wie du magst, geht auch ein Mischmasch.

4. Babybreifahrpläne (1. Tag Karotte, dann Karotte-Kartoffel...) sind total veraltet. Siehe Gründe oben.
5. Es heißt Beikost - Stichwort "bei". Also ja, du stillst natürlich nebenbei immer weiter, bestenfalls vor und nach einer Mahlzeit. Das Stillen hilft auch weiterhin dabei, die Beikost besser zu verdauen. Bei vielen Essen die Kinder mit 14 Monaten noch nicht richtig und es gibt immer Phasen, in denen das Kind wieder mehr trinkt. Also Essen wirklich nur nebenbei.

Ich mache BLW und lasse meine Maus einfach Mitessen, was ich gerade so habe. Es gibt ein paar Regeln wie z.b. kein Honig oder weniger als 1g Salz am Tag, aber sonst kriegt sie alles. So lernt sie in ihrem Tempo Lebensmittel, Konsistenzen und Geschmäcker kennen 😊

Aber die Reifezeichen sind das A und O, sonst kannst du den Darm deines Kindes schädigen.

Viel Spaß 🌸

Bearbeitet von Inaktiv
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Viele Kinderärzte empfehlen inzwischen sogar schon wieder ab dem 4. Monat anzufangen zur Allergieprophylaxe.

Ist aber umstritten, siehe Beikostreifezeichen oben.

Das Baby wird am Anfang sowieso noch keine größeren Mengen Brei oder Fingerfood essen, du stillst weiter nach Bedarf.

Bis etwa zum 1. Geburtstag reicht nur Milch auch aus.

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Aber Ärzte sind da nicht zwingend die richtigen Ansprechpartner 😅 Ernährung ist kein Teil des Studiums und eine wirklich fundierte Empfehlung gibt es nicht. Die Empfehlung ändert sich ständig - mal soll man warten, dann doch nicht.

Man geht inzwischen wohl wieder davon aus, dass es von Vorteil ist, möglichst früh mit Allergenen in Kontakt zu kommen. Trotzdem ist beikostreife einfach wichtig und ob es zwingend ab dem 4. Monat sein sollte, ist wissenschaftlich absolut gar nicht belegt.

Daher: lieber gucken, dass das Baby reif ist, als es wissentlich einem erhöhten Risiko des (echten!) verschluckens und Erstickens auszusetzen 😅

Ich meine das übrigens ergänzend zu deinem Beitrag, ist keine Kritik oder so 🙈

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Das mit der Allergieprophylaxe ist wiederlegt

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Da du ja bereits 6 Monate voll gestillt hast, kannst du es ruhig mit Brei probieren.
Bei mir wollte kein Kind mit 6 Monaten essen. Meine Große wollte gar keinen Brei, aber ein bisschen Fingerfood war so ab 10 Monaten ok, eine komplette Mahlzeit hat sie erst mit 14 Monaten geschafft. Mein zweites Kind hat gerne Brei gegessen, da hatten wir mit 10 Monaten dann eine Mahlzeit ersetzt. Mein drittes Kind hat wieder keinen Bock 😂 sie ist jetzt 9 Monate alt und beißt ab und zu von unserem Essen ab, Brei wird nicht genommen.
Stillen finde ich eh praktischer, irgendwann essen sie alle 😊 also lass dir Zeit, wenn du dich jetzt noch nicht dafür bereit fühlst.

Bearbeitet von catlove139
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Oh ja kann ich nur zustimmen, Stillen ist sooo easy, konnte es erst nicht abwarten mit der Beikost und jetzt würde ich gerne noch warten 🙈

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Ich würde es einfach vom Kind abhängig machen.

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Wichtig ist: ist dein Baby Beikostreif?

Also, kann es:
- mit minimaler Unterstützung aufrecht sitzen
- Hand-Mund-Koordination
- Zungen-Schiebe-Reflex weitestgehend weg?

Dann könnt ihr loslegen.

Ob Brei oder Fingerfood, Gläschen oder selbst gekocht, das ist ganz dir/euch überlassen.

Wir machen erneut BLW (das ist NICHT nur Fingerfood) und fahren super damit. Vorteil: es dient vermutlich der Allergieprävention.

Aber essen ist unter 1 nicht zwingend notwendig, Muttermilch liefert alle wichtigen Nährstoffe und vorallem genügend Kalorien, das tut Brei (grade reiner Gemüsebrei) oft nicht, daher mischt man da Öl bei. Weil das Baby für die Entwicklung richtig viele Kalorien braucht 😅

Wenn du Spaß am kochen hast, hol dir einen Breizubereiter. Zwingend brauchen tut man ihn definitiv nicht 😜

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Verzeihung, ich muss nachfragen.

Warum genau wird laut dir Öl beigemengt?

Öl hat in der Nahrung den sinnvollen Nebeneffekt, dass es öllösliche Vitamine und Nährstoffe spaltet und so dem Körper zur Verfügung stellt. Aber bei Gekochtem ist, je nach Dauer, ja nun manchmal nicht mehr so viel davon drin.
Dazu werden die wasserlöslichen Vitamine und Nährstoffe während des Kochens zum Teil herausgespült.

Ganz normal an sich, aber was genau macht Öl jetzt besonders?

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Hat gesunde Fettsäuren die wichtig für die Entwicklung sind. Hier wichtig ein natives oder kaltgepresstes nehmen. Kein raffiniertes da dieses stark erhitzt wird und eben ungesünder ist.

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Mit der Beikost warten würde ich nicht mehr da ein Mineral und Vitamin Mangel auftreten KANN. Für was denn einen extra Breikocher?? Kochtopf und iwas zum mixen reicht doch 😅

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Hallo ☺️

Unser hat mit 3,5 Monaten begonnen Brei zu essen. Den habe ich auch selbst gekocht.
Relativ zeitig kamen Nudeln, Reis und Kartoffeln dazu - sonst war es ihm nicht genug.

Ich habe übrigens nie alles komplett glatt püriert. Stücken kannte er also beizeiten. 😂

Bei BLW umgeht man den Brei ja im Grunde und gibt dem Kind, was ihm zusagt. An sich gut. Pass trotzdem auf wegen Verschlucken.
Ich habe mich damals auch ein wenig darüber belesen, weil ich es eigentlich ganz schön fand.
Oft steht, dass durch das selbstständige "essen" (anfangs eher irgendwie zerkleinern und zerspeicheln) die Gefahr zum Verschlucken extrem gering ist. Würde ich so nicht unterschreiben. Verschlucken schaffe ich selbst auch noch nach über 30 Jahren Erfahrung mit festem Essen.
Und bei einer Freundin, bzw ihrem fast gleichartigem Sohn, war und ist Verschlucken ein enormes Thema. Und der ist jetzt 3 Jahre alt.

Ansonsten sollte es doch aber an sich kein Problem sein, zusätzlich zum Stillen auch andere Nahrung anzubieten.

Liebe Grüße ❤️

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Naja, bei Brei ist die Wahrscheinlichkeit sich zu verschlucken genauso groß. Das ist ein Ammenmärchen.

3,5 Monate ist verdammt früh, nicht die Regel und absolut nicht zu empfehlen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Brei lässt sich einfacher abhusten bei verschlucken. Das ist Fakt.

3,5 Monate ist viel zu früh. Der Verdauungstrakt ist noch gar nicht bereit um die Beikost zu verdauen. Man stopft das Kind also lediglich mit Füllmaterial voll das unverdaut wieder ausgeschieden wird.

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Taste dich mal langsam ran. Einfach ausprobieren. Letztendlich entscheidet eh das Baby. Wir haben mit 6 Monaten angefangen und dann wieder pausiert, weil sie nicht mochte. Mit 7.5 Monaten wurde dann gegessen. Ich wollte immer Breifrei machen, war meine Wunschvorstellung. Tja, mein Baby hasst alles, was stückig ist und isst nur ganz fein pürieren Brei ;)