Kann mit meinem Baby (11 Monate) nirgends hin. Wie macht ihr das?

Liebe Community,

ich frag mich, ob noch jemand das Problem hat mit Baby in dem Alter. Mein Sohn scheint 80% des Tages unzufrieden. Zu Hause wird lautstark gequengelt, außer ich bespaße ihn direkt, indem ich singe oder mit ihm Bücher anschaue. Sein Spielzeug interessiert ihn leider nicht.

Mein Frust ist, dass ich mich mit niemandem mal im Cafe oder Restaurant treffen kann, da er ja ununterbrochen quengelt. Ich kann also nie eine Unterhaltung mit einer erwachsenen Person führen, außer er schläft. Das geht ausschließlich beim Spazierengehen im Wagen, aber dann auch bitte im strammen Schritt. Stehen bleiben und Cafe trinken ist nicht drin, da er dann aufwacht.

So langsam frustriert mich diese Situation sehr. Ich sehe bei Freundinnen, wie die Babys einfach auf ihrem Hochstuhl sitzen und mit Spielzeug spielen. Das gibt es bei uns leider nicht. Ist das "normal"? Sollte ich mit dem Kinderarzt darüber sprechen? Wie macht ihr das mit euren kleinen, wenn ihr jemanden außerhalb der eigenen 4 Wände treffen wollt?

Vielen Dank schon mal fürs lesen :)

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Ich bin mir sicher, dass sich die meisten Kinder wenigstens zeitweise alleine beschäftigen können. Wenn das nicht von selbst klappt, kannst du das mit deinem Kind üben. Schon alleine für dich. Das klingt nämlich sehr anstrengend, was du da treibst. Nicht alle Eltern haben Kapazitäten, um den ganzen Tag zu singen und vorzulesen. Sich selbst zu beschäftigen und aktiv die Welt zu erkunden, ist ein super wichtiger Entwicklungsschritt.

Du kannst dein Kind ganz behutsam hinführen. Schaut euch gemeinsam das Spielzeug an. Sitz dabei, begleite ihn und zieh dich dann immer weiter zurück. Vielleicht nur ein paar Augenblicke, dann immer länger. Setz dich ein bisschen weiter weg. Oder mach etwas nebenbei (Klassiker Handtücher falten). Vielleicht macht dein Kind mit und interessiert sich für deine Tätigkeit, oder es fängt etwas eigenes an.

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Danke dir, wir versuchen es seit Monaten mit ihm zu "üben", wie er sich mit den Spielsachen beschäftigen kann. Länger als 2 minuten möchte er das leider nicht alleine. Er ist erst zufrieden, wenn wir neben ihm am Boden sitzen. Am Tisch zu frühstücken, während er neben uns spielt, ist kaum möglich. Selbst wenn ich ihm beim Haushalt zuschauen lasse, findet er es langweilig. Abwasch, Wäsche aufhängen, nichts entertaint ihn genug um mal 10 Minuten zufrieden zu sein... Wir machen uns schon Vorwürfe ob wir ihn "verwöhnt" haben, dass er sich daran gewöhnt hat von uns bespaßt zu werden. Da er nach 4 Jahren Kinderwunsch unser 1. Kind ist, hat er natürlich die volle Aufmerksamkeit bekommen, was uns vielleicht jetzt zum Verhängnis wird :(

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Ich weiß ich wiederhole mich, aber es ist bei uns genau das selbe. Wir haben auch versucht die Kleine daran zu gewöhnen, hat nichts gebracht außer noch mehr Schreierei. Es gibt eben solche und solche Kinder... unsere werden auch noch dahin kommen, sich etwas selbst zu beschäftigen. Bwzugnehmend auf den Kommentar der Userin oben: Weder glaube ich, dass wir sie verwöhnt haben, noch dass wir ihnen einen wichtigen Entwicklungsschritt vorenthalten. Und man muss sich nunmal automatisch Kapazitäten freischaufeln, um sich um das Baby entsprechend zu kümmern. Die andere Option wäre bei uns schreien lassen, und das kommt nicht in Frage.

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Ich kenne das sehr gut, hier war es mit 11 M auch nochmal extrem. Und dann ganz plötzlich von heute auf morgen war er ein kleiner Sonnenschein. Man kann mit ihm jetzt alles machen, er sitzt artig im Kiwa, spielt im Biergarten mit seinem Auto auf dem Boden, flirtet mit den alten Damen im Café usw ;)
Es hat einfach Zeit gebraucht. Er hat in letzter Zeit extreme Veränderung durchgemacht und wird jetzt ein richtiges Kleinkind. Vieles ist jetzt mit 12 M soooo viel leichter als das gesamte letzte Jahr.
Mein Mann hat gerade EZ und wie gehen so für sie jeden Tag shoppen, in die Stadt, ins Café usw. Das wäre die Kurzem noch absolut undenkbar gewesen

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Danke dir, dann hoffe ich mal dass die Zeit Veränderung mit sich bringt. Beim Thema Schlaf hat es auch einfach Zeit gebraucht bis es besser wurde. Manche meiner Freunde verstehen es leider nicht, dass ich meine Verabredungen voll und ganz nach dem Kleinen richte. Sie danken, das Leben wäre wie vorher, nur eben mit Baby. Klar würde ich gerne im Cafe quatschen, aber da kommt man eben leider nicht zum Reden.

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Bei uns ist es 1zu1 genauso wie du es beschreibst. Meine Maus hat einfach Hummeln im Hintern. Irgendwo sitzen und spielen? Keine Chance. Im Kiwa fahren und einfach nur gucken? Nix da. Es muss sich dauerhaft bewegt werden und selbst dabei wird oft gequengelt. Sie hat nicht mal mehr die Ruhe fürs Singen oder Bücher anschauen. Es wird immer geturnt und gemeckert. Wir waren seit Geburt noch nie auswärts essen... Gespräche führe ich nur Abends wenn die Kleine schläft. Ich hoffe einfach, dass es mit dem Laufen besser wird 🙈 Sie wird 11 Monate.

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Danke dir für die Antwort. Dann fühl ich mich nicht ganz so als Außenseiter mit meinem Kleinen. Leider findet mein Mann es auch übertrieben, wenn ich nicht mehr ins Restaurant gehen möchte. Er denkt, ich sperre mich zu Hause mit dem Kleinen ein, anstatt ihn daran "zu gewöhnen" mal wo anders zu sein. Aber jedes Mal wenn wir es versucht haben, mussten wir uns beim Essen abwechseln, oder einer musste schlingen, und nach einer halben Stunde muss ich genervt das Lokal verlassen. Nur als er ein Säugling war und noch überall geschlafen hat, ging das problemlos. Auch meine Schwiegermutter sagt: Ach ist doch kein Problem, wir kriegen ihn schon bespaßt. Aber am Ende bin doch ich diejenige, die scheinbar als einzige genervt von der Situation ist :(

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Das ist völlig normal, sei beruhigt und trau dich trotzdem. Wir haben Zwillinge und dann ist auch nichts mehr mit abwechselnd, da beide Eltern mit Kind auf dem schoß essen müssen. Ja, manchmal ist es stressig, aber meist kann man die herumlaufen oder krabbeln lassen. Dann dauert das Essen halt länger und das Gespräch wird unterbrochen. Nicht schlimm. Wir lassen uns davon nicht abhalten.
Mit dem laufalter wird es auch schlimmer, da sie dann gar nicht still sitzen können.

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Das klingt anstrengend, hast du es auch mal ausprobiert oder ist es nur deine Befürchtung dass er draußen genauso drauf ist?

Wenn meiner eine quengelige Phase hat, denk ich auch immer, ich könnt nicht mit ihm raus, dabei ist er draußen (also im cafe, Straßenfest, bei Freunden) dann doch immer gut drauf und alle sagen, was ein liebes Baby ich doch haben Denke dann manchmal, dass ihm zuhause einfach langweilig ist und dass ich öfter mit ihm unter Menschen gehen sollte, damit er mal was anderes sieht. Er ist 6 Monate alt. Ist in dem Alter aber vielleicht nochmal anders, er schaut total neugierig durch die Gegend und kann sich daheim auch gut allein mit sich beschäftigen

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Ist hier auch so. Wir hatten immer wieder Phasen, in denen daheim viel gequengelt wurde (hatte auch immer den Eindruck, dass das sehr ausgeprägt ist, wenn sie gerade kognitiv oder motorisch viel lernt), aber draußen war es meistens sofort besser. Sie braucht Input. Das ist manchmal anstrengend, aber kenne ich von mir 😅

Meine Kleine ist jetzt fast 11 Monate und hat dazu einen großen Bewegungsdrang, deswegen ist Café auch schwieriger geworden. Ein bisschen sitzt sie schon im Hochstuhl, wenn sie auch was zu essen bekommt, aber danach muss sie raus. Deswegen treffe ich mich lieber bei anderen daheim oder suche kinderfreundliche Cafés/Restaurants. Da kann man sie auf den Boden setzen und sie kann bisschen krabbeln. Klar, in der Öffentlichkeit muss man drauf achten, dass sie andere Menschen nicht nervt und andere Wohnungen sind nicht immer babysicher - da muss man ihr auch immer etwas hinterher rennen. Aber ich persönlich mach das deutlich lieber als mich den ganzen Tag voll meckern zu lassen.

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Danke dir, ja klar haben wir es schon öfters ausprobiert. Wenn wir jemanden besuchen ist es auch besser, da ist alles neu und spannend - zu Hause kennt er einfach schon alles. Allerdings kann ich in einer nicht krabbelsicheren Umgebung auch keine 2 Worte wechseln ohne ihm hinterher zu rennen. Draußen im Kinderwagen ist er am friedlichsten, wenn es was zu schauen gibt. Ich gehe auch jeden Tag mit ihm raus. Aber eben nicht den halben Tag lang... Seit seiner Geburt ernähre ich mich von Fertigfutter das in 2 min aus der Mikrowelle kommt, da ich nicht eine halbe Stunde was gesundes kochen kann, weil es ihn langweilt. Ich weiß nicht wie ich es mit einem 2. Kind machen würde, das gesundes Essen am Tisch braucht...

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Hey, ich kenne das zu gut. Zumindest wurde es zeitweise bei der Nachbarin mit anderen Spielzeug und neuen Eindrücken ( andere Kinder) zeitweise besser. Mit der Zeit ging es dann auch auf Spielplätzen etc. Wirklich in ein Kaffee oder irgendwo sitzen wo es eigentlich langweilig ist für Kinder, ging mit meiner erst ab 3 Jahren. VG

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Danke dir, gut zu hören, dass es nicht nur uns so geht... Ich kenne das so von meinen Nichten und Neffen nicht. Ich habe den Begriff "High need baby" immer belächelt, aber langsam frage ich mich, ob es auf meinen kleinen Mann zutrifft.

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Ja, dass hab ich auch oft gedacht. Damals hab ich mich oft unter Druck gesetzt gefühlt. Ich wurde oft als das Problem und überempfindlich gesehen. Aber die Zeit hat es gebracht und einfacher wurde es für mich als ich es angefangen habe zu akzeptieren. Mit der Zeit wird es besser, auch wenn man das in der Situation meist nicht mehr hören kann. Aber auch bei euch wenn er sich dann besser äußern kann und erklären kann wird es besser. Du bist nicht alleine LG

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Du bist nicht alleine damit.
War auch immer neidisch auf alle, die so gemütlich mit schlafenden Baby irgendwo sitzen, Kaffee schlürfen und quatschen.
Konnte ich nie.
Mein erstes Kind ist 4 und essen gehen oder ins Café ist immer noch quasi unmöglich bzw macht einfach keinen Spaß, weil das Kind keine 5 Minuten entspannt sitzen kann. (Warum auch, ist doch langweilig für Kinder- die wollen toben und rennen.. )

Aber immerhin wird nicht mehr gequengelt oder geschrien;)

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Puh also 4 Jahre lang auf Gastronomie quasi zu verzichten, ist keine gute Aussicht :( Klar, irgendwann kann man in kinderfreundliche Restaurants mit Spieleecken gehen, aber momentan interessiert ihn eben leider kein Spielzeug... Aber gut zu hören, dass wir damit nicht alleine sind.

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Hast Du vielleicht Freundinnen, die ebenfalls ein Kind haben? Bestenfalls älter und damit super interessant für Deinen?
Sowas hilft bei sehr vielen Kindern, finde ich.
Oder Cafés mit großer Spielecke, die fremden Sachen sind ja doch interessanter als die eigenen.
Es gibt leider so Kinder, als normal würde ich das schon einstufen, aber die allermeisten Kinder sind in dem Alter nicht mehr permanent unzufrieden.
Kann er denn schon krabbeln oder laufen?
Bei uns war es so, dass beide Kinder eine Unzufriedenheitsphase hatten, bevor sie gelernt hatten, sich selbstständig von A nach B zu bewegen. Sie wollten schon, aber konnten halt noch nicht. Dadurch haben sie sehr schnell gelernt, selbst voran zu kommen… vielleicht ist das auch die aktuelle Phase von Deinem Kleinen.

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Danke dir, ja bei Freunden mit kindern und anderen Spielsachen ist es tatsächlich ein bisschen besser. Zu Hause kennt er ja alles schon auswendig. Leider habe ich nur 2 Freundinnen in der Nähe mit Kids, die kann ich aber auch nicht täglich belagern :p

Die Spieleecken im Cafe interessieren ihn nur 5 minuten, dann hängt er an meinem Rockzipfel, will rauf und wieder runter ...

Mein Kleiner kann schon schnell krabbeln und sich wo hochziehen. Also muss man eh immer hinterher sein. Doch selbst jetzt, wo er sich fortbewegen kann, ist ihm schnell langweilig.
Vielleicht versuche ich mal so Eltern/Baby Spielgruppen, bin aber immer vom Preis abgeschreckt

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Hey,

Natürlich ist jedes Kind anders aber ich finde nicht dass das normal klingt was du beschreibst.
Ich bin aber auch keine Experzin aber immerhin Erzieherin und hab auch ein paar Jahre in der Krippe gearbeitet.


Ist es denn schon immer so?
Was genau macht er denn wenn du dich nicht mit ihm beschäftigst und ihm eine Kiste Spielzeug hinstellst?
Und wie mobil ist er denn schon?
Wie ist es mit dem Papa?
Gibt es noch andere Bezugspersonen?

Ich denke schon dass das angewöhntes Verhalten ist wenn du das schon so beschreibst dass ihr ihn auch viel gespaßt habt.
Und ich würde dir gerne das Buch Der kleine Homo Sapiens kann’s von Rita Messmer empfehlen.

Liebe Gruesse!

Bearbeitet von Lina19992
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Hi, danke für deine Antwort und den Buchtipp. Ja es kann leider gut sein, dass wir unserem kleinen Prinzen angewöhnt haben, immer verfügbar zu sein. Der Papa ist so gut es neben der Arbeit geht sehr präsent und kann mir gerade so viel abnehmen, dass ich mal in Ruhe duschen oder eine Email schreiben kann. Den ganzen Tag lang, bin ich aber die Haupt-Bezugsperson.

Er kann schon gut krabbeln und zieht sich überall hoch. Doch selbst wo er schon mobil ist, ist die Laune nicht besser geworden. Wenn ich ihm seine Kiste Spielzeug hinstelle, dreht er sich meistens weg und will zu mir hoch. Außer morgens, die 1. Stunde nach dem Aufstehen, da kann er sich am besten beschäftigen. Ich werde mir das Buch von Rita Messmer mal ansehen, wenn der kleine Mann mich lässt :p Danke Dir

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Ach Mist, ja das gibt es leider noch nicht als Hörbuch. Sie hat aber auch einen YT Kanal aber weiß nicht ob sie das da thematisiert.

Ich denke wichtig ist es, dass ihr ihn auch mal Frust aushalten lasst. Also wenn ihr sicher sagen könnt dass da jetzt nur der Frust ihn weinen lässt dann ist das auch okay wenn er das mal aushält.

Achso und dann gibt es noch die Schreiambulanz a die man sich auch mit sowas wenden kann.

Und wegen Krabbelgruppen.

Ich sehe ihr kommt aus Wien.
Gibt es da keine Familienzentren die sowas kostenlos anbieten?

Bearbeitet von Lina19992
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Meine Kinder sind 2 und wir konnten, bis auf die ersten 2-3 Monate, nie mit den Kindern in ein Restaurant und Co. ohne das es im Stress geendet hätte. Bis heute bleiben sie nicht in ihren Stühlen sitzen, rennen nur rum.

Selbst mal schnell ein Eis holen muss wirklich schnell gehen und man kann nicht ewig in der Schlange stehen.

Es gibt solche und solche Kinder. Wir haben uns damit abgefunden und bestellen nur noch oder machen kinderfreundliche Treffen aus und Café und Co. gehört da nicht dazu. Das ist für die Kinder nunmal langweilig.
Irgendwann wird das wieder gehen.

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Danke dir, auch wenn das keine rosigen Aussichten sind, tut es gut zu hören, dass es auch anderen so geht. Dann hoffe ich mal, dass die Zeit Besserung mit sich bringt...

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Für uns ist es ok. Wenn die Kinder in der Kita sind, können wir auch mal untergestört essen gehen.

Ich finde es halt krass, dass hier viele von "nicht normal" sprechen. Das stammt das Denken noch aus einer anderen Zeit. Natürlich kann man nicht alles durchgehen lassen, aber dennoch es sind Kleinkinder, die haben nun mal einem Bewegungsdrang und finden es langweilig Mama beim quatschen zu zugucken. Kinder wollen ja was entdecken.
Aber genau so wird dann wieder über die Eltern gemeckert, die ihren Kindern im Restaurant das Tablet in die Hand drücken, damit sie selber in Ruhe essen können.

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