Hallo alle zusammen,
Ich versuche mal mir etwas "Ballast" von der Seele zu schreiben, da mich gerade einige Gedanken plagen, die ich sonst nirgendwo loslassen kann.
Ich habe eine Tochter (2,5J) und einen Sohn (5M).
Es ist schwer in Worte zu fassen, denn ich liebe meine beiden Kinder und sie waren gewollt und willkommen.
Meine Tochter war von Anfang an recht umgänglich, zwar eine schlechte Schläferin, aber sonst sehr ausgeglichen. Mein Sohn dagegen ist eine echte Herausforderung... irgendwie lese ich immer nur vom schwierigen 1. Kind und "leichtem" 2. Kind. Hier ist es anders herum und mein Herz ist dabei wirklich ganz schwer.
Mein Sohn ist ziemlich auf zack, hat sich mit 3 Monaten schon auf den Bauch gedreht und ist schon richtig interaktiv. Lacht zuckersüß und ist einfach goldig, wenn er gute Laune hat. Oft ist er aber total übermüdet und knatschig. Es ist zwar schon deutlich besser geworden, aber mich zerreißt es innerlich, dass ich für meine Tochter nicht mehr so da sein kann wie früher. Meine Nerven liegen so oft blank und mir fällt es schwer den Kleinen nicht anzumaulen (passiert aber immer mal und hab ich bei meiner Tochter nie gemacht).
Dieses ständige nörgeln ist so anstrengend und ich vermisse die Zeit, in der wir nur zu dritt waren manchmal. Dann plagt mich natürlich sofort das mega schlechte Gewissen. Komme mir vor wie eine Versagerin.
Mein Sohn schläft einfach super wenig und kaum alleine, aber ich kann ja nunmal nicht alles nach ihm ausrichten. Momentan haben wir nachts oft Wachphasen, dann schläft er erst zwischen 4h und 5h wieder ein, um 6h stehen wir aber auf und sein innerer Sensor meldet sehr zeitnah, dass Mama nicht mehr neben ihm im Bett liegt.
Am Tag meckert/ brüllt er manchmal so laut, dass ich meine Tochter einfach nicht mehr verstehe und das tut mir so wahnsinnig leid.
Gibt es hier vielleicht noch andere Eltern wo das so war? Wie habt ihr das geschafft?
Ich erwische mich so oft bei dem Gedanken, dass ich diese Entscheidung zum zweiten Kind bereue... aber der Kleine kann ja nunmal auch nichts dafür. Ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen und Sorgen.
Zweites Kind so viel schwieriger:/
Hallo.
Ja hat eine freundin von mir auch. Sie hat sich ne swing to sleep gekauft. Seitdem ist es deutlich besser. Oder du setzt ihn in eine trage? Hast du sowas schon versucht?
Liebe Grüße
Also vorab… man liest das hier so oft. Insbesondere bei so einem kleinen Abstand. Dieser Abstand wird vorher total verherrlicht als Non plus Ultra dargestellt, aber ich denke mir immer, dass es doch vorher schon klar war, dass man zum Beispiel dem ersten Kind (das selbst noch so klein ist) nicht mehr gerecht werden kann. Und dann hat man negative Gefühle dem zweiten Kind gegenüber, obwohl man sich das doch selbst so ausgesucht hat🤷🏻♀️.
Es tut mir wirklich leid, ich möchte dich nicht angreifen oder meine es böse, aber das muss dir doch vorher bewusst gewesen sein, oder?
Nunja. Die Sache an sich wird sich sicher noch einspielen. Du sagst, du kannst ja nicht den ganzen Tag nach dem kleinen ausrichten. Das ist logisch, aber bei der Großen hast du das sicherlich gemacht, oder? Vllt erscheint dir der zweite nun deswegen „anstrengender“, weil du seine Bedürfnisse eben nicht so befriedigen kannst wie es nötig wäre. Bei Übermüdung werden Babys ja nunmal schnell nörgelig.
Nutzt du eine Trage? Dann kannst du sowohl das Nähebedürfnis deines Babys erfüllen und für deine „Große“ da sein.
Ansonsten wird sich die Große sicher schnell daran gewöhnen zurück zu stecken. Leid tun, muss sie dir sicher nicht. Denn auch dein zweites Kind steckt ja zurück. Und das von Geburt an. Beide werden lernen das zu akzeptieren. Aber ja… anstrengend wird es wohl erst mal eine ganze Weile bleiben🙈
Ich denke die Mama hat momentan wirklich eine ganz dünne Haut, auch wenn du es nicht böse meinst, glaube ich kann sie das trotzdem arg treffen wird. Wäre mein Sohn mein zweites Kind gewesen, wüsste ich nicht wie ich das überstanden hätte. Wenn das erste Kind ein entspanntes Baby ist, ist es unmöglich sich vorzustellen, wie extrem hart und anstrengend manche Babys sein können. Da entscheidet man sich glaube ich schneller dazu ein zweites zu bekommen und läuft so eben Gefahr, sich in genau der Situation wiederzufinden, in der die TE sich nun befindet.
Liebe TE,
versuche den Kleinen wenn möglich in einer Trage zu tragen. So hast du ihn nah bei dir und er erhält den Körperkontakt den er offensichtlich braucht. Du hast die Hände frei für deine Tochter. Manche Dinge kann man auch gut mit Baby in der trage spielen. Ich trage meine Kleine im Tuch, und spiele so lange Verstecken mit meinem großen oder ich setze ihn an den Tisch und stelle mich daneben und wir machen ein Puzzle oder so. Vllt kannst du dich mit deinem kleinen sogar hinsetzen in der Trage? Das macht es dann nochmal einfacher. Die nächsten Monate werden hart bleiben, aber tatsächlich werden die ehr unzufriedene Babys die viel wollen und motorisch schnell sind, oft zufriedener je mobiler sie werden. So war das zumindest bei uns. Schlaf war auch immer ein sehr großes Thema, in der trage konnte er aber immer schlafen und so gabs auch dieses Schreien vor Übermüdung nicht so. Es ist ein überleben und durchhalten bis es besser wird! ♥️♥️
Dass du deinem Leben vor dem zweiten Kind nachtrauerst ist doch vollkommen in Ordnung. Ich ertappe mich auch immer wieder bei dem Gedanken, dabei ist meine Tochter jetzt eigentlich ganz entspannt. Hast du jemand der dir den Kleinen evtl mal abnehmen kann? Dann könntest du mal Zeit nur mit deiner Tochter verbringen. Das hilft mir persönlich sehr, gegen das schlechte Gewissen meinem Großen gegenüber (welches sicherlich echt komplett normal ist und fast jede Mama beim zweiten oder weiteren Kindern hat).
❤️ ❤️ ❤️
Danke für deinen Zuspruch:)
Ich werde die Trage mal wieder öfter auspacken. Am Anfang hat das einigermaßen funktioniert, dann hatten wir aber einen Phase wo er die Trage doof fand und immer so gezappelt hat 🙄
Mein Mann nimmt mir schon nach Möglichkeit viel ab, aber der Kleine kann sich soo aufregen 😆 da hilft dann doch nur Mama, deshalb würde ich ihn aktuell nicht durch eine Oma betreuen lassen...
Und tendenziell war mir natürlich bewusst das zwei Kinder anstrengender sind als eins, aber irgendwie denkt man ja doch, dae schaffen die anderen ja auch irgendwie 😉
Wir haben einen großen Abstand (7 Jahre) und der Kleine (8 Mon.) war ein absolutes Wunschkind. Wir haben über drei Jahre und vier FG gebraucht bis er bei uns war - und trotzdem hatte ich Momente und Tage an denen ich mir gedacht habe: „Was habe ich mir da angetan?“
Es wird besser 🤗
Und was die Federwiege angeht - probier es aus. Erlaubt ist, was funktioniert.
Uns hilft ein strukturierter Tagesablauf. Der ist durch die Schule vorgegeben, aber dem Baby tut er gut.
Schlafen geht beim Kleinen auch nur mit Körperkontakt. Entweder in der Trage oder angekuschelt im Bett. Wenn der Kleine einmal am Tag 1,5h mit kuscheln im Bett schläft ist die Laune insgesamt viel besser. Vielleicht kannst du dich mit beiden Kindern ins große Bett zum Mittagschlaf legen? Die Kinder genießen die Nähe und etwas Ruhe (evtl. kannst du ja sogar schlafen) tut dir bestimmt auch gut.
Am We übernimmt bei uns der Papa diese Schlafenszeit. Baby schläft im Bett nur beim Stillen ein, aber wenn er schläft ist es ihm egal, ob da Mama oder Papa neben ihm liegen. Die Zeit nutze ich für die Große oder genieße es auch mal niemanden an mir zu haben.
Danke für die Rückmeldung 😀
Mein Mann übernimmt die Schlafenszeiten der älteren, da das Timing oft nicht so gut ist. Wenn es passt machen wir den Mittagsschlaf aber auch tatsächlich zusammen.
Ich bin so dankbar zu lesen, dass man auch absolute Wunschkinder mal auf den Mond schießen möchte 😆
Ich selber habe da keine Erfahrung, aber eine gute Freundin von mir. Das erste Kind war ein absolutes Anfängerbaby. Aus diesem Grund ("Es war alles so einfach und entspannt") kam realtiv zeitig das zweite Kind. Kind Nr. 2 war ein Schreibaby durch und durch, über 7 Monate lang hat das Kind quasi druchgehend gebüllt. Dazu der Vater im Schichtdienst, die Mutter war absolut am Ende. Aber auch diese Familie hat es geschafft. Augen zu und durch, es wird ganz bestimmt irgendwann besser.
Meine Freundin sagt auch jetzt, wo die Kinder bereits in der Grundschule sind, dass wenn Baby Nr. 2 das erste Kind gewesen wäre, hätten sie definitiv kein weiteres Kind bekommen, so schlimm war es. Sooooo schlimm klingt es bei dir jetzt nicht. Ihr schafft das!