Unser Kind, 13 Monate, war schon seit der Geburt fordernd. Kein Schreibaby, aber weit entfernt von einem entspannten, viel schlafenden Baby.
Wir hatten das erste Jahr alle Hände voll mit unserem Kind zu tun. Es wurde fast durchgehend gejammert und gemeckert. Es ging viele Monate kein Kiwa, kein Auto, keine Trage. Nur auf dem Arm wurde akzeptiert.
Beikost klappt nach wie vor nicht so gut, das ist aber von uns aus kein Problem. Es ist anscheinend noch nicht soweit.
Es wurde etwas besser, als es anfing zu laufen, aber auch nur etwas.
Aktuell ist es wieder ganz schlimm. Unser Kind kann sich keine 2 Minuten alleine beschäftigen. Es will durchgehenden auf den Arm oder Schoß, ist es dort will es aber sofort wieder runter. Egal was man macht, nach kürzester Zeit nur noch Gemeckert und Gejammer. Mein Mann und ich sind aktuell mal wieder ziemlich durch mit den Nerven. Das ständige Geheule und Gejammer ist so wahnsinnig kräftezehrend.
Von allen anderen Kindern, die wir kennen, war kein einziges so dermaßen anstrengend und unausgeglichen. Das Feedback bekommen wir auch von außen.
Unser Kind geht mittlerweile Vormittags 2h in die Krippe.
Dort hat man uns gesagt, dass das Verhalten dort exakt so ist, wie wir es seit jeher kennen. Man sagte uns, wir haben zu viel durchgehen lassen. Wir sollen es mehr jammern lassen, es müsse jetzt erzogen werden.
Mein Mann und ich sind beide seit dieser Aussage ziemlich geknickt. Unser Kind ist wirklich seit Geburt so, nicht erst seit Kurzem. Wir ignorieren das Jammern und Meckern schon sehr sehr oft, sonst könnten wir weder auf Toilette gehen, noch sonst irgendwas machen.
Ich meine, was sollen wir denn machen? Wenn es auf dem Boden sitzt und bitterlich weint und brüllt, weil es auf den Arm will, sollen wir es dann sitzen und brüllen lassen?
Wir wissen wirklich nicht, was wir tun sollen und ob das Verhalten generell nicht vllt doch unsere Schuld ist, weil wir versucht haben im Babyjahr auf alle Bedürfnisse bestmöglich einzugehen.
Bitte seid nett, es ist alles schon schwer genug derzeit 😔
Schlecht erzogen?
Also.. mein Baby ist erst 6 Monate, deswegen weiß ich nicht wie es bei 1-jährigen ist. Aber meiner Meinung nach kann man ein Baby im ersten Jahr doch nicht erziehen.
Dein Instinkt sagt dir doch auch schon, dass es sich nicht richtig anfühlt das Kind zu ihnorieren, wenn es jammert. Ich hab auch schon bei so vielen Sachen gedacht „aber es müsste doch.. man sollte doch… es wird doch erwartet…“. Ich hab hier auch jemanden, die sehr anhänglich ist und sich teilweise gar nicht ablegen lässt. Kinderwagen funktioniert nicht, alleine schlafen funktioniert nicht. Mein Bauchgefühl sagt dann einfach ganz viel Nähe geben, auch wenns manchmal schwer ist. Da pfeif ich mittlerweile drauf, was das Umfeld sagt oder erwartet. Es geht um ein BABY! Die brauchen einfach viel Nähe und Zuspruch von den Eltern.
Dein Kind kommt halt allein noch nicht so gut zurecht und ist auf deine Nähe und Ruhe angewiesen (und die vom Papa) und das ist auch okay so und darf es auch.
Hey,
es ist natürlich Quatsch. Mit 13 Monaten ist kein Kind erzogen. Trotzdem würde ich Schlüsse draus ziehen und schauen, dass ich mich nicht zum Sklaven des Kindes mache. Wenn ihr das bereits tut, ist ja alles ok. Und bedenke, nur das erste Kind hat in der Regel das Glück, dass man sämtliche Bedürfnisse sofort erfüllen kann. Meine Kinder haben keine 3 Jahre Abstand und mussten somit beide öfter warten.
Mich nerven, ehrlich gesagt, die Mütter in meinem Umfeld, die ständig nur auf das reagieren, was das Kind möchte. Man trifft sich zum Kaffee trinken und das Kind fordert,dass die Mutter draußen im Nieselregen mit ihm spielt. Und natürlich tut das die Mama auch, weil sonst ein Tobsuchtsanfall kommt. Das Kind ist allerdings schon 4.
Wir tanzen natürlich nicht komplett nach der Nase unseres Kindes. Wenn es morgens um halb 6 unbedingt in den Garten will, machen wir das selbstverständlich nicht. Oder wenn es unbedingt die Pflanzen ausreißen will, da muss er dann halt brüllen und schreien, das gibt es nicht. Wir differenzieren da schon. Aber es ist na leider nicht nur bei Sachen so, die wir verbieten, sondern generell bei allem, was es für und so anstrengend macht. Wenn es nur Jammern würde wenn es etwas nicht darf/bekommt, wäre mir das herzlich egal 😅
Wir versuchen so gut wie möglich, hier keinen Eiertanz wegen dem Kind aufzuführen, aber wir kommen wirklich oft an unsere Grenzen. Echt schwierig
In dem Alter kann man ein Kind noch gar nicht erziehen, was für ein Quatsch! Ihr habt warscheinlich ein sogenanntes high-need Baby, das wird nur mit dem Alter besser. Und mit 12-13Mn haben alle eine Phase, wo sie nur quengeln und klammern. Das liegt daran dass sie mehr und mehr von der Welt verstehen und selbstständiger werden, dadurch aber Trennungsängste aktiviert werden. Um den ersten Geburtstag herum machen alle Kinder einen riesen Entwicklungssprung durch, das verunsichert.
Seid ohr beide immer da beim Kind? Oder geht ihr auch stundenweise arbeiten? Wie funktioniert das, wenn einer geht? Schaltet das Kind die Aufmerksamkeit auf den anderen Elternteil?
Mit 13 Monaten von Erziehung zu sprechen ist natürlich Quatsch. Aber man kann schon im zweiten Lebensjahr damit anfangen, dem Kind Zusammenhänge zu erklären und zu zeigen. Z.b. wenn ein Elternteil "bye-bye" sagt und wi KT und für paar Minuten den Raum verlässt und wenn er wiederkommt, viel lacjt und kuschelt. Damit kann man trainieren, dass ein bisschen Abwesenheit nicht schlimm ist. Der bleibende Part muss natürlich auch viel kuscheln oder spielen in der Zeit. In dem Alter beginnen Kinder schon sowas zu verstehen und können mit der Zeit auch etwas warten.
Mein Mann betreut am Vormittag, ich bin arbeiten. Mittags komme ich wieder, nachmittags sind wir meistens zusammen und unternehmen etwas. Mal geht mein Mann aber dann auch zum Sport, oder ich gehe alleine auf den Spielplatz.
Wenn ich wiederkomme wird erstmal intensiv gekuschelt und gestillt. Wenn ich nicht da bin, legt sich mein Mann mit unserem Kind hin und kuschelt im Bett.
Wenn ich morgens gehe, verabschiede ich mich an der Tür kurz und knapp von beiden und gehe dann direkt fix los. Dann wird kurz geweint, dann ist es aber auch wieder gut. So läuft es in der Krippe auch.
Wenn wir beide da sind und das andere Elternteil betritt den Raum, will unser Kind immer sofort mit viel Gejammer zu diesem Elternteil auf den Arm.
Wenn einer den Raum verlässt, wird gebrüllt, Ablenken funktioniert aber meistens einigermaßen, aber nicht immer.
Wer das nicht kennt, kann da nicht mitreden. Unser zweites Kind war ein sehr schwieriges Baby und ist immer noch ein herausforderndes Kind. Ihre Schwester ist das Gegenteil also können wir so viel nicht falsch gemacht haben. Es ist ihre Persönlichkeit. Dass eine Erzieherin so einen Quatsch erzählt, spricht nicht gerade für sie allerdings wundert es mich nicht, wenn du sagst sie sei schon älter. Früher wurde anders erzogen als heute, meist wesentlich strenger. Die Kinder haben somit zwar funktioniert aber viele der Erziehungsmethoden rechnet man heutzutage zurecht der schwarzen Pädagogik zu.
"Unser Kind geht mittlerweile Vormittags 2h in die Krippe.
Dort hat man uns gesagt, dass das Verhalten dort exakt so ist, wie wir es seit jeher kennen. Man sagte uns, wir haben zu viel durchgehen lassen. Wir sollen es mehr jammern lassen, es müsse jetzt erzogen werden."
Ich bin Krippenerzieherin und halte diese Aussage für pädagogisch falsch. Erziehung bei einem 13 Monate alten Kind? Mehr jammern lassen? In diesem Alter kann das Kind doch noch gar nicht nachvollziehen, warum es nicht mehr z.B. auf den Schoß darf. Was es fühlt, ist Ablehnung seitens seiner Eltern und sein Bedürfnis nach Nähe wird nicht gestillt!
Nach diesem fragwürdigen "Tipp" würde ich mich nicht richten und wenn ihr bei den Erzieherinnen ein schlechtes Gefühl habt, dann würde ich an eurer Stelle einen Wechsel in Betracht ziehen.
Danke dir!
Die Aussage kommt von einer älteren Erzieherin, da nur ein paar Stunden die Woche da ist. Die Bezugserzieherin ist zum Glück eine ganz liebe und wir sind mit der Einrichtung an sich zufrieden.
Man grübelt ja aber trotzdem, ob nicht vllt ein Funken Wahrheit in dem steckt, was von den pädagogischen Fachkräfte gesagt wird
Hi, also meine ist zwar erst 8 Monate alt aber ich kann gut nachempfinden was du berichtest. Bei uns sind es zum Glück immer nur Phasen, mal ist sie ein paar Wochen super pflegeleicht und dann ein paar Wochen so wie du dein Kind beschreibst. Mir wird oft gesagt, dann muss sie halt weinen. Aber die Leute verstehen nicht, dass wenn das Baby eh schon scheinbar grundlos den halben Tag heult oder quengelt, man natürlich vermeiden möchte dass sie in Situationen weint, die man auch umgehen könnte. Ich nehm in so Phasen mein Kind auch mit aus Klo, damit sie nicht heult. Ich glaub auch, dass Menschen, die solche Kinder nicht kennen, das echt schwer nachempfinden können. Gerade weil mein Kind so oft weint, versuche ich das es die restliche Zeit so glücklich wie möglich ist und ich merke, dass sie dann auch ausgeglichener ist als an Tagen wo meine Nerven das nicht so mitmachen und sie deswegen mehr weinen muss. Vorallem ist es für einen selber auch sehr belastend, weil man entweder nichts schafft oder das Baby weint. Ich würde dringend mit der Erzieherin besprechen, dass eure Tochter halt mehr Nähe braucht als andere und du nicht möchtest, dass sie aus erzieherischen Gründen da schreien gelassen wird. Ich glaube nämlich, dass das kontraproduktiv ist und würde mich unwohl fühlen mein Kind da zu lassen. Davon abgesehen finde ich auch, dass dadurch das dein Baby ja schon seit Monaten so ist, beweist dass es halt einfach der Charakter ist und nicht an eierer Erziehung liebt. Babys kann man nicht erziehen, man kann jetzt langsam anfangen Sachen zu erklären aber mehr auch nicht. Dafür fehlt einfach die kognitive Reife
Dein Baby ist klein und sicher nicht „schlecht erzogen“. Ihr dürft natürlich die Bedürfnisse erfüllen und akzeptieren, dass sie eben mehr Aufmerksamkeit braucht.
Es gibt so Kinder, hab auch so eins ;) das ist inzwischen 5 und einiges ist leichter, anderes immer noch anstrengend 🤷♀️ aber es ist okay!