Baby und Kleinkind beiden gerecht werden

Hallo ihr Lieben,

mein Kleiner ist fast fünf Monate alt und meine große Tochter vier Jahre.
Ich finde es extrem schwer den Bedürfnissen meiner Tochter gerecht zu werden. Gefühlt bin ich immer mit dem Baby zugange, füttern, wickeln, auf dem Arm rumschleppen, etc.
Unter der Woche ist sie vormittags in der Kita, da geht es ja aber am Wochenende bin ich meist allein mit den Kindern, da mein Mann arbeitet und da ist es echt anstrengend 24/7 beide zu bespaßen aber vor allem macht es mich traurig, dass ich so wenig mit meiner Tochter machen kann. Sie möchte dass ich ihr vorlese oder ein Brettspiel mit ihr spiele und kaum sind wir fünf Minuten dran, quengelt schon der kleine Mann. Wenn wir Karten spielen, nehme ich ihn in die Trage, ich muss dann aber konstant rumlaufen sonst beschwert er sich. Ich hüpfe also quasi beim spielen um den Tisch herum. Das ist einfach nicht schön.
Meine Tochter ist sehr verständnisvoll und akzeptiert es eigentlich immer wenn ich wieder sage, sorry es geht jetzt nicht. Aber es zerreißt mir das Herz. Früher haben wir so viel gespielt und gelesen, ich vermisse es sehr.

Kennt jemand das Gefühl? Wie macht ihr es? Wird es irgendwann besser?

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Klingt als wäre es mit dem Baby nicht ganz einfach. Als meine Kleine 5 Monate alt war, hat der Große am Boden gespielt und sie lag auch auf dem Boden und hat ihn interessiert beobachtet oder Turnübungen gemacht. Geschlafen hat sie zum Glück in der Federwiege, da hatte ich dann auch Zeit mit dem Großen. Ansonsten waren wir auch unter der Woche viel auf dem Spielplatz oder haben am Wochenende Freunde getroffen, da hatte der Große dann andere Spielpartner.

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Manchmal liegen wir auch alle auf dem Boden und spielen mit Sachen aber das mag der kleine halt nie so lange und schlafen tut er tagsüber leider auch immer nur 30 Minuten. Freue mich auch schon auf den Frühling wenn wir mehr raus gehen können.

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Hi,

es wird besser ja, wenn der Lütte sich auf dem Boden "beschäftigen" kann und euch beobachtet.
Dann wird es wieder anstrengender wenn der Lütte so mobil ist dass er jedes Spiel von euch boykottieren kann ;)

Wir schauen, dass wir möglichst viel Zeit im Alltag oder am Wochenende exklusiv nur für den Großen einbauen können.

Wenn dein Partner am Wochenende arbeitet, hat er dann in der Woche mal frei?
Dann würde ich die Große auch mal Zuhause lassen (oder nach dem Mittagessen abholen) und einer nimmt Baby, einer großes Kind.

Großeltern besuchen/einladen und absprechen ob sie 1h das Baby kuscheln/füttern/bespaßen/Spazieren fahren und ich 1h intensiv mit der Großen habe.
Oder andere Familienmitglieder/Freunde.

Wenn ihr euch das leisten könnt und wollt, vielleicht auch einen Babysitter engagieren.
Der halt mit dir gemeinsam beide Kinder betreut (er sich um den Kleinen, du um die Große.)
Mit ein bisschen Regelmäßigkeit (jeden Samstag Vormittag) hat sich der Lütte vielleicht schnell an die neue Person gewöhnt. (Klappt natürlich nicht bei jedem Kind - bei meinen beiden wäre es gegangen.)

Wenn Baby sich nicht gut alleine ablegen lässt gucken ob ein Hilfsmittel hilft.
Federwiege z.B. oder Wipper.
Ggf. von Freunden ausborgen oder gebraucht kaufen.
Dann kann Zwergi vielleicht auch ohne rumgetragen werden einschlafen und du hast Zeit mit der Großen alleine was zu machen (im selben Raum).

Ansonsten ist es aber nicht das Bedürfniss einer 4-Jährigen ständig Einzel-Zeit zu haben (auch wenn das vorher als Einzelkind natürlich anders war und jetzt erstmal für alle - auch für dich - ungewohnt ist).
Im Baby-Alltag viel mit einbeziehen, mit ihr reden, ihr Dinge erklären, auf Fragen antworten und einfach bemerken was sie macht. Wenns bei dir mal 3 Minuten passt, einfach zu ihr hingehen, kurz hinknien "Oh, ich sehe du baust ein Haus - das hat ja ein rotes Dach, wer wohnt denn in dem Haus?" - (oder so) gibt ihr das gefühl "gesehen" zu werden - ohne dass du gleich 60 Minuten für ein Gesellschaftsspiel mit ihr freischaufeln musst.

Dass sie sehr verständnisvill ist zeigt ja, dass du die Balance bereits gut schaffst - kein Grund für ein schlechtes Gewissen.

Um es für alle überschauabrer zu machen guckt doch ob ihr irgendwie einen "Plan" haben könnt, zu welchen Zeiten du definitiv Zeit mit deiner Tochter ohne Unterbrechung haben kannst.
Z.B. jeden Tag 30 Minuten abends vorlesen wenn der Papa Zuhause ist und den Kleinen hat.
Jeden Samstag Vormittag wenn Oma zu Besuch ist und sich um das Baby kümmert.

Wenn ihr das irgendwie in einen übersichtlichen Wochenplan verpackt (Alltagsstrukturen für Kinder sichtbar zu machen finde ich immer sinnvoll). Wo eure Tochter selber sehen kann, wann ist "Mama-Zeit" - dann fragt sie vielleicht zwischendurch seltener, du musst weniger absagen und hast ein besseres Gefühl.
Und sie weiß genau "Ok, jetzt geht nicht - aber bis heute Abend ist ja nicht mehr lange hin, dann ist mama wieder für mich da"

Wichtig ist natürlich, sich an solche Pläne/Versprechen zu halten damit sie fürs Kind zuverlässig sind.
Mit ständigen "Vielleichts" und "Wir müssen gucken" issts auch für die Kinder schweiriger und für dich ja auch.

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Danke für die ausführliche Antwort. Da war ja einiges dabei. Ich werde mir mal Gedanken machen mit meinem Mann was wir davon umsetzen können.

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Es wird besser!
Als mein zweiter Sohn kam, war der Größe erst 2 und noch nicht einmal in der Kita.
Das erste Jahr war wirklich schwierig und ich hatte auch oft das Gefühl, dass ich den Großen total vernachlässige. Aber je älter der kleine würde, desto besser wurde es. Seit er so 6 Monate war, habe ich ihn immer mal kurz wo anders gelassen, zB Papa, Oma, Opa, und exklusive Zeit nur mit dem Großen verbracht. Muss ja gar nicht immer lange sein.
Und der Kleine konnte sich ja auch immer länger alleine beschäftigen.
Vorgelesen habe ich oft während des Stillens.
Außerdem habe ich abends immer erst den Kleinen ins Bett gebracht und hatte so Zeit, dem Großen noch vorzulesen.
Als Junior dann etwas älter war, hat er auch gerne mit zugehört.
Seit der Kleine dann 1 Jahr war, hatte ich eigentlich das Gefühl beiden wieder gerecht zu werden. Waren dann auch oft zu dritt unterwegs - Spielplätze, Freibad, Zoo. Ab da war es richtig schön