Ist unser baby ein High need Baby oder bin ich zu empfindlich?

Hallo ihr lieben, langsam frage ich mich ob ich einfach nur komplett spinne oder was los ist. Ich liebe meine 5 monate alte Tochter über alles und bedingungslos. Sie lachen und sich entwickeln zu sehen ist das schönste, was ich jemals im Leben hatte und ich bin unfassbar stolz auf sie. Aber ich frage mich immer wieder wieso alles so schwer sein muss. Sie ist so oft unzufriedenund schreit sehr intensiv und auch recht viel. Die ersten monate war sie definitiv ein schreibaby mit stundenlangem weinen. Das ist zum Glück nicht mehr so schlimm. Aber sie kann sich nie ohne wütendes Geschrei einige Minuten beschäftigen. Auch spazieren geht mit kinderwagen nicht, in der trage ist es 50/50 und geht auch nur kurz. Auto fahren klappt grundsätzlich nur für ein paar Minuten. Besuch ist sowohl bei uns und auch wenn wir woanders sind Glückssache ob es ohne durchgehende Geschrei klappt. Das einzige was einigermaßen ok ist, ist essen. Sie bekommt pre Nahrung weil stillen von Anfang an nicht geklappt hat und bekommt auch brei. Brei nimmt sie super an. Bei der flasche schreit sie auch da sehr intensiv, wenn ich ihr etwas anbiete und sie noch nicht genug Hunger hat. 5 Minuten später kann es aber sein, dass sie wieder aus heiterem Himmel losschreit und dann auf einmal doch trinkt. Man kann bei ihr einfach nie wissen. Spielen ist auch meistens schwierig. Zuerst ist sie super happy und mit vollem Einsatz dabei, eine Sekunde später brüllt sie, dass sie dunkelrot anläuft. Und sie beruhigt sich auch nicht schnell im Arm. Sie weint dann immer wieder extrem los. Das ist bei ihr immer so. Jeder Ausbruch geht lange und ist extrem laut und so intensiv, dass ihr die Luft weg bleibt. Das schlimmste ist aber das schlafen. Sie schläft einfach so schlecht. Ich liege die ganze Nacht wach und bin nur damit beschäftigt sie daran zu hindern sich zu drehen, weil sie dann brüllt. Ich gebe ihr alle paar Minuten den schnuller wieder. Trinken will sie nachts nur einmal, aber auch zu unterschiedlichen Zeiten. Mal um 11, mal um 2, mal garnicht Und auch da wird sie unheimlich wütend, wenn sie nicht möchte und ich es aber versuche. Auf mir, neben mir, im beistellbett, im größeren gitterbett, sogar alleine in ihrem Zimmer haben wir alles versucht. Nichts klappt. Sie hat tagsüber immer sehr viel geschlafen, 2 Stunden nach dem Aufstehen meistens 3 Stunden, dann nochmal ca 1,5 stunden und nochmal ca 30-40 Minuten. Ich habe die letzten Tage versucht sie nicht mehr ganz so viel tagsüber schlafen zu lassen, weil ich die Hoffnung hatte, sie hat dann nachts mehr schlafdruck und erkennt den Unterschied zwischen tagschlaf und nachtschlaf. Das hat sage und schreibe 3 Nächte funktioniert. Da hat sie einigermaßen gut geschlafen, ist nurnoch so 5,6 mal kurz wach gewesen, anstatt wie sonst die ganze Nacht nur im Halbschlaf zu verbringen und auch mehrere Stunden am Stück ganz wach zu sein. Aber letzte Nacht war sie wieder mehrmals stundenlang wach und nur unruhig, so dass die Nacht dann um 4:30 beendet war weil sie nurnoch gebrüllt hat. Und heute ist irgendwie bei mir etwas gebrochen. Ich weine immer wieder los und fühle mich so kraftlos. Ich will nicht, dass die kleine das sieht und verunsichert wird. Sie soll nicht darunter leiden, dass ich der Situation nicht gewachsen bin. Sie kann nichts dafür. Ich frage mich nur, ob es wirklich alles so schlimm ist oder ob ich es nur nicht schaffe. In meinem Umfeld reagieren alle immer mit Desinteresse und tun es ab, als ob es nicht so schlimm wäre. Mir wurde gesagt, ich hab die kleine verwöhnt und dass ich schlafen soll wenn sie schläft. Es versteht keiner, dass ich ja nicht schlafen kann weil ich aktiv dafür sorgen muss, dass sie sich nicht selber weckt. Wenn ich einschlummere, ist sie immer kurz danach wach. Was denkt ihr, ist unsere mais ein high need baby oder bin ich einfach zu empfindlich? Und hat vielleicht jemand mit high need baby Tipps oder kann sagen, wann es einfacher wurde?

Bearbeitet von HobbitMama
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Du bist definitiv nicht empfindlich und das was du beschreibst klingt sehr anstrengend. Unsere Tochter war auch ein sehr forderndes Baby. Mein Umfeld meinte auch immer, dass das doch alles normal sei 🙄 Zum Glück haben wir eine gute Kinderärztin die meinte, dass es eine Regulationsstörung ist und uns an eine Fachstelle überwiesen hat. Das hat uns sehr geholfen. Besser wurde es mit 6,5 Monaten, richtig gut mit 9 Monaten. Inzwischen ist sie 11,5 Monate und ein fröhliches und aufgewecktes Baby das ich in manchen Bereichen sogar als deutlich „einfacher“ empfinde wie andere Kinder in dem Alter. Wenn es dir zu viel wird such dir Hilfe. Und wechsle dich Nachts wenn möglich mit deinem Mann ab, damit du auch Schlaf bekommst.

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Danke für die Antwort. Leider ist unsere Ärztin nicht so toll, sie hatte mir einfach empfohlen unserer Tochter schmelzflocken in die flasche zu geben, damit sie besser schläft. Und die, die wir davor hatten, hat mir gesagt, ich wäre selber Schuld am schreien weil ich meine Tochter nicht stille und sie pre Nahrung bekommt. Einen Termin in der schreiambulanz hatten wir damals absagen müssen, weil unsere kleine ziemlich erkältet war. Da wurde ich am Telefon nur angeschrien, ob ich denn noch besseres zu tun hätte als deren Zeit zu klauen. Mein Mann hilft wirklich wo er kann, aber leider ist er beruflich oft auf Montage und sonst auch von 5:30 bis 18 Uhr auf der Arbeit. Dadurch ist die kleine natürlich mehr auf mich fixiert und weint eigentlich nur, wenn er sie schlafen legen will oder mit ihr schlafen. Aber dass es mit ca 6 Monaten besser bei euch wurde macht mir Hoffnung. 6 Monate ist irgendwie öfter der Zeitpunkt, wo es bei vielen besser wurde.

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Ohje, das tut mir sehr leid. Ich hoffe du weißt, dass du natürlich NICHT selbst schuld bist. So einen Quatsch hab ich ja noch nie gehört. Und Schmelzflocken helfen da natürlich auch nichts. Vielleicht gibst du der Schreiambulanz nochmal eine Chance? Nur weil die Sekretärin in der Terminvergabe blöd ist heißt das ja zum Glück nicht, dass das Fachpersonal auch so drauf ist. Vielleicht würden dir auch die Frühen Hilfen oder Wellcome helfen, wenn dein Mann soviel arbeiten muss?

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Oh je du liebe, fühl dich mal fest gedrückt und eine vorab, du bist für deine Maus die beste Mama die es gibt und dass man an deine Grenzen kommt und überfordert ist können wir alle mitreden!
Mein Sohn ist 18 wochen und die ersten 3 Monate waren für mich absoluter Horror. Nur geschrien nachts bis zu 7 Stunden aber auch tagsüber… rausgehen, mit Freunden spazieren, Babymassage, Kaffee trinken, etc. Alles nicht möglich! Bis heute nicht.
Mein kleiner schläft seit dem 3 Monat nachts gut! Ich habe eine Begrenzung gebaut bis einer Decke und stillkissen weil ich gemerkt habe das er sich gerne wo einkuschelt mit dem Kopf. Bei mir im Bett schlafen wir auch ab und zu aber da kommen wir beide nicht so zur Ruhe. Deswegen schläft er überwiegend im Beistellbett.
Ich kenne dieses intensive aber ein high Need Baby ist meiner glaub ich nicht. Er kann sich auch gut mal alleine unter seinem Spielweisen beschäftigen (circa 10-15 min dann wird ihm langweilig) das du von außen sowas ertragen musst ist nicht schön! Von meinem Schwiegervater darf ich mir auch anhören das ich mein Kind „verwöhne“ weil ich ihn nur trage (mag kein Kinderwagen) Auto fahren übrigens auch nicht.
Schau dir mal die 12 Anzeichen für ein high Need Baby an. Wenn das auf deine maus zutrifft, kann ich mir das auch vorstellen.
Mein kleiner ist zwar auch der willensstark und es muss auch vieles sofort sein 😅 unzufrieden ist er auch noch oft aber ich glaube das ist noch aus der Schreibabyphase.

Du bist nicht alleine und das du deine
Kleine abgöttisch liebst, ist klar aber auch wir sind nur Menschen und dürfen auch einfach mal traurig sein das es eben bei uns nicht so einfach ist wie bei anderen 🤍

Bearbeitet von Carina0402
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Danke für deine lieben Worte😊

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Hey HobbitMama,

ich drücke dich mal aus der Ferne. Das was du beschreibst hört sich super hart an. Ich kann mir schon vorstellen, dass deine Kleine ein Baby mit besonderen Bedürfnissen ist. Du leistest extrem viel, vergiss das niemals. Vor allem nicht, wenn dumme Kommentare von unsensiblen Menschen kommen! ♥️

Mein Sohn war auch ein sehr unzufriedenes und sehr forderndes Baby. Rückblickend kann ich nicht mehr genau sagen ob er ein High-Need Baby war, aber die ersten sechs Monate würde ich es schon arg vermuten. Die ersten drei Monate waren die absolute Hölle auf Erden, wir hatten einige Nächte in denen ich Null Minuten Schlaf bekommen habe, und tagsüber musste ich ihn bis zu zehn Stunden im Laufschritt tragen, dass er überhaupt irgendwie gepennt hat, sonst wurde noch mehr gebrüllt als eh schon. 😖 Es war wirklich furchtbar. Dieser extreme Schlafmangel treibt einen in den absoluten Abgrund und kein Tag war mehr schön oder ansatzweise erträglich. Von drei bis sechs Monaten war es immer noch hart, aber man konnte es überleben. Da ich nachts dann wenigstens auf 4 Stunden Schlaf kam. (Natürlich nicht am Stück…) Ich hab mich echt nirgends mehr mit ihm hingetraut weil er so unberechbar war. Tatsächlich habe ich aber mit sechs Monaten eine Besserung gemerkt. Wir hatten dann einfach einen Rhythmus langsam, das hat irgendwie geholfen. Er wurde immer zufriedener. Dennoch war das erste Babyjahr hart. Die Autonomiephase inzwischen ist aber wirklich gut zu stemmen mit ihm, da ist er deutlich leichter als die ehemaligen Anfängerbabys meiner Freunde. 😉 Er ist ein toller Junge, sehr intelligent und emphatisch. Wir haben super viel Spaß mit ihm! ♥️

Lass dir von Anderen nichts sagen! Halte möglichst Abstand zu solchen Leuten, das ist so zerstörerisch wenn man eh schon am Anschlag ist. Sie haben keine Ahnung und du machst alles richtig und bist eine großartige Mutter! ♥️

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Danke für deine lieben Worte. Zu wissen, dass andere das gleiche durchgemacht haben, zeigt mir, dass es nicht an mir liegt. Ich hoffe, dass es bei uns auch vielleicht mit 6 Monaten langsam bergauf geht, das hört man irgendwie öfters. Und du hast recht, andere können es nicht verstehen. Meine Schwester, die eigentlich schon empathisch und liebevoll ist, hat mir geraten doch einfach einen Film mit Kopfhörern zu schauen, wenn die kleine nicht schläft und ich sie immer festhalten und am zappeln hindern muss. Da hatte ich ihr erzählt, dass ich langsam das Gefühl habe den Verstand zu verlieren weil ich fast den ganzen Tag im dunklen Schlafzimmer mit dem Kind im Arm sitze und nicht raus komme oder irgendwas für mich tun kann. Das tat schon weh, weil ich das Gefühl hatte, dass niemand verstehen kann, wie belastend es wirklich ist. Für irgendwelche babykurse müsste ich ziemlich lange fahren, da wir sehr ländlich wohnen und es in der Nähe nichts gibt. Leider geht das mit unserer kleinen schreiraupe nicht.

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Nein, ich bin überzeugt, dass jedes Baby oder Kleinkind, eben mit einem individuellen Temperament geboren wird. Die dummen Kommentare oder Sprüche wie „entspannte Mutter, entspanntes Baby“ kommen ja wirklich auch immer nur von den Leuten, die easy Anfängerbabys haben/hatten.

Manche machen dann die Erfahrung beim zweiten oder dritten Kind, dass es wohl doch nicht an der Mutter liegen kann, da diese Babys dann plötzlich ganz anders sind und eben Nichts so funktioniert, wie es beim ersten geklappt hatte.

Es gibt echt nirgends so viele ungefragte Ratschläge und Tipps, wie wenn man Mutter oder Vater geworden ist. Jeder hat da seine eigenen Erfahrungen gemacht und meint, dass was bei ihnen selbst geholfen hat, wäre die allgemeingültige Lösung für Alle. Aber jedes Baby ist eben einfach anders. Fertig.

Du machst alles Richtig! Niemand kennt dein Baby so gut wie du, für dein Baby bist du die perfekte Mama und die ganze Welt. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es von Monat zu Monat einfacher wurde. Ich hoffe und wünsche dir, dass du die selbe Erfahrung machen wirst. Halte weiter durch und sei vor allem eins - sei stolz auf dich! Es ist unglaublich was du leistest! ♥️♥️

Absolut NIEMAND wird jemals verstehen, was es bedeutet, wenn man absolut Alles gibt und es dem Baby trotzdem einfach nie genug zu sein scheint. Und das sage ich auch heute noch, das kann nur jemand verstehen der es selbst erlebt hat. Die erste Zeit mit meinem Sohn kann ich auch bis heute nicht schönreden. Eltern neigen ja dazu, zu vergessen und das Ganze verblasst dann irgendwann. Aber diese Verzweiflung die ich da erlebt und gespürt habe, die werde ich nie vergessen. Und die Zeit konnte ich auch nicht genießen, auch wenn es selbstverständlich auch schöne Momente gab. Dennoch war ich im Überlebensmodus. Aber ja, es wurde tatsächlich besser. Immer Stück für Stück.

Liebe Grüße 😃

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Erinnert mich extrem an meine Maus in dem Alter. Ich drücke dir die Daumen, dass es bald besser wird, aber falls nicht, habe ich ein paar Ratschläge.
Gestalte euer Leben, solange es so schwer ist, so wie es für euch beide bestmöglich ist, egal was andere sagen!!! Ich habe ein paar Freunde verloren, weil ich sehr lange Zeit niemanden besuchen konnte. Ich bin nie mit Baby einkaufen gegangen , auch wenn das für die meisten mit Baby das Normalste der Welt ist. Ich bin nur weitere Strecken Auto gefahren wenn es absolut notwendig war. Unser Haushalt sah lange Zeit echt schlimm aus. Das sind nur ein paar Beispiele. Alle diese Dinge gingen irgendwann völlig problemlos, aber alles eben zu seiner Zeit. Alle waren beim Sportkurs mit Baby, hier unmöglich, sogar beim Kurs , wo man mit Kinderwagen oder Trage im Wald gelaufen ist, hat meine nur geschrien. Alle meine Freunde hier sind mit ihren Kindern ab Laufalter ins kinderturnen- hier erst mit 2,5 Jahren möglich gewesen. Könnte dir viele Beispiele nennen. Ja, ich war sehr einsam, aber im Nachhinein wäre alles leichter gewesen unser Leben in den schwersten Monaten einfach anders zu gestalten. Irgendwann wird es leichter!!!! Und was auch wichtig ist, versuche dein Baby nicht zu vergleichen. Ich weiß, das ist extrem schwer, aber es zermürbt dich nur noch mehr. Höre genau in dein Baby hinein und der Tag wird kommen, an dem du spürst „jetzt ist mein Baby bereit für Sache XY, die bisher nicht geklappt hat“ und diese Tage werden immer mehr werden! Du schaffst das!

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Hab noch was vergessen. Du könntest probieren Reize extrem zu reduzieren. Meine Tochter ist viele Monate in der Trage nur draußen vor einer weißen Wand eingeschlafen. Sogar die Bäume im Wald waren ihr zu viel. Daraufhin hab ich in unserer Wohnung vorübergehend extrem viel weggeräumt. Deko, Pflanzen, Uhren,… klingt verrückt, aber hat geholfen!