Montessori-Aktivitäten im Wohnzimmer oder Kinderzimmer?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich die letzten Tage ein wenig mit dem Montessori-Prinzip beschäftigt und bin ziemlich begeistert von der Idee der "vorbereiteten Umgebung" mit wenigen frei zugänglichen Aktivitäts-Angeboten (z.B. in Körben oder auf Tabletts in niedrigen Regalen).

Jetzt stelle ich mir die Frage, wie ich das am Schlausten praktisch umsetze.

Unsere Tochter (knapp 10 Monate) hat im OG ein eigenes Kinderzimmer. Dort hat sie ein großes Bodenbett (derzeit noch ungenutzt), ihre Wickelkommode und ein (hohes) Regal, in dem wir ihr gesamtes Spielzeug aufbewahren.
Mittelfristig möchten wir es nach Montessori-Art mit niedrigen Regalen, offenem Kleiderschrank und Bücherregal ergänzen.

In ihrem Zimmer sind wir bisher aber nur so ca. 1/3 ihrer Wachzeit, wenn ich dort bewusst zum Spielen mit ihr hingehe. Den Rest der Zeit ist sie mit mir im Wohnzimmer/Küche, wo sie auch ein paar Spielsachen hat, es aber auch liebt, sich an allen möglichen Möbeln hochzuziehen und auch schon die ersten freien Schritte wagt.

Jetzt frage ich mich, wo ich die Aktivitäten am Besten anbieten sollte. Im Wohnzimmer, im Kinderzimmer (ich habe auch kein Problem damit, mich dort häufiger mit ihr aufzuhalten, solange ich keinen Haushalt mache) oder an beiden Orten jeweils die Hälfte? (ich möchte ohnehin max. 8 Sachen anbieten und regelmäßig austauschen)

Habt/Hattet ihr ähnliche Wohnsituationen und wie habt ihr das umgesetzt? Habt ihr das Setup zu einem gewissen Zeitpunkt/Alter dann nochmal geändert?

Bearbeitet von Saphrinalea
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Bis circa 12 Monate hatten wir das meiste Spielzeug in Wohnzimmer aber je älter sie wurde umso mehr Szenenwechsel wird gefühlt benötigt um sich nicht zu langweilen.

Im Moment haben wir Spielsachen im Kinderzimmer und Wohnzimmer. Oft wird aktiv danach gefragt ob wir ins Kinderzimmer gehen können (oder raus in den Garten).

Im Kinderzimmer haben wir mehr auf ruhige Spiele gesetzt( Bücherregal, Puzzles,..) und im Wohnzimmer eher mehr zum Toben.

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Hi,

Meiner Erfahrung nach spielen kleine Kinder (die ersten Jahre) hauptsächlich dort, wo sich die Familie/die Eltern aufhalten.
Vor allem, wenn sie sich "alleine beschäftigen" - es also kein begleitetes Spiel ist.

Wir spielen eigentlich nur im Wohnzimmer - alles andere an Alltagsbegleitung läuft in den anderen Nutzräumen Bad, Flur, Küche, Schlafzimmer. Das Kinderzimmer wird nach wie vor nur zum Schlafen und als Stauraum genutzt. (Obwohl es aufgeräumt, kinderfreundlich, anregend ist und stets zur Verfügung steht (wir leben auf einer Ebene) - geht Maus dort nicht rein um sich mit den (wenigen) Spielmaterialien zu beschäftigen.

Auf 2 Etagen würde ich im Kinderzimmer mich wohl gar nicht (außer zum Schlafen/Wickeln) aufhalten und daher auch keine Spielgegenstände in dem Alter haben (bzw. nur als Stauraum um was zum Austauschen zu haben)

Wir haben ein Spielregal im Wohnzimmer (Ikea Trofast), eine Bücherbank (Ikea Flisat) und einen Tisch+Stuhl zum kreativ sein. Alles Dinge, wo sie alleine ran darf - wo ich sie auch mal aus den Augen lassen kann um rumzuwuseln in der Wohnung. Wir haben - ich bin auch angetan von der Montessori-Pädagogigk - lange überlegt wo wir eine Spiegelfläche hinbauen. Und bin sehr froh, dass wir uns fürs Wohnzimmer entschieden haben - der Spiegel wird seit Monaten täglich und gerne genutzt. (auch wieder Ikea - Spiegeltüren für das Kallax).

Das Setup ändert sich ständig - passt sich immer dem Alter und dem Alltag an.

Aber eine "Kinderecke" und Bücher im Wohnzimmer sind bei uns noch lange lange eingeplant.
Ich möchte, dass jedes Zimmer auch so abgestimmt ist, dass es für kleine Kinder passende Bereiche gibt. Das Maus sich in jedem Zimmer "frei bewegen" kann.
Daher sind Spielsachen in Kinder- und Wohnzimmer - noch viele Jahre.
Auch Bücher (frei zugänglich) gibts im Kinder- und Wohnzimmer. Im Flur hat sie eine Garderobe auf ihrer Höhe (Haken zum anhängen, einen kleinen Hocher, ...) Im Bad eine Treppe aus Plastik dass sie ans Waschbecken kommt (ja, "Lerntürme" aus Holz sind schöner - aber den Plastiktritt kann sie alleine durch die Gegend schieben, ist also eher in der Lage sich alleine die Hände zu waschen, kann das Treppchen an die Küchentheke schieben um mit zu machen usw.)

(große Baustelle ist die Küche - die ist nicht geeignet dafür dass Kinder irgendwie mitmachen können ...)

Urprünglich war der Plan, dass der Maltisch ins Kinderzimmer kommt, die Spielküche ins Wohnzimmer.
Haben uns jedoch umentschieden - also das Setup wieder geändert.
Der Maltisch steht jetzt im Wohnzimmer - dort wird er auch gerne genutzt - was im Kinderzimmer nicht der Fall war.
Zum 2. Geburtstag kommt dann die Spielküche ins Kinderzimmer - weil das halt eher was ist, womit sie sich alleine beschäftigt (vermute ich). Oder Teller und Töpfe durch die Gegend trägt. Malen alleine im Zimmer ist doof - daher ist das im Familienzimmer (wo auch Mama den Basteltisch hat ^^) schöner.
Rollenspiel (also Spielküche) ist generell dynamischer und daher gut im Kinderzimmer aufgehoben.
So zumindest die Theorie - werden wir dann sehen wenns soweit ist ^^

Vorbereitete Umgebung heißt ja, flexibel zu bleiben mit Blick aufs Kind =)

Zukünftig - vielleicht so mit 2 oder 2,5
möchte ich schauen, dass ich 6 Spielbereiche in der Wohnung abgedeckt bekomme.
Rollenspiel (Spielküche, Arztkoffer, Kuscheltiere, ...) im Kinderzimmer.
Konstruktionsspiel (Bausteine, Duplo) auch im Kinderzimmer - weil es da auch mal stehen bleiben kann und nicht im Weg rumsteht.
Eine Kiste mit Bewegungsmaterialien (Flussteine, Bälle, Sandsäckchen, Fühlmatten?, ... mal schauen) wird aus Platzgründen auch im Kinderzimmer stehen - aber dafür wird ja die ganze Wohnung genutzt werden.

Regelspiele/Tischspiele werden im Wohnzimmer sein - aber noch ne ganze Weile nicht zur freien Verfügung stehen, sondern nur wenn wir dabei sind.
Und dann das Spielregal im Wohnzimmer mit Musikinstrumenten, Naturmaterialien, Tieren, Puzzels, ...
Und der Kreativbereich auch im Wohnzimmer (aktuell sind die Stifte noch nicht zur freien Verfügung - dafür geht sie noch nicht gut genug mit den Materialien um - aber das üben wir ^^)

So ist der Plan für "bald" - das macht aktuell aber bei uns kaum Sinn weil sie - trotz 1,5 Jahren - wirklich sehr sehr wenig spielt/sich mit Materilien beschäftigt.

Und mit 10 Monaten hatten wir hier auch nicht mehr als ein Regal (aber kein Monmtessori-ausgestattetes Regal) und eine Bücherecke - im Wohnzimmer.

Jeh nach motorischen Fähigkeiten und Körperbewusstsein des Kindes, würde ich dieses Setting auch auf ein Haus/Wohnung mit 2 Ebenen anwenden.
Konstruktionsspiel und Rollenspiel und Bewegungskiste im oberen Stockwerk. (Wobei man bei Haus+Garten die Bewegung auch nach draußen verlagern könnte)
Und alles andere im Wohnzimmer.
Meine Maus ist jetzt schon soweit dass sie Treppen nicht runterstürmt sondern sehr vorsichtig krabbelt/läuft. Mit 2 also würde die Treppe bei ihr keine Einschränkung mehr in der Selbständigkeit bedeuten.
(Dafür ist meine Kleine aber noch lange nicht soweit, dass sie sich auch mal 2 Minuten alleine beschäftigt - also würden die Dinge, die im Kinderzimmer sind, vermutlich nach wie vor kaum benutzt werden - da müsste dann halt wieder geschaut werden)

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Hey, schön, dass du die Umgebung des Kindes so zugänglich gestalten willst. Ich war erstaunt wie selbstständig sich unsere Tochter ihr Spielzeug auswählte als wir es nach Montessori kindgerecht anboten.

Wir haben ein Kinderzimmer, dort wird geschlafen und grwickelt und umgezogen. Gespielt wird dort höchstens mal mit den Teddys solange ich Wäsche in den Schrank räume.

Dann haben wir ein Spielzimmer, hier stehen keine Möbel ausser einer Couch, der Boden ist mit Puzzelmatten ausgelegt. Es ist eine Ja-Umgebung sie kann sich hier frei bewegen und austoben. Hier gibt es ein tiefes Fensterbrett auf dem immer wieder andere Bücher presentiert werden. Permanent ist der kleine Mammut Ikea Tisch mit 2 Stühlen wo die Farben und das Malbuch liegen und eine Spielküche mit Zubehör im Körbchen. Derzeit gibt es noch ein Puzzle, eine Kiste Duplo und ein Körbchen mit Bällen. Dann steht da auch noch das Kletterdreieck mit Rutsche.

In der Küche haben wir einen Ikea Raskog Trolley, so ein Wägelchen mit 3 Etagen. An die beiden Unteren kann sie schon ran, dort gibt es einen Hund mit Schnur zum hinterherziehen und ein Camping Car Spielzeug mit Figuren. Oben liegen die Lätzchen drin. Ich mag es ordentlich, so lässt sich alles schnell verräumen und da das Ding auf Rädern ist steht es nie im Weg rum. Ansonsten hat sie eine Schublade voller Tupperware und Shaker die sie gerne ein und ausräumt während ich koche. Oder ich geb ihr nen feuchten Lappen und lass sie "putzen" :)

LG