Erfahrungen - Vollzeit arbeiten mit Kleinkind

Hallo liebe Community,

ich bin letztes Jahr Mutter geworden, mein Kleiner wird im September 1 Jahr alt. Ich bin noch bis Februar 2025 in Elternzeit.

Vor der Elterbzeit hatte ich so die Vorstellung, gern Vollzeit zurück in den Beruf zu gehen. Ich habe vor der Elternzeit im Schnitt von 7 Uhr bis 16 Uhr gearbeitet, mal länger, wenn es viel zu tun gab. Ich kann bis zu 50% im Home Office arbeiten.

Wir haben uns diesbezüglich organisiert. Einen Betreungsplatz für den Kleinen haben wir ab September. Da ich ca. 30 min pendele und man nie weiß, wie voll die Autobahn ist, haben wir mit den Großeltern (sind alle in Rente) die Absprache, dass sie ihn von dort abholen, sodass ich dann "keinen Stress" habe, auch wenn Ich mal etwas länger arbeiten müsste oder im Stau stehe. Damit ich möglichst früh anfangen und entsprechend auch zu Hause sein kann, ist vorgesehen, dass der Papa ihn morgens fertig macht und hinbringt.

Nun klingt das alles nach einem schönen Plan, aber ich weiß auch, dass das sehr anstrengend werden wird und ich "me time" dann erstmal vergessen kann.

Wer hat hier nach der Elternzeit direkt Vollzeit gestartet und was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Musstet ihr am Ende doch Stunden reduzieren, weil es euch zu viel geworden ist? Seht ihr evtl. Schwachstellen in unserem "System", die ich nicht sehe?

Freue mich über Erfahrungen und Anregungen =)

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Ich sehe zwei Schwachstellen aktuell

Nicht jedes Kind ist für so viel Fremdbetreuung gemacht, gerade wenn sie so klein sind ist für die Kids einfach echt anstrengend 8h in der Krippe plus danach noch Fremdbetreuung durch die Großeltern. Da würd ich ganz genau hinsehen wie es dem Kind dabei geht.

Bei uns waren die Nächte um den ersten Geburtstag soooooo schlecht, da hätten sowohl mein Kind als auch ich keinen ganzen Arbeitstag machen wollen.

Ich würd schauen, dass ich mit den Stunden sehr flexibel bliebe. Ich würde z.B. mit Elternzeit in Teilzeit starten, da gehen maximal 32h aber man ist deutlich flexibler mit der Stunden Gestaltung.

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Da stimme ich zu. Nach 7h ist bei unserem 14 M Sohn absolut Ende. Ein Krippentag ist für die Kinder so anstrengend wie ein Arbeitstag. Wir versuchen ihn schnell wie möglich abzuholen. Danach machen wir dann auch nichts mehr. Jede weitere Aktivität, und sei es nur ein Spielplatzbesuch, ist für ihn dann definitv zu viel. Er ist fertig für den Tag. dann noch zu den Großeltern würde bei uns einfach nicht gehen

Die Nächte wurden hier mit der Betreuung zunehmender wieder schlechter. Ich bin schon nach 6h Arbeit echt ko, wiel einfach Schlaf fehlt. Aber das ist ja bei jedem anders

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Dazu noch eine weitere Anmerkung:

Die Großeltern würden mit ihm dann zu uns nach Hause gehen, also er müsste nicht nochmal hin- und hergefahren werden, sondern wäre nach der Betreuung schon in seiner gewohnten Umgebung. An HO Tagen wäre ich dann also auch direkt in greifbarer Nähe.

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Moin, ich bin auch von Elternzeit direkt in Vollzeit gestartet, allerdings schon nach 6 Monaten. Der Papa ist jetzt voll in Elternzeit und da ich größtenteils Home Office machen kann, funktioniert weiter stillen und alles andere auch. Ab einem Jahr wird sie dann auch in die Krippe gehen und mein Mann auch wieder arbeiten.

Ich fand wieder arbeiten deutlich entspannter als ich es mir vorgestellt habe. Endlich wieder geistig gefordert zu werden habe ich sehr genossen. Und mir hat es auch körperlich gut getan. Aber Betreuung zu Hause durch Papa ist natürlich was anderes als Krippe. Da sind wir auch noch gespannt.

Für mich war das wichtigste, dass ich gut mit meinem Vorgesetzten kommunizieren konnte wann Mal was nicht geht und bisher war es auch nie ein Problem. Mit meinem Mann bespreche ich auch, wann ich Meetings hab, damit ich vorher stillen kann und sie dann nicht Hunger hat.

Mit dem Support der Großeltern wie bei dir kann das bestimmt gut klappen. Ich würde aber raten, dass ihr rechtzeitig viel übt mit allen beteiligten Personen, damit das erste Mal dann keine Feuerprobe ist, sondern für den Kleinen was ganz normales.

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Ich hätte die Elternzeit auch gern aufgeteilt, leider war es für meinen Partner keine Option, mehr als zwei Monate Elternzeit zu nehmen.

Wir planen auf jeden Fall, in der Zeit in der ich noch zu Hause bin schon alles genau so zu machen, wie es später geplant ist. Sprich Papa bringt ihn hin, ich hole erstmal zusammen mit den Großeltern ab und dann irgendwann nur noch sie. Ich denke, ich kann dann auch gut einschätzen, ob er das vertragen kann oder es nicht gut funktioniert.

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Hey,

selbst Erfahrung habe ich keine, jedoch ein paar Ideen und Gedanken:
1) Hast du ggf. die Möglichkeit erst mit weniger Stunden zu beginnen und wenn es gut läuft diese aufzustocken? Ich denke Stunden erhöhen ist häufig einfacher als reduzieren. Beim Reduzieren passiert es sicherlich schnell, dass zwar die Zeit und das Geld reduziert wird jedoch nicht die Aufgaben.
2) Die Kinder von unseren Freunden die älter als 1 sind (unsere Kleine ist erst 7 Monate alt) schlafen häufig bereits zwischen 18:30 und 19Uhr. Bedenke, dass wenn du bis mindestens 16Uhr arbeitest und 30Min Fahrtweg hast, du frühestens 16:30 daheim bist. Du sprichst von Mehrarbeit, dann kann es sicher schnell auch mal 17:30 werden.

Liebe Grüße

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Zu 1)

Mit weniger Stunden anzufangen und dann aufzustocken wäre zwar möglich, ich habe aber Sorge, dass ich das nicht tun werde, wenn ich einmal in den Genuss von "weniger" Arbeit gekommen bin.

Zu 2)

Die Schlafenszeiten sind natürlich ein Ding, aber das ist nicht vorhersehbar. Unser Kleiner geht momentan erst gegen 19.30 Uhr/20 Uhr ins Bett. Bis 17 Uhr arbeite ich sehr, sehr selten. Eigentlich ist mein Bestreben eher besonders an den HO Tagen um 6 Uhr anzufangen und um 15 Uhr Feierabend zu machen. Freitags dann auch schon früher, sodass er freitags nicht zu Oma muss sondern von mir abgeholt wird.

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Hallo,
ich finde das hört sich doch nach einem Plan an. Kann der Papa den kleinen denn auch mal früher abholen von der Kita zum Beispiel? Hast du die Möglichkeit auch mal abends nach der Schlafenszeit noch ein zwei Stunden zu arbeiten? Wenn der Papa Vollzeit arbeiten kann, warum dann nicht auch die Mama?
Am Ende muss man einfach schauen obs klappt denke ich. Hast du die Möglichkeit, falls es sich doch etwas schwieriger gestaltet Stunden zu reduzieren?

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Also der Papa ist da relativ flexibel, sein Arbeitgeber ist da sehr familienfreundlich, also das wäre möglich.

Eine Anpassung der Stunden ist bei mir eigentlich immer möglich. Sowohl nach unten als auch (wieder) nach oben.

Und ich kann auch abends noch arbeiten, wenn es nicht anders geht. Oder halt sehr früh morgens.

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Na, das hört sich doch super an! Ich würde es wagen.

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Meine Zwillinge sind jetzt 9, ich arbeite seit sie 14 Monate sind wieder in Vollzeit (selbstständig, 40 Stunden, kaum Möglichkeiten zum Home Office).
Keine Großeltern, da meine Eltern bis vor kurzem auch noch Vollzeit gearbeitet haben und die Schwiegereltern weit weg wohnen und sich bis vor zwei Jahren noch um die Uroma gekümmert haben.

Es ging überraschend gut.

Meine Kinder sind gerne in Kita und Kindergarten und in den Hort gegangen und auch gerne bis 16 Uhr geblieben.

Jetzt in der 3. Klasse kommen sie alleine nach Hause und radeln am Nachmittag alleine zum Sport oder treffen sich mit Freunden. Lernen für die Schule ist allerdings ein bisschen haarig, zum Glück schreibt Z2 auch ohne lernen nur 1er und 2er.

Mit Großeltern, die auch mal bei Krankheit einspringen können sollte das entspannt sein. Bei mir hat das mein Mann übernehmen können.

Meine Kinder sind allerdings schon immer Spätschläfer (ca 21-22 Uhr), dadurch haben wir genug Zeit zusammen.

Me-Time ist wenig bis gar nicht bzw man muss sie sich sehr bewusst nehmen. In meinem Fall so von 23-24 Uhr 😅

Bearbeitet von saphira80
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Dein Beitrag stimmt mich hoffnungsvoll,bis auf die Me-Time. Aber die hab ich jetzt schon gefühlt nicht mehr, also ist das ok.

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Huhu,

Ich kann dir keine Erfahrung nach Elternzeit geben, also mit einem 1 bis 2 jährigen Kind. Aber mit einem 3 1/2 Monate alten Lütten, der nicht viel von tagsüber schlafen hält 🙈

Ich arbeite meistens zwischen 6-17 Uhr, aber komplett im Home-Office. Danach übernehme ich den Kleinen wieder von meinem Mann und spiele mit ihm bis wieder "Raubtier" Fütterung ist. Während die ist, mach ich etwas Haushalt.

Me time habe ich frühestens, falls der Kleine nochmal vor dem nächtlichen Schlaf ein Nickerchen macht. Ansonsten steht me time am Wochenende an, wo mein Mann ihn für einpaar Stunden nimmt und sieht immer wie folgt aus: Schlaf nachholen.

Euer System finde ich generell nicht Verkehrt und sehe zumindest auf den ersten Blick kein wesentliches Problem. Außer: ist ein Plan B da wenn die Großeltern mal nicht können? Seid ihr da flexibel genug bei euren Jobs die Maus zu holen?

Muss aber gestehen, wenn ich persönlich die Wahl hätte, würde ich Teilzeit an deiner Stelle arbeiten 🙈😅

Es schlaucht halt schon und man hat gefühlt so gar nichts vom Kind. Und das sagt wer, der sein Kind quasi 100÷ bei der Arbeit sehen kann.

Lg

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Hi,

ich kann dir mal meine Erfahrung teilen.
Ich bin wieder 40h arbeiten gegangen als meine Tochter 14 Monate war.
Die Eingewöhnung hat zuerst nicht so gut geklappt. Erst als mein Mann die Eingewöhnung übernommen hat ging es dann deutlich besser und sie ist gerne in die Kita gegangen.
Zunächst bis 14:30 Uhr. Das Abholen war daher für mich nicht immer möglich. Wir haben uns aufgeteilt. An 2 Tagen die Woche haben die Omis die kleine abgeholt. An einem Tag mein Mann und montags meistens ich. Den 5. Tag haben wir immer geschaut für wen es zeitlich am besten klappt. Wenn ich sie abgeholt habe oder auch mein Mann waren wir meist noch nicht fertig mit arbeiten. Wenn noch was zu tun war haben wir das abends nachgeholt bzw sind Oma und Opa zur Not ab 17:00 Uhr eingesprungen sodass wir noch fertig arbeiten konnten. Da mein Mann immer später angefangen hat, hat er die kleine in die Kita gebracht. Ich war da meist schon aus dem Haus. Später ging sie dann bis 15:30 Uhr was es deutlich leichter gemacht hat. Haushalt war dann abends dran. Unsere Tochter ging auch immer spät in Bett somit hatten wir auch noch genug Zeit zum Spielen nach der Kita. Me time gabs dann am Wochenende oder spät abends eben.
Ich muss sagen es ging wirklich gut. Schwierig waren dann nur die Tage an dem die Betreuung in der Kita ausgefallen ist oder die kleine krank war. Wobei sie dann meist viel geschlafen hat und ich dann im Homeoffice war.
Es ging wirklich gut und ich würde es mit einem Kind immer wieder so machen. Jetzt mit zwei werde ich auch schauen wie es dann klappt 🤷‍♀️

Ich finde aber euer Plan klingt gut und ist super durchdacht. Mit Unterstützung der Großeltern klappt das dann auch. Aber es wird trotzdem stressig das muss man sich bewusst sein. Und man muss seine Ansprüche runterschrauben und sich nicht unter Druck setzten denn man kann nicht immer zeitgleich überall 150% geben. Damit muss man dann klarkommen.

Ich wünsche euch alles Gute und bin mir sicher ihr werdet es gut meistern ☺️

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Ja ich, Baby war 10m. Fand es schrecklich. Hab mein Kind vielleicht 2h am Tag gesehen unter der Woche u bin oft heulend im Büro gesessen. Mann war 6m in Karenz u danach Kiga. Hab auf 30h reduziert als das Kind 2J alt war, weil ich nur unglücklich und abgehetzt war. Jetzt beim Geschwisterkind verzichten wir auf eine Menge Geld, der Plan ist mal nur 26h zurück zu gehen nach 15m u dann wenn das Kind 3J ist auf 30h wieder aufzustocken. Aber ja mit VZ ist keinerlei Sport, Me time usw möglich, bei uns zumindest, und das will ich aber unbedingt beibehalten. Kenne aber welche für die ist VZ kein Problem, wir hatten es theoretisch auch gut organisiert aber ich hab mein Kind so sehr vermisst und kam einfsch nicht damit klar 0 Zeit für irgendeinen Ausgleich zu haben.