Warum stellen Eltern Babys/Kinder immer so schlecht dar?

Hallo,

ich frage mich so ein bisschen warum Leute, insbesondere Eltern, das Leben mit Kindern immer so schlecht darstellen und nie über die schönen Seiten reden.
Als ich schwanger war wurde mir so oft gesagt wie schlimm es mit Baby wird, dass ich mich zuletzt garnicht mehr auf die kleine freuen konnte. Ich habe nur eineinziges mal etwas positives gehört als ich meiner Schwägerin erzälte wie schlecht es mir deswegen geht, sonst wurde nur erzählt wie schrecklich alles werden würde. Jetzt ist es superschön auch wenn sie definitiv kein Anfängerbaby ist.
Wenn ich anderen Eltern gegenüber sage, dass ich es toll finde Mama zu sein und es mir super geht kommt immer noch ein "warte-nur-ab" und es wird erzählt wie schlimmes in 1, 2 oder 5 Jahren ist.

Ja ich weiß Kinder sind anstrengend und ja ich bin auch andauernd müde und wünsche mir nach 2 Stunden das sie aufhört zu weinen und ich wüsste gerne was das Problem ist, aber ich finde es GROßARTIG! Bevor ich einmal sage das was blöd ist sage ich mindestens 5 Sachen die toll sind weil es so ist.
Ich verstehe nicht warum so viele versuchen einem Angst zu machen oder die Zukunft schlecht zu reden. Was glaubt ihr warum das so ist? Und habt ihr damit auch Erfahrungen gemacht (egal ob als jemand der sagt das es schlimm ist oder es sich anhören musste)?

Viele Grüße
Rosa Teddy aus der Unterwelt

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Bei mir war es genau andersrum. Mir wurde immer nur erzählt, wie toll es ist, ein Baby zu haben. Bei Freunden zu Besuch wurde immer alles beschönigt „ja es ist anstrengend, aber alles gut“. Auf Social Media immer perfekte Babies, gut gelaunte Muttis, saubere und aufgeräumte Häuser, hach so ein Baby läuft quasi nebenher mit, Sport, Hobbies, Freunde, Arbeit, alles kein Problem, kriegt man locker unter einen Hut.
Als ich endlich schwanger wurde alle „genieß die Anfangszeit, es geht sooo schnell vorbei, die Kuschelzeit ist soo schön“.
Tja, und dann kam die Realität und ich war definitiv nicht darauf gefasst…und plötzlich kamen die Freunde daher und rückten dann doch mit der „Wahrheit“ raus. Ich fand die ersten 3 Monate wirklich schlimm, danach ging es langsam bergauf, aber diese freudestrahlende Supermutti mit durchgestyltem Baby in einer blitzsauberen Hütte werde ich wohl nie werden 😂
Und wenn mich jemand fragt, wie es mit Baby ist, werde ich sicher nicht „anstrengend, aber alles so schön“ antworten.

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Ich kann hier nur zustimmen. Mir wurde auch gesagt wie toll alles ist. Bei mir war’s anfangs leider nicht so 😅

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Mein Umfeld ist da eher sachlich. Es wird m.E. ausgewogen von positiven Erlebnissen (z.B. beeindruckend was ibnerhalb des 1., 2. Jahres geht, lustige Formulierungen, Merkfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Knuddelmomente,..) und negativen Sachen (Geburt und deren Folgen für die Mutter, Wochenbettdepression, Schlafmangel, Trotzphase, fehlende Me-Zeit,...) erzählt.

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Kann dich verstehen.
Ich bin in der 34ssw und mein Bruder hat ein 9 Monate altes Baby.
Ständig wird mir erzählt wie schlimm es ja ist und sie versuchen mir zu erzählen das schrei Babys normal sind ( in meinen augen sind sie einfach maßlos überfordert)
Ich habe 2 Jahre gekämpft für mein Kind und fast 11 tausend ausgeben und hasse immer diese ganze negative schei***.
Warte nur ab, Babys sind nicht leicht..bla bla bla
Meine Schwester hat 3 Kinder und ich war wo die klein waren 24/7 bei ihr, ich weiß wie Babys sein können..

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Ja wenn ich sowas schon höre..
Sie sind maßlos überfordert ...
Ja da kann ich auch nur sagen warte mal ab

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Bitte?
Ich bin maßlos überfordert?

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Ich kann verstehen, was du meinst. Und ich finde, du hast total recht, dass der Blick von vielen Eltern oft sehr auf die negativen, anstrengenden Seiten fokussiert ist. Ich glaube, es ist aber in ganz vielen Dingen so, dass wir Menschen auf Negatives fokussiert sind, nicht nur, was Elternschaft betrifft.
Ich selbst habe zwei absolute Wunschkinder, für die ich ebenso sehr gekämpft habe, und finde es ebenso großartig mit ihnen. Aber es stimmt auch, dass ich es wirklich sehr anstrengend finde, zum Beispiel dass ich seit mittlerweile fünf Jahren keine Nacht durchgeschlafen habe. Ich glaube, ich erzähle das oft auch dazu, weil ich es nicht aushalten kann, wenn Menschen nach außen immer nur eine Fassade zeigen und nur erzählen was alles toll ist. Mir ist Authentizität wichtig in zwischenmenschlichen Beziehungen. Und ich finde schon, dass man bereit sein muss, sehr viel zu geben/investieren, wenn man den Job als Eltern gut machen möchte. Darauf will ich andere auch einstimmen. Aber „ablästern“ über das Elternsein finde ich auch absolut daneben oder gar dir jetzt zu sagen „warte nur, es wird noch schlimm“… Das klingt jetzt eher danach, dass jemandem die eigene Überforderung unangenehm ist, und deshalb gesagt wird, warte nur, das kommt bei dir auch noch.
Ich war damals beim ersten Kind allerdings total dankbar, dass mir eine Freundin vorher gesagt hat, dass ich mich darauf einstellen muss, dass mein Leben sich radikal ändern wird und die Elternschaft neben den schönen Seiten auch immer wieder eine große Herausforderung wird. Ich war dadurch darauf vorbereitet als es wirklich herausfordernd wurde (unsere Tochter war ebenso alles andere als ein „Anfängerbaby“) und bin in gewisser Weise entspannt geblieben, weil ich wusste, dass es normal ist, wie intensiv es ist. Gleichzeitig gibt es nichts, was mir so viel Glück gebracht hat, wie das Mamasein. Und das sage ich auch immer dazu, wenn ich andere „vorwarne“ 😉.

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Ich kenne das. Ich hab mich bei unserem Sohn manchmal garnicht getraut zu sagen, dass eigentlich alles ziemlich easy ist. Hatte dann das Gefühl, dass meine Leistung als Mama damit irgendwie weniger Wert gewesen wäre...

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Mir geht das genauso. Meine Tochter ist super pflegeleicht. Aber ich trau mich das auch nicht vor anderen Mamis zu sagen, weil ich zum einen nicht angeberisch wirken will und zum anderen, eben wie du, ja trotzdem einen Fulltimejob habe, der mich fordert. Nur eben mit mehr Spaß, Schlaf und ohne Geschrei.

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Habe 2 solche Anfänger Baby Exemplare!
Konnte mein Glück selbst kaum glauben!

Unsere Tochter mußte allerdings oft ins Krankenhaus wegen Nieren-Probleme und mein Leben war auch sonst kein Zuckerschlecken!
Ist wohl der Ausgleich!
Jeder hat sein Päckchen zu tragen!

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Echt? Ich wünschte, man hätte mir nicht nur "genieß es. Schöne Kuschelzeit. Jeden Augenblick wertschätzen" gesagt.
Aber was ich auch nicht wusste: Babys sind so extrem verschieden. Die Erfahrungen von manchen Eltern ist wie von verschieden Planeten. Für manche ist es die schönste Zeit und für manche die schrecklichste. Beides ist wahr.

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Sind das vielleicht Leute, die auch übers Wetter meckern, deren Arbeit anstrengend ist und die sich ständig über X andere Sachen beschweren?

Ich habe immer eine Mischung berichtet bekommen. Positives sowie negatives. Gar nichts negatives fänd ich zB auch falsch. Dann hätte ich ja völlig falsche Vorstellungen gehabt 😅 ich bekomme von Freunden zB regelmäßig süße/ lustige Fotos von deren Babys/ Kinder oder lustige Storys erzählt.

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Ich kann das gar nicht bestätigen, ganz im Gegenteil. Von "immer" kann also nicht die Rede sein.

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Ich spreche natürlich von meinem Umfeld, da reden wirklich alle so. Hätte ich in meinem Text präzisier ausdrücken müssen.

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Schau Dir Mumfluencer auf Insta an, wenn Du einen Gegenpol haben möchtest 😇😌

Ich liebe mein Kind, ich würde am liebsten sofort ein 2. nachlegen, ich habe soviele tolle Momente... Aber andererseits saß ich hier schon und habe nach Stunden angeschrien werden mit geweint. Meine Schwangerschaft endete in einer nicht wenig traumatisierenden Nahtod-Erfahrung, die ich so wirklich niemandem wünsche. Ich bin gestern wieder mal nicht zum Duschen gekommen und seit Tagen wurde hier der Boden nicht mehr gesaugt.
...und dann lächelt dich die kleine Kröte an und ich schwappe über vor Glück...
Ich erlebe diese ersten Monate der Mutterschaft wie Borderline in Reinkultur und es ist definitiv die emotional und körperlich herausfordernste Zeit meines Lebens.