Unzufrieden mit Hebamme - Würdet ihr es melden?

Hallo zusammen,

Ich muss hier mal was loswerden, das mich derzeit ziemlich umtreibt und fragen: Würdet ihr das melden? Und wenn ja: Wo meldet man sowas?

Ich war mit meiner Hebamme schon während der Betreuung nicht wirklich zufrieden. Im Nachhinein fallen mir jetzt aber immer mehr Dinge auf, die irgendwie grob fahrlässig waren, wenn nicht aber wenigstens fragwürdig.

Den ersten Termin hatte sie für 8.30 Uhr angesetzt und war dann prompt fast 1 h zu spät. Verstehe ich ja, dass man nicht immer pünktlich sein kann, wenn man Babies betreut. Aber der erste Termin am Tag? Naja. Es begab sich dann, dass sie nie pünktlich war. Teilweise war sie viel zu früh da, teilweise 2 h zu spät. Das war aber noch ok für mich, wenn man Babies betreut. Aber genervt hat es mich schon.

Dann hat sie ungefragt zwei Hebammenpraktikantinnen mitgebracht. Finde ich auch an sich ok. Aber ich wäre gern gefragt worden, ob es ok für mich ist. Wenn die Mädels mitkommen. Ich hatte eine Wochenbettdepression und habe sehr viel geweint. Das war mir vor zwei Schülerinnen nicht so angenehm, darüber zu sprechen und auch meine Vagina von drei Leuten beschauen zu lassen.

Thema Wochenbettdepression: Ich war wirklich, wirklich fertig. Ich hatte null Plan davon, wie man mit einem Baby umgeht. Ich hab ihn viel einfach abgelegt weil ich mit ihm nichts anfangen konnte. Statt mir zu helfen, mir Handgriffe zu zeigen, verschiedene Haltearten oder einfach nur ein bisschen was dazu zu sagen, was so ein Baby braucht, gab sie mir den Rat, doch mal bei einer Beratungsstelle vorzusprechen. Wohlgemerkt, das hatte ich schon. Nur die kommen natürlich nicht heim und zeigen einem das Handling. Und sie hatte das auch einfach nur mal schnell gegoogelt. Hätte mir einfach erhofft, sie zeigt mir mehr und hilft zumindest mit den alltäglichen Fragen. Als ich einmal geweint hab,hat sie mir einen Vortrag gehalten, dass jeder es schwer habe und ich mich nicht so anstellen solle. Danach hab ich mich noch schlechter gefühlt und komplett unfähig. So wie nach eigentlich jedem Besuch von ihr. Gut, dazu kann man jetzt auch noch sagen: Es hat halt einfach persönlich nicht gepasst.

Was mich aber mittlerweile richtig aufregt ist ihr Umgang mit meiner Gesundheit und die "Ratschläge" die ich zur Ernährung unseres Sohnes bekam:

Ich hatte ziemlich dolle Geburtsverletzungen, die Naht hatte sich entzündet und ist teilweise aufgegangen. Ich sollte dann Betaisodona drauf machen, gegen die Entzündung. Ist ja erstmal nicht so falsch. Nur ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme L-Thyroxin (das wusste sie!). Durch die Verwendung der Iodsalbe war mit TSH Wert 2 Wochen später viiiiieeel zu hoch. Das hätte sie wissen dürfen, finde ich. Gut, ich bin ja erwachsen, nicht so schlimm.

Schlimmer ist das, was sie uns zur Ernährung unseres Sohnes riet. Ich hab von Anfang an Flasche gegeben. Im KH BEBA, zu Hause dann Aptamil. Als sie das erste Mal kam hieß es, das sei "Superfood" und müsse verdünnt werden. Das hat sie uns dann ausgerechnet. 1 Löffel auf 35 ml statt einer auf 30 ml. Ich habe der Expertin vertraut und es so gemacht (dumm und absolut fahrlässig, das weiß ich jetzt, aber ich dachte, sie als Fachkraft wird es wohl wissen). Zudem hieß es, er müsse jeden Tag Stuhlgang haben. Hatte er nicht. Er hat sich aber auch nie gequält oder viel geschrien oder so. Zunächst sollten wir dann die Flaschen mit Fencheltee anrühren. Als das nicht halt dann 1 TL Milchzucker und 1 EL Leinöl in jede Flasche. Ich fand das da schon komisch, aber sie versicherte mir, das sei der einzige Weg. Als er dann Stuhlgang hatte, wollte ich ihm das Zeug nicht mehr geben. Sie versicherte mir aber, ich müsse das tun, sonst werde er Verstopfung bekommen, es gäbe keine andere Lösung. Außerdem wurde mir gesagt: Max. 6 Flaschen am Tag, alle 4 h. Wenn der Kleine schon früher Hunger bekam und schrie haben wir ihn dann oft verzweifelt versucht abzulenken, weil er sonst mehr als 6 Flaschen getrunken hätte (letztlich ja gut, sonst hätte er viel zu viel verdünnte Milch getrunken und es wäre evtl. übel ausgegangen...). Trotzdem hätte das alles nicht sein müssen!!! Ich habe mich dann erst nach 2 Monaten "getraut" die Ernährung wieder auf "nur" unverdünntes Aptamil umzustellen, ohne komische Zusätze. Er bekam dann auch so oft er hungrig war essen. Und siehe da: Endlich ein ruhiges Kind. Und er hatte ab da sogar häufiger Stuhlgang als vorher. Ich finde es unverantwortlich, was sie mir da erzählt hat. Zumal grade die verdünnte PRE echt übel hätte ausgehen können. So war mein Kleiner aber mindestens mal nicht mit der optimalen Nährstoffzusammensetzung versorgt. Mich regt das unheimlich auf.

Vitamin D solle ich im Übrigen auch nicht geben, davon sei mehr als genug in der PRE. Die Kinderärztin sah das im Übrigen ganz anders...

Weitere Kleinigkeiten beinhalteten den Tipp, den Kleinen nicht in einer eigenen Wanne zu waschen, sondern ihn einfach mit in die Wanne zu nehmen, wenn einer von uns badet. Gezeigt wie man ihn badet hat sie mir auch nicht. Sie schickte mich außerdem zum Osteopathen, wg. einer Blockade beim Kleinen. Das war natürlich ein "Bekannter" von ihr und nicht auf Babies spezialisiert. Das hab ich erst hinterfragt, als andere Mütte mir erzählt haben, dass sie zu spezialisierten Praxen gegangen sind. Und als die Augen vom Baby getränt haben, erzählte sie was von Fruchtwasser im Kopf, dass nun herauslaufen würde.

Hat hier jemand ähnlich komische Erfahrungen mit seiner Hebamme gemacht? Findet ihr das so schlimm, dass ihr es melden würdet? Und wenn ja, wo meldet man sowas?

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„Durch die Verwendung der Iodsalbe war mit TSH Wert 2 Wochen später viiiiieeel zu hoch. Das hätte sie wissen dürfen, finde ich.“

Nein, denn das macht überhaupt keinen Sinn. Damit eine ausreichend hohe Menge Jod aufgenommen wird müsste man Betaisodona auf mehr als 10% der Körperoberfläche über mehr als 14 Tage lang anwenden. Das Thema hatte ich grad vor acht oder neun Wochen bei einer Fortbildung.

Der TSH muss nach jeder Entbindung kontrolliert und oft die Medikation neu eingestellt werden - so wie zu Beginn der SS auch. Die SS-Hormone haben teilweise richtig große Auswirkungen darauf.

Dass die Dame Praktikantinnen mitbringt - nun ja, irgendwo muss der Nachwuchs auch lernen, oder willst du eine Hebamme, die ihr Wissen nur durch Theorie erlernt hat und überhaupt keine Erfahrungen sammeln konnte. Wenn es die unangenehm ist über deine Wochenbettprobleme zu sprechen hättest du es einfach sagen können, schließlich bist du erwachsen - wie du in deinem Absatz über deine SD angemerkt hast.

Letztendlich hast du doch während der SS schon gemerkt, dass es zwischen euch nicht passt. Ich hätte mir an deiner Stelle schon da eine andere Hebamme gesucht, es ist doch klar, dass das Wochenbett noch empfindlichere Themen und Untersuchungen notwendig macht. Und insgesamt finde ich, dass man Kritik zu allererst bei der entsprechenden Person anbringen sollte, und nicht vorne rum freundlich ins Gesicht lächelt und hintenrum ne Meldung macht - wobei auch diese relativ unbeachtet bleiben wird meiner Erfahrung nach, da müssen schon weitaus schlimmere Sachen passieren, bevor da jemand einschreitet. So schlimm das klingen mag…

Bearbeitet von gynmaedel
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Phuuuuui, da hast Du ja ein entzückendes Exemplar erwischt. Ein älteres Semester? Das klingt für mich arg nach „verweigert seit 25 Jahren alle Fortbildungen“…

Nein, ich habe wirklich ganz tolle Erfahrungen mit meiner wunderbaren Hebamme gemacht und möchte das auch nicht missen.

Grundsätzlich gibt es natürlich solche und solche, manche sind sehr schulmedizinisch unterwegs, andere wieder sehr esoterisch. Manchmal passt es einfach nicht. Manchmal hat die Hebamme scheinbar keine Manieren (2 Schülerinnen ungefragt mitbringen…) Klar müssen Schülerinnen lernen. Aber doch nicht ungefragt!
Wirklich problematisch finde ich aber die medizinisch falschen Aussagen zu Pre und Vitamin D, etwas auch zur Jodsalbe. Ja, ich glaube ich würde diese Erfahrung melden… Deine Krankenkasse wäre da die erste Ansprechpartnerin.
Ich hoffe, euch geht es jetzt gut!

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Es gibt den deutschen Hebammenverband, das Gesundheitsamt und am Ende auch deine Krankenkasse, die es interessieren müsste, wenn eine Hebamme Unfug treibt.
Da muss man aber klar trennen zwischen doof, wie unpünktlich und unangemeldet Praktikantinnen mitbringen (da kam Frau ja auch nein sagen) und falsches Verhalten und falsche Tipps wie fehlende Hilfe bei Depression, Betaisadona bei Schilddrüsenerkrankung, Verdünnen von Prenahrung, Milchzucker und Leinöl und Abraten von Vitamin D… da klingt die starke Empfehlung zum Einrenken zu gehen und irgendwo rauslaufendes Fruchtwasser aus dem Baby nur folgerichtig schwurbelig.
Also ja, ich würde das melden, damit andere vor der Frau bewahrt werden.

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Oh ich hatte da so ein ähnliches Exemplar von Hebamme erwischt. Meine sagte mir in der SS vor meinem Zuckertest ist solle meine Ernährung umstellen und ja nichts süßes essen und auch kein Obst! in den 2 Wochen vor diesem Test, damit der ja nicht positiv ausfällt.TOTALER Blödsinn! Unentdeckter Diabetes ist so gefährlich, aber ok. Ich bin generell ein eher misstrauischer Mensch, daher lese ich alles nach bevor ich einen Rat annehme, Zum glück wenn du mich fragst. Naja nach der SS wollte ich sie ehrlich gesagt garnicht mehr sehen und sie war nur 2 mal da zum Baby wiegen und Narbe anschauen, danach hab ich sie nicht mehr angerufen.


Zu deiner Frage: Ja! Ich würde es definitiv melden. Auch wenn es vielleicht nicht direkt Konsequenzen für sie regnet, so hat man sie dennoch aufm Schirm. Und wenn sich andere auch Beschweren hat es mehr gewicht. Wenn jeder so denken würde nach dem Motto „ja bringt eh nichts“, wo würden wir dann enden?
Tu das aufjedenfall, Finde es auch fahrlässig.

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Meine Hebamme meinte, ich solle mein Baby nicht so oft anlegen und wollte unbedingt, dass wir ihr einen Schnuller geben (hat sie nie angenommen).
Einmal wollte sie sie beruhigen (damit ich sie nicht anlegen "muss"). Baby hat sich so in rage geschrien, die Kleine und ich waren fix und fertig. Ich hatte dann ein schreiendes Baby in den Armen und sie hat sich verabschiedet mit den Worten "schön weiter probieren und nicht immer direkt die Brust geben". Hab sie direkt gestillt als die Hebamme weg war und siehe da - Baby hat sich beruhigt. Regt mich immer noch total auf. Ich wünschte auch, ich hätte in der Situation auf mein Bauchgefühl gehört und hätte mein Kind direkt gestillt.
Einschlafstillen und generell stillen in der Nacht wollte sie mir auch ausreden und suggerierte mir, dass sowas eine schlechte Angewohnheit sei.
Thema Beikost war auch Katastrophe. BLW? Um Gottes Willen! Nur Brei, sonst bekommt das Baby ja gar nix in den Magen und so ersetzt man ja nie eine Milchmahlzeit 🙈🫠 ähm ja.... Ich meinte nur "ich will gar nix ersetzen. Ist ja BEIkost." Fand sie gar nicht gut 😄


Keine Ahnung warum ich das so lang mitgemacht hab. War einfach noch zu unsicher denk ich... Würde ich so auf jeden Fall nicht mehr mitmachen!