Hallo ihr lieben ..
Ich bin gerade total hin und her gerissen und weiß nicht was die beste Entscheidung ist.
Mein Schwiegervater ist verstorben und nächste Woche ist Beerdigung.
Das sind 450km von uns dorthin.
Ich habe hier bei mir jedoch 12 Wochen alte zwillingsjungs die sehr anhänglich sind und mich ja quasi durchgängig brauchen.
Einerseits möchte ich gerne bei der Beerdigung dabei sein auf der anderen ist es mit den Jungs natürlich ein riesiger Aufwand. Wir würden ein paar Tage bleiben und müssten natürlich ewig viel Zeug mitschleppen für die zwei. Dazu noch die Autofahrt, wo ich nicht weiß wie die Jungs es mitmachen..
Die Beerdigung an sich müssten die zwei in die Trage weil sie sonst denke ich würden die keine Ruhe geben. Kann aber natürlich auch jederzeit sein, dass ich dann mit den zwei weg gehen muss.
Muss vielleicht noch erwähnen dass die Schwiegermutter auch erst Anfang des Jahres verstorben ist. Also wirklich schlimm für meinen Mann.
Er selbst sagt aber er erwartet nicht von mir dass ich mitkomme.
Was würdet ihr tun?
Soll ich es tun?
Was soll ich tun?
Ersteinmal, mein herzliches Beileid.
Zu der Beerdigung. Du kennst dich selber am Besten, aber ich habe festgestellt, dass es mir beim verarbeiten hilft und ich besser damit abschließen kann, wenn ich bei der Beerdigung war.
Mein Baby schläft in der Trage immer ganz schnell ein und ist dann auch ruhig. Ich war mit ihr auch schon in der Sporthalle bei einem Volleyballspiel. Der Lärm hat sie überhaupt nicht gestört. Daher ist das doch eine gute Option.
Zu der Autofahrt: Wenn ihr eh mehrere Tage da seid, wäre es dann nicht eine Option die Strecke zu teilen? Oder ihr fahrt mit dem Zug und reduziert das Gepäck soweit es möglich ist? Windeln etc. kann man doch auch vor Ort kaufen. Vieleicht hat ja einer eurer Verwandten auch noch ein Reisebett?
Bei der Strecke seid ihr, je nach Verbindung, mit dem ICE vieleicht sogar schneller. Und die Jungs müssen nicht so lange im Autositz sitzen.
Danke
Mein Mann will es mir jetzt eher Ausreden. Er meint wir sollten es aus der Sicht der Jungs betrachten und dann wäre es wohl besser zu Hause zu bleiben.
Ich würde es tun. Es wird bestimmt auch anstrengend, aber für deinen Mann wäre es bestimmt wichtig, auch, wenn er es nicht erwartet. Und vielleicht für dich ja auch.
Ich war mit Baby ( und 2 "großen") letztes Jahr auf der Beerdigung meines Opas (750 km, sind aber auch mehrere Tage geblieben. Es hätte auch keiner erwartet, aber es fühlte sich einfach richtig und vollständig an. Ich glaube, so Abschiedsrituale gehören irgendwie dazu. Und es war für alle irgendwie eine wichtige Erfahrung, für die großen Kinder eh, für mich und ich glaube auch für die anderen Gäste. Mein Mann ist dann mal mit dem Kinderwagen eine Runde gefahren.
Natürlich geht ihr als Familie dorthin und du und deine Jungs stehen deinem Mann bei!
Es versteht jeder, dass mit den Jungs immermal was sein kann, am Ende seid ihr aber die nahen Verwandten des Verstorbenen. Da sagt zu kleinen meckernden Enkeln keiner was.
Ihr könntet am Tag vorher anreisen, und notfalls auch erst am Tag nach der Beerdigung zurück. Dein Mann hat dann euch als Ablenkung, die Leute haben was zu reden - nämlich eure süßen Jungs und sabbeln nicht aus Verlegenheit deinen Mann mit der Tatsache voll, dass er jetzt Waise ist usw.
Alles Gute und herzliches Beileid!
Du hast recht, dass sich keiner Beschwerden wird. Aber ich habe nunmal zwei Kinder deren Bedürfnisse auch meist gleichzeitig befriedigt werden wollen. Und mein Mann müsste mich wenn wir irgendwo unterwegs sind schon unterstützen mit den Jungs. Zuhause kann ich beide gleichzeitig stillen aber unterwegs funktioniert das halt nicht. Weiß nicht ob ich die Situation dann noch anstrengender für ihn mache. So könnte er sich auf seine Trauer konzentrieren.. hoffe ihr wisst wie ich es meine
Hi. mein Beileid.
Gibt es vielleicht eine Freundin oder Verwandtschaft, die euch begleiten und unterstützen könnten?
Ich würde für die Fahrt viel Zeit einplanen, damit da kein Stress entsteht. Wie o.a. würde ich mir um die Beerdigung an sich und unruhige Kinder weniger Sorgen machen.
VG
Ein naher Verwandter ist gestorben, da war mein Sohn 4 Wochen alt. Ich bin die 800km nicht gefahren. Ich konnte zu der Zeit noch nicht lange sitzen wegen der Geburtsverletzungen, ich hätte das Pumpstillen einstellen müssen, weil ich im Zug schlecht abpumpen kann. Insgesamt ging es mir nicht gut und dazu war Winter und Pandemie.
Meiner Mutter stand ich durch lange Videotelefonie bei und verabschiedet hab ich mich von dem Verwandten auf meine eigene Weise, dafür muss ich persönlich nicht am Grab stehen.
Wenn es deinem Mann wichtig ist, dann mach es möglich. Kann vielleicht jemand aus deiner Familie mitkommen? Nur "weil es der Anstand gebührt"? Mit so kleinen Zwillingen sicher nicht.
Danke für eure vielen Tipps.
Ich habe mich jetzt gegen die Mehrheit von euch entschieden.
Ich bleibe zu Hause.
Es sind jetzt noch ein paar Sachen die mir alles noch erschweren.
Es ist wohl so, dass die Wohnung auch sehr dreckig ist weil jetzt die Leute alle mit Schuhen rumstiefeln.
Der hund war zuletzt überall und es könnte auch sein, dass er in die wohnung gemacht hat. In der Küche hat der Schwiegervater wohl dann auch geraucht. War hat nicht mehr so mobil.
Naja auf jeden Fall ist das für mich wieder ein zusätzlicher Faktor. Will ja auch in kein hotel, weil wenn ging es auch darum dass wir dort aufräumen.
Mein mann und ich reden wirklich ganz offen darüber und er hat mich jetzt quasi davon überzeugt dass es so besser ist. Er will es lieber so
Ich bin aber dankbar für die vielen guten Ideen
Vielleicht helfen sie jemandem der in einer ähnlichen Situation ist.
Lg Sabrina mit 💙 💙