Hallo liebe Mamis/Papis,
ich habe einen 12 Tage alten Sohn. Trotz dass ich die Geburt fast ohne Hebamme durchstehen musste (erst ab den Presswehen bekam ich fachliche Unterstützung), da an dem Tag 4 weitere Frauen entbunden haben und absolutes Chaos herrschte, war es eine Traumgeburt, vom Blasensprung bis der Kleine da war vergingen nur 6-7 Stunden.
Doch 1 Tag nach der Geburt fing bei mir der Babyblues an.
Von heute auf morgen hatte ich plötzlich so viel Verantwortung für so ein kleines Wesen und es gab so viel zu beachten. Sobald er anfing zu weinen war ich total überfordert und ich klingelte jedes Mal die Stationsschwestern an. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich hatte totale Panik und wollte ihn gar nicht bei mir haben. Jede Nacht habe ich verzweifelt um mein altes Leben geweint, diese Freiheit und Unbeschwertheit, ich konnte machen was ich wollte und wann ich es wollte. Das war plötzlich alles vorbei. Ich realisierte, dass mein Leben nie mehr so sein wird, wie es vorher war und sich von nun an alles ändern wird. Mit diesen Gedanken konnte ich mich einfach nicht anfreunden und auch jetzt 12 Tage später ergeht es mir immer noch zwischendurch so. Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber, weil ich so denke.
Nun ist es auch so, dass der Kleine seit Entlassung aus dem Krankenhaus sehr viel schreit. Gestern hat er zum Beispiel von 20 - 3 Uhr nachts geschrien. Ich habe alles versucht aber er war einfach nicht zu beruhigen. Ich war mit den Nerven total am Ende. Am liebsten wäre ich einfach nur geflüchtet , irgendwo ganz weit weg. Ich habe jedes Mal Angst, wenn er aufwacht und bekomme totale Panik und Magenschmerzen.
Ich fühle mich wie in einem Gefängnis während ich sehe wie draußen die Welt weitergeht und beneide all die anderen ohne Kind oder mit älteren Kindern, die noch/wieder ein Leben haben.
Mein Mann unterstützt mich soweit es geht aber ab nächster Woche ist er wieder am arbeiten.
Ich weiß nicht, wie ich es all die Stunden alleine mit dem Kleinen schaffen soll. Der Gedanke lässt mich total in Panik verfallen.
Kann mir jemand Mut machen? Ging oder geht es jemanden auch so? Hattet ihr auch so Schreibabys und wann wurde es besser? Ab wann habt ihr wieder guten Schlaf gehabt?
Brauche etwas Aufmunterung :/
Hey hey, erst einmal: atmen.
Ein Atmenzug für dich, einen für den kleinen Mann.
Ich kenne dein Gefühl und kann mir in etwa vorstellen wie es dir geht. Mir ging es genauso.
Zu allererst: kontaktiere bitte die frühen Hilfen und lass dir eine/n Patin / Paten zur Seite stellen. Das geht nicht von heute auf morgen aber ggf. kann dir eine Familienhebamme bis dahin helfen. Zusätzlich zu deiner Hebamme.
In der Regel nimmt das Schreiverhalten ab der zweiten Woche zu und erreicht in der sechsten Woche ihren Höhepunkt und flaut dann wieder ab.
Es wird besser. In der Regel ab dem dritten Monat. Versuch viel Ruhe reinzubringen. So klein sollte der kleine Mann viel schlafen. Das kannst du über festhalten oder die Trage gut steuern.
Probier nicht zu viele Sachen auf einmal aus weil alles ein neuer Reiz ist und der kleine Mann muss erst ankommen.
Mach dir bewusst: wenn alle Bedürfnisse gestillt sind, kannst du nur begleiten. Und es ist nicht deine Schuld. Es ist einfach normal.
Wir sind da auch durch und es wird hart und anstrengend, aber es wird besser. Und glaub mir, mich hat das untröstliche weinen sehr getriggert. Wenn diese Phase rum ist, wird es das nicht mehr. Es ist eine andere Art schreien.
Stillst du? Dann lass ihn an die Brust und clustern. Lass ihn einschlafen dabei. Essen kann man bestellen oder lass dir was bringen von Freunden/Familie. Lass den Haushalt liegen und ganz wichtig, nimm dir Abends Zeit für dich. Und wenn es nur ne Stunde ist.
Kopf hoch!
Hi :)
Mir ging es vor 3-4 Monaten wirklich genau so wie dir. Ich war so verzweifelt und fühlte mich nicht vorbereitet auf die Zeit mit Baby. Vor allem das tägliche Schreien brachte mich an meine Grenzen. Letztendlich haben wir immer beide geheult.
Hätte mein Freund nicht darauf geachtet, hätte ich ganz aufs Essen verzichtet, weil mir einfach permanent übel war..auch wegen des schlechten Gewissens. Manchmal wollte ich einfach nur noch weg.
Meinem alten Leben trauere ich noch manchmal nach, aber es wurde so nach 10 Wochen besser bei uns. Und nun mit 17 Wochen haben wir einfach schon mehr Routine und wenn der Kleine mich mit seinen großen Augen anstarrt und dann zu lachen beginnt, ist für den Moment alles gut 😊 Bald wird es bei dir auch besser werden, die negativen Gefühle werden vergehen, ganz bestimmt 👍🏻
Alles Gute euch 🙂
Ich danke dir für deine aufmunternde Worte. Das sagen tatsächlich viele, dass es mit 3-4 Monaten besser wird. Ich kann es kaum erwarten, dass der Kleine so alt ist.
Ich konnte es nie glauben, aber es war dann tatsächlich so 😉
Ging mir am Anfang genauso.
Wir hatten in der ersten Woche auch das Problem, dass Sie ab 22Uhr bis Nachts um 3/4Uhr nur geschrien hat. Zusammen mit meinen Geburtsverletzungen hat es mir den Rest gegeben und ich habe das Kind mehr als bereut.
Mein Mann ist nach 2 Wochen wieder Stundenweise arbeiten gegangen und ich hatte richtig Panik davor. Bis der Tag dann kam und es gar nicht so schlimm war wie befürchtet.
Auch jetzt (die Kleine ist 6 Wochen alt) habe ich hin und wieder Tage, wo mir alles zu viel wird, aber ich kann besser damit ungehen. Aktuell schreit Sie bei jeder Flasche wie am Spieß und heute war der erste Tag, wo es nicht so war. Wir bekommen langsam einen Alltag und damit wird auch der Stress/Druck weniger.
Wenn Sie einen dann Morgens anlacht, ist auch gleich alles nur noch halb so schlimm 😉
Auch wenn man das in dem ersten Moment vielleicht nicht hören will, aber es wird tatsächlich von Tag zu Tag besser 😉
Oh je..Du arme!
Fühl Dich gedrückt!
Kenne das Gefühl der Überforderung mit so einem kleinen Wesen auch- hatte dieses Gefühl bei beiden Kindern- obwohl wir 2 entspannte ruhige Exemplare zu Hause haben!
Hatte beide male Angst davor wenn mein Mann arbeiten geht und Ich ganz allein bin mit Baby!
Hat wunderbar geklappt!
Da Du ein nicht so entspanntes Würmchen hast versuche Dir in der ersten Zeit Hilfe zu holen-
Mama/Papa/Freunde- Hebamme oder auch Familienhilfe- damit Du entlastet wirst!
Lass den Haushalt zur Not liegen-egal!
Bestell Essen statt zu kochen!
Tue Dir Gutes wenn Dein Mann von der Arbeit kommt- Badewanne,Duftkerzen, Schokolade, Musik, Buch lesen, alles was Dir gut tut!
Wichtig ist das Du ruhig bist- Deine Unruhe überträgt sich auf Euer Baby und es schreit noch mehr!
Du wirst sehen Du schaffst es!
Es wird besser mit der Zeit!
Hallo liebe Celi,
Ich habe im April meine Tochter zur Welt gebracht und pünktlich zum Milcheinschuss ging es bei mir genau so los wie bei dir.
Ich habe meinem alten Leben hinterhergetrauert und ständig geweint.
Das war total gruselig, weil ich mir vorher doch so sehr ein Kind gewünscht habe?
Das hat so ca 1 Monat angehalten, dann wurde es allmählich besser und jetzt kann ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen und es ist einfach nur wunderschön!
Jetzt erwische ich mich dabei, wie ich mir manchmal die neugeborenen Phase zurück wünsche, weil man da soo viel gekuschelt hat.
Jetzt mit fast 5 Monaten ist ein ruhiges kuscheln nicht mehr möglich, nur dann: wenn wir abends schlafen gehen..:D
Jede Zeit hat etwas besonderes an sich und gute und schlechte Seiten.
Jedenfalls wünschte ich jetzt, ich hätte in der neugeborenzeit nicht so viel meinem alten Leben hergetrauert, sondern diese viel zu kurze Zeit in vollen Zügen genossen!
Aber was will man machen.. Die hormone sind schuld und spielen ganz schön verrückt nach einer Schwangerschaft und Geburt.
Alles gute und versuch die viel zu kurze neugeborenenphase zu genießen
Danke dir. Das Ding ist, ich weiß, dass es in ein paar Monaten so sein wird und ich die jetzige Zeit wahrscheinlich dann vermissen werde und ich mich im Nachhinein ärgern werde. Aber aktuell geht es leider noch nicht anders. Die Gefühle und Hormone machen was sie wollen.
Mir ging es teilweise genauso. Mein Sohn ist jetzt vier Monate alt und habe sehnsüchtig auf den Tag gewartet, an dem er drei Monate alt war..
Wir hatten leider keine einfache Geburt. Schon im Krankenhaus war ich mehr als überfordert, weil er so viel geweint hat und sich nicht beruhigen ließ. Das war die ersten Monate Zuhause genauso. Er hat tagsüber kaum geschlafen und wenn, dann nur auf mir oder meinem Mann. Nur dass er tagsüber arbeiten und abends erst verfügbar war. Ich war gefesselt an das Sofa, ich konnte keiner meiner Bedürfnisse nachgehen. Selbst ein einfaches auf Toilette gehen musste oftmals warten. Ich dachte zeitweise wirklich ich gehe kaputt und wie ich das schaffen soll… und wie lange..?
Wir waren beim Osteopathen dann und dieser hat einige Blockaden bei ihm festgestellt und gelöst. Und wie ein Wunder ist sein schreien so viel weniger geworden. Er hat sich auch endlich ablegen lassen, was bis dato nie möglich war.. wir haben 3 Sitzungen gebraucht bis alles wieder gut war.. ein Osteopath ist nicht immer hilfreich und auch nicht jeder glaubt daran (was vollkommen in Ordnung ist), aber uns hat es unglaublich geholfen und (fast) gerettet.
Was uns bis heute rettet, ist unsere Federwiege die wir uns dann nach 2 Monaten angeschafft haben. Es hat meinen gesamten Alltag verändert und mir sehr vieles zurückgegeben. Er liebt sie und verbringt jedes Nickerchen darin. Ich weiß, dass die wahrscheinlich besteht, dass er sich daran gewöhnt, aber das nehme ich in Kauf solange es ihm und mir damit besser geht.
Und das kann ich dir auch nur vom Herzen raten. Mach das was für euch am besten ist! Ich habe mich z.B. auch immer dagegen gewehrt, ihn bei mir im Bett schlafen zu lassen. Ich hatte einfach Angst. Aber das war die beste Entscheidung weil er seitdem immer an meiner Brust einschläft und Nachts keine Wachphasen mehr hat, außer er möchte gestillt werden.
Übermorgen haben wir auch einen Termin beim Osteopathen. Da bin ich echt mal gespannt. Er lag auch die letzte Hälfte meiner Schwangerschaft immer nur in der selben Position. Kann sein, dass er dadurch irgendwelche Blockaden hat. Wäre zumindest die einfachste Lösung.
In unserem Bett schläft er tatsächlich schon seit Tag 1 und auch immer direkt neben mir auf Brusthöhe. Trotzdem klappt das nicht so gut.
Das mit der Federwiege habe ich auch schon überlegt aber die sind ja so extrem teuer. Welche habt ihr denn?
Ich war am Anfang sehr skeptisch wegen dem Osteopathen, aber wir haben wirklich schon beim ersten Termin eine so starke Veränderung gemerkt. Vorher konnten wir ihn nie ablegen, er hat sehr viel geweint und wirkte unzufrieden. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert und ich wünsche euch, dass es hilft! Allein durch die Geburt, durch den ständigen Druck auf den Kopf, entstehen meistens Blockaden..
Wir haben die Swing2sleep. Auf eBay Kleinanzeigen gekauft. Da lässt sich auch oftmals nochmal verhandeln. Aber für uns war sie wirklich jeden Cent wert. Davor hat er nie alleine geschlafen. Jetzt schläft er immer darin, außer nachts. Und auch wenn er sich mal nicht beruhigen lässt, dann ist er nach drei Minuten in der Wiege wieder entspannt…