Wutanfälle mit 8-9 Monaten?!

Hallo zusammen,

mein Baby hat seit einiger Zeit immer wieder richtige Wutanfälle.

Hier mal ein paar Beispiele:

Normalerweise mag mein Sohn das Wickeln. Wenn ich ihn aber in einem "unpassenden" Moment auf den Wickeltisch lege, fängt er an lautstark zu weinen und dabei mit den Füßen fest zu strampeln.

Er will z.B. gehoben werden und auf meinem Schoß sitzen. Ich räume aber in diesem Moment die Spülmaschine aus. Und wenn er sieht, dass ich nicht gleich komme, sondern weiter räume, dann reagiert er wieder wütend und schreit lautstark.

Ich könnte hier noch unzählige Beispiele aufführen. Es geht seit Wochen den ganzen Tag so. Inzwischen darf ich mich kaum von ihm wegbewegen, ohne dass er das gleich lautstark quittiert. Ich komme zu gar nichts mehr. Alles im Haushalt bleibt liegen. Sogar duschen, Zähne putzen, etc. wird wieder zur Herausforderung. Ich kann kaum mehr was im Haushalt machen. (Auch mit Trage ist es doof) Mein Baby war vorher total ausgeglichen und war immer zufrieden.

Ich frage mich, ob das nur eine normale Entwicklungsphase oder die Persönlichkeit meines Babys ist?
Was macht ihr in solchen Situationen? Bleibt ihr den ganzen Tag beim Baby und reduziert damit die Wutanfälle oder lasst ihr es weinen?

Wenn ich ihn schimpfen lasse, artet es immer in schrecklichem Weinen aus. Und das ertrage ich nicht. Meinen Saustallhaushalt ertrage ich aber auch nicht. XD
Was meint ihr?

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Ist auf jeden Fall nicht ungewöhnlich =)

Obs normaler Entwicklungsschritt oder Charakter ist kann man so früh noch nicht sagen.
8-9 Monat - kann es sein dass er vor kurzem einen großen motorischen Schritt gemacht hat? Z.B. robben oder Krabbeln?

Oft ist es so dass die Babys nochmal besonders anhänglich werden, wenn sie körperlich in der Lage sind sich weiter weg zu bewegen (hat die Evolution so eingerichtet damit sie nicht von der sicheren Höhle wegkrabbeln oder laufen)
Mini hat vor ca 3 Monaten laufen gelernt und ist jetzt gerade dabei, nicht mehr ganz so arg an mir zu kleben ;)

Was ich in solch Situationen mache:
Ich versuche ein gesundes Mittelmaß zu finden/einzuhalten.
Ich gucke dass ich den Tag so verbringe, dass ich Mini möglichst viele Wutanfälle ersparen kann (Hausarbeit wenn sie in der Trage Mittagschlaf macht, Duschen morgens wenn der Papa aufpasst, mein Bedürfnis nach einer stets aufgeräumten Wohnung auch mal runterschrauben, ...)

Manchmal geht das nicht - und auch meine Bedürfnisse sind wichtig.
Dann räume ich schnell die Maschine zuende aus und dusche zügig zuende.
Ich hole Mini dann möglichst nach zu mir (ins bad, in die Küche - gebe ihr nen interessanten gegenstand in die Hand den sie sonst nicht hat) rede mit ihr, singe, klatsche, mache quatsch - wenns alles nichts hilft, ja dann lasse ich sie wüten ...

Ich räume möglichst immer alles gleich weg - mache viele kleine Handgriffe nebenbei.
Dann lasse ich sie 20x am Tag nur für 20 Sekunden "alleine" (so steigert sie sich nicht rein). Und ich muss sie keine 10 Minuten wüten lassen bis die ganze Küche aufgeräumt ist.

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Ich weiss nicht mehr, wann genau das bei unserer Tochter der Fall war. Am Anfang war sie binär, entweder zufrieden oder unzufrieden. Mit irgendeinem Entwicklungsschritt kam dann auch moderate Unzufriedenheit als neue Fähigkeit. Offenbar muss sich das in einem Kind erst entwickeln. Ich meine, das auch mal in irgendeinem Ratgeber gelesen zu haben, der irgendwo aufgelegen ist, bin mir aber nicht 100% sicher