Klammere ich mich zu sehr an mein Baby?

Hallo liebe Community, mein Baby ist aktuell 3,5 Monate alt und es ist mein erstes Kind. Bevor ich mein Baby bekommen habe, hatte ich ein paar Vorstellungen wie z.b. ab dem 5. Monat Beikost, sofort im eignene Bettchen schlafen, auch an das Fläschchen gewöhnen, damit Papa auch füttern kann und ich mal Freizeit habe usw.
Es ist jedoch alles anders gekommen. Mein Baby schläft im Beistellbett neben mir, wenn wir kein Wasserbett hätten, dann würde es sowieso mit mir im Bett liegen. Die paar Tagschlaf verbringt mein Baby am liebsten auf mir bzw. liebe ich es auch mit ihm zu kuscheln. Wenn ich ihn ablege, dann wacht er nach max. 20 Minuten auf und er weint fürchterlich, wenn niemand da ist wenn er aufwacht. Auf mir oder neben mir schläft er teilweise 2 Stunden. Ich könnte es mir momentan auch gar nicht anders vorstellen. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn an sein eigenes Bett gewöhnen muss, damit es ihm irgendwann leichter fällt. Ich habe Angst, dass ich ihn mit Nähe verwöhne und er dann irgendwann richtig Probleme hat alleine in seinem Bett zu schlafen.
Ich liebe ihn aber so sehr, ich bringe es einfach nicht übers Herz ihn in sein Bettchen zu legen.
Ich würde ihn auch gerne bald Brei anbieten, aber bei dem Gedanken wird mir auch schon schlecht, weil das bedeutet, dass er sich von mir etwas entfernt.
Ich habe Bedenken, dass ich eventuell die Liebe, die mir als Kind gefehlt hat, hier kompensiere und habe Angst ihm damit langfristig zu schaden, da ich ihn von mir "abhängig" machen könnte. Oder vielleicht habe ich diese Bedenken nur, weil mir eben diese Liebe selbst gefehlt hat und es eigentlich normal ist und es mir nur so übertrieben vorkommt, weil ich sowas nicht kenne.
Wie seht ihr das?
Ich möchte nämlich auf keinen Fall Probleme von mir auf mein Kind übertragen und ihn dadurch in seiner Entwicklung bremsen. Oder vielleicht könnte es auch dem Notkaiserschnitt geschuldet sein, warum ich so extrem anhänglich bin. Mich stresst es schon extrem, wenn er sich in einem anderen Raum als ich befindet.
Kann man einem Baby überhaupt zu viel Liebe und Nähe geben?

Kann man einem Baby zu viel Liebe und Nähe geben?

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Hi,
ein Baby kann man nicht verwöhnen (schon gar nicht so kleine) und man muss auch nicht trainieren dass sie alleine (ein)schlafen - das kommt von ganz alleine.
Meine Tochter ist knapp über 2 und sie schläft nach wie vor bei uns mit im Bett. Sie schläft dort problemlos mehrere Stunden alleine ehe wir uns dazulegen und heute ist sie das erste Mal ganz alleine (und ungeplant) alleine eingeschlafen - da haben wir gar nichts trainiert sondern einfach das getan was sich richtig angefühlt hat und was ohne Protest akzeptiert wurde. Schlafen hat was mit Sicherheit und Vertrauen zu tun - dieses Sicherheitsgefühl muss sich erst entwickeln. Manche sind früh dran andere brauchen lange 🤷🏻‍♀️.

Natürlich kann man versuchen das Baby abzulegen oder alleine schlafen zu lassen aber mMn nur so lange wie es ohne langanhaltend lautstarken Protest funktioniert - auf Biegen und Brechen, weil es eben so sein muss irgendwas versuchen - wozu?

LG

Bearbeitet von GhostSitter
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Sehe ich auch so. Unser Sohn konnte sehr lange nur mit uns schlafen (bis er 1 1/2 war sind wir mit ihm um 19 Uhr ins Bett gegangen) und bis vor kurzem hat er jede Nacht im Familienbett geschlafen und wurde mehrmals nachts wach. Manche würden jetzt sagen so verzieht man ein Kind, aber ich sehr es so, dass er jetzt ein super gutes Vertrauen hat, dass er jederzeit zu uns kommen und bei uns im Familienbett schlafen kann wenn er will, denn seit Kurzem schläft er mit jetzt fast 3 den überwiegenden Teil der Nächte in seinem Zimmer durch.

Du machst alles richtig wenn du deinem Baby Nähe und Liebe und Geborgenheit gibst. Das kann man nie zu viel geben.

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Genauso ist es bei uns auch. Sohn ist jetzt 13 Monate alt. Schläft nur mit körperkontakt ein aber lässt sich dann in sein Bett legen, nach ca 2-3 Stunden wird er wach und muss zu uns ins Bett. Das wird so lange gemacht, wie er es braucht.
Er ist allerdings mein drittes Kind und ich sage es immer und immer wieder wenn es heißt „also das musst du abgewöhnen, das geht aber so nicht usw“

Mit 18 Jahren wird er nicht mehr bei mir im Bett schlafen! 🤓 mit 18 Jahren wird er bestimmt auch trocken sein und mit 18 wird er sicher nicht mehr aus der Flasche nuckeln.
Man kann einem Kind zu viel Zucker geben, zu viel Fernsehen usw aber niemals zu viel Zuneigung und Liebe ☝🏻

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Ich glaube nicht das man ein Kind zuviel liebe kann aber dennoch ist es glaub ich wichtig das Kind etwas daran zu gewöhnen das er etwas alleine schläft. Erst kürzlich war ein Beitrag von einem 3,5 jährigen Mädchen drin wo die Mutter Tipps gebraucht hat weil das Kind immer das gleiche einschlafritual braucht (da war noch mehr und das war ein Punkt). In der Krippe haben wir auch ein Kind das nur schläft mit einer Hand an Mama und einer am Papa, wurde halt einfach so hingenommen und bis auf weiteres ist da auch keine Änderung in Sicht. Sobald er auf ein Mittagsschläfchen umsteigt, würde ich echt schauen das er es alleine macht. Man kann sich ja dazu legen bis er einschläft as oder was auch immer. Kommt ja ganz drauf an was für dich in Ordnung ist. Und wenn es für dich in Ordnung ist wenn er mit 3 auch nur mit dir neben an schläft, dann ist es auch okay.

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Man kann ein Kind auf keinen Fall mit Liebe verwöhnen! Du förderst sogar damit die Entwicklung.
Wir haben ein Familienbett und es ist wunderschön könnte es mir gar nicht mehr anders vorstellen.
Ich würde einfach auf deine Intuition hören.

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Hallo!

Dein Verhalten nennt sich Fürsorge und Mutterliebe. Total normal, gut und richtig.

Dein Baby ist gerade dem Neugeborenen-Alter entwachsen. Es wird in den kommenden 12 Monaten solche Sprünge machen, dass du dein Verhalten immer wieder anpassen musst.

Deine Vorstellungen VOR der Geburt sind einem Gesellschaftsbild geschuldet,
in Afrika hat kaum ein Kind ein Gitterbett UND sie werden trotzdem groß,
wenn auch unter wesentlich schlechteren Bedingungen als hier bei uns.

Ich hatte das Glück, meine Nichte und meinen Neffen beoabachten zu dürfen. Vorbilder sind in unserer heutigen Zeit sehr selten geworden, das erste Neugeborene, das man auf dem Arm hat, ist oft das eigene Erstgeborene...

Wir hatten schon bei Nr. 1 ein Beistellbett, Nr. 2 wurde 4 Jahre lang gestillt, weil wir es so wollten, da hatte niemand rein zu reden. Es passierte ausschließlich zum Einschlafen und ich konnte mir sicher sein, dass ich um 20 Uhr am Schreibtisch saß, um die nächste Runde Homeoffice in Angriff zu nehmen. Trotz dieser ewigen Dauernähe hat sie mit 3 1/2 freiwillig bei den Großeltern übernachtet (Flasche mit Premilch an Bord und danach sofort heiter weiter gestillt), war mit anderthalb bei der Tagesmutter, ist ein selbstbewusstes cooles und derzeit ziemlich aufmüpfiges und anstrengendes 10jähriges Mädchen.

Wir sind im ersten Lebensjahr bei beiden Kindern bei jedem Pieps gesprungen, haben ein Familien-Schlafzimmer gehabt bis die Damen 6 und 8 Jahre alt waren und wir beschlossen haben, dass wir da ausziehen.
Die beiden schlafen mit 10 und 12 Jahren übrigens immernoch in einem gemeinsamen Zimmer.

Ihr habt euren Weg in den vergangenen Monaten doch schon gut gefunden. Alle sind zufrieden, alle bekommen Schlaf. Solange es weder dich, noch den Papa, noch das Kind stört, hat da niemand rein zu reden.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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So wie du es beschreibst, habe ich es auch erlebt.
Ich hatte selbst Liebende Eltern und tolle Kindheit. Es kann also schonmal kein Kompensieren sein. Ich glaube es ist etwas ganz Natürliches.

Andere versuchten mir einzureden, mein Kind müsse alleine im anderen Raum schlafen. Das habe ich eine Stunde ausgehalten, dann habe ich es wieder zu mir geholt.
Als meine Kinder älter wurden, legten wir sie in unserem Familienbett abends schlafen. Immer absolut problemlos. Wenn wir später ins Bett wollten, haben wir sie umgebettet. Altersentsprechend entweder in ein Beistellbett oder ins eigene Bett.

Ich habe mich im ersten Babyjahr symbiotisch mit meinen Kindern gefühlt. Genieß es, es geht ganz von alleine weg.
Genauso das Brei essen. Es kommt von alleine wenn sie soweit sind.
Meine wollten erst mit 7/8/9 Monaten essen.
Wenn du dann siehst welche Freude sie daran haben, freust du dich mit ihnen.

Alles Gute

Bearbeitet von MareiK
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Unterschreibe deinen Beitrag genauso 😂
Vorallem der Punkt, dass das baby im eigenen Zimmer schlafen "muss". War genau mein Reden vor der Geburt. Er ist jetzt 9,5 Monate und ich will nicht mal drüber nachdenken, dass er nicht neben mir schläft 😅 er liegt im beistellbett direkt neben mir. Die ersten Monate konnte ich ihn tagsüber kaum ablegen (nachts ging es relativ gut) und mir sagte schon jeder : er muss da durch, er muss es lernen blabla. Und plötzlich von heute auf morgen ist er mit ca 6 Monaten neben mir eingeschlafen, ohne einschlafstillen oder sonst was.. einfach nach seinem Tempo ganz "von alleine". Denke einfach je mehr Nähe und Zuwendung die kleinen am anfang kriegen, desto leichter wird es und desto mehr vertrauen wird aufgebaut ❤

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Natürlich kann man weder Kindern noch Erwachsenen zu viel Liebe geben. Aber wenn man es nicht schafft, einem Kind, wenn es dann zum Beispiel bereits 6 Monate alt ist und beikostreif wirkt, Beikost anzubieten, dann läuft meiner Meinung nach irgendwas schief.

Die Gefühle, die du beschreibst, kenne ich von einer Freundin. Sie hatte ein schwieriges Verhältnis mit der eigenen Mutter und hatte irgendwie Angst, dass ihre Kinder sich von ihr distanzieren könnten, wenn sie nicht mehr durch stillen etc. anhängig von ihr sind. Da sollte man schon genauer hinschauen und sich reflektieren.

Beistellbett ist doch wunderbar. Es ist doch Blödsinn ein gestilltes Baby ohne besondere Gründe weiter weg schlafen zu legen und dann zum stillen aufstehen zu müssen?

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Ich finde schon, dass deine Gedanken in die richtige Richtung gehen, aber dafür ist es noch etwas früh. Das Verhalten deines Kindes wird sich noch total oft ändern. Mit 4 Monaten ändert sich viel und bei uns kam aktuell mit 8-10 Monaten ein Riesensprung. Unser Sohn hat bis 5-6 Monate fast jedes Schläfchen auf mir gemacht und bei uns im Bett geschlafen. Irgendwann hat es sich organisch verändert. Dass ich eben doch mal probiert habe, ihn abzulegen, weil ich aufs Klo musste. Und es dann geklappt hat. Oder mein Mann keine Lust mehr hatte, abends ab 19 Uhr im Bett zu liegen, und mal das Beistellbett ausprobiert hat. Und es dann geklappt hat. Oder wir plötzlich total Lust hatten, ihm Brei zu geben. Und es mega schön und aufregend war, ihm dabei zuzugucken, wie er Essen erforscht. Also das wird alles kommen. Genieß einfach die Zeit, wie sie jetzt ist, und mach dir keinen Druck.

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Bis auf den vorletzten Satz ist alles so, wie es sein soll.

Extrem gestresst zu sein, wenn das Baby nur neben an ist, finde ich tatsächlich drüber.

Solange dein Partner oder wer auch immer da ist, dem Baby auch Nähe und Liebe geben darf, klammerst du auch nicht.