Eingewöhnung in Kita abbrechen?

Hallo Zusammen
Am Mittwoch haben wir die Kita Eingewöhnung begonnen. Es war für mich eine schwierige Entscheidung, da wir ein super Tagesmutter zur Auswahl auch hatten. Zuerst wollte ich mich auch für die Tamu entscheiden. Jedoch haben wir uns dann nur aus Zuverlässigkeitsgründen für die Kita entschieden.(Wenn Tamu krank ist, hat Kita vorteil…)
Nun dachte ich die Kita, für die wir uns entschieden haben, wäre wirklich gut. Aber bereits am ersten Eingewöhnungstag war mir sofort klar, dass ich meinen Kleinen nicht da betreuen lassen möchte. Meine Mama und mein Mann meinten ich solle erst mal ein paar Tage ausprobieren. Doch die Betreuerinnen sind mir da einfach nicht so sympathisch. Erstens hat sie meinen 7 Monate alten Sohn beim ankommen direkt in die Arme genommen und ziemlich laut begrüsst und angefasst. Das passte ihm natürlich gar nicht und er musste sofort heftig weinen. Dann wollte sie ihn zuerst selber beruhigen, bis sie ihn dann mir zurück gab, weil er nicht aufhörte zu weinen. Das kam mir schon schräg vor, weil Betreuerinnen sollte es doch klar sein, dass man ein Baby nicht am ersten Eingewöhnungstag direkt in den Arm nehmen kann. Dazu kam dann die Frage „Achso, ist er denn immer so?“ Zudem spricht sie ganz schlecht Deutsch. Alle Betreuerinnen sprechen eine andere Sprache untereinander (hab nicht rausgehört, welche es ist) finde ich auch nicht so toll, um die Kinder herum. Ich weiss nicht, ob das mein Sohn verunsichert hat.
Zudem haben sie ihn dann in einen Hochstuhl zum Malen gesetzt, obwohl er noch nicht selbständig sitzen kann, was ich ihnen zu Beginn gesagt habe. Dann haben sie ihm Farbe an die Hand geschmiert und wollten Handabdrücke machen. Nur hatte mein Sohn schon beim Anziehen der Malschürze keine Lust und quengelte. Sie haben es dann weiter gemacht und es endete darin, dass mein Sohn die Farbe von der Hand im Mund hatte und ich seine Hand und Mund putzen musste, weil sie gerade mit den anderen Babys beschäftigt waren. Ich fand diese Aktivität eigentlich schön und toll nur nicht so altersgerecht (vor allem weil sie dann nicht 100% bei ihm waren). Nun wollen sie auch schon nach zwei Tagen die erste Trennung machen, anstatt wie auf dem Eingewöhnungsplan am vierten. Sie fragten mich zudem, wie er schläft. Dann sagte ich dass er momentan nur auf dem Arm oder im Kinderwagen einschläft. Dann war ihre Reaktion nur: „ohh achso also kann er nicht im Bett einschlafen??“
Das verunsicherte mich. Ich bereue es, nicht die Tagesmutter gewählt zu haben und überlege gerade, sie doch nochmal zu kontaktieren. Nur weiss ich nicht, wie ich aus dem Kitavertrag rauskomme…Jetzt ist mein Sohn auch noch krank. Hatte heute Morgen 39 Grad Fieber…

Bei der Besichtigung waren alle Kinder und Betreuer draussen. Aber das Konzept gefiel mir und ich vertraute darauf. Doch nun ist es in der Tat nicht so super. Was würdet ihr tun?

Bearbeitet von mara210
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Ich persönlich finde es für so kleine allgemein schwierig in einer Kita, nicht nur für ihn sondern auch für die Erzieher.
Die haben mehrere Kinder, da ist es nicht möglich so auf ihn einzugehen wie zb du es tust, das sollte man auch nicht erwarten. Die Begrüßung war bestimmt nicht böse gemeint, jedes Kind reagiert da auch anders! Entweder du kannst damit umgehen das dein Kind dort auch mal kurz warten muss, es mal quengelt etc. Oder du entscheidest dich halt für die Tagesmutter 🤷🏼‍♀️ Die meisten Kinder sind mit 7 Monaten einfach nicht so weit, da wäre die Tagesmutter wahrscheinlich die bessere Option.

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Ja ich weiss, musste ich auch einsehen. Ich war mir von Anfang an unsicher mit der Kita. Jedenfalls weiss ich jetzt nicht, was ich der Kita sagen soll….

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Das stimmt definitiv nicht. Es gibt tolle Kitas für die Jüngsten und ich behaupte das ist besser als eine Tagesmutter. Warum? Weil mehrere betreuenden Personen anwesend sind. Was macht die Tagesmutter mit dem Baby wenn es aufs Klo geht und noch 2-3 andere Kinder anwesend sind? Wenn sie ein anderes Kind wickelt etc?
In einer professionellen Kita mit gutem Betreuungsschlüssel funktioniert das definitiv besser. Bei uns sind z.b. 7-8 Kinder auf 3 Erzieher:innen.

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Wie ist denn der Betreuungsschlüssel in der Kita und wie viele Kinder sind dort? Und in welchem Alter?
Wie ist es bei der Tagesmutter?
Wenn die Tagesmutter mehrere Kinder hat, kann sie dem Baby wahrscheinlich auch nicht so viel Exklusivzeit geben.
Die von dir geschilderten Dinge finde ich jetzt nicht so schlimm. Man muss die Kinder erst kennen lernen und herausfinden, was sie mögen.
Darin sind Erzieher meist schon sehr gut.
Und es tut sich gerade im ersten Babyjahr auch so wahnsinnig viel.
Wurde die Eingewöhnung denn gar nicht vorher mit dir besprochen? So dass du auch die Möglichkeit hattest, schon vorher gewisse Dinge, die du dir wünscht, anzusprechen?
Bei unserer Krippe musste ich damals sogar einen richtigen Fragebogen ausfüllen: wie mein Kind einschläft, was es gern isst, ob es beim Essen Hilfe braucht, wie man es am Besten beruhigen kann, was es gern spielt, was es nicht mag, was es gern mag, etc.
Würde ich ansonsten mal ansprechen, so dass sich die Erzieher schon vorher auf deinen Sohn gut vorbereiten können.
Stören würde mich nur, wenn die Betreuer alle nicht gut deutsch sprechen und dann würde ich mich tatsächlich für die Tagesmutter entscheiden, da dein Sohn ja auch erst sprechen lernt.

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Sie haben je nach Tag zwischen 12 und 14 Babys da. Und 4 Betreuerinnen. Die Gruppe hat nur Kinder bis 2 Jahre.
Die Tagesmutter hätte max. 2 weitere Kinder. An einem Tag sogar nur eines am Morgen und am Nachmittag wäre er alleine.

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Ich finde beides nicht ideal.
14 Babys sind schon viel für eine Gruppe.
Bei uns hier sind gesetzlich pro Gruppe max. 9 Kinder unter 2 in einer Gruppe erlaubt, auf 3 Betreuer.
Bei der Tagesmutter ist der Schlüssel zwar etwas besser und es sind nur wenig Kinder, was grundsätzlich toll ist.
Aber dafür ist sie halt ganz alleine, was ich auch nicht so gut finde.
Sie muss ja auch mal aufs Klo, Essen herrichten, die Kinder ganz alleine schlafen legen.
Schwierige Entscheidung. Ich würde mich da wohl auf mein Bauchgefühl verlassen.

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Hi,
Ich bin selbst Tagesmutter und finde es auch nicht in Ordnung dem Kind direkt am ersten Tag so nahe zu kommen.
Bei mir kommen die Kinder (ab 1 Jahr) erstmal einen Monat einmal die Woche eine Std zu Spielestunden und da sitze ich mit den Kindern im Raum und spiele( danach folgt erst die Eingewöhnung). Wenn das Eingewöhnungskind mit macht mache ich weitere Angebote ansonsten braucht es erstmal den sicheren Hafen der Bezugsperson.
Auch mit dem malen finde ich zu früh, vor allem weil er mich so klein ist und erstmal mit der Masse an Kindern, Erziehern und dann auch der Lautstärke klar kommen muss.

Kann dich aber auch verstehen das die Kita natürlich im Krankheitsfall verlässlicher ist aber ich finde das so kleine Kinder in der Kita noch nichts zu suchen haben.
Dort gibt es auch Krankheitsausfall und dann ist seine Bezugsperson weg und eine andere da oder diese hat den nächsten Tag eine andere Schicht.

Mit dem Trennungsversuch sollte sehr individuell entschieden werden und nicht schon am ersten Tag drauf pochen.

Deshalb habe ich mich für diesen Beruf entschieden.

Lieben Gruß

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Hallo,

also ich persönlich fände das alles nicht so schlimm ehrlich gesagt, Sprache wäre mir herzlichst egal, würde ich tendenziell sogar eher als vorteilhaft sehen.

Die Begrüßung würde ich auch nicht so schwer nehmen, das ist schlichtweg eine Temperamentsfrage. Das mit dem malen klingt spannend, wenn daheim größere Geschwister da sind, machen die Babys auch alles mögliche was „offiziell“ noch gar nicht für sie gedacht ist.

Ja, wie du siehst ist es auch einfach reine Ansichtssache. Wenn du aber ein schlechtes Gefühl hast (und das hast du, überhaupt keine Frage), weil es für DICH eben nicht passt, dann würde ich zuerst bei der Tagesmutter fragen, ob doch noch Platz ist und ab wann.

Falls ja, würde ich normal fristgerecht den Kita-Vertrag kündigen. Jeden Vertrag kann man mit einer vereinbarten Frist kündigen, die Frist steht normalerweise im Vertrag. Den einzigen, den ich je gesehen hatte, hatte eine Frist von zwei Monaten.

Dann kannst du überlegen, ob du bereit bist, zwei Monate eventuell doppelt zu zahlen und ihn gleich zur TaMu zu schicken falls möglich, oder nur die Kita zu zahlen und Baby erstmal daheim zu lassen.

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Ehrlich gesagt, sehe bzw lese ich nichts, wirklich nichts, wobei ich mir denken würde, oh Gott, da lasse ich mein Kind nicht betreuen.
🫣
Wie unterschiedlich man einfach ist...

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Für mich klingt das Geschilderte jetzt wirklich nicht dramatisch
Also für mich persönlich wäre kein Grund dabei mein Kind dort nicht betreuen zu lassen.

Aber dein Kind ist noch klein - ein Baby eben. Und dass man sein Baby in fremde Hände abgibt, dazu gehört ein gutes Bauchgefühl und Vertrauen in die Betreuungsperson(en).

Wenn dein Bauch sagt - für uns ist das nichts - würde ich nicht unnötig lange rumprobieren sondern nach einer anderen Lösung suchen.

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Die Eingewöhnung ist nicht nur für das Kind schwer, sondern auch für die Mutter. Es bedeutet das Kind in fremde Hände zu geben. Jemandem vertrauen zu müssen, den man nicht kennt. Deren Erziehungsmethoden man nicht kennt. Diese Personen machen schlichtweg alles anders als man selbst.
Es tut weh zu sehen, wenn die Betreuer einfach nicht so viel Zeit für das Kind haben, wie man selbst. Weil sie sich eben auch noch um andere Kinder kümmern müssen. Und es ist hart, wenn man dann die Trennung macht und das Kind einem hinterherschreit, auch wenn man weiß, dass es sich schnell wieder beruhigen lässt.
Und wenn man eventuell selbst noch etwas schlechtes Gewissen hat, weil man sein Kind "so früh abgibt", wird das alles nicht einfacher.

Diese Punkte hast du quasi bei jeder Femdbetreuung. Bei manchen Betreuern mehr, bei manchen weniger. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob es euch bei der TaMu besser geht.

Wenn du dich für Fremdbetreuung entscheidest, wirst du in vielen Punkten entspannter werden müssen. So Sachen wie Hochstuhl für eine kurze definierte Zeit (z.B. Essen) sind in einer KiTa einfach nicht wegzudenken. Bei 5 Kindern unter 1 kann ja nicht jedes Kind auf dem Schoß sitzen. Solange dein Kind nicht den gesamten Tag darin verbringt, wird es keinen Schaden davontragen. Und dass Kinder in der Kita schmutzig werden (in deinem Fall Farbe überall) sollte auch selbstverständlich sein.

Allerdings muss ich auch zustimmen, dass diese eine Betreuerin nicht besonders empathisch ist. Sind die anderen da etwas besser? Kannst du dich da an eine andere wenden?

Wenn alle Stricke reißen, kannst du den Vertrag immer kündigen. In unserem Vertrag gibt es tatsächlich sogar eine Probezeit mit verkürzter Kündigungsfrist. Vielleicht habt ihr auch eine?

Bearbeitet von i3luemchen
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Hallo, ich war auch in dieser Situation, nur dass unsere Tochter schon 18 Monate war. Ich habe die Eingewöhnung abgebrochen. Wir mussten dann noch drei Monate weiter zahlen. Wenn der Platz anderwertig vergeben werden kann, kommt ihr aber vielleicht gleich raus. Ich kann dich nur ermutigen, auf dein Gefühl zu hören und dein Kind nicht wo zu lassen, wo du kein gutes Gefühl hast. Ich finde es auch sehr komisch, was du beschreibst, wie mit deinem Sohn umgegangen wurde. Mit sieben Monaten ist er auch echt noch klein. Leider gibt es nicht sehr viele gute Kitas. Renz-Polster schreibt zB darüber: https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/ist-die-kita-gut-fuer-mein-kind/
Und von Nora Imlau gibt es auch ein neues Buch zum Thema Kita, „In guten Händen“, das habe ich selber noch nicht gelesen aber bin schon gespannt darauf!