Große Sorgen nach osteopathischer Behandlung

Hallo zusammen,

ein vielfach diskutiertes Thema im Forum und nun habe ich auch eine Frage bzw. Sorgen.

Mein Sohn (4 Monate) hatte keine leichte Geburt: Einleitung, lange Wehen, Steckenbleiben, Saugglocke, Beatmung, er ist außerdem ein sehr schweres Baby (4450gr zur Geburt und nun mit 4 Monaten bereits über 8kg). Ich habe viel Blut verloren und wir mussten uns erst einmal lange einspielen, bis alles halbwegs entspannt war. Er hatte schon immer eine Lieblingsseite und hat den Kopf stark überstreckt.

Die KiÄrztin hat bei der U4 eine leichte asymmetrische Kopfform festgestellt und uns zur Physio geschickt, die wiederum nach 3 Sitzungen empfohlen hat, parallel Osteopathie zu beginnen. Mein Sohn hat seinen Rumpf immer weit nach vorne gestreckt und machte ein Hohlkreuz, hier kam die Physiotherpeutin nicht weiter.

In der ersten Osteo-Stunde hat sie einen muskulären Schiefhals festgestellt und sanft gedrückt. Hier habe ich keine Besserung festgestellt, alles wie vorher auch. Bei der zweiten Sitzung, die fast 48 Stunden zurückliegt, hat sie dann erst wieder sanft begonnen und plötzlich ihre Hände auf seinen Rücken gelegt und ziemlich doll gedrückt, so sehr dass es ordentlich geknackt hat. Es gab ein kurzes Aufschreien meines Sohnes aber als sie ihn aus der Position genommen hat, war er wieder entspannt. Ich fand es dort schon extrem gruselig, dass es so geknackt hat und dann auch noch in der Nähe der Halswirbelsäule. Sie meinte er könne nun sehr schläfrig und wackelig sein.

Am nächsten Tag (also gestern) nun das böse Erwachen: er überstreckt sich noch mehr, macht sich steif wie ein Brett, gibt schrille Töne von sich und streckt den Rumpf noch viel weiter raus als vorher, er weint nicht wirklich mehr, ist aber auch hart im nehmen, dafür macht er leidvolle Geräusche.
Zum Glück hatten wir wieder Physio, die sich auch wunderte und meinte, er ist viel unentspannter und hat sanft mit ihm gearbeitet. Sie sagte es könne sein dass die Osteopathin die Blockade nicht ganz gelöst, sondern nur „angestubst“ also getriggert hat und es deswegen noch nicht i.O. ist.

Es tut mir so unendlich leid, ihn so zu sehen und ja, ich habe jetzt vielfach gelesen dass es zu einer sogenannten Erstverschlechterung kommen kann, aber dieses Knacken will mir nicht aus dem Kopf. Wir waren gestern sogar noch notfallmässig in einer Arztpraxis und so wie fast jeder Artz, war auch diese Ärztin kein Fan von Osteopathen und meinte niemals irgendwas „einrenken“ lassen an der HWS. Ich mache mir extreme Vorwürfe.
Die Osteo sagte dass ich das Wochenende abwarten solle (heute ist Samstag) und sonst guckt sie es sich nochmal an (Spoiler: ich möchte dort nie wieder hingehen).

Meine Frage, da ich dazu nichts gefunden habe, weder hier noch im Netz:
gibt es Menschen, die auch Erfahrungen mit diesem Knacken gemacht haben? Sind Babys dafür nicht viel zu klein?

Danke vorab fürs Lesen des wirklich langen Textes und ein schönes Wochenende allen! :)

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Also erstmal geht es gar nicht dass diese Osteopathin so etwas einfach durchführt, ohne es vorher anzukündigen und euch zu fragen, ob eine Manipulation an der HWS für euch i.O. ist. Wir reden hier von einem Baby. Ich bin wirklich schockiert. An deiner Stelle würde ich das beim zuständigen Amt (wäre für Heilpraktiker bei uns das Landratsamt) melden.
Ist euer KiArzt am Wochenende notfallmäßig zu erreichen? Ich würde schon darauf pochen dass ein Arzt sich das ganze nochmal genau anschaut, ggf. sogar mit bildgebenden Verfahren, wenn auch weiterhin keine Besserung eintritt (ich weiß nicht inwieweit das in dem Alter schon gemacht wird).
Bei meiner Tochter knackt es schon auch mal laut, aber sie ist jetzt auch schon 15 Monate alt. Wir waren selber mal in unserer Verzweiflung (Schreibaby) bei der Osteopathie, obwohl ich eigentlich überhaupt nichts davon halte (generell stehe ich Heilpraktikern und der fehlenden staatlichen Regulierung SEHR kritisch gegenüber). Geknackt hat da aber gar nichts und ich habe auch noch nie gehört dass man schon bei Babys so stark behandelt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hey,

mach dir bitte keine Vorwürfe, du hast nur das beste für dein Kind gewollt und ich kenne einige Hebsmmeb, die jedem Kind zu osteophatischen Behandlungen raten und meine Kinderärztin hat es damals auch für eine gute Idee befunden.

Wir waren zweimal in den ersten Lebenswochen bei einem Kinderosteopathen gewesen (der gilt bei mir in der Stadt als Koryphäe). Fast Blockaden die gelöst wurden, waren deutlich mit einem Knacken zu hören (bei uns u.a. auch an der Halswirbelsäule). Für mich sahen die Bewegungen des Osteopathen aber eher sanft aus (bei der Halswirbelsäule habe ich mich aber weggedreht und mein Partner musste übernehmen 🫣). Unsere Tochter war nach den Behandlungen ziemlich müde. Das mit der Verschlimmerung finde ich aber auch ungewöhnlich (alle Mamas meines PEKiP-Kurses waren mit ihren Babys teilweise mehrfach bei der Osteopathie und sowas hatte tatsächlich noch keine berichtet).

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Mein Sohn wurde auch mit Saugglocke geholt und hatte ein paar Blockaden. Osteopathie half bei uns nur etwas. Jedoch war die Blockade mit 6 Jahren immer noch da trotz Physio etc.
Haben dann einen Tipp von jemanden bekommen Freisuhl 3 in Dortmund.
Da wird Manuelle Therapie gemacht von (!) Ärzten. Mein Sohn war danach wie ausgewechselt. Mit der mittleren Tochter war ich auch gleich dort und es wurden leichte Blockade gelöst mit 2 Jahren seitdem redet sie wie ein Wasserfall. Mit der jüngsten 2 Monate alt habe ich jetzt auch einen Termin. Es sind für uns zwar auch fast 4h Fahrt einfach und man muss selber zahlen aber es lohnt sich.
Einfach mal google und Homepage und Rezessionen lesen. Alles Gute

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Hey,

Den Beitrag hätte ich vor zwei Wochen genauso abschicken können 🙈
War auch kurz davor ins Krankenhaus zu fahren..

Ich kann dir aber von uns berichten, dass es nach 3-4 Tagen deutlich besser wurde und er mittlerweile einen riesigen entwicklungsschritt gemacht hat 🙏🏻 er hat sich vorher auch immer nur durchgesteckt wie ein Brett und mittlerweile sind die Füße fast nur noch in der Luft, weil er sich drehen will 🥰 daran war vorher niemals zu denken.
Er kann immer noch nicht so weit nach rechts schauen, wie nach links aber das werden wir in einer nächsten Sitzung in Angriff nehmen. Hätte vor zwei Wochen niemals gedacht, dass ich da nochmal einen Fuß reinsetze 😅

Ich wünsche euch alles gute und hoffe, dass ihr ähnliche Erfolge haben werdet 🙏🏻

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Also bei einer ostepathischen Behandlung sollte absolut NICHTS kancken. Ich bin selber großer Fan von Osteopathie und gehe seit Jahren selber regelmäßig zur Osteopathin. Da hat noch nie was geknackt. Und ich habe selber immer jede Menge Bockadeb. Mit meinem Sohn war ich auch schon einmal bei einer Osteopathin speziell für Säuglinge, da er auch per Saugglocke geboren wurde. Das einzige was da ein Geräusch gemacht hat, war das Spielzeug mit dem die Osteopathin getestet hat, ob mein Sohn den Kopf gleichmäßig nach links und rechts dreht.
Osteopathen lösen sanft Blockaden. Chiropraktiker sind die, bei denen es während der Behandlung knackt.
An deiner Stelle würde ich dort auf keinen Fall mehr hingehen. Bei einem Säugling eine Blockade durch einen starken Impuls zu lösen geht gar nicht. Vielleicht kann euch die Physio ja noch helfen, ansonsten such dir einen neuen Osteopathen und kläre vorher das Vorgehen genau ab.
Alles Gute für euch 🍀

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Ich bin ein großer Fan von Ostheopathie. Ich war selber schon ein paar Mal bei einer. Mit unserem Baby waren wir auch da, da sie von Geburt an einen verschobenen Kopf hatte, der dadurch behoben wurde. Da war aber nie irgendwas mit Knacken. Immer nur sanftes Drücken. Und sie hat vorher Bescheid gesagt, wenn für das Baby etwas unangenehm werden würde. Blockaden bei mir, hat sie auch ohne Knacken, nur durch drücken lösen können.

Was ich aus eigener Erfahrung zum Thema Einrenken sagen kann: Ich bin mal mehrere Monate mit einer Blockade im oberen Rücken durch die Gegend gelaufen, bis ich mich aufgerafft habe endlich mal zum Orthopäden zu gehen. Der hat die Blockade durch einrenken gelöst. Danach tat es erstmal mehr weh als vorher. Nach ein paar Tagen wurde es besser und die Schmerzen die ich vorher die ganze Zeit hatte, von der Blockade, waren weg. Ich habe im Nachhinein vermutet, dass sich die Muskeln einfach an die Blockade gewöhnt hatten und die sich durch das lösen erstmal umgewöhnen mussten. (Das ist jetzt meine Leihenmeinung. Ich habe keine Ahnung was eine Blockade medizinisch überhaupt ist und wie sich das auf Muskeln etc. auswirkt...)

Also vieleicht gibt es sich bei euch, nach ein paar Tagen von selbst. Ich bin aber auch ein Fan davon, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig zum Arzt zu gehen. Selbst wenn nichts festgestellt wird, ist man dann zumindest beruhigt....

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Hallo ihr lieben,

kurzes Update von uns: es waren super harte Wochen und man wollte uns von vielen Seiten einreden dass es auch eine Regulationsstörung sein kann, wobei ich fest davon überzeugt bin dass es kein Zufall sein kann dass einen Tag nach der osteop. Behandlung alles anders ist.

Wir waren bei der Kinderorthopädin, diese hat eine Atlastherapie vorgenommenen (nicht geholfen), wir waren bei einem Manualtherapeuthen bzw. Koryphäe im
Bereich der Osteopathie (danach war es etwas besser). Letzten Endes hatte mein Sohn eine Erkältung und Fieber und jetzt scheint nach der Genesung alles fast ganz weg.

Fazit: 1,5 Monate warten waren am
Ende wahrscheinlich die Lösung.

Danke für eure Berichte!