Hallo zusammen. Mein Kleiner ist heute 6 Monate alt geworden und irgendwie überrollt mich eine große Welle von Apathie und Traurigkeit. Es ist unser zweites Kind und beim ersten war es schon echt schwer. Wir hatten die Hoffnung, dass das zweite etwas leichter sek könnte (keine Vorerkrankungen, kein Untergewicht bei der Geburt etc). Ich weiß natürlich, dass man es nie vorher weiß wie das Kind wird und dass es doof ist sich solche Hoffnungen zu machen, verhindern konnten wir es trotzdem nicht.
Der Kleine ist von Anfang an ein sehr schlechter Schläfer, nur gepuckt, nur auf dem Bauch (mittlerweile endlich auch auf dem Rücken, wird in den Schlaf immer unter Weinen gewogen). Seine Tagschläfchen sind meist 30 Minuten lang, 15 Minuten brauche ich mindestens um ihn überhaupt zum Schlafen zu bringen. Nachts ist es etwas besser, aber er schläft unruhig, ich muss immer wieder Schnuller geben oder auf den Arm nehmen und so mit ihm schlafen. Auch sein Trinkverhalten macht mich langsam fertig. Tagsüber sind es alle 2 Stunden, nachts auch mal 3-4 (aber selten). Er wird voll gestillt, trinkt aber nur 3 Minuten pro Seite, zappelt, biegt sich und tierisch unruhig (unabhängig von der Umgebung, Geräuschkulisse etc). Seit einem Monat versuche ich es mit Brei. Er isst maximal 50 Gramm Gemüsebrei dann wird gemeckert und ich stille noch hinterher. Es scheint aber 0 vorwärts zu kommen, weder von der Menge noch dass er sich daran gewöhnt hätte Brei zu essen. Auch Fingerfood (Gurke, Apfel, Birne habe ich ihm zum probieren/lutschen gegeben) scheint ihn 0 zu interessieren. Ich weiß, dass ich es wahrscheinlich zu sehr forciere und sehe, dass er eigentlich noch nicht soweit ist, aber ich kann diese Abhängigkeit seit 6 Monaten nicht länger als 1,5-2 Stunden mal weg zu sein nicht mehr ertragen. Es kommt eh nur maximal 1 mal im Monat vor, dass ich so viel Zeit für mich bekomme (der Mann arbeitet viel und versorgt unseren Älteren).
Seit einem Monat dreht sich der Kleine vom Rücken auf den Bauch, aber nicht zurück. Ich übe, ich zeige aber es kommt kein Fortschritt, er meckert auf dem Bauch bis man ihn umdreht (ich lasse ihn immer etwas meckern, sonst lernt er es ja nie)..
Bei Osteopathen waren wir ,da ist alles in Ordnung. Der Kinderarzt meint auch, dass alles gut ist. So ist er halt, durchhalten- war der Rat. Nur kann ich so langsam nicht mehr. Meine Übermüdung erreicht neue Level.. Und ich kann nicht wirklich jemanden um Unterstützung bitten, weil alle arbeiten und selbst genug zu tun haben (Omas z.B).
Bei Großen lief es ab dem 4 Monat sehr viel leichter.
Ich brauche auch nicht wirklich einen Rat (gibt glaub nichts was wir nicht schon gehört und probiert haben). Wollte mich nur mal ausweinen.
Wer bis hierhin gelesen hat - Danke :)
Jammerpost: wann wird es endlich etwas leichter?
Ich finde du machst dir selbst viel zu viel Druck und hast eine extrem große Erwartungshaltung. Dein Baby ist erst 6 Monate alt, für das Alter benimmt es sich völlig normal. 50g Brei ist schon extrem viel für so einen Krümel, eigentlich sollte frühstens mit 6 Monaten gestartet werden und dann auch nur mit 2-3 Löffeln sobald die Reifezeichen alle erfüllt sind, es macht also gar nichts wenn du noch wartest bis er bereit ist, im Gegenteil.
Wenn dich das vollstillen so sehr stresst und belastet ist es keine Schande abzustillen und auf Pre umzustellen. Stillen soll für beide Parteien was schönes sein und keinen Stress auslösen.
Da Milch bis zum ersten Geburtstag die Hauptnahrung sein sollte wird dein Kind noch mindestens 6 weitere Monate von dir abhängig sein, da musst du dir überlegen ob du das noch möchtest.
Ich kann das mit dem Schlafmangel total nachvollziehen, das kann einen ganz schön fertig machen. Mein Sohn hat nur nachts geclustert und ich musste nachts oft alle 20-30 Minuten stillen, das war die härteste Zeit meines Lebens 🙈
Versuch dich mehr auf dein Baby einzulassen, Versuch die Erwartungen abzustellen, wenn du immer nur denkst "wir üben doch warum klappt es nicht?!" machst du dir nur unnötigen Stress. Dein Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und egal wie viel du übst, es wird die Entwicklung nicht beschleunigen sondern nur Frust auslösen und auch dein Baby merkt diesen Stress.
Ich kann dir den ersten Film von good enough parents empfehlen, der hat mir damals sehr geholfen alles viel entspannter zu sehen und mir keinen Stress zu machen. Auch den zweiten Film fand ich toll aber der ist eher für die Kleinkinderzeit gedacht, der erste ist für die Babyzeit.
Du kannst auch versuchen dir bewusst kleine Auszeiten einzubauen z.b. ein schönes Bad nehmen, in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken, mal ne halbe Stunde allein spazieren gehen usw wo du ganz bewusst Kraft tankst. Solche kleinen Inseln können schon viel helfen. Ich habe z.b. draußen eine Futterstelle für Vögel eingerichtet und nehme mir bei Bedarf ein bisschen Zeit draußen zu sitzen, die Futterstelle zu pflegen oder einfach die Vögel zu beobachten, das bringt mich runter und ich kann mal kurz durchatmen.
Ich wünsche dir das du es schaffst mehr Ruhe in deinen Alltag zu bekommen.
Unsere Tochter ist auch 6 Monate alt. Brei 2wird komplett abgelehnt. Flasche auch. Ich kann ebenfalls nicht länger weg. Zudem geht stillen nur noch zu Hause im Bett. Ich kann also auch mit Baby nicht länger weg. Schlaf ist auch so ein Thema. Du siehst Ich fühle mit Dir. Hatte die Tage auch wirklich ein tief.
Ich würde trotzdem den Druck raus nehmen: das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht. Das Drehen wird er sich selbst erarbeiten! Da brauchst du nicht üben. Dass du den Brei forciert, kann ich total verstehen. Da erhofft man sich halt ein bisschen Unabhängigkeit. Geht mir genauso. Dennoch... es nützt ja nichts, er wird essen wenn er soweit ist.
Ich versuche auch gerade durchzuhalten. Mich nicht allzu sehr über die SS-Pfunde zu ärgern, die ich einfach nicht los werde. Aber es ist halt auch keine Zeit dafür da. Versuche das positive zu sehen, was für ein tolles, schlaues Baby ich habe, das sich genau das nimmt, was es braucht. Gelingt mir auch nicht immer...
I feel you!
Auch als voll stillende Mama kannst du dir eine Pause von mehr als 2 Stunden gönnen wenn du diese brauchst! Pump vorher was ab oder kauf ausnahmsweise ne trinkfertige Premilch, dein Mann kann die Milch dann einfach stillfreundlich im Becher füttern und sich ums Baby kümmern, während du dir was gutes tust!
Und bei allen anderen (drehen, Beikost, Schlaf etc.): nimm den Druck raus! Dein Baby ist ERST 6 Monate, es hat alle Zeit der Welt das alles zu lernen.
Hey! Fühl dich mal gedrückt! Ich kann deinen Frust gut verstehen. Mir gehts hier ähnlich, meine Tochter ist auch fast 6 Monate alt. Beikost haben wir kürzlich wieder unterbrochen, da sie nach dem Brei jeden Abend extrem Bauchweh hatte und nur noch geweint hat. Bin hier also tagsüber auch noch alle 1-2 Stunden am Stillen. Sie schläft auch tagsüber ausschließlich bei mir. Kinderwagen, Trage und Autofahren ist zu 90 Prozent ein Drama.
Komme also mit ihr nie länger als 10 Min raus, dann wird geschrien 🙈 Man fühlt sich oft sooo eingeschränkt und an schlechten Tagen ist meine Laune auch oft mies. Kann die Situation aber nun auch oft besser akzeptieren und das hilft ungemein. Du hast ja schon ein Kind, also weißt du ja, dass sich vieles mit der Zeit automatisch verbessert oder zumindest anders wird Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass ich dieses erste Jahr mit meiner Tochter eben nicht immer genießen kann und froh bin, wenn sie älter und selbstständiger wird.
Alles Gute für euch🍀
Nach allen Möglichkeiten suchen, deine eigene Belastung zu senken. Der Kindsvater soll mehr ran, so dass du Freizeit ohne Kind hast. Omas, Opas, Nachbarn usw. Du schreibst zwar, dass du niemanden hast, aber ich würde dennoch schauen, ob sich nicht irgendwo etwas ergibt und energischer nachhaken. Oder sei es jemand, der einmal pro Woche kommt und im Haushalt Dinge erledigt, die sonst liegen bleiben.
Du machst dir viel zu sehr Stress. Wenn’s nach mir ginge, würden meine Kinder im 1. Lebensjahr gar keine Beikost bekommen. Also gab es nur was, wenn danach verlangt wurde. Ich weiß nicht, ob es Zufall war, aber alle drei wollten mit 10 Monaten immer mal kosten.
Babys schlafen nun mal nicht immer gut. Ich warte bei Nummer 3 auch noch drauf 😂 wenn ich keine Lust mehr habe, bekommt der Papa sie in die Hand gedrückt, so wie heute Nacht 3 Uhr 😁
Motorisch brauchst du nichts üben, kommt alles von alleine.
Mein Mann passt seine Arbeitszeiten immer an, damit er viel bei uns sein kann. Ich schlafe am Tag fast immer mit dem Baby mit.
Dein Baby hört sich ganz normal an, so ist es eben. Leichter finde ich es ab etwa 3 Jahren 😊