Umgang Partner mit Baby

Wir sind am 28.06. Eltern geworden und ich könnte glücklicher nicht sein. Leider führen wir aktuell noch eine Fernbeziehung, was sich hoffentlich bald ändert (er ist fleißig auf Jobsuche und bewirbt sich), daher sehen wir uns aktuell nur alle zwei Wochen (sind ca 800 Kilometer). Nach der Geburt war er allerdings drei Wochen da.

Mein Partner möchte natürlich auch gerne was von seinem Kind haben und ich versuche es zu fördern- allerdings ist ja bei so einer kleinen Maus 90% Stillen oder einfach an der Brust sein, so dass er bei meinem Partner dann trotzdem oft weint.

Das Problem ist, dass mein Freund mittlerweile total stur ist, Aussagen tätigt wie ,,wenn ich den kleinen habe entscheide ich- ich geb ihn dir dann schon‘‘ und dann stoisch in Bäuerchenposition (so über der Schulter) weiter auf seinen Rücken klopft.

Er lässt sich dann Garnichts mehr von mir sagen (damit meine ich keine ,,Tipps‘‘, aber wenn der kleine 4 Minuten wie am Spieß schreit sollte man vllt überlegen, ob er nicht doch Hunger hat oder was anderes ist). Wir haben uns jetzt richtig gestritten; er hört nun wie gesagt garnicht mehr auf mich.

Mir bricht das Mutterherz wenn mein Kind so schreit obwohl er doch einfach an die Brust will (er ist dann schlagartig ruhig und entspannt) und mein Freund trotzdem einfach stoisch weitermacht und nicht auf mich hört.

Er ist grad auch nicht wirklich zugänglich für Gespräche, weil wir das Thema jetzt wieder das ganze Wochenende hatten.

Bin grad irgendwie total erleichtert wieder mit dem Kleinen alleine zu sein :-/

Übertreibe ich bzw bin ne Helikoptermama? Kennt ihr solche Konflikte? Habt ihr tipps?

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Auch wenn ich hier gesteinigt werde, ich sehe es etwas anders. Du musst deinen Freund schon ein Stück gewähren lassen, und mal aushalten, wenn er etwas anders macht als du es dir vorstellst. Er muss seinen eigenen Zugang finden. Wenn es nicht klopfen ist, dann muss er sich was anderes überlegen. Die Brust ist da nicht immer die eine einzige Lösung.

Ich hatte so viele Schmerzen nach dem Kaiserschnitt dass ich mich quasi gar nicht um meine Tochter kümmern konnte, eine ganze Woche lang hat mein Mann alles gemacht, ich habe praktisch nur gestillt. Dementsprechend hatte mein Mann auch den Vorsprung, was die Bedürfnisse entschlüsseln angeht, ich habe es später gelernt.

Mal weint unsere Tochter mehr bei mir, mal mehr bei ihm. Die Brust als letzten Ausweg habe ich auch schon eingesetzt, keine Frage, aber nicht oft und in der Regel schafft mein Mann es auch sie zu beruhigen. Und in den Schlaf wiegen kann er sie sowieso besser als ich.

In der Hexenstunde werdet ihr beide vermutlich nicht viel ausrichten können.
Verhärtete Fronten sind generell nicht gut, erst recht nicht bei einer Fernbeziehung! Vielleicht schafft er es, jede Woche bei Euch zu sein? Auch dann ist es zu wenig fürs Eingewöhnen aus meiner Sicht. Oder kannst du vielleicht zu ihm ziehen?

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Aber es geht doch überhaupt nicht um die Hexenstunden?! Das Baby weint weil es an der Brust trinken will.

Es geht um ein wenige Wochen altes Baby, das von Natur aus ständig an die Brust will. Das ist ein Prozess der sich seit Jahrtausenden bewährt hat, und super wichtig für die Milchbildung ist. Warum soll man dies einem so kleinen Wesen absprechen und es weinen lassen nur weil der Vater sein Ego durchsetzen will?!

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Das mit Hexenstunde war doch nur ein Beispiel dafür, dass auch die Mutter nicht immer automatisch wird Recht haben., Dass das Baby gerade Hunger hat.

Das größte Problem ist in meinen Augen nach wie vor die Fernbeziehung. Da hat der Vater per Se verloren. Und das sollte ja nach einigen Ratschlägen hier noch weiter eingeschränkt werden.

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Hey,

vllt hilft es ja, wenn dein Partner sich mal Infos einholt, wie oft so ein kleines Baby stillen möchte und wie wichtig dies ist. Oder du könntest dir Infos einholen, und sie ihm zukommen lassen.
Die ersten Wochen macht es ja gefühlt nichts anderes. Das ist ja komplett normal. Und wenn ein Baby weint, und klar ist, warum, dann muss dieses Bedürfnis prompt befriedigt werden.
Für Männer ist es manchmal schwierig, dass sie anfangs einfach etwas außen vor. Das ist eben bei Stillkindern so und je älter sie werden desto mehr kommt auch der Vater zu seiner Babyzeit. Bis dahin, kann er dir den Rücken frei halten und schauen, dass es dir beim Stillen gut geht. Vllt muss er da noch etwas reinwachsen.

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Das würde ich ihm gerne sagen; aber die Fronten sind so verhärtet, dass er nicht mehr mit sich reden lässt.

Es kommt immer nur ,,wenn ich den Kleinen habe entscheide ich‘‘

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Ja, dann soll er mal entscheiden! Dann aber unterschiedliche Sachen probieren, und rechtzeitig zum nächsten Stillen abgeben.

Auch ein Neugeborenes trinkt nicht die ganze Zeit an der Brust! Dein Freund könnte zum Beispiel Oberkörperfrei (!) einkuscheln. Großes T-shirt drüber, oder spezielles Bonding Tuch sofern vorhanden schon probiert?

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Dein Baby ist natürlich noch sehr klein. Da ist weinen meistens ein Zeichen für "ich hab Hunger" oder "ich will an die Brust für wärme und Wohlbefinden". Von daher sollte er dir schon das Baby geben wenn es doll weint. Du bist keine Helikopter-Mom und selbst wenn, die kleinen brauchen das am Anfang.

Später darf der Papa gerne mal probieren.
🍀

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Das würde ich ihm gerne sagen; aber die Fronten sind so verhärtet, dass er nicht mehr mit sich reden lässt.

Es kommt immer nur ,,wenn ich den Kleinen habe entscheide ich‘‘

Ich komme nicht mehr an ihn heran

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Dann ist es evtl wirklich momentan echt besser, wenn du etwas Abstand hältst. Im Sinne des Babys. Wenn dein Partner seine eigenen Ansprüche über die des Kindes stellt, wäre ich als Mama da vermutlich echt strikt. Das hat nichts mit Helikopter Mama zu tun (zu Mal das auch nichts negatives ist in meinen Augen)

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Hi
Es ist sicherlich nicht einfach, da er kein Teil eures Alltages ist

Ich würde das Baby wirklich immer sofort nach dem stillen zu Papa geben, wenn es zufrieden ist
In die trage/ Kies mit Papa, wickeln,
Natürlich nicht gegen den Willen des Vaters

Vielleicht hat er dann weniger das Bedürfnis ihn nicht mehr heraus zu geben

Unser kleinster ist 10 Monate und sobald ich in Sicht bin will er nur zu mir
Schon immer
Am besten gehen andere mit ihm weg und dann klappte es meist

Aber wenn das Baby wirklich länger weint sollte er sich nicht so anstellen
Das ist kein Beliebtheitswettbewerb

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Ich würde ihm das Baby erst nach dem stillen geben, dann ist es ja sehr wahrscheinlich das es satt ist. Würde 2-3 mal in seiner Anwesenheit ein Bäuerchen (ohne Kommentar) machen lassen und dann ihn das Baby nach dem stillen geben und ihn probieren lassen. Kein Kommentar wenn er es anders macht wie du (solange keine Gefahr für das Baby besteht aber davon gehe ich aus) , auch wenn es nicht gleich klappt nicht gleich eingreifen, er muss selber seine Erfahrungen sammeln dürfen! Falls es dir Zuviel ist, geh eine Runde um den Block, deine Unruhe überträgt sich aif ihn und das Kind und er spürt das du es ihn nicht zutraust. Nimm ein Handy mit, dann bist du erreichbar!
Mich nervt es total wenn mein Mann immer sagt :“das musst du so oder so machen „, ich mache es anders und es funktioniert ja auch!

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Ja in 6 Monaten kommt dann nämlich der Post " ich habe keine Minute für mich weil das Baby nicht mit Papa bleibt"
Auch Babys sind flexibel und das Baby wlrd sich schnell daran gewöhnen dass Papa halt anders beruhigt.
Man muss sowas auch mal zulassen, am besten wenn das Baby gut gegessen hat

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Mein Güte, das Baby ist fünf Wochen alt. 🤦🏻‍♀️ Es gehört an die Brust der Mutter und deshalb fordert es sie ein. Habt ihr mal was vom Clustern gehört?!

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Für deinen Partner ists nochmal eine Ecke schwerer als für Väter mit gleichem Wohnsitz eines Stillkindes. Grad am Anfang fehlen dem Vater einfach die notwendigen Mittel, um für das Kind da zu sein.
Mein Mann hat sich trotz Elternzeit und gleichem Wohnsitz anfangs wirklich hart getan. Wir haben bis zu 14x am Tag gestillt, davon meistens zwischen 20 und 30 Minuten, den Rest der Zeit hat sie fast nur geschlafen. Anfangs als er Elternzeit hatte, hat sie bei ihm noch gut in den Schlaf gefunden. Als er wieder arbeiten war, wars schwierig, weil sie abends geclustert hat und er sein Kind teilweise nur kurz gehalten hat, wenn ich mal aufs Klo gehen musste. Zu der Zeit war der Papa nur in Ordnung, wenn sie ihn anschauen konnte, aber bei ihm auf dem Arm gings gar nicht.
Mein Mann war sehr frustriert und wir haben deshalb auch oft gestritten, da ich versucht habe, ihm Tipps zu geben und er sich damit irgendwie noch unfähiger gefühlt hat.
Mir hats geholfen, dass ich akzeptiere, dass Väter andere Methoden entwickeln, um mit ihren Kindern klar zu kommen als wir Mütter. Auch wenn das vielleicht bedeutet, dass das Kind vielleicht mal "hingestellt" wird oder kurz auf dem Schoss sitzen darf, auch wenns das noch nicht soll. Unsere Kleine liebt es, der Papa ist glücklich, weil das Kind lacht und ich drück ein Auge zu und rede mir brav ein, dass ein paar Minuten Spaß mit Papa keine langfristigen Schäden haben werden...

Lass ihn probieren. Ich weiß, dass es extrem hart ist, wenn man das eigene Kind weinen hört. Wenns ihm zu viel wird, wandert das Baby schon schneller wieder zurück zu dir, als man denkt.

Bearbeitet von Schallwelle
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Wenn das Baby den Vater nur alle 2 Wochen sieht, ist er ja gefühlt ein Fremder für sie. Da hat mein Kind häufiger die Großeltern gesehen und trotzdem wurde massiv gefremdelt und geweint.

Dein Partner hat vermutlich Angst komplett die Nähe und den Kontakt zu verlieren und kämpft daher um jede gemeinsame Minute.

Wenn du ihn schon nach nur 4 Minuten schreien das Kind wegnimmst, verstärkt das doch nur sein Gefühl als Außenseiter.

Ich kenne viele Stillkinder, da ging jahrelang nur die Mama, bei anderen war es kein Problem wenn der Papa es täglich ins Bett gebracht hat. Stillen alleine ist also kein Grund für eine schlechte Kind - Vater Beziehung wenn man versucht die Balance zu finden.

Sprich doch nochmals mit ihm, entschuldige dich, erfrage seine Gefühle, Baby darf direkt nach den stillen zu Papa, gemeinsam baden, etc.

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„Schon nach vier Minuten schreien“

Also manchmal fällt mir echt die Kinnlade runter und ich frage mich wirklich wie manche das zu Hause so machen. Ein FÜNF!!! Wochen altes Baby, lässt man garnicht schreien, wegen einem Vater der sich selbst an erste Stelle stellt!

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Wenn das Kind frisch gestillt und frisch gewickelt ist und alles in Ordnung ist, dann darf doch der Papa auch das Baby beruhigen? Nur weil der keine Brust hat, ist der doch nicht komplett unfähig?

Ich vermute du hattest keine Hexenstunden? Bei uns waren 3-4 Stunden durchgehendes Geschrei normal und absolut nichts hat geholfen.

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Hallo, ich nehme an, dass du noch eine ganze Weile Elternzeit hast. Hast du geplant, auch mal mehrere Wochen mit Baby zu ihm zu ziehen? Oder er macht von deinem Zuhause aus Home-Office? Dann hat er auch die Chance, mehr Erfahrungen im Umgang mit eurem Baby zu sammeln. So liest es sich leider, als würde er eure traute Zweisamkeit stören, und das darf nicht sein, da er der Vater ist und ihr eine Beziehung führt. Der Vater (und auch andere Kontaktpersonen) sollen nicht das Verhalten der Mutter imitiere , sondern müssen, wie auch andere schrieben, ihren eigenen Weg finden. Aber das braucht Zeit, die bei einem gemeinsamen Wochenende alle zwei Wochen nicht da ist. Daher wäre mein Rat, die gemeinsame Zeit deutlich zu vergrößern. LG

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Ich hatte unsere Tochter am Anfang viel beim schlafen. Ich würde sagen, dass es etwa vier Monate gedauert hat, bis meine Tochter mich als gleichwertigen Elternteil akzeptiert hat.