Wegen Schlafmangel durch Baby krankschreiben lassen?

Ich bin normalerweise wirklich hart im Nehmen und bin auch in der Schwangerschaft trotz Übelkeit und diverser Beschwerden jeden Tag arbeiten gegangen bis zur SSW 38.

Aktuell bin ich aber gerade wirklich wirklich erschöpft. Ich arbeite wieder seit unsere Kleine 6 Monate alt ist 25h an drei Tagen. Die Nächte sind seit der Geburt sehr schlecht aber ich kam irgendwie klar. Aktuell ist es aber eine richtige Katastrophe und der Schlafmangel hat sich natürlich auch richtig akkumuliert. Die Kleine will stündlich stillen, auch wenn ich im Gästezimmer schlafe und sie beim Papa ist. Sie leidet gerade auch doll wegen einer Erkältung...

Ganz akut werde ich nun schauen wie ich am Wochenende mich irgendwie halbwegs erholen kann. Schlaf am Tag ist für mich viel weniger erholsam, aber da kann mal der Papa mit der Kleinen raus und ich etwas hinliegen.

Heute habe ich aber am Mittag die Arbeit "mit Kopfschmerzen" verlassen weil ich absolut nicht mehr konnte.
Ich kann mich nicht konzentrieren, mache Fehler, mir wird teilweise schwindlig vor Müdigkeit.

Nun zur Frage... kann man sich wenn es wirklich ganz akut ist, wegen Schlafmangel krankschreiben lassen? Das ist sicherlich keine Dauerlösung und mir ist klar, dass ich mich da durchbeissen muss. Es gibt aber aktuell Tage wo ich auf der Arbeit nur Zeit absitze und mich quäle weile es echt nicht mehr geht.... was würdet ihr tun?

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Ich würde mich krank melden, wenn es nicht anders ginge. Auf der Arbeit habe ich keine stumpfe Tätigkeit und unkonzentriert arbeiten kann ich nicht. Ein Attest bräuchte ich erst ab dem 4. Tag.

Gleichzeitig muss natürlich eine Lösung her. Du bist ja eine Verfechterin von beide Eltern müssen gleich ran: wäre es eine Option, dass der Papa unter der Woche oder am Wochenende eine Hälfte der nacht zB ganz übernimmt und ihr statt Stillen zur Beruhigung (er füttert ja meine ich auch mit der Flasche) das Baby in die Trage packt und umher läuft o.ä.? So dass du von 21-2 Uhr schlafen kannst und er dann von 2-7 oder wie auch immer.

Bearbeitet von Lyra34
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Ja wir müssen das nochmal anschauen wir wir das nachts ausgeglichener hinbekommen trotz stillen. Trage ist noch eine gute Idee, Danke.
Die Kleine verlangt halt schon recht deutlich nach der Brust und protestiert, und bisher wollte mein Mama Herz ihr da natürlich das geben was sie verlangt. Aber an dem Punkt jetzt kann ich echt nicht mehr und es muss eine Änderung her. Sie ist ja jetzt auch schon 10 Monate alt. Wir werden es versuchen mit dem Fläschchen (hoffentlich geht das kalt, sonst dauert das echt lang für meinen Mann mit MuMi wärmen) und ggf. tragen...

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Ich vermute mal sie neben dir schlafen und Brust zum selbst bedienen raushängen lassen hast du schon versucht und reicht derzeit nicht?

Bei uns ist das ja auch schon immer so und Mini bedient sich oft selbst. Derzeit meckert sie nachts aber auch viel und turnt rum und da bin ich doch auch oft kürzer oder länger wach und nicht nur im Halbschlaf. Dann noch arbeiten, ohje ohje. Aber ich befürchte in 2 Monaten wird das hier auch noch nicht besser sein 😂 Krippe geht in 2 Wochen los - da wird sie wahrscheinlich noch anhänglicher 😅

Bei uns wird zum Schlafen auch nur die Brust verlangt. Sie sucht da denke ich einfach die Sicherheit und eigentlich mag ich ihr das nicht nehmen.

Du hattest ja in nem anderen Beitrag auch nach Lösungsideen generell für den Schlaf gesucht. Vielleicht wäre räumliches Abstillen etwas, so dass du zum Stillen immer das Schlafzimmer verlässt und so die Assoziation (sofern man denn an solche glaubt) gelöst wird? 🤔

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Meine Tochter wollte in dem Alter auch stündlich stillen.
Das ging ebenfalls bis in meinen Arbeitsbeginn hinein.
Ich kann dir sagen. Dieses Ding mit Papa übernimmt etc hätte bei uns ähnliches bewirkt. Meine Tochter ist in der Zeit wieder zu uns ins Bett gezogen. Neben mich ich habe ihr beim ersten erwachen die Brust gegeben. Und bin währdend sie getrunken hat eingeschlafen. Und so habe ich dann geschlafen.
Nach einpaar Nächten habe ich nur noch im Halbschlaf mitbekommen, dass sie immer wieder angedockt hat.
Und so haben alle schlaf bekommen.
Es hat sich nach ein paar Monaten gebessert.
Wäre das vielleicht eine Option? Dass sie einfach neben dir schläft, und du beim stillen einschläfst?

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Sie schläft seit Geburt neben mir oder zwischen uns. Ich versuche im Liegen zu stillen und dabei einzuschlafen. Offenbar ist das trotzdem nicht genug erholsam für mich und sie ist ja auch zwischendurch zusätzlich noch unruhig.

Wie hat sich das bei euch über die Zeit entwickelt?

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Ich konnte zum Glück schnell wieder einschlafen während dem stillen im Liegen. Sonst hätte ich es wohl auch nicht geschafft nach 6 Monaten wieder arbeiten zu gehen. Aber manchmal war es schon hart. Ich war froh, war dies während Covid und ich konnte noch viel im Homeoffice arbeiten.

Was ich dir jedenfalls sagen kann, der Schlaf wird sich noch 100x ändern. Es wird immer wieder mal besser und mal anstrengender :-) Ich hoffe, dass du bald zu mehr Schlaf kommst.
Gibt es eine Phase in der eure Tochter etwas länger am Stück schläft? Bei uns war dies z.B. von 20.-24 Uhr, Ich habe mich deshalb konsequent ebenfalls um 20 Uhr schlafen gelegt, damit ich immerhin 4 Stunden Schlaf am Stück hatte, dies half definitiv, auch wenn ich danach noch 5x wach war bis zum aufstehen.

Aber es gab auch Tage, an denen ich mich am Nachmittag abgemeldet habe, weil ich kaum wach bleiben konnte. Ich habe zum Glück genügend Überstunden und kann relativ flexibel arbeiten.

Bearbeitet von lanipunk
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Danke fürs Mutmachen. Ja, die Phase mit etwas länger Schlaf am Stück gab es bei uns auch bis vor kurzem von 20-24 Uhr. Ich hoffe, die kommt bald wieder zurück. Aktuell ist es eher 19/21/23/1 und dann stündlich. Dazwischen geknatsche und Wachphasen. Ich hoffe das ist nur eine kurze Phase.

Meine Arbeit ist auch teilweise flexibel aber wenn ich krank bin nimmt mir auch niemand Verantwortung ab, sprich es türmt sich immer mehr auf. Ich werde versuchen, morgen am Samstag das nachzuholen, was ich heute nicht geschafft habe.

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Streng genommen lässt man sich ja nicht krank, sondern arbeitsunfähig schreiben. Der Arzt bescheinigt dir also, dass es Gründe gibt, aus denen du nicht in der Lage bist, deine Arbeit zu erledigen. Das beurteilt er in der Regel aufgrund verschiedener Symptome. Wodurch diese hervorgerufen sind ist dabei erstmal zweitrangig. Ob du jetzt also Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsstörungen aufgrund von Müdigkeit oder Krankheit hast - in beiden Fällen bist du wegen der Symptome nicht arbeitsfähig.
Natürlich geht das deshalb nicht ständig, müde ist man mit Kind ja irgendwie immer, aber ich finde wenn man es mal so betrachtet, gibt es durchaus Phasen/Tage, wo man das berechtigterweise so machen kann.

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Theoretisch sollte dein Privatleben keinen Einfluss auf die Arbeit haben. Ist in der Realität aber meistens nicht so. Binde deinen Mann in den Nächten vor deinen Arbeitstagen mehr ein.

Ich fand die Arbeit aber auch meistens entspannter als die Kinderbetreuung.
Ich weiß nicht wie lange du arbeitest, ich hab mich meistens mit Energydrinks über Wasser gehalten. Bis ich wieder stillen musste, war der raus. Ist natürlich keine Dauerlösung, aber für die ganz harten Tage hat es mich gerettet. Am schlimmsten fand ich eh die Heimfahrt, 45 Minuten Autobahn. Da war ich mehrmals kurz vorm Sekundenschlaf.

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Wie ich oben bereits mehrfach geschrieben habe ist mein Mann sehr stark eingebunden, so gut es mit stillen eben geht.

Mein Job ist sehr Verantwortungsvoll und nicht erholsam.

Und sorry - REGELMÄSSIG so müde auf die Autobahn, dass man andere gefährdet, das GEHT GARNICHT.

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Ich habe nicht gesagt, dass mein Job erholsam ist, nur erholsamer als die Kinderbetreuung;-)

Naja, ich hab mir ja auch nicht ausgesucht so müde Auto zu fahren. Ist immer schön jemandem für nicht zu ändernde Dinge Vorwürfe zu machen.

Dein Kind kommt tagsüber ohne Stillen aus, dann tut es das auch nachts. Und dann müssen Vater und Kind da halt mal durch.

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Du bist nicht arbeitsfähig, also kannst du dich natürlich krank schreiben lassen.

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Hey,

Ich verstehe dich sehr gut. Abpumpen, Arbeiten, Stillen, Schlafmangel und das Gefühl es niemandem Recht zu machen, das ist alles sehr kräftezehrend.

Ich arbeite seit August wieder Vollzeit, mein Mann ist in Elternzeit. Auch ich stillte Nachts mehrfach und zum Morgen hin dann stündlich. Dennoch wurde gequengelt und geweint und gewuselt. Tagsüber war ich dann oft durcheinander oder unkonzentriert und antriebslos. Nach ganz schlimmen Nächten hab ich mich auch mal abgemeldet.

Meine Kleine ist 14 Monate alt, tagsüber bekommt sie keine Milch mehr, somit faellt das lästige pumpen hier auch weg. Nachts stille ich sie noch zum Einschlafen und danach gibts Fläschchen mit Pre. Seitdem schläft sie von 19h -00h -06h. Sie trinkt die Fläschen auf Zimmertemperatur ich muss also nicht aufstehen.

Es fiel mir schwer das anzunehmen, aber bei uns lagen die schlechten Nächte und das dauer Nuckeln wohl daran, dass die Brust ihr nicht mehr das gab was sie brauchte. Nun nuckelt sie 2x 220ml weg und schläft dann ganz entspannt weiter.

Vielleicht würde es dich auch entlasten, wenn du nicht mehr abpumpen musst, und wenn du Nachts ein Fläschchen reichen kannst anstatt zu stillen? Es fiel mir nicht leicht das stillen zu reduzieren, das Einschlafstillen möchte ich auch beibehalten weils hat auch kuscheln und schnuckeln ist, aber Nachts macht die Pre hier einfach für uns alle die Situation viel angenehmer.

Bearbeitet von ChachaMamma
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Ach und von wegen -der Job muss erledigt werden- oder -klar dass niemand Mütter einstellt- solche Aussagen lassen mich herzlich kalt.

Du bist ein Mensch mit Gefühlen und kein Job der Welt ist es wert, dass du dich dort hin quälst wenn es dir nicht gut geht. Obs am Baby liegt, man einfach körperlich krank ist oder es mental mal zuviel wird, spielt hier gar keine Rolle. Dazu gibt es ja die gesetzlichen Arbeitsunfähigkeits Tage.

Wenn die Elternzeit meines Mannes vorbei ist, werde ich nur noch 5 Stunden am Tag arbeiten, mein Kind und meine Gesundheit (Sanity) gehen vor.

Wenn die Arbeit liegen bleibt muss der Betrieb halt noch jemanden anstellen. Sie sparen ja den restlichen Teil deines Gehaltes und können damit Ersatz bezahlen. Das ist nicht dein Problem.