Arbeitsteilung Baby

Hallo ihr Lieben,

wie läuft das zuhause bei euch ab hinsichtlich Babypflege, Babybetreuung, Haushalt etc? Macht ihr alles allein oder ist alles aufgeteilt?

Bei uns bleibt irgendwie alles an mir hängen und mit jedem Monat der vergeht merke ich auch die schwindende Energie… Me time findet praktisch gar nicht mehr statt…

Habt ihr vielleicht Tipps, wie sich bei euch etwas geändert hat? Kann ja eigentlich nicht sein, dass der Mann mit Arbeit und Freizeit voll ausgelastet ist und sich für den scheinbar gar nichts ändert.

1

Bei uns war von Anfang an eine gerechte Aufteilung. Haushalt wird geteilt, ich habe gestillt, er die Windel gemacht. Auch jetzt, wo unsere 3 Kinder größer sind, teilen wir alles auf. Er macht mehr im Haushalt, dafür mach ich den ganzen Papierkram, Me-Time haben wir jeden Abend, wenn wir wollen oder eben Paarzeit. Ausflüge alleine sprechen wir ab, da wir beide arbeiten und da eben nicht so einfach jemand was abmachen kann.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass so viele Frauen nachdem ein Kind da ist erst merken, dass scheinbar der Partner sich gerne aus den Klischee-Aufgaben der Frau raushält.

Hat er vorher denn gleichwertig mit dir den Haushalt gemacht oder hast du es da vielleicht auch schon "versäumt" ihn mal auf de Pott zu setzen?

2

Ich habe bei beiden Kindern von Anfang an alles alleine gemacht. Wird jetzt bei Nr.3 auch so sein. Der Unterschied jetzt ist, dass es auch finanziell ganz alleine gestemmt werden muss, da ER uns plötzlich nicht mehr wollte.

Mein Tipp:
Ansprechen! Ein Abend/ Nachmittag sollte drin sein. So, dass du entspannt baden kannst, ein Buch liest oder mit Kopfhörer meditierst. Je nachdem wie alt dein Baby ist vielleicht Sauna oder ein Sportkurs.

Ich finde es super wichtig sich Freiräume zu schaffen. Hier habe ich einfach Glück, dass ich ganz jung Mama geworden bin (21) und diese "schlimme Phase" hinter mit habe. Aber verzweifelt war ich auch früher. Mit der Zeit haben sich meine Prioritäten verschoben. Und damit geht es mir persönlich total gut.
ABER das ist ja nicht die Lösung für jede Frau.
Ich setze einfach mal voraus, dass dein Mann möchte, dass du glücklich bist und es dir gut geht... Und er offen ist für Gespräche und Veränderung.

3

Bei uns wird aufgeteilt. Das war aber auch vor dem Baby schon so mit dem Haushalt, da haben wir beide Vollzeit gearbeitet und den Haushalt möglichst gleichmäßig auf beide aufgeteilt. Mit Baby haben wir auch diesen Anspruch, aber ehrlicherweise muss sich das auch erst einruckeln und immer mal wieder überdacht werden, weil auch die Ansprüche des Babys sich ändern - wir sind sehr viel im Gespräch.

Ich habe hier mal den Ansatz gelesen, den ich sehe gut fand: beide sollten etwa gleich viel Freizeit/Me-Time haben. Das finde ich deswegen gut, weil man nicht jede Aufgabe genau 50:50 aufteilen kann. Das fängt beim Stillen an, geht aber weiter. Bei mir hat Stillen nicht geklappt, aber ich bin derzeit in Elternzeit und bei unserer Kleinen ist schlafen gerade schwierig - weil ich mehr Zeit mit ihr verbringe, klappt schlafen bei mir natürlich besser. Also habe ich heute mehr Baby und er mehr Haushalt übernommen. In einfachen Phasen mit der Kleinen komme ich unter der Woche schon mal problemlos zum Putzen während sie schläft ohne dass ich mich übernehme. Dann mache ich das auch, damit wir am Wochenende die Füße hochlegen können, auch wenn ich dann mehr Haushalt gemacht habe.

Aber als Anregung: wir baden alle paar Tage, da wechseln wir uns ab. Beim ins Bett bringen wechseln wir auch täglich - falls einer mal abends verplant ist, tauschen wir halt. Beim Putzen ist Bad grundsätzlich seine Aufgabe, Küche meine - aber wie gesagt, wenn einer von uns problemlos auch zur anderen Aufgabe kommt, wird das gemacht. Mein Mann hat den Anspruch an sich selbst, an Arbeitstagen der Kleinen wenigstens eine Flasche zu geben und eine Windel zu wechseln (schon allein, damit sie daran gewöhnt bleibt, dass nicht nur ich das mache). Großeinkauf macht er, Kleinkram unter der Woche kaufe ich, da ich sowieso täglich mit der Kleinen draußen bin. Man muss halt schauen, sie es passt. Aber wie gesagt, ich fand den Ansatz super, eher zu schauen, dass beide auch mal frei haben und nicht die Arbeit akribisch aufzuteilen.

16

Das finde ich auch eine gute Herangehensweise und schön diplomatisch. Das Thema ist natürlich super individuell und jede Familie muss da finden, was für sie am besten funktioniert.
Es gibt ja in jeder Partnerschaft unterschiedliche Stärken und Schwächen, die man nutzen kann / respektieren darf. Wenn beide Bad putzen doof finden, tja, dann muss man wohl ne Münze werfen :-) Und wenn es Paare gibt, für die 50/50 funktioniert, dann ist das doch super. In unserer Familie funktioniert 50/50 nicht, das führt nur zu enttäuschten Erwartungshaltungen. Mein Mann ist kein Held im Haushalt, war er auch vor dem Kind nicht, aber er bemüht sich, lernt dazu. Mir reicht das, ich wusste vorher wie er ist. Ich muss aber auch selbst nicht jeden Tag alles desinfizieren, insofern passt es. Ein Partner mit "Sauberkeitsfimmel" wäre hier nicht glücklich.
Was das Kind angeht, da haben wir schon von Anfang zumindest das aufgeteilt was geht. Wir haben ein Stillkind, aber insbesondere in der Anfangszeit hat mein Mann z.B. nahezu alle Windeln gewechselt. Ich weiß noch, wie er nach 4 Wochen oder so wieder arbeiten ging und ich mich total unsicher beim Wickeln gefühlt habe, weil mir die Praxis fehlte :-) Baden ist bis heute absolute Papa-Sache. Früher in der Trage spazieren gehen, heute zum Spielplatz laufen - kann alles der Papa machen. Heute Morgen sind die beiden zusammen aufgestanden, anziehen, frühstücken, und spielen jetzt, damit ich in Ruhe im Bett nen Kaffee trinken und hier herum-kommentieren kann :-) Funktioniert aber auch nicht immer. Manchmal muss es Mama sein.
Also ja, ich bin da bei Alyanna - so gut es geht im Gespräch bleiben, es gibt unterschiedliche Phasen (auch auf der Arbeit! Vielleicht läuft grad ein anstrengendes Projekt, da bleibt halt mal zu Hause was liegen, was solls), versuchen entspannt zu bleiben, Stärken und Schwächen einbeziehen (ich LIEBE Wäsche machen, ich HASSE staubsaugen, meinem Mann ist es egal - schon geregelt).

17

2 Sachen würde ich gerne noch ergänzen:

Aus meiner Erfahrung hilft es nicht "aufzuwiegen", das macht nur schlechte Laune. Jeder tut was er kann. Sehr sicher ist das auf einer Seite mehr.

Und, ich hatte nicht bis zum Ende gelesen, aber der Beitrag von Haruka80 ist wie die Faust aufs Auge - man unterschätzt das Babyjahr (und die Jahre danach?) massiv, zumindest wir haben das. Es gibt Phasen, wo alles Sprechen nichts nützt und man sich einfach nur gegenseitig richtig sch*** findet. Keine großen Paarentscheidungen in dieser Zeit zu treffen finde ich einen richtig wertvollen Tip.

4

Auch beim dritten Kind alles aufgeteilt (außer Stillen, da muss ich leider alleine durch ;-) ), so wie in kinderlosen Zeiten. Ich mache mehr Wäsche, mein Mann kocht und kauft ein.

5

Kannst du dich und deine Wünsche nach me time durchsetzen oder wo haperts?

6

Was sagt dein Mann dazu?

7

Wir teilen. Definitiv.

Er macht genauso viel wie ich.
Er arbeitet aber steht dafür nachts ggf mal auf wenn die kleine aufwacht.

Hat er Urlaub oder frei geniesst er alles mit seiner Tochter.
Ob es wickeln ist, füttern, spielen, aufpassen, rausgehen usw
Baden z.B macht er immer und ich übernehme dann zum abtrocknen und anziehen.

8

Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass beide gleich viel Zeit für sich bekommen und ähnlich viel Zeit mit den Kindern verbringen. Wir haben es deshalb so geregelt, dass der, der mehr arbeitet, abends und am Wochenende den Großteil der Care-Arbeit übernimmt. Uns war es wichtig, dass wir beide dazu in der Lage sind - auch wenn der andere mal ausfällt - die Kinder gut zu versorgen. Dazu gehört natürlich auch, dass die Kinder es gewohnt sind, von beiden versorgt zu werden und dass da eine entsprechend gute Bindung vorhanden ist.

Als ich in Elternzeit war mit dem ersten Baby und mein Partner gearbeitet hat, hat er sich nach der Arbeit kurz umgezogen und dann direkt das Baby genommen. Ich habe Abendessen zubereitet und nach dem Abendessen noch einiges im Haushalt gemacht und das Baby in der Zeit nur zum stillen gehabt.

Wenn dein Partner momentan kaum Care-Arbeit übernimmt, dann hat er keine Vorstellung davon, wie anstrengend das eigentlich ist und dass du von der Care-Arbeit genauso Auszeiten und Feierabend brauchst, wie er von seiner Arbeit. Da wäre mein wichtigster Tipp, dass du ihn ein paarmal für einen längeren Zeitraum (optimal wäre ein ganzer Tag, aber wenn das Baby noch zu klein ist vielleicht 4-5h) mit dem Baby alleine lässt und ihn noch bittest parallel ein paar Dinge im Haushalt zu erledigen. Er muss spüren, wie sich das anfühlt, erst dann habt ihr eine Basis, um über eine faire Aufgabenverteilung zu sprechen.

9

Hier knallt es immer mal wieder, grad gestern kam ein: du bist wie ein Zombie, ich ertrage dich nicht mehr. Geh am besten mal zu deinen Eltern ne Woche

Gut, da bin ich dann ebenfalls ausgeflippt und habe ihn gefragt, wer denn seid 7,5 Monaten hier jeden Morgen um 5:30 aufsteht, nachts 4-7x stillt , den ganzen Tag von morgens bis abends nur mit dem Baby verbringt, weder Zeit zum duschen noch zum Essen hat. Natürlich, ich fühle mich selbst wie ein Zombie mit durchschnittlich 4 std Schlaf .

Wir haben das Problem dann erörtert und ich musste ihm ganz klar sagen, dass wir einfach kein Team sind. Das ich ja verstehe was er alles zu tun hat, aver ein Kind zu haben die Aufgabe von beiden ist. Andere schaffen es vielleicht besser, ich nicht, ich bin nur noch fertig und kaputt. Ich habe 0,0 Zeit für mich, da Baby auch ausschließlich an der Brust schläft . Klar bleibt da alles liegen und wenn er abends das Kind nimmt ne halbe Stunde, gehe ich nicht duschen, sondern beseitige das Chaos und wasche ab.

Wir müssen was ändern, dazu gehört noch mein 14 jähriger, der stinkendfaul ish , 1x die Woche abwäscht und ansonsten keinen Finger rührt . Der muss mehr machen. Ich habe (erneut) darum gebeten 1 Stunde am Tag Zeit für den Haushalt und duschen zu bekommen. Und ich hab gesagt, wir müssen üben dass der kleine bei meinem
Mann mal schläft, zusätzlich muss ich tagsüber abstillen so step by step , damit Papa mal füttern kann .
Ist nicht einfach und bei uns gibt es eine Regel: wir trennen uns nicht im ersten Jahr mit
Babys , wir können uns manchmal nicht leiden, das liegt aber nicht an unserer fehlenden Liebe, sondern am Außen , das grad sehr herausfordernd ist. Paarebene können wir, Elternebene ist stark ausbaufähig

11

Finde ich cool, dass du das so ehrlich hier schreiben kannst. Ich habe auch bei beiden Kindern das erste Jahr als Nervenprobe für uns als Paar empfunden. Anzuerkennen: diese Zeit ist super herausfordernd und eine Grenzerfahrung und in dieser Zeit sollte man keine grundsätzlichen Entscheidungen über die Beziehung treffen, finde ich stark und wichtig.

12

Wir haben bereits vor der Geburt die gleiche Regel aufgestellt, als wir gesehen haben, wie im Freundeskreis (teils mit Schreibaby) im ersten Jahr die Nerven blank lagen 😅.

weiteren Kommentar laden