Die ersten 6 Wochen mit unserem Baby - ein Kampf: Schreien, Bauchweh, Kacken, Unzufriedenheit, Dauerstillen…

Liebe Mamas & Papas,

unsere Tochter ist nun 6 Wochen alt und wir sind so ziemlich mit unseren Nerven und Kräften am Ende 😮‍💨 vielleicht habt ihr ja Tipps und Erfahrungswerte die uns weiterhelfen könnten. Mir war klar dass ein Baby kein Kinderspiel ist und nicht immer alles rosa sein kann aber schon langsam kann ich nicht mehr…

Die kleine war bis sie ca. 10 Tage alt war recht entspannt und genoss unsere Nähe. Doch dann änderte sich alles. Sie schreit immer wieder wie am Spieß, hat Bauchweh, Blähungen und spuckt ständig. Sie will ständig gestillt werden. Mindestens alle 2h egal ob tagsüber oder nachts und macht dann direkt danach oder während dessen in die Windel. Jedes Mal Stuhl, oft sogar nochmal wenn sie eine frische Windel bekommt. Also wir haben hier ca. 15 Stuhlwindeln am Tag 😩

Ich fühle mich wie ein Roboter der im 2 stunden Takt arbeitet. Ich bin gefühlt nur mehr eine hülle und funktioniere. Ich beschreibe mal wie so ein 2h Fenster aussieht das sich immer wieder wiederholt: Stillen, kacken, windel wechseln, danach Geschrei als würde man ihr was antun. Dann alle versuche sie zu beruhigen, wenige helfen. Bis sie irgendwann wegbricht und ein wenig schläft. Dann geht’s wieder von vorne los.

Sie will nicht alleine liegen, will aber auch keinen körperkontakt. Anfangs liebte sie es auf uns zu liegen und zu kuscheln. Jetzt hasst sie es fürchterlich. Ich bin so traurig! Manchmal hab ich das Gefühl sie hasst Mama und Papa. Sie ist mit nichts zufrieden 😔 ich versuche zumindest einmal am Tag mit ihr spazieren zu gehen. Im Kinderwagen ist dann gleich mal geschrei, dann nehme ich sie ins tuch. Das gefällt ihr dann mal für kurze Zeit aber auch nicht lange.

Wir haben schon alles versucht. Sämtliche Tropfen (Bigaia, Anti Flat, Sab…), Darmbakterien, Federwiege, viel Nähe geben, was aber nicht angenommen wird, Massagen, Check beim Kinderarzt, osteopathie und und und

Könnt ihr mir helfen bzw. habt ihr Tipps? Erfahrungen wies weitergehen kann?

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Mein Tipp ist: Tempo rausnehmen.

Die Fülle an Maßnahmen in der kurzen Zeit hört sich nach unglaublichem Stress an.

Als Nächstes: Akzeptieren, dass Babys sich wie Babys verhalten. Sie stillen, kacken, schreien, Schlagen und sind manchmal auch zufrieden. Manchmal. Und manche auch nur selten. Vor vielen Jahren habe ich eine IBCLC Ausbildung gemacht, da sprach die Dozentin vom „babyinternen Schreifaktor“. Kann man nicht wegmachen, nur sich selber locker. Das ist schwer. Was anderes hilft aber nicht. Alle zwei Stunden stillen in dem Alter ist normal. Der Rest auch. Vielleicht kann dir wer helfen und zwischen den Stillmahlzeiten mal mit dem kleinen Brüllkäfer rausgehen? Oder du gehst raus und genießt die Stille?

Die Umstellung auf Leben mit Kind fällt vielen schwer, es ist im echten Leben nur selten insta-rosarot. Du darfst fertig sein und wütend und enttäuscht und manchmal auch denken, dass du dir *das* vielleicht lieber nicht eingebrockt hättest. Und dein Baby darf unzufrieden sein und schreien, auch, wenn du alle Bedürfnisse perfekt erfüllst. Hab Geduld mit euch beiden.

Alles Gute für euch.

:)

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Großartig geschrieben. 🤗
Ich schließe mich an.

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Danke für deine Antwort und entschuldige meine späte Rückmeldung. Ich versuche zu akzeptieren und ruhig zu bleiben, soweit mir das möglich ist. Ich bin leider viel alleine weil mein Mann beruflich stark eingespannt ist und unsere Eltern über 500km weit weg wohnen. Das immer auszuhalten kostet enorm viel Kraft

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Das kommt mir bekannt vor. Meine Tochter hat Körperkontakt am Anfang gehasst, wollte aber dauernd stillen, hat nach jeder Mahlzeit gespuckt, dann geschrien, usw. Trage fand sie doof, Kinderwagen auch, im Fliegergriff rumgetragen werden war okay, aber bitte nicht stehen bleiben, sonst Geschrei. Weggegangen ist es nur mit der Zeit (wobei sie immer noch ein eher unzufriedenes, dickköpfiges Persönchen ist).

Kopf hoch und weiter machen. Wechselt euch ab. Falls der Papa keine Elternzeit hat, wäre jetzt der Moment, um spontan Urlaub zu nehmen oder krank zu machen. Routinen einführen. Meine Tochter wollte zwar nicht in die Trage, aber ich hatte keinen anderen Weg, sie zum Schlafen zu bringen, also hieß es Ohropax rein und Treppen steigen, bis sie schläft. Nach 1-2 Wochen hat sie dann verstanden: Wenn ich in der Trage sitze, wird geschlafen, ab da war es einfacher.

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Danke für deine Antwort. Ab wann war es bei dir einfacher? Ich krieche gefühlt schon am Zahnfleisch daher… trage geht bei uns max. 30min dann schreit sie wieder.

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Das Schlafen in der Trage ging ab ca. 3 Monaten ganz gut, das war auch der Punkt, wo wir auf eine full buckle umgestiegen sind. Allgemein wurde ihre Laune besser, als sie Dinge greifen und ein bisschen spielen konnte. So mit 4 Monaten etwa? Noch mal viel besser ab dem Sitz- und Krabbelalter, ab da war auch die Spuckerei vorbei.

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Hallo Lexi,
Vorweg… ich fühle deinen Text sehr!

Nein, leider gibt es da nicht den ultimativen Tipp.
Aber ich kann dir sagen.. es wird besser
So ein Babylein kann das Leben sehr auf den Kopf stellen.
Man fühlt sich völlig fremdbestimmt und hat zusätzlich auf einmal eine riesige Verantwortung.
Wenn das Babylein dann noch ständig unzufrieden scheint, dann kostet das ganz viel Kraft.
Ich habe eine 8 Wochen alte Tochter. Ich kenne das Spiel gerade auch und fühle mich sehr erschôpft.
Aber wenn ich dann meine Große anschaue, dann weiß ich , dass das alles nur Phasen sind und wie schnell die Kleinen eigentlich groß werden❤️
Halte durch, er wird alles besser, einfacher und man wächst jeden Tag mehr in sein Rolle rein🥰

Bearbeitet von Tan259
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Danke 🙏🏼 ich hoffe so sehr dass es bald besser wird. Es kostet sooo viel Energie

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Liebe Lexi, erstmal durchatmen 🤗 du bist damit nicht allein, wir hatten auch ein Baby dieser Art und es war wirklich ätzend. Es geht vorbei! Meine Maus ist jetzt fast 7 Monate alt und diese Anfangszeit ist schon fast vergessen.

Die Bauchschmerzen wurden bei uns nach 10 Wochen viel besser. Bestimmt habt ihr auch den schlimmsten Teil schon geschafft. Schön viel Fahrrad fahren mit den Beinchen, mal auf den Bauch ablegen oder mal ein schön warmes Bad - das hat uns geholfen.

Ansonsten braucht sie einfach Sicherheit bei Mama und Papa. Sie hasst euch nicht, wenn sie schreit, im Gegenteil. Tröste sie an der Brust und trag sie am besten überall mit herum. Bei uns wird z.B. der Kinderwagen bis heute nicht akzeptiert, deswegen verzichte ich auch komplett darauf.

Wechselt euch nachts ab, sodass ihr bei Kräften bleibt -ich weiß nämlich auch wie kräftezehrend das ganze war. Sobald sich die kleinen mehr bewegen, lösen sich die Bauchschmerzen meist von allein.

Auch wenn es vielleicht keine "neuen" Tipps waren, haltet durch! Es wird schlagartig besser und ihr habt plötzlich ein zufriedenes Baby! Macht euch nicht verrückt, manchmal ist weniger mehr 🤗

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Danke 🙏🏼 ich freu mich schon seeeeehr auf diesen Tag. Es ist aktuell einfach fordernd und ich bin oft am Limit

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Das war bei uns sehr sehr ähnlich. Ein stetiger Kampf von Stillen, Bauchweh, Weinen, Wickeln, Schreien. Und Nähe und Kuscheln war auch doof. Nur Dauerstillen wurde akzeptiert, aber auch nicht immer. Im Tuch nur Gebrüll, in der Trage, im Kiwa, im Auto. Kein Ablegen, kein nichts. Spazieren gehen unmöglich, und auch eigentlich sonst alles. Es war soooo kräftezehrend, aber es wird besser!
Die ersten 3 Monate liefen bei uns so ab, dann wurde es besser. Mit 4 Monaten wurde es nochmal deutlich entspannter. Jetzt mir 5 Monaten ist er ein "normales" Baby was gerne in der Trage ist, den Kiwa akzeptiert und Auto fährt. Weint nur noch bei doller Müdigkeit, wenn es nicht nach seiner Nase läuft oder wenn ich den Hunger übersehen habe und lacht und plappert den ganzen Tag.
Das häufige Stillen ist geblieben, aber mittlerweile mach er 5 Minuten Powertrinken und ist dann fertig.
Die Nächte sind ätzend, nach wie vor stille ich alle 1-1,5 h. Dafür sind die Tage jetzt einfach entspannter.

Tipps habe ich keine, außer radikale Akzeptanz und Aushalten. Dein Baby ist noch so klein und die weite Welt so neu, es dauert einfach bis die kleinen Mäuse angekommen sind. Ihr tut schon alles. Haltet aus. Es wird definitiv besser. Als mein Baby mich das erste Mal ganz bewusst angelächelt hat bin ich erstmal in Tränen ausgebrochen, weil man ab da endlich auch Mal etwas anderes zurückbekommen hat als Gebrüll.

Alles Liebe, du bist nicht alleine

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Danke 🙏🏼 das macht Mut

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Hey,

Das hört sich wirklich belastend an.
Hab ihr schon mal versucht die Vitamin D3 Tropfen wegzulassen? Mein Sohn bekam die Olevit und hatte davon extrem Bauchweh.

Lg Annette

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Ja ist es… nein wir geben die Tropfen aktuell jeden Tag. Kann man die so einfach weglassen?

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Hey du,

erstmal ist wichtig zu wissen, dass dieser 2-Stunden-Rhythmus Tag wie Nacht völlig normal ist und bei fast allen oder jedenfalls wirklich vielen Babys am Anfang so ist. Uns wurde das sogar im Geburtsvorbereitungskurs gesagt, dass wir uns genau darauf einstellen müssen 😅!

Leider gibt es eben auch Schreibabys, wo man nicht genau weiß, schreien sie weil sie Bauchweh haben (was auch viele Babys am Anfang deshalb haben, weil das Verdauungssystem noch nicht komplett ausgereift ist, auch das wurde uns vorab im Kurs gesagt) oder bekommen sie Bauchweh vom Schreien, weil sie Luft schlucken (dann ist das Problem vermutlich eine Art Anpassungsstörung, tatsächlich weiß man aber nicht 100%, warum so viele Babys am Anfang nur schreien).

Sowohl der 2-Stunden-Rhythmus als auch das dauernde Schreien hören irgendwann einfach auf, weil Körper und Gehirn reifen. Dieser Prozess lässt sich nicht beschleunigen, man kann dies nur bestmöglich begleiten und darauf achten, auch auf sich selbst zu achten. Helft und ermuntert euch gegenseitig, noch ein paar Wochen durchzustehen!

Bei uns zB war der 2-Stunden-Rhythmus nach 12 Wochen vorbei, ab der 8. Wochen gab es nachts aber auch immer wieder Phasen, wo Baby sogar 3-4 Stunden am Stück geschlafen hat. Also es ist absehbar! Ihr habt’s fast geschafft!

Auf überhaupt gar keinen Fall darfst du das Verhalten deines Babys persönlich nehmen oder so Theorien aufstellen wie „mein Baby hasst uns“. Dein Baby ist überhaupt nicht in der Lage, mit 6 Wochen spezifische Gefühle gegenüber bestimmten Personen auszudrücken. Es kann nur Wohlgefühl (nicht schreien) und Unwohlsein (schreien) ausdrücken, doch dies hat mit euch als Person überhaupt gar nichts zu tun!

In so schlimmen Momenten, in denen ich nicht mehr konnte und eben trotzdem weiter machen musste, weil man als Eltern eben trotz aller Widrigkeiten funktionieren muss, hat mir immer geholfen zu denken:

Mein Baby sitzt im selben Boot wie ich - ihm gehts genauso scheiße und es weiß nicht warum und kann überhaupt nichts tun, um sich selbst zu helfen - nur ich kann das. Und ich hab mir das Elternsein ausgesucht - mein Baby nicht. Es ist einfach da und versucht jetzt irgendwie zu überleben, und es kann bisher eben nur schreien, essen und kacken.

Mich hat das dann immer wieder auf die Beine geholt (zusammen mit mehreren Litern Kaffee 😅).

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Danke für deine Worte! Das hilft 😘 ich versuche wirklich zu akzeptieren und die Zeit rum zu bringen. Ist halt nicht immer so einfach

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Vielleicht hilft dir das Buch „Das glücklichste Baby der Welt“. Ich habe erst angefangen und insgesamt ein eher „pflegeleichteres“ Baby, aber der Fünfwochebschub hat mich veranlasst das Buch zu kaufen und zumindest das pucken hat hier schon gut geholfen.

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Wieviel schläft sie denn insgesamt so? Gibt es irgendwas, wobei sie mal einigermaßen für längere Zeit (1-2 Stunden) zur Ruhe kommt und wirklich tief und ruhig schläft? Permanentes Tragen etc.?
Meiner Erfahrung nach sind fast immer Schmerzen der Grund, wenn die Kinder nur weinen und schreien und gar nicht zur Ruhe kommen, egal, was man versucht. Wenn ihr sicher seid, dass es Bauchschmerzen sind, könnte man noch versuchen, mit Pre zuzufüttern. Manchmal hilft das. Hunger könnte auch noch ein Grund sein. Bist du sicher, dass sie ausreichend satt wird an der Brust?
Wenn ihr euch nicht sicher seid, weshalb sie so unruhig ist und so viel weint, könntet ihr auch mal ein Schmerzmittel geben. Ich habe das wenige Male auf Verdacht gemacht und hatte immer Recht. Zweimal hatten meine Babys eine Mittelohrentzündung, einmal Scharlach und einmal konnten wir nicht herausfinden, was los war. Aber nach dem Ibuprofenzäpfchen schlief das Kind völlig erschöpft ein und pennte erstmal 5 Stunden durch. Ich würde das tatsächlich mal testen.

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Sie schläft tagsüber leider nicht viel. Egal was ich mache, Trage, Tuch, auf mir drauf, Federwiege, Kinderwagen… max. 30 min am Stück. Alleine zb in einem nestchen sowieso gar nicht. Nachts schläft sie meist so 1-2h am Stück und ist dann wieder mind. 1h munter. Also ich würde schätzen in Summe kommt sie so auf 10h Schlaf in 24h.

Stillen funktioniert gut. Ich hab ausreichend Milch und sie trinkt auch brav. Nimmt auch genug zu, also gehe ich davon aus dass sie satt wird.

Schmerzmittel einfach so zu geben bei so einem kleinen Wesen ohne Absprache mit dem KA kann ich mir nicht vorstellen. Da hab ich irgendwie zu viel Angst dass sie das nicht verträgt oder so.