Wer kann seine Katze seit der Geburt nicht mehr "ertragen" und bei wem ist es wieder besser geworden?

Hallo zusammen,
ich habe bereits in älteren Foren nachgelesen und natürlich auch gesehen, wie schnell man für solch eine Frage einen Shitstorm kassiert - wahrscheinlich berechtigterweise.
Aber mal ganz ehrlich - wieso taucht diese Frage überhaupt so oft auf?

Hintergrund:
Ich bin seit ich ein kleines Mädchen war immer mit Katzen aufgewachsen und habe sie geliebt.
Als ich erwachsen war, konnte ich mir keine mehr holen, weil die Vermieter nie mitgespielt haben.

Seit 6 Jahren hat sich die Situation geändert und wir haben uns 2 BKH Mix geholt. Ich habe sie abgöttisch geliebt, bis eine nach der anderen überfahren wurde 😢
Danach haben wir uns 2 Katzen von einem Hof geholt und ich habe sie ebenfalls wie meine Kinder behandelt.
Ein Kater ist dann spurlos verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Suche war erfolglos.
Mein erstes Kind kam zur Welt.

Das Problem:
Seit das erste Kind da ist, kann ich die Anwesenheit meiner Katze nicht mehr "ertragen". Mich nervt schon das Geschlängel um die Beine herum oder wenn er zu uns aufs Sofs kommt und beim Streicheln alles vollsabbert.
Die Haare überall, vorzugsweise im Kunderbett und auf der Wickelkommode.
Es ekelt mich einfach an. Er ist Freigänger und ich bin froh, dass er den ganzen Tag draußen ist.
Trotz neuem Halsbsnd hatte ein Kind einen Floh am Kopf.

Wieso ist das bei manchen Frauen seit der Schwangerschaft oder nach der Geburt so?

Es MUSS doch irgendeinen hormonellen Hintergrund haben.
Oder Beschützerinstinkt, oder einfach "overtouched".
Mit meinem 2. Kind hat es sich nicht verändert- seit 2,5 Jahren nun.

Klar kann man sagen, "das hättet ihr doch vorher wissen müssen, bevor ihr euch eine Katze anschafft".
Ähm, nein - woher soll ich das denn ahnen?

Solch eine Abneigung hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben.

Ich wollte hier nur auch anderen sagen: Ihr seid nicht allein 🫶

Gobt es jemanden, bei dem das wieder gut geworden ist, ohne das Tier weggeben zu müssen?

Vielen Dank euch im Voraus.

Liebe Grüße

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Interessant, sowas hab ich noch nie gehört oder erlebt. Ich habe selbst zwei Katzen und nach der Geburt der Zwillinge sind die zwar zwangsweise in den Hintergrund gerückt, aber ich liebe sie immer noch.
Auch Freunde und Bekannte, die Katzen haben, sind zwar manchmal genervt, dass die Katzen immer dabei sein wollen, aber von Abneigung hat nie jemand erzählt.
Vll liegt es eher daran, dass es für dich vorher "deine Kinder " waren, wie du sagst. Also einen Ersatz darstellen. Und mit der Geburt der Kinder ist dieser Platz nun vergeben.

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Auch dir vielen Dank für deine Antwort 😇🫶
Vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Kinder den Platz eingenommen haben, oder es liegt am "Dauerstillen" (20 Monate und dann den Kleinsten seit 5 Monaten).
Ich persönlich kenne auch niemanden sonst🙈 habs nur im Internet gelesen...

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Du hast ja zwei sehr kleine Kinder noch. Ich kann mir auch vorstellen, dass deine Ressourcen einfach erschöpft sind. Dass deine Kraft für deine Familie noch reicht, aber nicht für zusätzliche „Belastungen“. Also der Dreck und die Haare, mögliche gesundheitliche Gefährdungen für die Kinder, durch Flöhe, zecken, Würmer.

So würde es zumindest mit gehen 🫣

Wir hatten immer Katzen. Ich habe sie wirklich geliebt. Die letzte ist kurz vor der Geburt gestorben. Und ja, ich könnte mir definitiv keine Katzen mehr vorstellen. Einfach weil sie eine zusätzliche Belastung wären. Noch jemand mehr um den ich mich kümmern muss, um den ich mir Sorgen mache, der mir Arbeit und Dreck macht. Dafür reichen meine emotionalen Ressourcen momentan einfach nicht aus. Und das, obwohl ich immer gesagt habe, dass Kinder mit Tieren aufwachsen müssen und eine absolute Katzenmutter war. So ändert es sich, ich könnte momentan keine ertragen.

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Ganz so arg kenn ich es nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es zum Teil mit overtouched zu tun hat. Unser Kater schläft nachts meist in meiner Kniekehle und wenn ich nachts aufwache, die kleine nuckelt und er kuschelt bin ich manchmal auch genervt.
Und natürlich wenn er Krach macht, während das Baby schläft.
Ich find es nur immer krass, wie sehr das Baby ihn vom „Platz 1“ in unseren Herzen verdrängt hat. Wenn wir im Urlaub sind, denke ich manchmal gar nicht an ihn. Früher hab ich zwei mal am Tag nachgefragt, wie es ihm geht 😅.

Ich denke, solange du in der Lage bist, dich ordentlich um deine Katze zu kümmern, würde ich abwarten und schauen, ob das Gefühl wieder vergeht.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort 😇🫶

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Ich weiß nicht ob es das selbe ist wie bei dir aber seit unser kleiner da ist bin ich von allen 3 Tieren (2 Katzen, 1 Hund) einfach nur genervt. Wenn der kleine abends im Bett ist merke ich, dass ich sie immer noch genauso liebe wie zu Anfang. Wenn sie aufs Sofa kommen und kuscheln genieße ich es richtig. Aber tagsüber? Alle paar Tage erwische ich mich bei dem Gedanken ob es nicht besser wäre sie ab zu geben. Grade die ersten Monate waren übel. Der Hund hat ständig gebellt und das (endlich) schlafende Baby geweckt, die Katzen haben es sich in seinem Laufstall und Babybett gemütlich gemacht und alles voll gehaart und ständig wurde dem Kind das essen geklaut. Und ja, an so einem Tag wo einfach alle 3 verrückt spielen reicht es auch wenn mir einer um die Beine streift damit ich eine richtige Abneigung gegen sie verspüre!
Also nein, bei mir ist es definitiv nichts hormonelles, sondern einfach, dass ich mit 3 Tieren und Kind an meine Grenzen komme. Denn irgendjemand macht immer Grade Blödsinn und dafür habe ich einfach zu wenig Hände 🙈
Abgeben werden wir die Tiere allerdings nicht (auch wenn ich es manchmal wirklich will). Der kleine liebt sie alle abgöttisch und sie sind inzwischen alle so alt, dass sie wahrscheinlich eh nur noch ein paar Jahre haben. Die schaffen wir auch noch. Bei uns kommt außerdem dazu, dass wir sie keinesfalls trennen würden und niemand würde denke ich alle 3 nehmen 😅🙈
Trotzdem betone ich nochmals, dass ich die kleinen Monster immer noch ganz dolle lieb habe. Nur ihre Haare und ihren Blödsinn eben nicht mehr so 😅

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich habe zwar nie darüber nachgedacht, aber bei mir war das tatsächlich auch so 😅

Noch in der Schwangerschaft habe ich es geliebt, wenn meine 2 Maine coons zum kuscheln an den Bauch kamen . Ich habe es richtig genossen.

Schon als wir mit dem Kleinen nach Geburt vom Krankenhaus heim kamen und die Katzen ihn beschnuffelt haben, hatte ich ein richtig ungutes Gefühl.
Das kam dann jeden Tag hoch, wenn die Katzen kuscheln wollten, ich aber das Baby hatte oder auch auf die einfachsten Sachen: füttern, Katzenklo, hatte ich keine Lust mehr (habe ich aber natürlich dennoch gemacht oder mein Mann). Ich hatte auch das Gefühl, ich muss sie abgeben. Ich war aber auch irgendwie sehr überfordert mit der neuen Situation Baby.
Außerdem war ich auch sehr beschützerisch unserem Kind gegenüber.

Es hat sich dann tatsächlich alles in Luft aufgelöst. Zuerst meine negativen Gefühle den Katzen gegenüber nach ein paar Monaten und schließlich, als der Kleine fast 1 Jahr alt war, habe ich es auch wieder genossen Zeit mit den Katzen zu verbringen: spielen und kuscheln.
Die Katzen haben aber auch tatsächlich auch fast ein Jahr gebraucht, um den Kleinen lieben zu lernen. Jetzt wollen sie sogar in seiner Nähe sein und schauen immer nach dem rechten, obwohl der Kleine jetzt auch manchmal grob ist. (Was ich natürlich unterbinde, aber passiert halt bei einem 1,5 jährigen trotzdem mal).

Ich hab das Ganze nie hinterfragt, abgeben wäre auch nie eine Option gewesen, aber spannend, dass ich das jetzt so hier lese 🤔

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Ich dachte echt, es geht nur mir so 😂

Wir haben vier (!!) Katzen. Zwei Perser vom Tierschutz und zwei die bei Bekannten weg mussten.
Wir haben ein Haus mit vier Etagen, die vor dem Baby komplett für die Katzen präpariert waren.
Mittlerweile dürfen sie ganz oben schon gar nicht mehr rein, weil sie sich ständig alle NUR in Das Baby Bett legen und dort Grundpflege betreiben bis das Bettchen aussieht wie eine Fell-Sammelstelle.

Ich habe für meine Katzen gelebt.
Jetzt nerven sie mich gerade einfach extrem.
Sie haaren, sie sind penetrant, sie machen mehr Dreck als je zuvor und vor allem müssen die immer dann durch das ganze Treppenhaus ballern, wenn das Baby schläft.

Es gibt dafür keine Lösung, ich liebe sie ja trotzdem, aber momentan sind sie mir das erste Mal im Leben einfach zu viel und wir haben zwei seit 16 Jahren 😳

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Ich kann mir dieses Gefühl sehr gut vorstellen und muss sagen, dass ich wirklich froh bin, solche Gefühle nicht gehabt zu haben, obwohl bei mir die Hormone ziemlich Achterbahn fuhren (und nach 8 Monaten noch immer nicht im Einklang sind!)
Ich hatte allerdings ein etwas anderes Problem. Ich habe meine zwei Kater auch abgöttisch geliebt (und tue es noch immer), aber durch das Baby und einer tiefen Wochenbettdepression habe ich mich dauerhaft im Stress befunden und habe mich selbst noch mehr unter Druck gesetzt, weil ich das Gefühl hatte, den Katern nicht mehr gerecht werden zu können. Beide fingen auch wieder an Grenzen auszutesten, einer wollte ständig abhauen (beide Wohnungskatzen) und hat seine Medikamente verweigert....
Als die Wochenbettdepression abklang und ich mich einigermaßen im neuen Alltag zurecht fand, fing es allerdings bei meinem Partner an mit depressiven Verstimmungen und er fiel komplett aus. Er sagte, er fände die Kater lästig. Er hat keine Lust mehr, sich um sie zu kümmern, sie machen überall Dreck (obwohl es nicht mehr war wie zuvor auch schon), kosten ihn Nerven. Ich hab gemerkt, wie sehr er sich gegen die beiden entschied: er gab kein Futter mehr, keine Medikamente, kuschelte und spielte nicht mehr mit ihnen...
Er stellte mich letztendlich vor die Wahl. Wirklich schweren Herzens stimmte ich zu, sie im Tierheim abzugeben (weil ich auf Dauer es einfach nicht packen würde mit Kind, Katzen, depressiven Partner und meinen eigenen hormonellen Baustellen).
Es ist nun ca. 4 Monate her und ich trauere noch immer...

Ich hoffe so sehr für dich, dass du diese Zeit gut überstehst und hoffentlich einen Weg findest, der dir gut tut🍀

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Ich habe keine Katzen, „nur“ einen Hund. Aber ich kann deine Trauer verstehen. Mir würde es genauso gehen denn man gewöhnt sich ja an die Vierbeiner. Es war eine mutige, aber letztlich vernünftige Entscheidung die Tiere wegzugeben, wenn ihr euch nicht mehr richtig drum kümmern könnt. Auch so eine schwere Entscheidung bedarf viel Kraft. Respekt euch bzw dir. Schade nur, dass dein Freund dich quasi vor diese Entscheidung gestellt hat. Zumindest liest es sich so raus.
So haben die zwei Katzen aber nun die Chance wieder in einer neuen Familie anzukommen wo es rundum passt und ihr drei könnt euch auf euch selbst konzentrieren.🌸👍🏻 Alles Gute.🍀

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Verständnis für eine solche Entscheidung zu zeigen, gelingt nicht jedem. Danke dir!💐 Es ist mir wirklich verdammt schwer gefallen. Dass er mich vor die Wahl gestellt hat, fand ich ziemlich überrumpelnd. Es war auch nicht einfach eine Entscheidung zu fällen und ich musste es mir wochenlang durch den Kopf gehen lassen, aber letztendlich war es der Gedanke, mich auf längere Hinsicht um alles kümmern zu müssen, der ins Gewicht fiel und ich hätte einfach nicht die Kraft gehabt jedem gerecht zu werden und mich selbst dabei nicht zu vergessen.
Wir hatten bis zur Vermittlung noch Kontakt zum Tierheim. Sie sagten uns, dass beide in ein großes Mehrgenerationenhaus umgezogen sind und sogar gesicherten Freigang im Hof bekommen. Das hat zwar meine Trauer nicht verschwinden lassen, aber wenigstens kam die Gewissheit auf, dass sie in eine ebenso liebende Familie kamen.

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Tatsächlich kenne ich das auch.
Ich glaube auch dass es nur overtouched ist und all die Bazillen und der dreck, den die Stubentiger von Tag 1 gemacht haben und wir bis dato einfach hingenommen haben, stört dann das Gewissen fürs Baby.
Wird es krank, überträgt die Katze was, hat sie draußen wieder ne Maus gefressen die vielleicht krank war und lutscht jetzt vielleicht an meinem Finger…
Ganz abgesehen von dem immer mal wieder auftretenden Kotzen einer Katze 🙄🙄🙄

Ich war sooo sauer auf mich selber, weil ich plötzlich die totale sagrotan Tante geworden bin! Nach jeder Katzen Berührung erstmal Hände waschen und wenn das Baby aufm arm war, Katze sofort weg!! Das tat mir irgendwann sooo leid für unsere Katze..

Gelegt hat sich das tatsächlich mit dem Alter (wobei Mini „erst“ 1 Jahr alt ist und damit jünger als deine Kids) und der Freude, die er an unserer Katze hat. Er liebt sie so abgöttisch, die Katze ihn leider gar nicht. Bei jedem lauten Kinder-Geräusch nimmt unsere Katze mittlerweile reißaus und mein schlechtes Gewissen hat sich dahingehend geändert dass ich Angst habe dass sie nicht mehr so glücklich ist. Plötzlich nicht mehr Nr. 1, dafür aber ein lautes Baby im Haus, das einen oftmals (ungewollt und eher vor purer Freude) verjagt. Grade weil sie wirklich zum sehr alten Eisen gehört und ich sie damals mit 12 Wochen bekommen habe, also quasi ihr ganzes Leben lang.

Das ist echt eine emotionale Herausforderung.

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Hallo 🙋🏼‍♀️ ich habe einen Hund und keine Katze, kann aber deine emotionale Achterbahnfahrt und das schlechte Gewissen sehr gut nachvollziehen. Unser Baby ist nun 9,5 Monate alt und robbt langsam. Unsere Hündin hasst es und nimmt immer Abstand und verzieht sich obwohl sie sonst sehr gesellig war. Mir tut das auch total im Herzen weh. Bis unser Baby drei Monate alt war, war ich total genervt von unserer Hündin und ihrem Dreck. Nun hingegen habe ich immer ein schlechtes Gewissen, dass sie nicht mehr happy ist. Ich glaube wir können es nicht ändern. Also das schlechte Gewissen. Irgendwie gehört es scheinbar dazu. Ich habe unsere Hündin auch schon seit dem sie 10 Wochen alt ist. Nun wird sie bald 4 Jahre alt. Abends wenn der Kleine im Bett schläft bekommt unsere Hündin extra viele Streichler - für mein Gewissen. Richtig hart ist’s nur wenn sie sich sogar dann vor mir verzieht, aber ich lasse sie. Kann es ihr ja nicht aufzwingen.🥴

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Die Katzen können halt leider so gar nichts dafür.
Es täte mir - aus der Ferne - also wirklich sehr Leid für sie, wenn du sie weggeben würdest.

Ich kann noch nicht von eigenen Erfahrungen berichten. Unsere Katzen sind schon relativ alt und dementsprechend nicht mehr so verspielt; ich muss mal schauen, wie es mit dem Kind werden wird...
Bei einer Freundin war es so, dass deren Katzen sich schnell zurückgezogen haben, als das Kind da war und die schnell verstanden haben, dass sie nicht mehr an erster Stelle stehen.

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Huhu,

Mich nerven die Tiere jetzt vereinzelt .Vor allem wenn ich den Kleinen auf dem Sofa habe und dann noch der Kater kommt und mir Platz wegnimmt oder über den Kleinen läuft.

Denke schon, dass sich deine Gefühle da wieder mit der Zeit geben. Ist wie du sagst Overtouch und naja als Mama will man halt auch das das Kindchen sauber ist und viehzeugfrei 😅
Da ist klar, dass man sich dann über Haare im Kinderbett ärgert oder über den Floh.

Da mein Mann und ich uns die Betreuungszeit circa 50|50 teilen, habe ich z.B. das Overtouch Feeling bisher nicht. Ich schnapp mir manchmal einen von den drei Katern sogar um zu Kuscheln, weil ich eher ein Kampfschmuser bin wie der eine Kater 🙈und die Katzis kommen nicht ins Kinderzimmer, das Beistellbett im Wohnzimmer juckt sie nicht. Also kriegt Zwergnase nur via des Sofas Haare von den Katern ab.