Überforderung im Alltag mit Baby

Hallo zusammen

ich bin seit 10 Wochen das erste mal Mama. Geburt war traumatisch, habe außerdem im Wochenbett viele familiäre Probleme gehabt. Nur so viel: Mein Papa hatte einen Suizidversuch mit einem Abschiedsbrief….ich war kurz vor einer Wochenbettdepression, stillen hat nicht geklappt etc.
Mir gehts aber langsam wieder besser, ich bin stark für unsere Tochter.

Dennoch bin ich an manchen Tagen echt überfordert. Genauer gesagt mit einer ganz bestimmten Sache. Nachts schläft die Kleine echt gut. Wir haben Probleme mit Tagsschlaf, sie wacht nach 30min immer auf und ich muss sie wieder in den nächsten Schlaf bringen oder stundenlang mit dem Kinderwagen durch die gegend laufen. Trage mag sie aktuell gar nicht und auch die Federwiege bringt nicht viel.
Nach 1 std Wachphase max 1,5 std danach will sie wieder schlafen. Ich bin den ganzen Tag mit ihrem Schlaf beschäftigt. Sonst schreit sie.
Stört mich alles gar nicht. Bin gerne daheim oder mit dem Kinderwagen unterwegs aber eben alleine. Hab das Gefühl will einfach mit ihr alleine den Alltag verbringen. Es wollen uns aber ständig Freunde und Familie besuchen und dann kommt alles durcheinander. Ich bekomm Druck dass ich nie jemanden besuchen gehe. Aber ich frag mich wie ich es machen soll. Selbst meine beste Freundin will plötzlich ständig kommen seit das Baby da ist. Aber ich bin froh dass ich irgendwie den Alltag mit ihr wuppe. Sobald Besuch da ist, bin ich gestresst und überfordert. Die Leute sehen dass sie wach ist wollen mit ihr spielen aber eigentlich ist sie ja noch müde hat nur 30 min geschlafen und muss wieder in den Schlaf begleitet werden. Ich kann ja nicht ne Stunde mit ihr im Schlafzimmer verbringen während wir Besuch haben und die im Wohnzimmer sind. Heiligabend sind wir eingeladen, frag mich wie ich das machen soll. Wie gesagt mir macht das selbst nichts aus - ich kümmere mich sehr gerne 24h um mein Baby - aber der soziale Druck macht mir aktuell zu schaffen. Wir haben echt viel Besuch bekommen so ist es nicht dass ich niemanden haben möchte. Habt ihr Tipps?

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"Ich kann ja nicht ne Stunde mit ihr im Schlafzimmer verbringen während wir Besuch haben und die im Wohnzimmer sind."

Doch. Zumindest habe ich das so gemacht 😂 oder wir sind mit dem Besuch zum Schlafen spazieren gegangen.

Gute Freundinnen habe ich dann alleine warten lassen, alle anderen kamen nur, wenn mein Mann da war und sie in der Zeit bespaßen konnten.

Besuch wurde aber auch nur in der Häufigkeit eingeladen, die mir getaugt hat. War mir was zu viel, dann war auch niemand willkommen.

Auch beim späteren Besuch BEI anderen leuten: entweder wir sind alle spazieren gegangen zum Schlaf oder mein Mann oder ich sind alleine mit der Trage raus zum Schlaf oder ich hab mich beim Besuch ins Bett gelegt für das gesamte Schläfchen.

Alle die da gemosert hätten, hätten halt nicht mehr kommen brauchen. Komisch fand das aber ehrlich gesagt niemand 😅

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Einfach klar kommunizieren.

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Mein Tipp: sag Weihnachten ab und vertröste aufs nächste Jahr, wenn dir das momentan zuviel ist.
Dich zwingt ja niemand.
Was Besuch angeht: kapsel dich nicht ganz ab, soziale Kontakte sind wichtig! Dann geht ihr halt gemeinsam mit dem Kinderwagen spazieren und redet dabei, einen Kaffee2go bekommt man sicher auch irgendwo oder nimmt sich was mit.
In deinem Alltag erwähnst du keinen Partner, wenn es einen gibt, bezieh den mit ein!

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Ja, wenn du eine Stunden mit dem Baby brauchst, dann dauert es eine Stunde, das Kind ist erst 10 Wochen alt. Damit muss die Verwandtschaft leben. Was du machen kannst, wenn du weißt, sie schläft dann im Kinderwagen gut ein und du musst dir keine Sorgen machen, dann lass sie von anderen in der Familie durch die Gegend schieben und füttern. (ich nehme an du gibt Fläschchen weil du ja geschrieben hast, es hat mit Stillen nicht geklappt, da geht das dann nämlich gut mit dem Baby jemand in den Arm geben (sofern du das möchtest) und füttern lassen. Dann sind Omas und Tanten meist sehr glücklich.

Und du hast auch etwas Ruhe für dich.

Was das ständige in den Schlaf begleiten angeht. ist sie denn wirklich noch müde und total knatschig nach 30 Minuten? Oder ist sie einfach wach. Dann können ja andere mit ihr spielen oder auch du und es ist nicht nötig sie gleich wieder schlafen zu legen. Mit 10 Wochen waren meine schon gut 1,5 Stunden wach, und die Schläfchen dazwischen auch oft mal kürzer. Jedes Kind ist anders und manche Powernappen und andere schlafen eben 2 Stunden.

Und sonst sollte dein Kind einfach zufrieden sein, was die anderen davon halten, muss dir einfach egal sein. Aber wie gesagt, wenn du die Möglichkeit hast, jemanden mit dem Kinderwagen loszuschicken oder sie auf dem Arm durch die Gegend zu tragen und zu füttern und das für dich ok ist. Bekommt ihr die Feiertage so bestimmt gut rum.#
Und wenn du eben mal länger weg bist, dann ist das so.
Das ist bei uns heute noch so. Wenn wir Besuch da haben abends, dürfen die Kinder natürlich länger aufbleiben (sind 5 und 8) aber spätestens um 22 Uhr ist dann Schluss und ich bringe sie ins Bett. Da bin ich auch mal 20 Minuten weg mit Zähne putzen, Gute Nacht Geschichten, umziehen und einkuscheln und Gute Nacht-Lied.
Ist einfach so, der Besuch darf sich dann mit meinem Mann unterhalten.
Haben wir schon immer so gehandhabt und war nie ein Problem.

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Erst einmal: herzlichen Glückwunsch.
Ich denke der einzige Weg, wenn auch kein leichter, ist dich von dem Druck frei zu machen, den du fühlst.
Vielleicht helfen diese Überlegungen:
1) Es ist völlig okay bei einem so kleinen Kind sein Wohlergehen über alles andere zu stellen.
2) Schlaf ist ein wahnsinnig wichtiges Grundbedürfnis deines Kindes. Es ist vollkommen normal, dass du ganz viel Energie darauf verwendest.
3) Es ist daher vollkommen okay, wenn du - auch wenn Besuch da ist - dich um den Schlaf deines Kindes kümmerst.
4) Man kann freundlich und dennoch unmissverständlich kommunizieren, dass das eigene Kind gerade Bedürfnisse hat. (“Norma hat Hunger und wird schon wieder etwas müde. Ich werde sie jetzt füttern und dann schauen ob sie schlafen mag. Nehmt euch gern noch einen Kaffee. Ich begleite sie jetzt in den Schlaf.”)
5) Weihnachten kann ziemlich stressig sein. Für ein Baby (!) ist es einfach nur irgendein Tag. Das heißt also: feiert Weihnachten und seid dabei flexibel. Wir werden dieses Jahr versuchen unsere Kinder bei Oma und Opa eine erste Runde schlafen zu lassen und gemütlich mit den Erwachsenen zusammen zu sitzen. Wenn das nicht klappt, fahren wir eben früher heim. Macht einfach einen “was wäre wenn”-Plan.

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Huhu,

Unserer war genauso. Alles hat sich nur ums Schlafen gedreht sonst hat er geschrien. Meine Schwiegermutter immer „sauer“ weil sie ihn ja wach sehen will nicht schlafend.
Mir war das irgendwann so pieps egal. Ich persönlich bin da etwas anders als du und ich hatte immer gerne Besuch da oder hab andere besucht, da ich sonst eingehe ABER wenn seine Schlafenszeiten sind dann sind die und dann habe ich meinen Besuch auch alleine in der Wohnung hocken lassen um mich um Mini zu kümmern und ihn in den Schlaf zu begleiten. Das war mir wirklich total egal.
Ich kann dir aber versichern, dass es besser wird. Irgendwann entwickeln sich so grobe Zeiten und die kleinen lernen es auch mal zu quengeln oder zu meckern und eskalieren nicht sofort und brüllen los.
Wenn dir Weihnachten alles zu stressig ist würde ich persönlich es absagen. Dafür sollte dann auch jeder Verständnis haben. Macht euch eine schöne Zeit zu dritt. Weihnachten ist jedes Jahr.

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Hi!

Das ist ganz natürlich, dass man in der Zeit einfach einen anderen Fokus im Leben hat. Und zwar euer Kind. Euer Kind hat jetzt Prio 1 und das ist gut so.

Wenn sich wieder Freunde oder Verwandte anmelden und du bist schon völlig durch bist, dann sag einfach, dass du da schon verplant bist. Das ist ok so und wird sich auch wieder ändern, wenn dein Baby älter ist.

Ich hatte zu der Zeit für mich erkannt, dass ich zwei Termine pro Woche packe. Immer mit einen Tag Pause dazwischen. Einfach weil jeglicher Termin oder Besuch bedeutet hatte, dass wir aus unserem Rhythmus gerissen werden.
Als meine Tochter dann weniger schlafen musste, ist es auch wieder einfacher geworden spontan etwas zu unternehmen.

Nimm dir die Zeit die du brauchst. Die ersten Monate mit Baby sind die anstrengensten.

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Mein Kleiner ist 6 Wochen und auch ich möchte gerade kaum Besuch. Erstens weil für mich gerade jeder ein möglicher Krankheitsherd ist und zweites genau aus dem Grund wie du beschrieben hast. Ich möchte mich lieber auf mein Baby konzentrieren und deren Bedürfnisse, als es fröhlich zur Schau zu stellen und am Besten noch eine Bewirtung zu stemmen.

Meine besten Freundinnen haben vollstes Verständnis und schieben mir ab und zu etwas "durch die Türe". Den Rest brauche ich nicht und eigentlich bin ich ein sehr geselliger Typ.

Mein Rat an dich, sei ehrlich und kommuniziere es.
Sollen die anderen denken was sie wollen...

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Ich kann dir nur sagen, dass unsere Tochter bis 10 Monate immer nur 30 Minuten am Stück geschlafen hat. Längerer Tagesschlaf kam erst dann, als nur noch Mittagsschlaf gemacht wurde.

Vielleicht hilft dir das weiter :-)