Erfahrungen verkürztes Zungenband durchtrennen

Hallo!

Gibt es hier ein paar Leute mit Erfahrungen zum Durchtrennen vom Zungenband?
Unsere Stillberaterin meint, dass unser Zwerg ein verkürztes Zungenband habe und eben dieses Auslöser unserer Stillschwierigkeiten sein könnte.
Die Symptome zeigt er allesamt, daher bin ich auch sicher, dass es tatsächlich verkürzt ist. Ich würde trotzdem gerne ein paar aktuelle Erfahrungsberichte dazu lesen, falls jemand was parat hat 😊
Außerdem hab ich etwas Angst vor dem eigentlich harmlosen Eingriff und davor, dass es trotzdem nicht besser wird…

Liebe Grüße!

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Das ist wirklich kein schlimmer Eingriff und war früher Standard direkt nach der Geburt. Beim Impfen gab es mehr Tränen als bei der Durchtrennung :-)

Wichtig ist nach dem Durchtrennen (bei uns mit Schere),dass die Übungen aktiv gemacht werden, damit es nicht falsch wieder abheilt und man das ganze umsonst gemacht hat.

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Was denn für Übungen? 🤔 Wir haben danach gleich gestillt und dann nie wieder daran gedacht. Von Übungen hat niemand was gesagt und habe auch nichts dazu gelesen?

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Aktives Wundmanagement nach Frenotomie googeln. Ist zwar in Diskussion ob sinnvoll oder nicht, aber meine Stillberaterin meinte auf jeden Fall machen, da bei den Studien, die zeigen, dass es auch schlecht zusammenwächst in der Gruppe mit AWM die Eltern es nicht ordentlich gemacht haben, zu wenig oft, zu wenig genau :-)

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Wurde bei uns ohne Betäubung durchgeführt, Baby hat nicht mal geweint und es hat nur eine Minute gedauert. Ganz kurz hat es geblutet (vielleicht nicht wie wir dem Baby einen weißen Body anziehen 😅), habe dann gleich gestillt und 5min später hatten wir das alles schon vergessen und haben nie wieder daran gedacht. War absolut unaufregend :)

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Das klingt gut, wenn es so unauffegend ablief 😁

Habt ihr es aufgrund von Stillproblemen gemacht und wenn ja, hat es geholfen?

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Haben wir auch hinter uns. Unser Sohn hat das durchtrennen nicht mal mitbekommen und keinen piep von sich gegeben. Trinken ging danach besser. Würde es an deiner Stelle lieber jetzt als später machen weil da jetzt noch keine nerven drin sind und es später sonst auch zu sprechschwierigkeiten kommen kann. Mein Brüderchen kann da ein Lied von singen

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Ich habe sogar zwei unterschiedliche Erfahrungsberichte.
Bei Nummer 1 war es so, dass sie wirklich wirklich Probleme hatte. Sie hat zwar gut zugenommen etc. Aber man hat gemerkt, dass das Stillen für sie sehr schwierig war. Ich hatte die ersten 6 Wochen Höllenqualen. Meine Brustwarzen wurden immer wunder und wunder. Haben permanent geblutet. Flasche hat sie auch nicht genommen. (Vielleicht auch wegen des Zungenbändchens. Dann wurde die Verkürzung festgestellt und es wurde ihr mit ca 6 Wochen durchtrennt. Ab da war es direkt besser. Nach 1-2 Tagen hatten meine Brustwarzen sich soweit erholt, dass ich wirklich komplett schmerzfrei stillen konnte. Ohne das Durchtrennen hätte ich abstillen müssen so schlimm waren die Schmerzen.

Bei Nummer 2 war das Bändchen auch verkürzt. Da hatte ich die ersten 1-2 Wochen schmerzen. Allerdings nicht so schlimm wie bei Nummer 1.
Danach konnte ich ohne Durchtrennung schmerzfrei stillen.
Im Krankenhaus haben die sich geweigert zu durchtrennen. Ich sollte das mit dem Kinderarzt klären. Ich hatte schon Angst wochenlang wieder Schmerzen zu haben.
Aber nachdem es aufgehört hatte habe ich entschieden noch abzuwarten.
Und jetzt mit 1 Jahr kann er wunderbar die Zunge ganz rausstrecken. Es hat sich also tatsächlich verwachsen.

Ich würde sagen solange keine Probleme beim Stillen etc da sind kann man abwarten. Aber wenn Probleme da sind die auf das Zungenbändchen zurückzuführen sein können würde ich es nach Ärztlicher Abklärung durchtrennen lassen. Bei Nummer 1 hat es damals definitiv geholfen.

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Also das klingt ja fürchterlich, toll dass es durch den Eingriff dann problemlos ging und auch, dass es sich bei Nummer 2 verwuchs!

Wir haben leider wirklich sämtliche Symptome, die davon kommen können und trafen daher nun die Entscheidung. Ich hoffe so sehr, dass wir danach problemlos stillen können!

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Huhu,

Ich kann dir auch von uns berichten. Meine Tochter hatte sowohl ein verkürztes Zungen- als auch Oberlippenbändchen. Sie hatte zwar gut zugenommen (vermutlich weil ich genug Milch hatte und sie nicht viel machen musste), aber meine Brustwarzen waren wund und das Saugenmuster war nicht korrekt (die Wellenbewegung der Zunge beim Stullen war nicht vorhanden). Wir sind hellhörig geworden, nachdem wir festgestellt hatten, dass sie beim Schlafen ihren Mund nicht zumachte und ihre Zunge unten lag und nicht wie es eigentlich gehört oben am Gaumen. Mein Mann ist dann auf eine Logopädin gestoßen, die sich auf orale Restriktionen spezialisiert hat und wir vereinbarten einen Termin. Sie bestätigte unseren Verdacht und hat uns zu einer Durchtrennung geraten, die wir durch eine erfahrene Zahnärztin in einem Zungenbandzentrum durchführen lassen (mit Laser). Zu dem Zeitpunkt war unsere Tochter knapp 1,5 Monate alt und wir haben sofort eine Verbesserung gesehen - sie konnte ihre Schultern entspannen ließ sich endlich auf den Rücken ablegen (ich hätte nicht gedacht, dass es da einen Zusammenhang gibt). Und die Stillprobleme sind mit der Zeit auch verschwunden.

Ich würde an deiner Stelle, wenn es möglich ist, mich erstmal an eine Logopädin , die sich damit auskennt, wenden und vor dem Eingriff vorbereitende Übungen machen und nach dem Eingriff auf aktives Mundmanagement achten (die Übungen für danach hatte uns dann dir Zahnärztin gezeigt und wir haben sie täglich jede 4-6 Stunden gemacht, 6 Wochen lang). Wenn du magst, kann ich dir ein paar Instagram Accounts empfehlen von u.a. Zahnärzten, die über diese Problematik aufklären.

Viele Grüße und alles Gute!

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Hallo,

wir haben es auch durchtrennen lassen. Bei uns war es nur Grenzwertig zu kurz, aber sie konnte nie die Zunge raus strecken und beim weinen war die Zunge nur auf halber Höhe.

Es wurde dann mit 3 Wochen durchtrennt, da auch wir stillprobleme hatten bzw. sie nicht zugenommen hat.

Der Eingriff selber war innerhalb weniger Sekunden erledigt. Die kleine hat ganz kurz geweint, auf dem Arm war es wieder gut. Es auch nicht geblutet.
Beim ersten weinen nach dem Eingriff wurde die Zunge direkt anders bewegt. Wir haben dann auch die Übungen gemacht, sowieso noch die Zunge nach vorne gedehnt.
Wir brauchten noch ein paar Tage bis sie die Zunge frei bewegt hat. Seitdem stillen wir voll und sie bewegt die Zunge in alle Richtungen.

Also bei uns war es ein voller Erfolg, brauchte aber ein paar Tage Zeit bis es reibungslos geklappt hat bzw. wir nicht mehr zufüttern müssten

Auch für den späteren Spracherwerb ist eine bewegliche Zunge wichtig.

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Meine Kleine ist jetzt 7Monate und da sie das 3.Kind ist, fand ich schon früh, dass das stillen unangenehm war und habe mich über Milchbelag auf der Zunge gewundert. Leider wurde es trotzdem erst mit 9Wochen erkannt. Eine Laserdurchtrennung hätte ca. 350-600€ gekostet, da wir uns das momentan nicht so leisten konnten/wollten haben wir die Schere gewählt. Sie hat doll gebrüllt beim schneiden und es hat auch geblutet und sie wollte leider überhaupt nicht danach stillen und ich stand mit brüllendem, blutendem Kind hilflos rum. Es wurde auch kaum betäubt. (Darauf würde ich das nächste Mal mehr bestehen, bei uns wurde nur auf mein Verlangen ein Betäubungsgel draufgeschmiert und ne Sekunde später geschnitten....)
Danach haben wir dauernd diese Übungen gemacht, die für uns und unsere Tochter echt traumatisch waren. Begleitet wurden wir von einer Stillberaterin und spezialisierter Logopädin.
Ich habe sogar extra immer etwas Dentinox o.ä. draufgetan aber trotzdem tat es meiner Tochter wohl sehr weh die Wunde dauernd zu dehnen und war eine schlimme Quälerei.
Leider hat sich das stillen nach ein paar Wochen zwar ETWAS verbessert (sie hat nicht mehr geschnalzt) aber war immer noch weit weg von einem richtigen Anlegen.
Der neue Verdacht war zu kurzes Lippenband (sie hat die Lippe nie ausgestülpt), das wurde dann auch noch durchtrennt und das Procedere war noch 20mal schlimmer:-(. Sie hatte wochenlang danach Schmerzen und eine geschwollene Lippe, aber wenigstens mussten wir das nicht dehnen :-(.
Jetzt ist sie 7Monate und stillt immer noch mit falscher Anlegrechnik und es ist nicht gerade angenehm für mich...
Aber sie wird satt und es ist erträglich....

Also mein Fazit ist eher durchwachsen:-/.

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Also bei uns wurde es direkt bei der U2 im KH durchtrennt und seit dem läuft es viel viel besser.

Leider hat er mir vorher schon die BW halb abgelöst und habe einen tiefen Riss, aber der heilt mittlerweile auch schon. Ich stille trotz allem einfach weiter. Der Schmerz lässt sich mittlerweile auch gut aushalten 💪🏻

Also ich würde es immer wieder so machen