Hallo,
ich bin gerade verzweifelt 🥺. Unsere Tochter (10 Monate) ist bisher ein totales Mamakind gewesen. Die letzten zwei Monate hat sie sogar den Papa oft abgelehnt, der sich super um sie kümmert (nur zeitbedingt erst abends zu Hause ist, weshalb sie wohl so auf mich fixiert war).
Heute war es das komplette Gegenteil - mein Mann hatte Urlaub und sie wollte ständig zu ihm, was mich riesig gefreut hat! Heute Abend war es dann so, dass er mit ihr spielte, ich sie dann bettfertig machte, er mit ihr las und ich dann versuchte, sie wie jeden Abend ins Bett zu bringen. Da fing es an und sie hat auf einmal geschrien wie am Spieß - wie sonst beim Papa, wenn sie zu mir möchte.
Bei meinem Mann hat sie sich sofort beruhigt und ist eingeschlafen. Jetzt bei der ersten Aufwachphase das gleiche Spiel - Papa musste beruhigen und Fläschchen geben.
Ich freue mich so sehr, dass er endlich wieder von ihr angenommen wird, denn das hat ihn die letzte Zeit doch sehr belastet.
Jedoch komme ich mit der kompletten Ablehnung gerade gar nicht klar!
Ich bin die letzte Zeit 2x die Woche (für jeweils ca. 3-4 Stunden) meinem Hobby nachgegangen, während sie bei meinem Mann war. War das zu viel? Habe ich irgendetwas richtig verbockt, dass sie so reagiert? Ich wüsste gerade ansonsten aber nicht, was ich falsch gemacht haben könnte. Es ging wirklich von gestern auf heute los!
Ist das schon die Ablösephase (sie ist für ihr Alter überdurchschnittlich entwickelt, falls das relevant sein sollte)? Aber mit einer kompletten Ablehnung mir gegenüber? Ich verzweifel hier gerade und erkenne mein Kind nicht wieder 😪. Hoffe soo sehr, dass ich ihr durch meine Abwesenheit nicht geschadet habe oder unsere Bindung dadurch schlechter wurde?
Vielen Dank für's ausheulen dürfen!
Habe ich etwas falsch gemacht?
Solcge phasen, wer wie stark mit beschlag belegt wird, wechseln immer wieder.
Es hat auch nicht wirklich damit zu tun, wer wie viel Zeit mit dem Kind verbringt. Die Mama-phase war bei uns bisher am schlimmsten als mein Mann in elternzeit war und ich gearbeitet hab.
Ich würde ja sagen: nachdem du es nicht ändern kannst, genieß es, dass du ein Stück weit gerade nicht gebraucht wirst. Die nächste Mama-phase wird schneller kommen als du denkst.
Mach deinen Selbstwert nicht daran fest, was dein Baby tut oder nicht tut und fixier dich nicht ausschliesslich aufs Kind. Du überträgts deinem Kind so die Verantwortung für dein Wohlbefinden und setzt es unter Druck, dass es immer schön brav und auf dich konzentriert sein muss, weil du sonst „verzweifelt“ bist. Das gilt übrigens auch für später.
Solche Phasen hab ich mit 36 Jahren immer noch mit meinen Eltern 😅
Na mal im Ernst: So ein abrupten Wechseln zwischen den Elternteilen ist immer etwas nervenaufreibend. Einerseits freut man sich endlich wieder durchschnaufen zu können andererseits muss man jetzt damit Leben die zweite Geige zu spielen. Dein Mann hat diese Phase gerade hinter sich.
Wichtig ist, dass ihr beide Verständnis habt fürs Kind, dass es grad den bevorzugt. Aber auch ihr untereinander, das einer sich zurückgesetzt fühlt und der andere unter der Verantwortungslast mal die Nerven wegschmeißt.
Es kann sich morgen oder in einem halben Jahr wieder ändern.