Vater meines Kindes droht mir

Hallo, ich bin momentan schwanger und habe mich aber vom Vater getrennt aus verschiedenen Gründen. Ich habe ihm den Vorschlag gemacht, uns zusammen zu setzen und gemeinsam eine Regelung zu finden die am Besten fürs Kind ist, da ich der Meinung bin, dass das Kind vor geht und nicht unter unseren Streitigkeiten leiden sollte. Jetzt ist es aber so, das der Vater des Kind mich zwingen möchte bei Frauenarzt Besuchen und auch bei der Geburt des Kindes dabei zu sein. Er meinte es wäre sein Recht und ich hätte kein Mitbestimmungsrecht, obwohl es ja etwas intimes ist. Zudem droht er mir das er das Jugendamt und einen Anwalt auf mich hetzen möchte und dafür sorgen wird, das ich das Kind weg genommen bekomme. Er meinte er wird alles dafür tun, damit er das Kind bekommt. Seine Argumente sind, das meine Wohnung zu klein ist, obwohl ich auf der Suche nach einer größeren bin und seine Wohnung genauso groß ist wie meine und das mein Hund ja nicht richtig hören würde. Meine Hündin ist erst 1 Jahr alt aber liebt Kinder über alles. Sie geht sehr Rücksichtsvoll mit Ihnen um. Er tut mich auch in einem Stück nur beleidigen, was ich auch auf Chat habe, die Drohungen übrigens auch. Hat er wirklich das Recht beim Frauenarzt und Geburt dabei zu sein? Wie sieht es danach mit dem Umgang aus? Ich hab das Gefühl, das er mir direkt nach der Geburt das Kind weg nehmen wird und einfach inkl. Kind aus dem Krankenhaus spaziert. Welche Rechte hat er, wenn ich mich nach der Geburt im Krankenhaus befinde? Danke schonmal für Eure Hilfe.

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Hallo du,

ich nehme mal an, dass ihr nicht verheiratet seid. Habt ihr denn schon die Vaterschaftsanerkennung beim Amt gemacht? Wenn nicht, sitzt du so oder so (erstmal) am längeren Hebel, da er rechtlich gesehen kein Mitspracherecht besitzt und sich strafbar machen würde, wenn er mit dem Kind aus dem Krankenhaus marschiert.

Ansonsten hat er kein Recht auf Frauenarztbesuche oder Teilnahme an der Geburt. Ich würde ihm an deiner Stelle auch keine Termine nennen.

Gründe wegen denen das Jugendamt ihm das Kind mit alleinigen Sorgerecht zuteilen würde seh ich nicht. Wenn du die Spielregeln zum Thema Haustier und Kind einhältst, dann kann er dir damit drohen was er will. Ist nicht das erste Kind, dass mit Hund aufwächst 😅

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Hallo,
Nein wir sind nicht verheiratet, die Vaterschaftsanerkennung beim Amt wurde auch noch nicht gemacht, wobei ich denke, das wenn er mir schon mit Anwalt droht, das da demnächst etwas kommen wird.
Das mit dem Frauenarzt und der Geburt erleichtert mich schonmal, danke!
Und was den Hund angeht, kenne Ich die Spielregeln. Zumal er ja selbst auch einen Hund hat, also wäre das ja kein Argument :)
Mein Hund ist zwar noch Jung, aber ich habe immer Wert darauf gelegt, ihr einen guten und ruhigen Umgang mit Kindern beizubringen. Egal ob auf der Straße oder in einer geschlossenen Wohnung, sie war immer ruhig und aufmerksam. Labradore sind da ja sehr aufgeschlossen und man merkt auch allein schon in der Schwangerschaft, das Sie sehr anhänglich ist und gerne Babybauch kuscheln kommt.

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Hej hej,

das tut mir sehr leid zu lesen, fühl dich mal ganz doll gedrückt und atme erstmal tief durch.

Also Du kannst ihm das Recht verweigern bei den Frauenarzt Besuchen und der Geburt dabei zu sein, es ist Dein Körper und Dein Recht, zumal er sich ja völlig daneben benimmt - das geht garnicht!

Du kannst im Krankenhaus bescheid geben, wer zu Dir darf und wer nicht, somit bekommt er keinerlei Infos über Dich und wird auch nicht zu Dir gelassen - schildere Deine Situation auch bei Deinem Frauenarzt, so sind sie im Bilde falls er einfach da auftaucht und sie können dementsprechend handeln.

GANZ GANZ WICHTIG!!! Komm ihm zuvor und lass Dich anwaltlich beraten (Erstgespräche kosten nicht so viel 60-120€) und such Dir bitte Hilfe bei zB. der Caritas, Nottelefon - die können Dir weiter helfen und Du bist nicht allein.
Es gibt auch Sozialpädagoginnen & Sozialarbeiterinnen in den Bezirksämtern in der Abteilung Soziales und Gesundheit (Gesundheitsamt / Kinder-und Jugendgesundheitsdienst) - an die kann man sich auch immer wenden.

So sind Deine Aufzeichnungen und Schilderungen bei einem Anwalt gesichert und er kann sich nichts aus den Fingern saugen und einfach etwas behaupten und wenn er es tut, warst Du schneller und hast Deinen Anwalt an Deiner Seite mit Deinen Beweisen.

Ich kann Dich beruhigen, so einfach wie er sich das vorstellt ist es nicht, es müssen schon sehr gravierende Punkte vorliegen, dass Dir das Sorgerecht genommen wird - das ist bei Dir ja nicht mal ansatzweise der Fall. Zumal ihr ja auch noch getrennt seid und nicht verheiratet wart so wie ich verstanden habe.

Hast Du Vertrauenspersonen in Deinem Umfeld? Eltern / Freund / Kollegen / Freundin o.ä. damit Du jemanden an Deiner Seite hast, der Dich auch eventuell zu den Terminen begleiten kann?

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Nein ich habe sonst keine richtigen Vertrauenspersonen. Meine Beste Freundin wird mich so gut es geht unterstützen, ansonsten stehe ich leider alleine da. Mein Papa ist 2021 an Krebs verstorben und meine Mutter weiß von der Schwangerschaft, freut sich auch aber ein richtig guter Kontakt bestand leider nie. Verheiratet sind wir auch nicht und die Vaterschaft wurde noch nicht anerkannt. Da er ja aber zum Anwalt möchte, denke Ich das Ich da dann demnächst Post zu bekomme. Ich möchte mich auf die Schwangerschaft und Geburt konzentrieren und möchte vermeiden, das ich mich direkt nach der Geburt mit so Themen stressen muss. Gerade weil es mein erstes Kind ist und Ich nicht einschätzen kann, wie die Geburt wird. Mir geht es auch in keinster Weise darum ihm sein Kind zu entziehen, nur bin ich halt der Meinung das man ans Wohl des Kindes denken sollte und da eine feste Regelung haben sollte, damit das Kind so wenig wie möglich mitbekommt. Meiner Meinung nach, sind da Drohungen komplett unangemessen.

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Wenn ihr nicht verheiratet seid, hat er erstmal gar keine Rechte. Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung gehen nur mit deiner Einverständnis. Solange hast du das alleinige Sorgerecht. Er kann es sich höchstens vor Gericht einklagen.

Wenn er dir droht und dich beleidigt würde ich schon mal alle Nachrichten sichern und ggf. eine Anzeige bei der Polizei machen. Wenn die Nachrichtenflut ein Ausmaß annimmt der dich belastet, kannst du dir auch beim Familiengericht einen Beschluss holen, dass er dich nicht mehr kontaktieren darf. Aber das sind alles Dinge, zu denen du dich am besten anwaltlich beraten lässt.

Mit dem Jugendamt kann er so viel drohen, wie er will. So schnell nehmen die einer Mutter das Kind nicht weg. Und vorher wird auch erstmal Hilfe angeboten.

Eine Familienhebamme wäre in deiner Situation bestimmt auch Hilfreich

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danke schön für deinen Rat, dann weiß ich jetzt wie ich was am Besten mache. Das hat mir schon um einiges weiter geholfen. Vielen lieben Dank