Fühle mich als Mutter austauschbar

Hallo ihr Lieben,

ich bin Mama einer 2,5 Wochen alten Tochter. Leider kann ich aufgrund meiner Brustwarzenform und einer Saugverwirrung meiner Kleinen nicht stillen (hatte zwei verschiedene Stillberaterinnen, pumpe aber ab). Ich hab die Schwangerschaft und dieses besondere innige und auch exklusive Verbindung zu meiner Tochter so genossen, ihre Bewegungen brachten mich immer zum Lächeln :)
Der Übergang zum Neugeborenen fiel mir die erste Woche echt schwer, die Anfangszeit ist ja auch hart..jedenfalls da ich nun nicht stillen kann fühlt es sich an, als könnte ich diese innige Verbindung aus der Schwangerschaft nicht mit ihr fortführen, obwohl ich natürlich weiß, dass ich das Fläschchen achtsam geben kann etc.
Die Kleine schreit seit ein paar Tagen ab dem Abend recht viel und muss rumgetragen / geschaukelt werden etc (soweit ja normal für das Alter). Nun hat sie ein großes Nuckelbedürfnis und das stillen wir seit heute mit einem Schnuller, wenn es nicht anders geht - und irgendwie fühle ich mich dadurch noch austauschbarer. Ich hatte mir so sehr eine besondere Bindung zwischen meiner Tochter und mir gewünscht und jetzt habe ich das Gefühl, man könnte eine x-beliebige Frau hinlegen, auf der sie liegen kann und die ihr das Fläschchen gibt und die Windeln wechselt.
Auf der anderen Seite kenne ich viele Frauen, die Stillen können und am Anfang eher das Gefühl hatten, nur eine „Milchbar“ zu sein- sie fühlten sich also auch nicht wirklich als „Mama“ gesehen mit dem Geruch, den Geräuschen aus dem Mutterleib verknüpft.
Ging es wem am Anfang auch so?

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Hi!
Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, auch wenn ich in einer anderen Situation war.
Mein Baby kam als Frühchen zur Welt und lag eine Woche auf der Intensivstation. Ich konnte nicht permanent beim Baby sein, auch nicht immer stillen, musste abpumpen und mit der Flasche zufüttern, weil mein Kind zu schwach war, um sich sattzutrinken. Wenn ich nicht da war haben sich die Säuglingsschwestern um mein Kind gekümmert, es gefüttert, die Windeln gewechselt und es gebadet.

Ich fühlte mich dabei ziemlich mies, weil ich in der ersten Lebenswoche nicht komplett Mama sein konnte und nachts fremde Frauen mein Baby versorgt haben. Ich fragte mich, ob mein Kind mich erkennen und akzeptieren würde und wie wir nach diesem Start eine Verbindung aufbauen könnten.

Dein Baby wird sich freuen, weil DU ihm die Flasche gibst und DU ihm die Windeln wechselst. DU bist da, wenn es weint und von dir will es sich trösten lassen. Niemand kann dich als Mama für dein Kind ersetzen. Eure Beziehung wird wachsen, je öfters du dich mit deinem Baby beschäftigst (Wickeln, Baden, Vorsingen, Vorlesen, Reden, Tragen, Kuscheln... vielleicht ist Känguruhen was für euch?). Ich habe mich von dem Gedanken losgemacht, dass man "nur" durch das Stillen die ultimative Mutter-Kind-Verbindung aufbauen kann. Ich kann bis jetzt nur teilstillen und trotzdem lächelt mein Baby mich an und meckert sobald ich weg bin, weil es mich in seiner Nähe wissen will. Es hat auch schon im Krankenhaus sehr schnell gemerkt, wer von den ganzen Frauen da die Mama ist. Vertraue dir, aber viel mehr noch, vertraue deinem Baby. Du denkst vielleicht, du bist austauschbar, aber dein Baby denkt das mit Sicherheit nicht.

Alles Gute!

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Natürlich ist die Bindung während der Schwangerschaft ganz anders als jetzt, das Baby ist nun körperlich getrennt von dir. Und die neue Bindung muss doch bei jedem erst wachsen.

Klar, das Baby kennt deine vertraute Stimme, deinen Geruch. Aber es muss doch sonst alles erst neu kennenlernen. Ob du nun stillst oder nicht ist dem Baby dabei egal.

Am Anfang denken Babys nichts, sie können gar nichts und niemanden zuordnen, sie sind im reinen Überlebensmodus. Sie brauchen Nahrung, Schlaf, Wärme, liebevolle Fürsorge.

Rein medizinisch betrachtet ist es da erstmal natürlich egal, von wem diese auf welche Weise auch immer kommt. Aber das Baby beginnt ja auch nach und nach, die Welt zu verstehen, Dinge wahrzunehmen und Menschen zuordnen zu können. Bis das Baby überhaupt versteht, dass du ein eigenständiger Mensch namens „Mama“ bist, vergehen noch ein paar Monate 😅 ich glaube das ist eben auch das, was stillende Mütter genauso erfahren, wie du schreibst.

Es ist also ein beiderseitiges Kennenlernen, das nach 2,5 Wochen überhaupt erst angefangen hat. Vor euch liegt noch alles, die Liebe wird auf beiden Seiten von Tag zu Tag größer werden, egal wie das Essen kommt!

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Hab Geduld! Mir ging es am Anfang ähnlich, obwohl ich stillen konnte. Gerade beim nächtlichen Schreien hat mein Mann sie viel besser beruhigen können, ich hatte zeitweise sogar das Gefühl, abgelehnt zu werden.
Aber mit der Zeit sind wir immer mehr zusammen gewachsen und jetzt mit 8 Monaten bin ich überhaupt nicht mehr austauschbar 😅.
Sei für dein Baby da, trag es viel, rede und sing und du wirst sehen, dass ihr eine tolle Bindung aufbauen werdet, stillen hin oder her.
Tatsächlich empfand ich das stillen in den ersten Wochen gar nicht so sehr als bindungsfördernd, da sie viel an der Brust geschrien hat, weil die Milch so schnell kam oder sie Bauchweh hatte.

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Ich konnte mein Sohn nicht stillen und unsere Bindung ist so wundervoll.
Das stillen ist zwar schön wen es klappt aber macht dich nicht zu einer schlechteren Mama wen du es nicht machst.
Diese Bindung wird kommen, glaub mir :)

5

Du bist noch voll im Wochenbett, im Hormonentzug.

Ich habe damals im Bad gestanden und auf den leeren Bauch geschaut und das unbekannte Kind in mir vermisst, obwohl das geborene Kind zum Kennenlernen im Raum nebenan lag. Das hat sich mir eingeprägt.

Es ist nun ein anderes Kind. Du kannst es kennenlernen. Ihr werdet eine Bindung haben.

Die erste Zeit fand ich wirklich furchtbar, wie durch den emotionalen Fleischwolf gedreht. Ich hatte auch nicht dieses „Liebe auf den ersten Blick“ und war dadurch richtig gestresst.
Die Geburt hatte 24 Stunden gedauert, ich war einfach nur leer.

Mein Sohn ist nun 3+ und wir haben eine tolle, vielfältige, bunte, emotionale Beziehung. Anders als meine Vorstellung. Gewachsen und größer geworden.

Lass dir, lass euch Zeit.

Wenn die Gefühle dich sehr belasten , sprich mit anderen drüber. Hebamme, Ärztin,…

Alles Gute!

6

Das was du beschreibst und fühlst kenne ich nur zu gut. Ich hatte das Gefühl und lange die Überzeugung, dass die Bindung zu meinem Baby hätte stärker sein können, wenn die Geburt wie geplant verlaufen wäre. Ich war und bin immer noch richtig verletzt über den ungeplanten Kaiserschnitt und das ich so lange auf das erste Kuscheln warten musste. Das hat jetzt nichts mit dem Stillen zu tun, aber diese Emotionen die du beschreibst hatte ich auch. Mir tuts heute noch richtig weh, wenn ich daran zurück denke. Es tut mir leid, dass du das durchmachst. Lass dir aber bitte eines sagen, du bist als Mama das wichtigste für dein Kind! Ob es gestillt wird oder das Fläschen bekommt ist vollkommen egal! Was du leistest mit Apumpen ist super harte Arbeit und viel anstrengender und fordernder als „nur“ zu stillen. Dafür hast du meinen Respekt. Mein Baby hat übrigens auch einen Schnuller und ich hab mich damit lange nicht wohl gefühlt. Es ist in Ordnung! Meine Wochenbetthebamme meinte damals, die allermeisten Eltern führen irgendwann den Schnuller ein. Babys haben halt ein natürliches Saugbedürfnis und das wird so wenigstens erfüllt. Ich hab das Stillen total romantisiert. In Wirklichkeit, vielleicht ist es auch nur bei uns so, stillt mein Baby 5-10 Minuten pro Mahlzeit. Es scheint so, als wäre Stillen für mein Kind nur Nahrungsaufnahme. Er lässt sich mit Stillen auch nicht beruhigen und schläft dabei auch nicht mehr ein. Dieses Gefühl mit ihm verbunden zu sein habe ich eher wenn ich mit ihm Kuschel, spiele oder ganz arg wenn ich ihn bei mir Trage. Als er noch sehr klein war habe ich ihn ganz oft nackig auf meinen nackten Oberkörper gelegt. Es hat uns sehr geholfen und ich hab mit jeder weiteren Woche gemerkt, wie immer mehr Bindung entsteht. Nachdem die Schwangerschaft und diese Verbundenheit vorüber waren und sich alles so anders angefühlt hat, war der direkte Hautkontakt irgendwie sehr tröstend. Vielleicht hilft euch das auch. Ich würde es mir sehr wünschen! 💕

Bearbeitet von Hawaiitoast
9

Genau!
Körperliche Nähe bringt am meisten und gibt absolut enge Bindung!

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Ich kann bereits das 2.mal nicht stillen und habe das 2.Flaschenbaby!
Empfinde es jedochgar nicht wie Du!

Die Kleinen riechen und hören an Deiner Stimme das Du es bist, lassen sich von der Mama viel besser beruhigen- mein Mann hat heute alles gegeben, aufgehört zu weinen hat Sie erst bei mir aufm Arm!

Außerdem schauen die Kleinen einen beim Flasche geben an und ab einem gewissen Alter lächeln Sie einen dabei an oder wenn man zu Ihnen ans Bettchen kommt nachm Aufwachen!

Unser Sohn ist 19 Jahre alt und die kleine 10 Wochen!
Habe zu beiden eine ganz enge Bindung trotz Flasche!

Mach Dir da mal keinen Kopf!
Hat nichts damit zu tun ob man stillt oder nicht.

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Unser Sohn ist 10 Jahre alt! Blöde Tastatur!

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Setze dich nicht so unter Druck und versuche positiv zu bleiben. Du bist eine tolle Mama, egal ob du stillst oder nicht. Versuche das Positive zu sehen: dein Mann kann dich gut unterstützen und die Kleine auch mal eine Weile nehmen/umhertragen/füttern. Es ist euer beider Kind und es hat viele Vorteile, wenn sowohl Mama als auch Papa Bezugspersonen gleichermaßen sind.
Während meine Freundinnen abends oft ihr Kind zu Bett bringen mussten, konnte dies bei mir auch mein Mann erledigen (wir wechselten uns ab wenn wir beide da waren), ansonsten konnte ich mich auch mal abends verabreden, zum Sport gehen etc. Es ist nicht alles negativ, versuche das Positive für dich zu sehen. Die innige Bindung zu dir wird sicher noch entstehen, das kommt erst später und es wird wahrscheinlich sich auch mal umkehren, dass dein Mann bevorzugt wird-das ist ganz normal und fast überall mal eine Phase (bei uns als er 2,5 Jahre alt war).Was ich dir aus eigener Erfahrung sagen kann:
Ich habe auch nicht gestillt und die Beziehung zu meinem Sohn könnte inniger nicht sein. Ich bin stolz drauf, dass er genauso so sehr an seinem Papa hängt und es daher nie Theater gab bei Themen wer bringt ihn ins Bett, beruhigt ihn etc. gab. Er ist heute 5 und ein ganz lieber, unkomplizierter Junge♥️
PS: mach dir wegen dem Schnuller keine Gedanken. Wir hatten genau 1 Tag gebraucht um ihn zu entwöhnen (kurz bevor er 3 wurde). Lass ihn nuckeln, alles was beruhigt, ist schon okay (und besser als der Daumen!). Mein Sohn mochte beispielsweise den Kinderwagen lieber als die Trage und mein Mann fuhr ihn stundenlang darin umher, wenn er weinte. Probiert aus was für euch am Besten ist und setze dich nicht so unter Druck!